Ole Skambraks – ich kann nicht mehr schweigen!

In einem offenen Brief äußert sich ein ARD-Mitarbeiter kritisch zu anderthalb Jahren Corona-Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Ole Skambraks arbeitet dort seit 12 Jahren als redaktioneller Mitarbeiter und Redakteur.

Ich kann nicht mehr wortlos hinnehmen, was seit nunmehr anderthalb Jahren bei meinem Arbeitgeber, dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk passiert. In den Statuten und Medienstaatsverträgen sind Dinge wie „Ausgewogenheit“, „gesellschaftlicher Zusammenhalt“ und „Diversität“ in der Berichterstattung verankert. Praktiziert wird das genaue Gegenteil. Einen wahrhaftigen Diskurs und Austausch, in dem sich alle Teile der Gesellschaft wiederfinden, gibt es nicht, obwohl in den Statuten Dinge wie „Ausgewogenheit“, „gesellschaftlicher Zusammenhalt“ und „Diversität“ in der Berichterstattung verankert sind.

Ich war von Anfang an der Ansicht, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk genau diesen Raum füllen sollte: den Dialog fördern zwischen Maßnahmenbefürwortern und Kritikerinnen, zwischen Menschen, die Angst haben vor dem Virus, und Menschen, die Angst haben ihre Grundrechte zu verlieren, zwischen Impfbefürworterinnen und Impfskeptikern.

Doch seit anderthalb Jahren hat sich der Diskussionsraum erheblich verengt.

Wissenschaftlerinnen und Experten, die in der Zeit vor Corona respektiert und angesehen waren, denen Raum im öffentlichen Diskurs gegeben wurde, sind plötzlich Spinner, Aluhutträger oder Covidioten. Als vielzitiertes Beispiel sei hier auf Wolfgang Wodarg verwiesen.

Er ist mehrfacher Facharzt, Epidemiologe und langjähriger Gesundheitspolitiker. Damals konnte er seine Meinung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk persönlich vertreten, seit Corona geht das nicht mehr. An seine Stelle sind sogenannte Faktenchecker getreten, die ihn diskreditieren. 

Lähmender Konsens

Anstelle eines offenen Meinungsaustausches wurde ein „wissenschaftlicher Konsens“ proklamiert, den es zu verteidigen gilt. Wer diesen anzweifelt und eine multidimensionale Perspektive auf die Pandemie einfordert, erntet Empörung und Häme.

Dieses Muster funktioniert auch innerhalb der Redaktionen. Ich beschreibe hier meine Wahrnehmung aus Redaktionskonferenzen und einer Analyse der Berichterstattung. Lange Zeit habe ich mich nicht aus der Rolle des Beobachters getraut, zu absolut und unisono wirkte der vermeintliche Konsens.

Seit einigen Monaten wage ich mich aufs Glatteis und bringe hier und da eine kritische Anmerkung in Konferenzen ein. Oft folgt darauf betroffenes Schweigen, manchmal ein „Dankeschön für den Hinweis“ und manchmal eine Belehrung, warum das so nicht stimme. Berichterstattung ist daraus noch nie entstanden.

Das Ergebnis von anderthalb Jahren Corona ist eine Spaltung der Gesellschaft, die ihresgleichen sucht. (Hier möchte ich einfügen das diese Spaltung der Gesellschaft auch auf diesem Forum zu spüren ist. Zwei Parteien stehen sich unversöhnlich gegenüber.)

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat daran großen Anteil. Seiner Verantwortung, Brücken zwischen den Lagern zu bauen und Austausch zu fördern, kommt er immer seltener nach.

 Oft wird das Argument angeführt, dass die Kritiker eine kleine, nicht beachtenswerte Minderheit darstellen, denen man aus Proporzgründen nicht zu viel Platz einräumen dürfe. Dies sollte spätestens seit dem Referendum in der Schweiz über die Coronamaßnahmen widerlegt sein. Obwohl auch dort ein freier Meinungsaustausch in den Massenmedien nicht stattfindet, ging die Abstimmung nur 60:40 für die Regierung aus. (1) Kann man bei 40 % der abgegebenen Stimmen von einer kleinen Minderheit sprechen? Dabei sei noch erwähnt, dass die Schweizer Regierung die Corona-Hilfszahlungen an die Abstimmung geknüpft hatte, was die Entscheidung mancher, ihr Kreuzchen bei „Ja“ zu machen, beeinflusst haben könnte.

Die Entwicklungen dieser Krise finden auf so vielen Ebenen statt und haben Auswirkungen auf alle Teile der Gesellschaft, dass es genau jetzt nicht weniger, sondern mehr freien Debattenraum braucht.

Dabei geht es nicht um das, was alles im öffentlich-rechtlichen Rundfunk diskutiert wird, sondern was unerwähnt bleibt. Die Gründe dafür sind vielfältig und bedürfen einer ehrlichen internen Analyse. Dabei helfen können die Publikationen des Medienwissenschaftlers und ehemaligen MDR-Rundfunkrats Uwe Krüger, wie zum Beispiel sein Buch „Mainstream – Warum wir den Medien nicht mehr trauen“.

In jedem Fall erfordert es einiges an Mut, in Konferenzen, in denen Themen diskutiert und besprochen werden, gegen den Strom zu schwimmen. Oft setzt sich derjenige durch, der seine Argumente am eloquentesten vortragen kann, im Zweifel entscheidet natürlich die Redaktionsleitung. Schon sehr früh galt die Gleichung, dass Kritik am Coronakurs der Regierung dem rechten Spektrum angehört. Welcher Redakteur oder Redakteurin wagt es da noch, einen Gedanken in diese Richtung zu äußern?

Offene Fragen

So ist die Liste der Ungereimtheiten und offenen Fragen, die keine substanzielle Berichterstattung bekommen haben, sehr groß:

  • Warum wissen wir so wenig über „gain of function research“ (Forschung daran, wie man Viren für den Menschen gefährlicher machen kann)?
  • Warum steht im neuen Infektionsschutzgesetz, dass das Grundrecht der körperlichen Unversehrtheit und die Unverletzlichkeit der Wohnung fortan eingeschränkt werden kann – auch unabhängig von einer epidemischen Lage?
  • Warum müssen sich Menschen, die bereits Covid-19 hatten, nochmal impfen, obwohl sie mindestens genauso gut geschützt sind, wie geimpfte Menschen?
  • Warum wird über das „Event 201“und die globalen Pandemieübungen im Vorfeld der Ausbreitung von SARS-CoV-2 nicht oder nur in Verbindung mit Verschwörungsmythen gesprochen? (2)
  • Warum wurde das den Medien bekannte, interne Papier aus dem Bundesinnenministerium nicht in Gänze veröffentlicht – und in der Öffentlichkeit diskutiert, in dem gefordert wurde, dass Behörden eine „Schockwirkung“ erzielen müssten, um Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die menschliche Gesellschaft zu verdeutlichen?
  • Warum schafft es die Studie von Prof. Ioannidiszur Überlebensrate (99,41 % bei unter 70-Jährigen) in keine Headline, die fatal falschen Hochrechnungen des Imperial Collegeaber schon (Neil Fergusson prophezeite im Frühjahr 2020 eine halbe Million Coronatote in Großbritannien und über 2 Millionen in den USA.)?
  • Warum steht in einem Gutachten, erstellt für das Bundesgesundheitsministerium, dass die Auslastung der Krankenhäuser im Jahr 2020 durch Covid-19-Patienten nur 2% betragenhat?
  • Warum hat Bremen mit Abstand die höchste Inzidenz (113 am 4.10.21) und gleichzeitig mit Abstand die höchste Impfquote in Deutschland (79 %)?
  • Warum sind Zahlungen von 4 Millionen Euro eingegangen auf einem Familienkonto der EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides, die verantwortlich war für das Abschließen der ersten EU-Impfstoffverträge mit den Pharmakonzernen? (3)
  • Warum werden Menschen mit schweren Impfnebenwirkungen nicht im gleichen Maß portraitiert wie 2020 Menschen mit schweren Covid-19-Verläufen? (4)
  • Warum stört niemanden die unsaubere Zählweise bei „Impfdurchbrüchen“? (5)
  • Warum melden die Niederlande deutlich mehr Nebenwirkungen der Covid-19-Impfstoffe als andere Länder?
  • Warum hat sich die Wirksamkeitsbeschreibung der Covid-19-Impfstoffe auf der Seite des Paul-Ehrlich-Institutsin den letzten Wochen dreimal geändert? „COVID-19-Impfstoffe schützen vor Infektionen mit dem SARS-CoV-2 Virus.“ (15. August 2021) „COVID-19-Impfstoffe schützen vor einem schweren Verlauf einer Infektion mit dem SARS-CoV-2 Virus.“ (7. September 2021) „COVID-19-Impfstoffe sind indiziert zur aktiven Immunisierung zur Vorbeugung der durch das SARS-CoV-2-Virus verursachten COVID-19-Erkrankung.“ (27. September 2021) (6)

Auf einige Punkte möchte ich HIER im Detail eingehen.

NACHTRAG 12.12.2021 Quelle: Stuttgarter Zeitung

Ole Skambraks will sich gegen seine Kündigung wehren. 04.11.2021 – 13:52 Uhr

Der SWR-Mitarbeiter Ole Skambraks will sich gegen seine Kündigungwehren. „Ich habe mir einen Anwalt genommen und werde gegen die fristlose Kündigung gerichtlich vorgehen“, sagte Skambraks am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Nach einem Konflikt über öffentliche Äußerungen zur Corona-Berichterstattung hatte der SWR Skambraks, der im Sounddesign bei SWR2 befristet angestellt war, Ende Oktober gekündigt.

Skambraks habe „den SWR und damit die hier tätigen Kolleginnen und Kollegen fortgesetzt durch falsche Tatsachenbehauptungen in der Öffentlichkeit diskreditiert“, hatte die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt zur Begründung erklärt. Damit habe er auch den Betriebsfrieden „empfindlich gestört“. Skambraks hatte in einem offenen Brief, der am 5. Oktober auf dem Blog „Multipolar“ unter der Überschrift „Ich kann nicht mehr“ erschien, unter anderem behauptet, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk bewusst Themen unterdrücke.

Nach Auffassung des SWR erweckte Skambraks dabei den falschen Eindruck, dass er direkten Einblick in die redaktionelle Themenplanung und -entwicklung habe, obwohl er an solchen Redaktionskonferenzen in der Regel gar nicht teilnehme. Über die laut Skambraks nicht aufgegriffenen Themen sei „in Wahrheit sehr wohl im SWR und der ARD berichtet“ worden. Dazu legte der SWR dem epd auch eine Liste mit Links vor.

Skambraks widerspricht der Kritik. „Die Tatsache, dass diese Liste manchen Medien auf Anfrage zugesandt wird, doch bis jetzt nirgends überprüfbar veröffentlicht wurde, unterstreicht nur die Intransparenz und die Verengung der öffentlichen Debatte in der Berichterstattung“, sagte er dem epd. Er habe in seinem offenen Brief dargelegt, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk in der Corona-Berichterstattung von dem Anspruch „sehr weit entfernt“ sei, ein „vielfaltsicherndes und Orientierungshilfe bietendes Programm“ zu gewährleisten. Der SWR äußerte sich auf epd-Nachfrage zunächst nicht zu der Ankündigung Skambraks’, juristische Schritte einzulegen.

 

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“Wissenschaftlicher Konsens” stimmt nicht, weil man sehr viele bekannte und seriöse Wissenschaftler aus dem Diskurs ausschließt. Wie der Beitrag ebend gut darstellt, haben wir besonders in der Corona-Berichterstattung keine ausgeglichene Berichterstattung, die Meinung und Gegenmeinung ohne “framing” abbildet. Der Begriff “Wissenschaftlicher Konsens” erzeugt eine falsche Sicherheit und manche lechzen wohl nach solch einer Sicherheit. Sie brauchen eine Autorität, die ihnen sagt, “wo der Weg lang geht”. Bei einigen war es früher der “Treue und verständige Sklave” und bei diesen ist anstelle dessen der “Wissenschaftliche Konsens”, also die allgemein favorisierte und von der Regierung unterstützte Meinung getreten. Und es erweist sich… Weiterlesen »

Ich schieb mal noch was nach, aus aktuellem Anlass. Aus dem Link des BI-Beitrags: https://www.deutschlandfunkkultur.de/angstmache-zum-nutzen-der-pharmaindustrie-grippe-in-mexiko-100.html Wolfgang Wodarg: Guten Morgen!von Billerbeck: Gesundheitsgefahr durch gefälschte Pandemien, so das Thema dieser Dringlichkeitsdebatte, die im Europäischen Rat stattfinden wird. Ist also weniger die Grippe gesundheitsgefährlich als die Warnung vor der Grippe?Wodarg: Jede Panik ist gefährlich, und wir können verlangen, dass diejenigen, die dort Verantwortung tragen, die uns alarmieren sollen, wenn es wirklich gefährlich wird, dass sie das dann auch machen, und wenn die Gefahr gering ist, dass wir dann auch entsprechend beruhigt werden. Und das, was wir erlebt haben dieses Jahr, war genau das… Weiterlesen »

In der Sache muß ich mal wieder ins Grundsätzliche gehen. Nicht alles, wo man allgemein sagt “das ist bewiesen”, “das ist unstrittig”, “es besteht Konsens” ist so felsenfest, wie wir vielleicht denken. So auch mit den Viren. Das ist im engen und strengen wissenschaftlichen Sinn auch nicht bewiesen, auch wenn viele das als Fakt ansehen. Auch das muß und darf hinterfragt werden. Auch dort sind Fehldeutungen möglich und m.E. auch geschehen. Hier kam der Mullis zur Sprache, der eigentliche Erfinder des PCR-Tests, der – neben anderen kompetenten Leuten – sagte, der Test sei nicht geeignet, um überhaupt eine Diagnose zu… Weiterlesen »

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