“Und diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.” – Matthäus 24:14
Es gibt wohl kaum einen anderen Bibelvers, der mehr und öfter in unseren Zusammenkünften verwendet und zitiert wird, als Matthäus 24:14. Jeder Zeuge Jehovas kann diesen Vers schon im Schlaf aufsagen. Wenn ein Vortragsredner dazu auffordert, Matthäus 24 aufzuschlagen, dann ist die Zuhörerschaft schon automatisch bei Vers 14.
Tatsächlich spielt kein Bibelvers eine wichtigere Rolle für das Selbstverständnis eines Zeugen Jehovas als diese Worte Jesu, sieht er sich doch als Teil der Organisation Gottes, die diese angebliche Endzeitprophezeiung Jesu heute erfüllt.
Viele Zeugen sehen gerade in der sogenannten „weltweiten Predigttätigkeit“ einen Beweis dafür, der wahren Religion anzugehören. Die Wachtturmgesellschaft ist in ihren Augen die einzige Organisation, die diesen angeblichen Auftrag Jesu, zu predigen und Jünger zu machen, erfüllt. Deshalb sehen sich Jehovas Zeugen auch als die wahren Christen, als die Einzigen, die den Auftrag Jesu, die gute Botschaft zu verkündigen, ernsthaft durchführen.
Ganz abgesehen davon, dass diese Annahme mehr als fragwürdig ist, geht es uns mit diesem Artikel heute darum zu klären, ob Matthäus 24:14 tatsächlich als ein Teil des Endzeitzeichens Jesu zu sehen ist.
Nicht wenige Bibelkommentatoren sind der Auffassung, dass sich die in Matthäus 24:6-14 genannten Ereignisse schon im ersten Jahrhundert erfüllten. Diese Annahme wurde auch ansatzweise in den Schriften der WTG erwähnt, wenigstens, was die Zeit bis zur Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 betrifft.
Nehmen wir den Wachtturm vom 15.02.1994, S.10, Abs.9. Dort wirst du die entsprechende Anwendung von Matthäus 24:14 finden, Zitat: “Wie verhielt es sich mit dem Königreichspredigtwerk? Um das Jahr 60 oder 61 u.Z., als der Brief an die Kolosser geschrieben wurde, war die “gute Botschaft” in Afrika, Asien und Europa weit und breit gehört worden (Kolosser 1:23). […] Was sollten wir also aus der Antwort Jesu auf die Frage seiner Apostel schließen? In seiner Prophezeiung wurden genau die Dinge vorausgesagt, die vor der Zerstörung Jerusalems eintraten und damit zusammenhingen, und auch einiges, was nach 70 u. Z. geschehen sollte. […] Die Drangsal im Jahre 70 u. Z. war die größte Drangsal, die jemals über Jerusalem und das jüdische System gekommen ist.” Zitat Ende.
Allerdings wird dann in dem Artikel von einer ‘zweiten Erfüllung’ in unseren Tagen gesprochen.
Aber wie steht es mit der Verkündigung in der heutigen Zeit? Jehovas Zeugen sind wohl als die einzige Gruppe bekannt, die in der für sie typischen Weise ‘von Haus zu Haus und von Tür zu Tür’ geht. Sie spricht auch beständig von der ‘guten Botschaft vom Königreich’, während andere Gruppen oder Kirchen von der ‘guten Botschaft über Jesus Christus’ sprechen.
Die gute Botschaft vom „Königreich“ oder von „Christus“?
Wenn wir die Konkordanz der WTG aufschlagen – oder irgendeine andere -, werden wir erkennen, dass der Ausdruck ‘die gute Botschaft vom Königreich’ nur 6x vorkommt, und zwar dreimal bei Matthäus (4:23; 9:35;24:14), zweimal bei Lukas (4:43;8:1) und noch einmal in Apostelgeschichte 8:12.
Natürlich spricht die Bibel generell von der ‘guten Botschaft’, von der ‘guten Botschaft Gottes’, der ‘Botschaft guter Dinge’, der ‘guten Botschaft des Friedens’ usw., und man kann diese ganze ‘Statistik’ als bedeutungslos abtun, weil all diese Ausdrücke ja Synonyme sind und die gleiche Botschaft bezeichnen.
Aber es ist doch interessant, dass die Apostel, die ja durchaus auch vom Reich Gottes sprachen, dennoch die Botschaft nach Pfingsten immer wieder – nämlich laut Konkordanz der WTG 15x – als die ‘gute Botschaft über den Christus’ (oder über Jesus oder vom Herrn Jesus oder über den Sohn) bezeichneten.
Das war auch richtig! Jesus konnte, solange er auf Erden seinen Lauf noch nicht vollendet hatte, nicht gut von der guten Botschaft über den Christus sprechen; er redete von der guten Botschaft vom Königreich; aber nach seinem Tod war die Erlösung von Sünden, die Rechtfertigung und damit auch das Königreich unmittelbar mit ihm verbunden, von ihm abhängig; daher bezeichneten die Apostel jetzt die gute Botschaft nach ihm. Das zeigt auch die Konkordanz der WTG ganz deutlich.
Ich habe mich oft gefragt, warum man unter Jehovas Zeugen – im Gegensatz zu den Briefen der Apostel – den Ausdruck ‘gute Botschaft über den Christus’ kaum hört; ich kann mich nicht an solche Situationen erinnern, außer wenn zufällig einmal in den Schriften der Gesellschaft oder in einem Vortrag ein Bibelvers zitiert wurde, in dem der Ausdruck vorkam.
Wenn es aber in der Schrift so ist, wie es auch diese Konkordanz zeigt, dann kann ich nicht sagen, dass andere Gruppen, die von der „guten Botschaft über den Christus“ sprechen, das Königreich nicht verkündigen würden, denn das Königreich gehört zu Christus. Man könnte ja dann auch umgekehrt sagen, dass Jehovas Zeugen zwar die Botschaft vom Königreich (Jehovas) verkündigen, aber von einer guten Botschaft über den Christus nichts wissen; und das würden sie ja sicher vehement abstreiten. Demnach also sprechen viele christliche Gruppierungen, welche die gute Botschaft von Christus verkünden, auch vom Königreich und verkündigen es.
Doch diese Tatsache wird von Jehovas Zeugen bestritten. Sie sehen sich als die wahren Nachfolger Christi und sehen im Predigen der „guten Botschaft vom Königreich“ nach Mat. 24:14 das Erkennungsmerkmal wahrer Christen.
Zitat, w12.1.2000, S. 8-9 : „In dieser kritischen Zeit (also heute) würde, wie Jesus ebenfalls sagte, etwas Außergewöhnliches erreicht: „Diese gute Botschaft vom Königreich [Gottes] wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ (Matthäus 24:14). Jehovas Zeugen predigen heute in über 235 Ländern und Territorien in mehr als 500 Sprachen die gute Botschaft von Gottes Königreich. Die von ihnen herausgegebenen bibelerklärenden Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! sind mit Abstand die am weitesten verbreiteten Zeitschriften überhaupt. Jehovas Zeugen haben auch die Bibel in rund 100 Sprachen übersetzt. Ist es nicht so, dass sich durch diese bemerkenswerte Predigttätigkeit die Prophezeiung von Jesus erfüllt? Zitat Ende
Ja, das „weltweite Predigtwerk“ wird als Erfüllung eines Zeichens der letzten Tage gedeutet.
Wir möchten jetzt nicht dazu übergehen, diese Behauptung mit Zahlen zu widerlegen, auch wenn es ein Leichtes wäre, an Hand von Zahlen zu belegen, dass andere Religionsorganisationen und Bibelgesellschaften das Vielfache auf diesem Gebiet vorzuweisen hätten.
Wie schon eingangs erwähnt, geht es uns mit diesem Artikel heute darum zu klären, ob Matthäus 24:14 tatsächlich als ein Teil des Endzeitzeichens Jesu zu sehen ist und damit in unserer heutigen Zeit eine Erfüllung erfährt. Die klare und eindeutige Antwort lautet, Nein. Um das zu belegen, müssen wir die Worte Jesu im Kontext lesen und auch mit den Aussagen der anderen Evangelien vergleichen.
Der geschichtliche Hintergrund der Endzeitrede Jesu
Zunächst die Zusammenfassung nach Matthäus: „Als Jesus den Tempel verließ, kamen seine Jünger und wollten ihm die riesigen Ausmaße der Tempelanlage zeigen.
Doch Jesus sagte zu ihnen: “Ja, seht es euch genau an! Kein Stein wird hier auf dem anderen bleiben. Alles wird nur noch ein großer Trümmerhaufen sein.”
Daraufhin fragten ihn seine Jünger: “Wann wird das geschehen?” Und weiter: „Welche Ereignisse werden dein Kommen und das Ende des Zeitalters (einige Übersetzungen sprechen missverständlich vom Ende der Welt) ankündigen?” Elbf.
Jesus antwortete, indem er die bekannten Zeichen aufzählt: “Lasst euch von keinem Menschen täuschen und verführen! Viele Christusse werden auftreten, Kriege und Unruhen, achtet darauf, aber erschreckt nicht! Doch es bedeutet noch nicht das Ende. Die Völker und Königreiche werden Kriege gegeneinander führen, es wird Hungersnöte, Seuchen und Erdbeben geben usw. Das ist aber erst der Anfang – so wie die ersten Wehen bei einer Geburt.
Dann werdet ihr gefoltert, getötet und gehasst werden. Falsche Propheten werden auftreten und viele verführen, aber die rettende Botschaft von Gottes neuer Welt wird auf der ganzen Erde verkündet werden.
Und nun nach Lukas 21: Erschrocken wollten die Jünger wissen: “Lehrer, wann wird (die Zerstörung) geschehen? Und woran erkennen wir, dass diese Dinge stattfinden werden?”
Die Antwort Jesu nach Lukas ist fast identisch mit Matthäus. “Lasst euch von keinem Menschen täuschen und verführen! Viele werden auftreten und sagen: ‘Ich bin Christus!’ Und sie werden verkünden: ‘Jetzt ist die Zeit gekommen!’ Glaubt ihnen nicht! Wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, erschreckt nicht! Das muss geschehen, doch es bedeutet noch nicht das Ende.”
Erdbeben, Hungersnöte und Seuchen, unerklärliche Erscheinungen am Himmel usw.
Bevor das alles geschieht, wird man euch verfolgen, euch festnehmen und in den Synagogen vor Gericht stellen und ins Gefängnis werfen. Und vor Machthabern und Königen werdet ihr verhört werden. Aber dadurch habt ihr Gelegenheit, meine Botschaft zu bezeugen.
Es fällt auf, dass Lukas das angebliche Endzeitzeichen der Verkündigung der guten Botschaft nur indirekt erwähnt und die Erfüllung in der Tatsache sieht, dass die Apostel und Jünger vor den Königen der Erde für Christus Stellung beziehen.
Und nun noch die „Endzeitrede Jesu“ nach Markus 13:
Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas fragten: “Wann wird das alles (Zerstörung des Tempels) geschehen? An welchen Ereignissen werden wir das Ende (des jüdischen Systems) erkennen?”
Es folgen wieder die gleichen Gedanken wie in Matthäus und Lukas: “Lasst euch nicht täuschen und verführen! Denn viele werden behaupten: ‘Ich bin Christus!’ Viele Menschen werden in die Irre geführt. Ihr werdet von Kriegen und Unruhen hören. Erschreckt nicht! Das muss geschehen, doch es bedeutet noch nicht das Ende. Die Völker und Königreiche der Erde werden Kriege gegeneinander führen. Erdbeben und Hungersnöte, das ist aber erst der Anfang – so wie die ersten Wehen bei einer Geburt.
Man wird euch vor die Gerichte zerren, und in den Synagogen wird man euch auspeitschen. Ihr werdet vor Machthabern und Königen verhört werden ihnen zu einem Zeugnis; und allen Nationen muss vorher das Evangelium gepredigt werden.
Der Kontext zeigt uns, dass Jesus auf die Frage seiner Jünger: “Wann wird das alles (Zerstörung des Tempels) geschehen? An welchen Ereignissen werden wir das Ende (des jüdischen Systems) erkennen?” zu verstehen gab, dass, bevor Jerusalem zerstört wird und bevor das jüdische System aufhört zu bestehen, die Botschaft vom Königreich Christi allen Nationen gepredigt werden muss.
Diesen Auftrag gab Jesus explizit seinen Jüngern, bevor er sie verließ, indem er in Matthäus 28 :19,20 auffordert: „Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern. Dabei sollt ihr sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen und sie belehren, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Zeit.”
Die Zusage Jesu: Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Zeit.” wird von vielen als Hinweis gesehen, dass Jesus bis zum Ende der Welt oder dieses Systems der Dinge bei seinen Jüngern sei. Und da die Jünger Jesu ja heute nicht mehr leben, habe Jesus damit angedeutet, dass auch heute noch gepredigt werden muss, und damit dieser Auftrag eine Erfüllung in unserer Zeit erlebt. Luther übersetzt: „bis zum Ende der Welt“. Die Elberfelder dagegen sagt: bis zur Vollendung des Zeitalters.
Das Ende der „Welt“ oder das Ende eines „Zeitabschnittes“?
Im Griechischen steht für Welt ὁ αἰών „Äon“. Der Begriff „Äon“ (ὁ αἰών) kann jedoch je nach Zusammenhang, in dem das Wort steht, Lebenszeit, Leben, Generation, Zeit, Zeitdauer, Zeitraum, aber auch Ewigkeit bedeuten.
Das griechische αἰών hat also im Laufe der Zeit zwei Bedeutungsrichtungen erhalten: „Zeitalter“, d. h. eine begrenzte Zeitspanne einerseits, „Ewigkeit“, d. h. unbegrenzte Zeit andererseits. So geben heutige Bibelübersetzungen das im griechischen stehende Wort für „ὁ αἰών“ „Äon“ unterschiedlich wieder, z. B. die Elbf.: „ und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis zur Vollendung des Zeitalters.“
Der Kontext lässt eigentlich nur den Schluss zu, dass Jesus hier davon spricht, dass er bei seinen Jüngern sei, solange sie lebten, bis zum Ende ihrer Lebenszeit, oder bis zum Ende des jüdischen Zeitalters. Wahrscheinlicher jedoch ist, dass er sagen wollte: ich bin bei euch alle Tage, bis zur Vollendung eurer Lebenszeit. Er sagt, ich bin bei EUCH und spricht damit eine persönliche Zusicherung an seine Jünger aus.
Ein weiterer Hinweis dafür, dass sich Matthäus 24:14 schon zur Zeit der ersten Christen erfüllt haben muss, ergibt sich aus den folgenden Versen nach Matthäus 24:14. Mit Vers 15 geht Jesus auf die unmittelbar bevorstehende Zerstörung Jerusalems und des Tempels ein, wenn er sagt: Der Prophet Daniel redet von einer ‘abscheulichen Götzenstatue’. Versucht zu verstehen, was das Geschriebene bedeutet. Wenn ihr diese Götzenstatue im Tempel stehen seht, dann sollen alle Bewohner Judäas ins Gebirge fliehen. Wer sich gerade auf dem Dach seines Hauses aufhält, soll nicht erst im Haus sein Gepäck für die Flucht zusammensuchen. Wer auf dem Feld arbeitet, soll nicht erst nach Hause laufen, um seinen Mantel zu holen. Besonders hart trifft es Schwangere und Mütter mit Säuglingen. Betet deshalb, dass ihr nicht im Winter oder am Sabbat fliehen müsst!
21 Denn es wird eine Zeit der Not kommen, wie sie die Welt in ihrer ganzen Geschichte noch nicht erlebt hat, und wie sie auch nie wieder eintreten wird. Wenn diese Leidenszeit („ὁ αἰών“ „Äon“) nicht verkürzt würde, könnte niemand gerettet werden! Aber den Auserwählten Gottes zuliebe wird diese Zeit begrenzt.”
Hier erkennen wir einen chronologischen Ablauf, der zeigt, dass die Verkündigung der guten Botschaft abgeschlossen ist, bevor Jerusalem zerstört wurde, und die Christen, aber auch die Juden, in die Berge fliehen sollten. Können wir davon ausgehen, dass dieses Werk der Verkündigung, welches Jesus vorhersagte, im Jahre 70 schon abgeschlossen war?
Um das Jahr 60 oder 61 u.Z., schrieb der Apostel Paulus an die Kolosser, dass die “gute Botschaft” in Afrika, Asien und Europa weit und breit gehört worden ist: „Das wird geschehen, wenn ihr im Glauben fest gegründet bleibt und euch auch nicht von der Hoffnung abbringen lasst, die euch mit dem Hören des Evangeliums geschenkt wurde. Diese gute Botschaft ist in der ganzen Welt gepredigt worden; und ich, Paulus, stehe in ihrem Dienst. (Kolosser 1:23)
Was sollten wir also aus der Antwort Jesu auf die Frage seiner Apostel erkennen? In seiner Prophezeiung wurden genau die Dinge vorausgesagt, die schon vor der Zerstörung Jerusalems eintraten und damit zusammenhingen, und auch einiges, was nach 70 u. Z. geschehen sollte. Selbst die sogenannte „große Drangsal“ erfüllte sich schon im Jahre 70 u. Z. Mit der Zerstörung Jerusalems kam die größte Drangsal über die Juden, die jemals über Jerusalem und das jüdische System gekommen ist.
Zur Predigtmethode
Noch ein Wort zur Predigtdienstmethode der Zeugen Jehovas. Es ist verständlich, dass die WTG sehr für die Methode ‘von Haus zu Haus’ eintritt; schließlich besitzt sie einen Druckereiverbund, der zu den größten in der Welt zählt, und man kann am besten auf diese Art des Predigens Druckerzeugnisse verbreiten.
Aber das bedeutet nicht, dass andere Methoden nicht ebenso sinnvoll und wirkungsvoll oder noch wirkungsvoller sein können; es gibt Gemeinschaften, die in der Zeit der Existenz der WTG und der Bibelforscher oder Jehovas Zeugen an Zahl mehr zugenommen haben als diese; es wird auch von der WTG nicht mehr behauptet, dass sie die am schnellsten wachsende Religionsgemeinschaft sei, und es wird auch nicht mehr so sehr auf die Zahl der Kirchenaustritte verwiesen, weil man in den Jahresberichten nachrechnen kann, wie viele auch die Gemeinschaft der WTG verlassen, wie hoch auch hier der Prozentsatz ist.
Sicher werden nicht alle Glieder anderer Gemeinschaften so zum Predigen ‘ermuntert’, besser gesagt, gedrängt, wie Jehovas Zeugen. Oft hört man Zeugen sagen: ‘Ohne diese Art der „Ermunterungen“ würden wir es sicher nicht tun, denn schließlich macht es ja keinen Spaß’!
Dieser Satz ist verräterisch. Ganz gewiss gehört das Bekennen seines Glaubens zum Leben eines Christen, und wer zu Christus gefunden hat, möchte dies mit Freude tun. Missionsgeist war unter Christen stets vorhanden, das Mitteilen der Gnade Gottes und das Teilhabenlassen an der Freude des Heils und der erfahrenen Rettung ist eine so starke Motivation, dass es keiner weiteren Ermunterung von außen bedarf.
„Die zerstreuten Gläubigen aber machten das Evangelium bekannt. Philippus zum Beispiel ging in eine Stadt von Samarien und predigte, dass Jesus der Messias ist. Die Menge hörte Philippus mit großer Aufmerksamkeit zu, denn sie hatten von den Wunderzeichen gehört, die er tat, und waren sogar selbst Augenzeugen geworden.
Apostelgeschichte 8:4 zeigt; es geht um mehr als um die Frage der Methode und um die Frage, wie manche für ihren Glauben einstanden. Die Freude ergab sich aus dem Glauben und nicht aus der Ermunterung, die letztlich als Druck empfunden wird.
Leider wird von vielen Zeugen der Tür-zu-Tür-Predigtdienst als Maßstab für den Glauben
genommen, ob jemand geistig gesinnt ist und Gott liebt. Wie schon gesagt: wer diesen Dienst verrichten möchte, soll dies tun; aber man sollte die Bibel nicht missbrauchen, um Menschen Schuldgefühle einzuflößen und ihnen das Gefühl zu geben, von der Teilnahme an solcher Tätigkeit hinge ihr Heil und Leben ab, noch sollte man sie be- oder gar verurteilen im Hinblick auf ihre Teilnahme an diesem Dienst. Schließlich möchte ich nur noch hinzufügen, dass man sich hüten sollte, andere zu verurteilen, weil sie den Christus nicht in einer Weise verkünden, für die Jehovas Zeugen bekannt sind.
Paulus, der ein treuer Zeuge für Christus war, sagte einmal: ‘Wird doch auf jede Weise … Christus verkündigt, und darüber freue ich mich’ (Philip. 1:18).
Irgendjemand eine vernünftigte Antwort? Diesen Auftrag gab Jesus explizit seinen Jüngern, bevor er sie verließ, indem er in Matthäus 28 :19,20 auffordert: „Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern. Dabei sollt ihr sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen und sie belehren, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Zeit.“ aber in Matthäus 10: 1-23…beachte besonders Vers 5-6 und jetzt wörtlich Vers 23: “Wenn man euch in einer Stadt verfolgt, so flieht in eine andere;… Weiterlesen »
Tut mir leid, nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, muss ich doch noch was dazu sagen. Obwohl vieles richtig ist. Wenn man die Aussagen Jesu so wörtlich nimmt. dann kann man die Bibel eigentlich gleich weglegen. Warum? Nun natürlich sagte Jesus: Ich bein bei EUCH alle Tage. Und spricht damit logischerweise die an, welche das aufgeschrieben haben. Aber wenn du, lieber Autor schreibst: “Der Kontext lässt eigentlich nur den Schluss zu, dass Jesus hier davon spricht, dass er bei seinen Jüngern sei, solange sie lebten, bis zum Ende ihrer Lebenszeit, oder bis zum Ende des jüdischen Zeitalters. Wahrscheinlicher jedoch ist,… Weiterlesen »
Hallo BI, vielen Dank für diesen interessanten Artikel. Ich möchte hierzu nur etwas ergänzen: Grundsätzlich sei mal dahingestellt, ob das ganze auch eine neuzeitliche Erfüllung hat oder nicht. Die ZJ machen hierbei meiner Meinung nach den Fehler, dass sie denken, SIE erfüllen die Prophezeiung alleine und nur durch IHRE Bemühungen erfüllt sich das Schriftwort. Das ist in etwa so ähnlich, als würde eine Nation, die in den Krieg zieht behaupten: Seht her, wir ziehen jetzt in den Krieg daher erfüllen wir die Prophezeiung, dass die Nationen Kriege gegeneinander führen werden. Wenn man die Augen nicht komplett vor allem anderen in… Weiterlesen »
Lieber Artikelschreiber, herzlichen Dank für Deine Bemühungen. Du versuchst alles ziemlich genau zu erklären, jedoch gibt es auch Punkte die ich persönlich nicht so sehe, sondern anders verstehe. Zum Beispiel sagst Du: “Der Kontext lässt eigentlich nur den Schluss zu, dass Jesus hier davon spricht, dass er bei seinen Jüngern sei, solange sie lebten, bis zum Ende ihrer Lebenszeit, oder bis zum Ende des jüdischen Zeitalters. Wahrscheinlicher jedoch ist, dass er sagen wollte: ich bin bei euch alle Tage, bis zur Vollendung eurer Lebenszeit. Er sagt, ich bin bei EUCH und spricht damit eine persönliche Zusicherung an seine Jünger aus.”… Weiterlesen »
Lieber Autor danke für den schönen Artikel. Er zeigt sehr schön wie vermessen die WTG mit ihrem Anspruch ist, sie erfülle ein wichtiges Endzeitzeichen. Deine Darlegung, das sich Matthäus 24:14 eigentlich schon erfüllt hat, scheint mir schlüssig zu sein. Wobei es zugegebener maßen nicht immer leicht ist die Einzelnen Aussagen Jesu zeitlich einzuordnen. Aber dass Jesus die Verbreitung der Botschaft über den Christus schon für die Zeit vor der Zerstörung Jerusalems vorhersagte, wird durch den gesamten Kontext bestätigt. Lieber ManfredF, noch ein Wort zu deinem Einwand, deinen Einwand verstehe ich nicht. Warum soll die Aussage, dass Jesus seine Jüngern damals… Weiterlesen »
Hallo an alle, auch ich lese hier schon seit einiger Zeit mit, konnte mich bisher aber noch nicht dazu durchringen ein Kommentar zu schreiben. Bis vor einigen Jahren wäre das für mich auch undenkbar gewesen, da ich die Welt durch meine ZJ Brille gesehen habe, bis auf gelegentlich aufkommende Ungereimtheiten war alles gut so wie es war. Mit der Zeit und den Rekordverdächtigen Änderungen der WTG kamen allmählich erste Zweifel auf….Warum stellte sich die Leitende Körperschaft mehr oder weniger plötzlich so in den Vordergrund ? Vor 10 Jahren kannte der Durchschnittszeuge gerademal den Namen des Präsidenten, jetzt sollten sich alle… Weiterlesen »
Liebe Österreicher hier,
wohin kann sich ein Mädchen bzw. junge Frau (15 Jahre) in Österreich wenden, um Hilfe beim Ausstieg zu bekommen?
Hintergrund: ihre Familie ist ZJ, derzeit hat sie starke Harmagedonangst und benötigt Unterstützung auf verschiedenen Ebenen.
Danke für Eure Hilfe,
Sledgi
Hallo Ihr Lieben ! von herzen möchte ich mich bei euch allen für eure Berichte und Lebenserfahrungen bedanken. Ich kämpfe seit ca. 2 Jahren um und mit meinem Glauben bei ZJ,. Es wurde für mich unerträglich immer die Bibel als ein Buch lesen und verstehen zu müssen, dass sich an 2 Gruppen (144000 und die anderen schafe) richtet. Ich kam mir wie ein zurückgesetztes Kind vor. So konnte sich die Liebe Gottes in mir nicht richtig entfalten und beinahe hätte ich die Lust an der heiliegn Schrift verloren. Dann habe ich, auch mit eurer Hilfe das NT noch einmal gründlich… Weiterlesen »
Lieber M.N.,
wie so oft habe ich vergessen den Adressaten zu ändern, sorry. Der Post an Jesaja geht an Dich.
Liebe Grüße
Argentum
Grüß Gott an alle,
falls jemand Interesse hat sich im Berliner Raum mal auf ein Plausch zu treffen ,könnt ihr gerne mal bei uns vorbeischauen.
Meine Mailadresse bekommt ihr sicherlich von Administrator.
Lg Drei???
Herzliches Hallo an Alle ! Auch mir ist es ein tiefes Bedürfnis, nach über einem Jahr stiller Mitleserschaft, DANKE zu sagen an alle, die Autoren, die Übersetzer, die Kommentatoren, die anderen ( noch) stillen Mitleser. In den schmerzlich anstrengenden letzten Monaten meines endgültigen Aufwachens wart Ihr alle eine Hilfe und Unterstützung für mich, die ich zuiefst schätze. Die fundierten und tiefgehenden Artikel, die gleichermaßen demütige, wissbegierige und mutige Art, sich den spirituellen Fragen zu stellen, die jeden auf seine eigene Weise an- und umtreiben, und die (endlich wieder ) unverdorbene Freude an den Antworten durch den heiligen Geist, wirken wie… Weiterlesen »
Hallo, ich lese diese Seite seit einigen Monaten. Danke für alle, die sich beteiligen. Ich schätze den sehr freundlichen Ton, in dem man hier miteinander umgeht. Bei der Diskussion zu Matth. 24:14 kann ich wenig beitragen, weil ich in den Ursprachen nicht bewandert bin; die unterschiedlichen Wortbedeutungen von Schlüsselworten sind aber wohl ein Problem, das eine eindeutige Aussage schwierig macht. Der Text wird von JZ jedenfalls als Prophezeiung und gleichzeitig als enormes Druckmittel für alle Mitglieder genutzt. Man muss sich doch einfach nur die Geschichte der JZ ansehen: als nach Ende des ersten Weltkrieges Leute der “leitenden Körperschaft” inhaftiert wurden,… Weiterlesen »
Hallo, wie mir scheint, geht es sehr vielen, die sich hier zur Sache äußern, so, dass sie unter ihrem Ausschluss oder drohendem Ausschluss leiden. Das kann man gut verstehen, wenn man ein Kenner der JZ-organisation ist. Da mir diese Seite selbst in den letzten 12 Monaten sehr geholfen hat, möchte ich gerne mit ein paar Gedanken beitragen und hoffe, dass es Betroffenen hilft: WAS JZ lehren, ist allen, die sich hier auf der Seite bewegen, hinlänglich bekannt. Aber WIE die Methoden sind und wie sie wirken, möchte ich hier einmal systematisch darstellen. Jeder weiß dies – aber man muss es… Weiterlesen »