Verfasst von Tilo
Der Frieden war in dieser Welt nie zu Hause. Er war ein ƤuĆerst seltener Gast, immer auf der Flucht vor dem Bƶsen. āEs gibt keinen Frieden fĆ¼r die Bƶsen!ā, hat mein Gott gesagt (Jes. 57:21). Und alle Anstrengungen der Menschen haben bisher nicht zum Frieden gefĆ¼hrt. Alle Verhandlungen fĆ¼hrten im Grunde genommen nur zu zeitweiligen WaffenstillstƤnden.
Die BeschlĆ¼sse der Friedenkonferenzen legten oft genug den Grund fĆ¼r neue Kriege. Sie konnten keinen dauerhaften Frieden bringen, weil die Menschen keinen Frieden mit Gott hatten. Denn Frieden ist nur dann mƶglich, wenn sich alle unter Gott vereinen und sich vor ihm verantwortlich und als BrĆ¼der und Schwestern fĆ¼hlen. Denn diese Verantwortung bezieht das Wohlergehen der anderen mit ein.
Es ist eines jeden Menschen Verantwortung, den NƤchsten zu lieben! Dazu nimmt sich jeder selbst zurĆ¼ck und versucht, sich mit dem Mitmenschen auf eine Stufe zu stellen und auf vermeintliche eigene āRechteā zugunsten des Friedens zu verzichten. Und solange die Menschen weder Frieden mit Gott, mit sich selbst noch mit dem Nebenmann halten kƶnnen, wird es einfach keinen Frieden geben. Solange jeder jeden bedroht und die Waffenproduktion stƤndig zunimmt, ist Frieden nur eine Illusion und nur ein leeres Versprechen der Politik.
āWie glĆ¼cklich sind die, die sich nicht selbst durchsetzen!ā
āWie glĆ¼cklich sind die, von denen Frieden ausgeht!ā
āWas ich euch hinterlasse, ist mein Frieden. Ich gebe euch einen Frieden, wie die Welt ihn nicht geben kann.ā
Das sind die bekannten Worte Jesu! Und sie decken sich mit dem ganzen Sinn der Bergpredigt. Das auszuleben ist Glauben! Damit Frieden mƶglich wird, muss der Mitmensch mir so wichtig sein, wie meine eigene Person. Und noch etwas ist nƶtig: Wir brauchen alle ein āneues Herz und einen neuen Geistā (Hes. 36:25-27) Wir mĆ¼ssen uns endlich auf unsere ureigenste Bestimmung und Aufgabe besinnen: Der Mensch ist dazu gemacht und ausgestattet, sich auf die NƤchstenliebe einzulassen. Deshalb sehe ich die Botschaft der Bergpredigt als die einzige Mƶglichkeit des menschlichen Zusammenlebens an. Aber sie wird viel zu selten beachtet. Immer wieder spielt die Selbstsucht die erste Rolle, immer wieder vergiften Habgier, Stolz und Hass das Leben! So lebt die ganze Welt gegen die Bergpredigt ā und genau so sieht sie aus! Die VerhƤltnisse sind eine einzige Anklage gegen uns, denn wir haben die Macht, es besser zu machen.
Im Unfrieden der Welt gibt es den Frieden, in dem ein Kind Gottes leben kann. Dieser Friede ist eine Zusicherung Jesu fĆ¼r seine JĆ¼nger: āWas ich euch hinterlasse, ist mein Frieden. Ich gebe euch einen Frieden, wie die Welt ihn nicht geben kann.ā (Joh. 14:27) Und er ist eine Folge der wirksamen Kraft Gottes. Unter diesem Einfluss sehe ich ein, dass mein innerer Frieden ein Geschenk Gottes ist.Ā Im Brief an die Philipper spricht Paulus von einem Frieden, der alles Denken Ć¼bersteigt:
āMacht euch keine Sorgen, sondern bringt eure Anliegen im Gebet mit Bitten und Danksagung vor Gott! Und sein Friede, der alles menschliche Denken weit Ć¼bersteigt, wird euer Innerstes und eure Gedanken beschĆ¼tzen, denn ihr seid ja mit Christus verbunden.āĀ (Phil. 4:6, 7)
Ich verstehe, dass Frieden das Ergebnis meines BemĆ¼hens darum ist; er fƤllt nicht wie der Regen auf mich, sondern muss erbeten, erkƤmpft und aktiv gepflegt werden. Ein Mensch, der glaubt, muss auch ein Friedensstifter sein:
āSoweit es irgend mƶglich ist, und soweit es von euch abhƤngt, lebt mit allen Menschen in Frieden. RƤcht euch nicht selbst, ihr Lieben, sondern lasst Raum fĆ¼r den Zorn Gottes! Denn in der Schrift steht: āEs ist meine Sache, das Unrecht zu rƤchen, sagt der Herr, ich werde Vergeltung Ć¼ben! ā āWenn dein Feind hungrig ist, gib ihm zu essen, wenn er durstig ist, gib ihm zu trinken! Denn wenn du das tust, wirst du ihn zutiefst beschƤmen. Lass dich nicht vom Bƶsen besiegen, sondern besiege das Bƶse mit dem Guten! āāĀ (Rƶm. 12:18-21)
Ich gestehe, dass ich innerlich mit diesen Worten Ć¼bereinstimme. Sie sind fĆ¼r mich einfach die Wahrheit, die ich auch in mir wiedererkenne. Aber ich muss mich immer wieder an sie erinnern, denn in einer Welt, in der Vergeltung TagesgeschƤft ist, kann ich leicht dazu verleitet werden, diesen goldenen Standard des Friedens zu vergessen. Ich muss darum beten, ich muss darum ringen und mich immer wieder selbst besiegen, wenn mein Stolz mir etwas anderes einreden will. Ich denke, dass Glaube auch ein Kampf fĆ¼r den Frieden ist und Frieden ein sichtbarer Ausdruck des Glaubens an Gott sein muss.
Es gibt noch einen wichtigen Grund fĆ¼r den inneren Frieden: Es ist die Gewissheit, dass meine SĆ¼nden vergeben sind. Ja, Gott hat meine SĆ¼ndenschuld weit von mir entfernt, weil an meiner Stelle Jesus gestorben ist! āSoweit wie der Osten vom Westen entfernt ist, so weit schafft er unsere Schuld von uns weg. Wie sich ein Vater Ć¼ber Kinder erbarmt, so erbarmt sich Jehowah Ć¼ber jeden, der ihn respektvoll ehrt.ā (Ps. 103:12, 13) Was hier prophezeit worden ist, hat sich durch Jesus Christus erfĆ¼llt. Nun kann ich ruhig sein und muss Gottes Gericht nicht fĆ¼rchten! Ich habe durch Jesus Christus meinen Frieden mit Gott gemacht!
Um ein Friedenstifter sein zu kƶnnen muss ich Ć¼ber mein Denken wachen. Ich darf kein bƶses Denken Ć¼ber meine Mitmenschen zulassen, denn Jesus warnt in seiner Bergpredigt eindeutig davor, Ć¼ber andere Menschen geringschƤtzig oder total abwertend zu denken. Schon die Verachtung meines NƤchsten kann Konsequenzen haben:
āIch aber sage euch: Schon wer auf seinen Bruder zornig ist, gehƶrt vor den Hohen Rat. Und wer zu ihm sagt: āDu Idiot!ā, gehƶrt ins Feuer der Vernichtung.ā
Der griechische Ausdruck fĆ¼r āIdiotā bringt die stƤrkste Verachtung zum Ausdruck. Man wĆ¼nscht dem Betreffenden den Tod im Feuer der Vernichtung. Er ist Ausdruck eines tƶdlichen Hasses. Und dann denke ich an die hasserfĆ¼llten Reden in der Politik und die vielen tƤglichen Hassbotschaften im Internet. Was offenbaren diese Hasstiraden? Denkt denn niemand daran, dass Jesus unser Richter ist und dass das, was man anderen wĆ¼nscht, einem selbst widerfahren wird? Will denn niemand wahrhaben, dass jeder Mord und jeder Krieg im Denken beginnt?
āDenn so, wie ihr Ć¼ber andere urteilt, wird man euch auch beurteilen, und das MaĆ, mit dem ihr bei anderen messt, wird auch euch zugemessen werden.āĀ (Mat. 7:2)
Ich beobachte immer wieder an mir, wie gut es sich auswirkt, wenn ich um Frieden bemĆ¼ht bin. Erst dann wird mein innerer Frieden tatsƤchlich so āgewaltig, wie ein mƤchtiger Stromā (Jes. 48:18). Dann sehe ich, wie Glaube wirkt und Erfolg hat. Im Nachhinein werde ich also bestƤtigt: mein Glaube festigt sich. Und dafĆ¼r kann ich nur dankbar sein!
Ja, in der Bergpredigt konzentriert sich die Lehre Jesu, sie enthƤlt die KernstĆ¼cke des Glaubens. Leo Tolstoi schrieb einmal folgendes: Ā«Aus allen Evangelien trat mir stets als etwas Besonderes die Bergpredigt entgegen. Und sie war es, die ich am hƤufigsten las. Nirgends spricht Christus mit solcher Feierlichkeit wie hier, nirgends gibt er so viele sittliche, klare, verstƤndliche, jedem gerade zum Herzen redende Regeln, nirgends spricht er zu einer grƶĆeren Masse allerhand gewƶhnlicher Leute. Wenn es Ć¼berhaupt klare, bestimmte christliche Gesetze gibt, so mĆ¼ssen sie hier ausgesprochen worden sein. Wenn ich diese Regeln las, Ć¼berkam mich stets eine freudige Gewissheit, ich… Weiterlesen Ā»
Lieber Tilo, vielen Dank! Du hast wieder einmal tiefgrĆ¼ndige Gedanken hier eingestellt, die uns zum Nach- und Umdenken bringen sollten. Das Stichwort āKriegeā, brachte mich schon zum Nachdenken, und als ich den gesuchten Bibeltext fand, wollte ich nur kurze Stellen daraus zitieren, ich war aber so begeistert, Ć¼ber das, was ich in Jakobus las, dass ich nichts weglassen wollte. Man mƶge es mir verzeihen. Jakobus 4:1-17 (Hoffnung fĆ¼r alle) 1 Wieso gibt es denn bei euch so viel KƤmpfe und Streitigkeiten? Kommt nicht alles daher, dass in euch die Leidenschaften und Triebe um die Vorherrschaft kƤmpfen? 2 Ihr wollt alles haben und… Weiterlesen Ā»
āIch aber sage euch: Schon wer auf seinen Bruder zornig ist, gehƶrt vor den Hohen Rat. Und wer zu ihm sagt: āDu Idiot!ā, gehƶrt ins Feuer der Vernichtung. Hm…hm…vermutlich zitiert hier Tilo MatthƤus 5:22…gem. Lutherbibel Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zĆ¼rnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des hƶllischen Feuers schuldig. Hm…wer aber sagt…gem. Lutherbibel MatthƤus 23:17-23 Ihr Narren und Blinden! Was ist denn grƶĆer: das Gold oder der Tempel, der das Gold heiligt? 18Und: Wenn einer… Weiterlesen Ā»
Und so friedlich kann darf man den Tag beenden, wenn man das Geschenk des Friedens von Gott und Jesus dankbar annimmt und versucht, danach zu leben.
Danke lieber Tilo fĆ¼r Deine MĆ¼he, uns den Weg des Friedens bis ins Herz nahe zu bringen. Es ist eine Freude, Deinen Artikel zu lesen, ebenso die vielen vorangegangen
“Vater, vergib ihnen, sie wissen nicht ,was sie tun”, Jesu Bitte kurz vor seinem Tod, weiĆt uns den Weg zum Frieden…
Ein friedliches WE wĆ¼nscht Meereswoge
Zitat: “Es ist eines jeden Menschen Verantwortung, den NƤchsten zu lieben!” Wenn ich mich nicht irre heisst es: Liebe Deinen NƤchsten wie Dich selbst. Der erste Teil “liebe Deinen NƤchsten” wird aus meiner Sicht zu sehr betont, denn der zweite Teil ist entscheidend: “wie Dich selbst”. Sich selbst lieben und annehmen, das fƤllt vielen Menschen schwer und manche Menschen suchen BestƤtigung fĆ¼r ihr “Da-Sein” oder ihr “So-Sein” auĆerhalb. Ich wĆ¼rde sogar behaupten, dass die meisten Menschen BestƤtigung suchen von auĆerhalb, weil sie diese in sich selbst irgendwie nicht finden kƶnnen. WƤren die Menschen mit sich selbst zufrieden und in Harmonie,… Weiterlesen Ā»
Wie Ć¼beraus dankbar dĆ¼rfen wir Gott doch sein! “So will es das herzliche Erbarmen unseres Gottes, mit dem uns der Aufgang aus der Hƶhe erschienen ist, um denen Licht zu spenden, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, und unsere FĆ¼Će auf den Weg des Friedens zu leiten” (Luk. 1:78, 79, Menge). Gott ermƶglicht uns in Jesus Frieden mit ihm. Gott hat uns die Versƶhnung angeboten und wollte, dass wir uns mit ihm im Neuen Bund verbĆ¼nden. Durch Christus hat er uns angeleitet, Frieden mit anderen zu suchen und zu stiften. Und bei all den beruhigenden VerheiĆungen, die Christen geschenkt sind,… Weiterlesen Ā»
Lieber Tilo, beim Lesen deines schƶnen Artikels wurde mir bewusst, dass ich auch noch ganz viel an mir arbeiten muss. Denn meine grƶĆte SchwƤche ist die Ungeduld. Mit mir selbst und auch mit anderen. Aber ich bleibe dran! KĆ¼rzlich las ich einen Spruch auf meinem Handy: “Lerne ruhig zu bleiben. Nicht alles verdient sofort eine Reaktion!” Das passte irgendwie zu mir! : ( Wenn ich persƶnlich von einem Menschen denke, dass er eh keine Chance bei Gott hat, dann stelle ich mich ja ĆBER Gott, der womƶglich ganz andere PlƤne mit diesem Menschen hat. Auch nimmt uns doch der Herr… Weiterlesen Ā»
Mit den Gedanken in der Bergpredigt kann ich immer wieder meinen Glauben prĆ¼fen. Wenn ich unsicher bin oder vor wichtigen Entscheidungen stehe, lese ich gerne die Bergpredigt. Sie ist das Juwel christlich gƶttlicher Werte. Ich kann damit mein Denken immer wieder neu “eichen”. Ćhnlich einer Waage die geeicht wurde, die nur nĆ¼tzt, wenn sie “richtig” misst.Ā Ā
Es grĆ¼sst, Sarah
Danke lieber Tilo, fĆ¼r diesen auferbauenden Aufsatz Ć¼ber die Bergpredigt, die ein wirklicher Schatz fĆ¼r den glƤubigen Christen ist. Es ist wie Balsam auf meine Seele, wie du den Ruf unseres Christus nach Frieden herausgearbeitet hast. Immerhin ist Frieden eine wichtige Geistesfrucht und steht so ziemlich am Anfang der AufzƤhlung. Als bisher stiller Mitleser spĆ¼re ich aus deinen AufsƤtzen und Kommentaren, dass du ein sanftes Wesen hast und auferbauen willst. Das kann nicht hoch genug eingeschƤtzt werden bei all dem Hick-Hack, den Rechthabeteien, den Ćberheblichkeiten, den beleidigten LeberwĆ¼rsten und der oft unterschwelligen AggressivitƤt in diesem Forum. Das ist auch der… Weiterlesen Ā»
Tilo, šā¦ mein lieber Tilo (es ist schon wieder spƤt ā¦ aber Ick versuchās trotzdem ā¦ in aller kĆ¼rze) ā¦ Dein Aufsatz ā¦ist mal wieder gelungen und die Resonanz dazu ā¦ spricht fĆ¼r sich/fĆ¼r dichā¦ fĆ¼r dein Ansinnen UND unter uns : ā¦ es ist ja viel NT ātechnischā bekanntes zu lesen, zu mindest ā¦ in den Worten des Herrn und ā¦ immer wieder gern und gelebt, wenn gewollt UND da ā¦ genau DA ā¦ setzt Du immer wieder an, ā¦ selbstverantwortlich zu sein ā¦ als Christ AUTARK zu sein ā¦ soll heiĆenā¦ sich NICHT von Fremdbestimmern bestimmen zu lassen… Weiterlesen Ā»
Die Wirkung der Bergpredigt und die Bekennung zum Christus.
MatthƤus 7:28 Als Jesus dies alles gesagt hatte, waren die Zuhƶrer von seinen Worten tief beeindruckt.
29 Denn Jesus lehrte sie mit einer Vollmacht, die Gott ihm verliehen hatte ā ganz anders als ihre Schriftgelehrten.
Offenbarung 19:10 Da fiel ich vor dem Engel nieder und wollte ihn anbeten. Aber er wehrte ab und sagte: Ā»Nein, tu das nicht! Ich diene Gott ebenso wie du und deine Geschwister, die ihr euch zu Jesus bekennt. Bete allein Gott an! Denn das Wesen jeder prophetischen Botschaft ist es, auf Jesus hinzuweisen.Ā«
Shalom JosƩ