Beim Begriff Christenverfolgung denken wir wohl unwillkürlich zuerst an die Zeit nach der Gründung des Christentums. Doch tatsächlich findet die größte Christenverfolgung aller Zeiten gegenwärtig statt. Jeder zehnte Christ auf der Welt ist von Verfolgung bedroht! In zahlreichen islamischen Staaten wird der Übertritt zum Christentum sogar mit dem Tode bestraft. Aber auch in kommunistischen Staaten sind Christen weiterhin Freiwild.
Die Verfolgung von Christen ist also kein Thema aus dunkler Vergangenheit. In den vergangenen Jahren haben Meldungen über Diskriminierungen, Schikanierungen, Verfolgung und Tötungen von Christen, nicht auch zuletzt im Zusammenhang mit dem „arabischen Frühling“ stetig zugenommen. In mindestens 50 Staaten weltweit werden täglich Kirchen und Gebetshäuser zerstört. Menschen, die aufgrund Ihrer religiösen Überzeugung verfolgt werden, sind zu 80% Christen.
Das Thema „Christenverfolgung“ In der Literatur der Zeugen Jehovas
In der Literatur der Zeugen Jehovas bleibt dieses Thema so gut wie unerwähnt. Dafür versucht man aber immer wieder den Eindruck zu erwecken, als ob Jehovas Zeugen in einigen Ländern großer Verfolgung ausgesetzt seien. Damit versucht man wohl, wenn nicht gerade den Beweis, so doch die Legitimation der von Jehova Erwählten anklingen zu lassen, die von der Welt gehasst und verfolgt werden. Würde es sich so verhalten, wären unsere Publikationen voll von solchen Berichten, da dürfen wir überzeugt sein.
So beschränkt man sich eben darauf, in regelmäßigen Abständen den Eindruck zu erwecken, als wären Jehovas Zeugen einer weltweiten Verfolgungskampagne ausgesetzt.
In der Ausgabe des Wachtturm vom 15.11.2014 mit dem Thema, „Warum wird Gottes Volk gehasst?“ wird dazu unter Abs. 9 „In allen Lebensbereichen heilig sein“ Folgendes ausgeführt:
„Als Christi Nachfolger und Zeugen unseres Gottes Jehova werden wir in verschiedenen Ländern verfolgt. Darauf sind wir aber eingestellt, denn Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Dann wird man euch der Drangsal überliefern und wird euch töten, und ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Nationen sein“ (Mat. 24:9). Trotz des Hasses harren wir im Predigtdienst aus und erweisen uns als heilig. Aber warum werden wir so gehasst, wenn wir doch ehrliche, anständige und gesetzestreue Bürger sind? (Röm. 13:1-7). Weil wir uns für Jehova als unseren Herrscher entschieden haben! Wir dienen „ihm allein“ und machen deshalb bei seinen Gesetzen nie Zugeständnisse und werden seinen Grundsätzen nicht untreu (Mat. 4:10).
Drangsal um Jesu Namen und nicht um Jehovas Namen willen – das nur ganz nebenbei.
Wir wollen natürlich das Leid der einzelnen Zeugen, die in verschiedenen Ländern bis heute verfolgt werden, nicht kleinreden oder bagatellisieren. Doch nüchtern betrachtet, ist die Verfolgung der Zeugen im Vergleich zur „Christenverfolgung“ über die vergangenen Jahrhunderte und gerade auch in jüngster Zeit, rein quantitativ betrachtet, dann doch eher marginal.
Wenn auch viele Zeugen sowohl unter dem Nationalsozialismus oder in Nordamerika heftig verfolgt wurden, so sollte man die Gründe hierfür etwas differenzierter betrachten. Unter der Führung des zweiten Präsidenten Rutherford wurden die Zeugen zu einer besonders scharfen Offensive gegen die Kirchen der Christenheit gedrängt, mit dem Ziel sie bloßzustellen. Das führte zur Verfolgung durch Pöbelrotten und weniger durch die staatliche Exekutive des jeweiligen Landes.
In der Regel werden junge Männer von Jehovas Zeugen inhaftiert, weil sie den Wehrdienst verweigern und nicht, weil sie Zeugen Jehovas oder Christen sind. Hier ist fairer Weise festzustellen, dass junge Wehrdienstverweigerer ungeachtet ihrer Motive generell eingesperrt werden, und sie stellen die weitaus größere Zahl als rein religiös motivierte Gruppen.
Allen, die diese Gewissensentscheidung treffen und die Verfolgung ertragen, gebührt ungeachtet ihrer Religionszugehörigkeit Achtung und Respekt. Leider wird diese Gewissensentscheidung unserer Brüder von der WTG gezielt dazu missbraucht, um daraus ein Verfolgungsszenario zu konstruieren, das mit der eigentlichen Christenverfolgung nur entfernt etwas zu tun hat.
Noch einmal, es geht hier nicht darum, das Leid dieser Brüder herunterzuspielen, die für ihre Überzeugung etwa in Malawi oder im Dritten Reich ihr Leben aufs Spiel setzten. Aber die Tatsachen zeigen, dass viel Leid ertragen werden musste, weil die WTG es so wollte. (Siehe den Tatsachenbericht von Raymund Franz in seinem Buch „Der Gewissenskonflikt“)
Nicht selten hatten die Entscheidungen der LK dramatischere Auswirkungen auf das Wohl und Leben der betroffenen Bruderschaft, wenn wir nur einmal an ihr Leid in Malawi denken.
Dort wurden unsere Glaubensbrüder in den 1960er und 70er Jahren geschlagen, gefoltert und umgebracht. Frauen wurden vergewaltigt, Häuser abgebrannt, Felder zerstört, und ganze Familien mussten außer Landes fliehen, da sie kompromisslos die Position der Organisation vertraten: Jehova dulde keine Illoyalität und so verbiete es sich von selbst, sich eine “Parteimitgliedskarte” der herrschenden Partei zu kaufen.
Malawi war ein Einparteienstaat, der von der “Malawi Congress Party” mit ihrem Präsidenten und Vorsitzenden auf Lebenszeit Herrn Dr. H. Kamuzu Banda beherrscht wurde.
Die Partei war zugleich der Staat, und die Mitgliedskarte der Partei diente gleichsam als staatlicher Legitimationsausweis. Auf Anfrage erklärte das Zweigbüro der Gesellschaft den Zeugen Jehovas, der Erwerb einer solchen Mitgliedskarte stelle eine unhaltbare Verletzung der christlichen Neutralität dar, sei also ein unzulässiger Kompromiss und damit eine schwere Illoyalität gegenüber Gott.
Diese Haltung wurde von der LK der Weltzentrale bestätigt und in den Veröffentlichungen der Watch Tower Society genauestens erläutert. Die überwiegende Mehrzahl der Zeugen in Malawi hielt sich denn auch daran, selbst wenn sie dafür einen hohen Preis zahlen mussten.
Nach dieser Auslegung, die biblisch mit nichts zu begründen ist, müsste sich dann jeder Bürger eines totalitären Einparteienstaates beharrlich gegen die Aufforderung weigern einen solchen Ausweis zu kaufen.
Mit dieser Kenntnis der Umstände in Malawi im Sinn, muss man sich schon fragen, ob die Brüder nun wegen ihrer Entschlossenheit Christus nachzufolgen verfolgt wurden, oder weil sie den Anweisungen der LK gehorchen wollten. Tatsächlich wurden Jehovas Zeugen verfolgt, weil sie genau das Gegenteil von dem taten, was die Apostel Paulus und Petrus von einem Christen verlangten:
„Seid untertan aller menschlichen Ordnung um des Herrn willen, es sei dem König als dem Oberstenoder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt sind zur Bestrafung der Übeltäter und zum Lob derer, die Gutes tun. 15 Denn das ist der Wille Gottes, dass ihr mit guten Taten den unwissenden und törichten Menschen das Maul stopft.“ – 1. Petrus 2:13-15
Durch den Kauf dieser Mitgliedskarte wurde nichts getan was gegen die Souveränität Jehovas gerichtet wäre. Es wurde kein Akt der Anbetung vollbracht und ist nicht mit dem zu vergleichen was von den 3 treuen Hebräern verlangt wurde die sich vor einem Standbild beugen sollten.
Selbst der zivile Ersatzdienst wurde als stillschweigende Billigung des Dienstes in der Kriegsmaschinerie des „Cäsar“ interpretiert. Was sich die weisen Männer des Führungsstabes in ihrer unbelasteten Situation fernab von den besorgten Brüdern im Sinne einer göttlichen Weisung zusammengereimt und im Wachtturm verbindlich festgehalten hatten, sorgte bei den Betroffenen für monate- oder gar jahrelange Gefängnisstrafen.
„Wenn wir den Brüdern so viel Spielraum lassen, kriegen wir Probleme …. Das Gewissen der Brüder muss erzogen werden. Wer Ersatzdienst macht, will sich nur drücken”, so die Argumentation in der Runde der Glieder der leitenden Körperschaft.
Ganz offensichtlich hatten die WT-Verantwortlichen dabei nicht den Text aus 2. Kor. 1:24 im Sinn, wo Paulus sagt. „Denn ich betrachte mich nicht als Richter über euren Glauben. Meine Aufgabe ist es doch, zu eurer Freude beizutragen!…“Da ist die oberste Heeresleitung in ihrem unbedachten Übereifer wohl etwas zu weit gegangen. – Wie schön wäre es doch, wenn sie die Größe besäßen, das auch nur einmal zugeben zu können und sich bei denjenigen für ihre Fehlleitung zu entschuldigen, die durch ihren fatalen Eifer ohne Not in Bedrängnis gebracht wurden. Das hätte zumindest so manche Enttäuschung glätten und verbitterte Seelen wieder versöhnlich stimmen können.
Einige Jahre später, als es darum ging die Bedingungen für eine Anerkennung als K. d. ö. R. zu verbessern und zu dieser Ansicht wieder einmal „neues Licht“ aufflackerte, revidierte man seine Meinung. Wer von den Brüdern die einstigen Vorgaben als eigene Gewissens-Entscheidung ausgegeben hatte, war für diese neue Sicht der Dinge natürlich dankbar. Und plötzlich war von der einst geforderten rigiden Haltung keine Rede mehr.
Die Verfolgung von Christen hat eine andere Dimension
Jesus sagte, dass seine Nachfolger um „seines Namens Willen“ verfolgt würden. Hier ist nicht zu unterscheiden, ob diese Menschen, die sich Christen nennen und den christlichen Werten folgen, nun wirklich alle genau dem entsprechen, was man von „wahren Christen“ erwartet, oder ob sie in der reinen Lehre Christi wandeln. Es spielt also keine Rolle, ob sie an die Dreieinigkeit oder die Unsterblichkeit der Seele glauben und dabei hoffen in den Himmel zu kommen. Ausschlaggebend ist aber, ob sie an die Erlössung durch Christus glauben und bereit sind dies zu bezeugen und notfalls auch dafür zu sterben.
Wir dürfen hier nicht den Fehler machen, den einzelnen Christen mit der Institution Kirche in einen Topf zu werfen, in deren Namen viele Gräueltaten verübt wurden und die mit Christus selbst nichts gemein haben.
Wann kann man von Christenverfolgung sprechen?
In der Vergangenheit trat die Christenverfolgung erstmals im römischen Reich deutlich in Erscheinung und verebbte erst nach der so genannten Mailänder Vereinbarung im Jahr 313. Darin wurde zwischen den römischen Kaisern Konstantin I., dem Kaiser des Westens, und Licinius, dem Kaiser des Ostens, beschlossen „sowohl den Christen als auch überhaupt allen Menschen“ die Freiheit zur Ausübung ihrer bevorzugten Religion einzuräumen.
In den Jahrhunderten danach litten christliche Gemeinden unter dem Einfluss des Islam, des Nationalismus und des Kommunismus wiederholt unter Verfolgung in Verbindung mit dem Verbot christlicher Zusammenkünfte bis hin zur Enteignung, Vertreibung, Massakern und Mord.
An dieser Stelle dürfen wir darauf hinweisen, dass sich bei diesen Übergriffen gerade auch die katholische Kirche nicht eben in Zurückhaltung übte, sondern sich im Gegenteil dabei ganz besonders hervortat. In diesem Artikel geht es daher nicht um die Verfolgung christlicher Kirchen sondern um die Verfolgung eines jeden Einzelnen, der sich zu Christus bekennt.
Unter „Christenverfolgung“ ist nicht die bloße Ablehnung christlicher Lehren oder die gesetzliche Einengung kirchlicher Institutionen oder Tätigkeiten zu verstehen. Auch fallen existenzbedrohende Maßnahmen vonseiten des Staates, die Christen nicht primär wegen ihres Glaubens, sondern aus anders gelagerten Gründen sanktionieren, nicht unter diesen Begriff und ebenso die Verfolgungen christlicher Minderheiten durch andere Christen.
Der Open Doors Weltverfolgungsindex bewertet Christenverfolgung anhand von vier Kriterien:
- Rechtlicher und offizieller Status von Christen
- Dürfen Bürger ungestraft zum Christentum zu konvertieren?
- Gibt es für jeden Bürger eine verpflichtende Staatsreligion?
- Dürfen Christen ihre Religion öffentlich ausüben?
- Werden Christen ihres Glaubens wegen verhaftet oder getötet?
- Werden Christen ihres Glaubens wegen zu Gefängnis- oder Arbeitslagerstrafen verurteilt bzw. in die Psychiatrie eingewiesen?
- Dürfen christliche Literatur und Bibeln im Land gedruckt, verbreitet bzw. eingeführt werden?
- Werden christliche Veröffentlichungen zensiert oder verboten?
- Dürfen Kirchen gebaut, renoviert oder Räume für gemeindliche Zwecke gemietet oder gekauft werden?
- Werden Versammlungsorte von Christen oder deren Häuser aus christenfeindlichen Motiven angegriffen oder behelligt?
- Gehen die Behörden den Beschwerden und Anzeigen von Christen wegen nicht von staatlicher Seite legitimierter Übergriffe nach?
- Aufgrund dieser Kriterien gelten weltweit ungefähr 200 Millionen Christen als religiös verfolgt. Jährlich sterben Tausende von Christen für ihren Glauben.
- Als Zeugen Jehovas sollten auch wir ein besonderes Interesse am Schicksal verfolgter Christen haben, denn sind nicht auch irgendwie unsere Glaubensgeschwister? Sind sie uns nicht wenigstens verwandt im Glauben? Sagte Paulus nicht, dass wir besonders denen Gutes tun sollten, die uns im Glauben verwandt sind?
Als Zeugen Jehovas sollten auch wir ein besonderes Interesse am Schicksal verfolgter Christen haben, denn sind nicht auch irgendwie unsere Glaubensgeschwister? Vereint uns nicht der Glaube an Christus? „Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben.” Joh. 3:36 – Wahrer Glaube jedoch offenbart sich durch gute Werke. Wenn jemand sagt, er habe Glauben, ist es zumutbar ihm zu sagen: „Zeige mir deinen Glauben aus deinen Werken.“ Jak. 2:14-26
Doch die WTG sieht das anders. Nach ihrer Aussage werden wahre Christen verfolgt, weil sie sich für Jehova als ihren Herrscher entschieden haben, womit sie bereits wieder Opfer ihres überheblichen Absolutheitsanspruches werden, als einzige Gruppe unter zehntausenden die Wahrheit für sich gepachtet zu haben. (siehe obiges Zitat aus WT vom 15.11.2015!)
Weltverfolgungsindex
Die christliche Hilfsorganisation „OpenDoors“ veröffentlicht jährlich den so genannten Weltverfolgungsindex. Darin werden 50 Staaten aufgeführt, in denen man Christen mehr oder weniger verfolgt und ihnen größere Schwierigkeiten macht. In einigen dieser Länder sind auch Jehovas Zeugen von dieser Christenverfolgung betroffen. Die Spanne reicht von „schwerer Verfolgung“ in Nordkorea bis zu „einigen Problemen“ in Kolumbien, wobei schwere Verfolgung in diesen zehn Ländern vorliegt: 1. Nordkorea 2. Somalia 3. Irak 4. Syrien 5. Afghanistan 6. Sudan 7. Iran 8. Pakistan 9. Eritrea 10. Nigeria
Ein flüchtiger Blick auf den Weltverfolgungsindex macht bereits deutlich, dass es Christen gerade in islamischen und kommunistischen Ländern besonders schwer haben. Darum soll hier kurz ihre Situation beleuchtet werden.
Christen unter dem Kommunismus
Unter dem Banner des Kommunismus wurden und werden die Christen oft hart verfolgt. Allein in der ehemaligen Sowjetunion wurden innerhalb von ungefähr 70 Jahren abertausende von Christen umgebracht. Doch obwohl der Kommunismus in den letzten 20 Jahren enorm an Bedeutung und Einfluss verloren hat, werden Christen in den fünf kommunistischen Ländern Nordkorea, Laos, China, Kuba und Vietnam weiterhin benachteiligt und unterdrückt, wobei die Situation gerade in Nordkorea als besonders kritisch betrachtet werden muss.
Der verstorbene Diktator Kim Il Sung wird sogar als ewig gegenwärtiger Gott-Vater angebetet, während sein mittlerweile bereits verstorbener Sohn Kim Jong Il („der geliebte Führer“ oder „ewiger Sohn der ewigen Sonne“) der von ihm bestimmte Retter sein soll. Man kann sich leicht ausmalen, dass Christen als Staatsfeinde eingestuft und gejagt werden, die sich diesem Personenkult verschließen. Viele von ihnen wurden in den vergangenen Jahren getötet, Tausende sind geflohen und haben dabei ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Wie viele Christen in Nordkorea noch leben, kann niemand sagen. Vielleicht sind es 200.000, wahrscheinlich eher mehr. Zwischen 50.000 und 70.000 fristen ihr Dasein in den 15 Arbeitslagern des Landes. Schon der Besitz einer Bibel genügt, um in ein solches Lager gesteckt zu werden. Es wird berichtet, dass dort auch manche Christen zu Tode kamen.
Christen unter dem Islam
Die Verfolgung der Christen hat im Islam eine lange, traurige Tradition. Sie geht zurück auf Mohammed, der gewaltsam gegen Christen vorging und den Kampf gegen die „Ungläubigen“ propagierte. Sicherlich gab und gibt es auch da teilweise eine friedliche Koexistenz zwischen Muslimen und Christen, wo der Islam die vorherrschende Religion ist. Christen werden aber von Muslimen als Bürger zweiter Klasse betrachtet und müssen meist Nachteile in Kauf nehmen. Der Weg zur Unterdrückung ist dann nicht mehr weit. Ungefähr zwei Drittel der Staaten, die auf dem Weltverfolgungsindex stehen, sind islamisch geprägt, was für die Zukunft weitere Übergriffe auf Christen befürchten lässt.
Saudi-Arabien
In Saudi-Arabien wird der christliche Glaube konsequent unterdrückt, wobei dieses Land allerdings nur noch auf Platz 12 des Weltverfolgungsindex gelistet wird. Missionsarbeit wird strafrechtlich verfolgt. Es gibt dafür eigens eine Religionspolizei, die darauf achtet, dass die religiösen Vorschriften eingehalten werden und sich keine fremden Elemente einschleichen. Sollte ein Muslim zum Christentum konvertieren, muss er mit der Todesstrafe rechnen. Das ist das, was der Koran für diesen „Abfall“ fordert. Dieser ständigen Bedrohung zum Trotz leben etwa 1,5 Millionen Christen in Saudi-Arabien.
Eritrea
Eritrea ist ein weiteres afrikanisches Land mit einer intensiven Verfolgung. Christen, die sich versammeln, werden nicht geduldet, sondern verfolgt, und viele schmachten in Gefängnissen, weil sie gläubige Christen sind. Oft hält man sie in Schiffscontainern gefangen, die nur über eine kleine Öffnungen ein wenig Frischluft passieren lassen. Wer es wagt, durch diese Öffnung nach draußen zu schauen oder auch nur ein Lied singt, muss mit drakonischen Strafen rechnen. Viele wurden bei großer Hitze, bei Wind und Wetter gefesselt in den Schmutz vor die Container gelegt. Trotz dieser Strapazen und Schikanen blieben und bleiben viele standhaft und bewahren ihren Glauben. Diese Standhaftigkeit wird nicht nur bewundert, sondern führt auch dazu, dass einige zum Christentum konvertierten.
Warum diese Verfolgungen?
Woher, so fragt man sich, kommen der Hass und die Wut auf Christen und warum sind gerade sie von den religiös motivierten Verfolgungen so stark betroffen?
Ein Grund ist wohl darin zu suchen, dass Christen mit der Bibel die Wahrheit in Händen halten, die oft unerwünscht ist. Viele Menschen wollen nicht hören, dass sie verlorene Sünder sind, die sich selbst nicht erlösen können. Sie vertrauen lieber auf ihre Religiosität, ihre Ideologie, ihre Tradition und auf ihre eigenen Werke. Jesus aber hatte gesagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ Johannes 14:6 – Die Bibel macht unmissverständlich klar, dass der Weg zu Gott nur über seinen Sohn führt.
Beten wir deshalb auch als Zeugen Jehovas für alle verfolgten Christen, dass sie den Schwierigkeiten trotzen und zu seiner Ehre leben und ausharren können. In all den Jahren, die ich als Zeuge Jehovas die Versammlungen besucht und die Publikationen gelesen habe, wurde für diese Menschen noch nie ein Gebet gesprochen. Im Gegenteil, man sieht in der Verfolgung der „Namen-Christen“ einen berechtigten Angriff auf die falsche Religion.
Wie anders lautet da die Anweisung des Apostels Paulus an Timotheus, wenn er sagt: „Am wichtigsten ist, dass die Gemeinde nicht aufhört zu beten. Betet für alle Menschen; bringt eure Bitten, Wünsche, eure Anliegen und euren Dank für sie vor Gott. Betet besonders für alle, die in Regierung und Staat Verantwortung tragen, damit wir in Ruhe und Frieden leben können, ehrfürchtig vor Gott und aufrichtig unseren Mitmenschen gegenüber. So soll es sein, und so gefällt es Gott, unserem Retter. 1. Tim. 2:1-3 Hfa
Die Zahl der Märtyrer, die jährlich sterben, kann nur schwer beziffert werden. Oft wird die Zahl der Opfer mit 150.000 beziffert, was aber viel zu hoch gegriffen sein dürfte. 15.000 ist sehr viel wahrscheinlicher, aber immer noch sehr hoch angesetzt. Es würde bedeuten, dass täglich 50 Christen wegen ihres Bekenntnisses zu Christus umgebracht werden.
Fragen wir uns, warum wir von diesen Zahlen in unseren Versammlungen nichts hören. Warum hören wir immer nur von verfolgten Zeugen? Warum werden so viele Menschen wegen ihres Bekenntnisses zu Christus umgebracht? Würden täglich weltweit so viele Menschen umgebracht, weil sie sich zu Jehova bekennen, dann wären unsere Zeitschriften und Bekanntmachungstafeln voll von Berichten zu dieser Verfolgungswelle.
Dagegen brüstet man sich mit der Tatsache, dass weltweit etwa 700 Zeugen wegen Wehrdienstverweigerung im Gefängnis zubringen müssen. Man stellt das als große Verfolgung dar, weil man sich doch so gerne den Orden einer von der Welt gehassten Minderheit an das Revers heftet, um sich in der unverbrüchlichen Treue zu Jehova als Märtyrer bewundern zu lassen.
Doch wenn Christus zur Trennung der Menschen in Schafe und Böcke einst den Ruf erschallen lassen wird, aus Babylon der Großen hinauszugehen, werden sich „schafähnliche Personen“ aus den unterschiedlichsten Sekten rekrutieren, mit welchen sie sich derzeit noch verbunden fühlen.
Dann werden auch Personen aus den Reihen der heutigen Zeugen Jehovas neben Protestanten oder Katholiken und anderen erkennen, dass ihre Rettung nicht aus den religiösen Verbindungen kommt, welchen sie heute noch angehören.
Vielen Dank für den konstruktiven Beitrag. Du schreibst: “Jeder zehnte Christ auf der Welt ist von Verfolgung bedroht!” Jeder zehnte, d.h., diese zitierte 10 % Quote trifft auf ZJ noch nicht zu, dies ist völlig korrekt. Bei 8,2 Mio registrierten ZJ sollten mindestens 820000 weltweit verfolgt werden. Ich kenne keinen ZJ in Deutschland, geschweige in Brooklyn, der momentan wegen Christi Namen einsitzt. Weltweit und wenn man es überhaupt als Verfolgung bezeichnen darf, sind 700 Zeugen inhaftiert. Das ist wirklich traurig, das es die LK mit ihren Millarden nicht schafft, die Brüder freizukaufen, lieber kaufen sie Immobilien oder Druckmaschinen oder fliegen… Weiterlesen »
Wenn ZJ von Christenverfolgung sprechen, meinen sie nur sich selbst. In den Augen der “Organisation” gibt es keine anderen Christen. Deswegen sind alle Zahlen und Angaben für sie nicht relevant. Sie warten noch auf ihre Verfolgung um Christi Namens willen. Schon sehr lange. Wir wurden bereits auf dem Nürnberger Kongress 1968 meine ich auf diese Verfolgung vorbereitet. Deswegen finde ich die vorhergehenden Ausführungen sehr richtig. Es wird niemand verfolgt um Jehovas Namens willen. Nicht um dieses Names willen. Als Christen werden ganz andere Konfessionen verfolgt. Da gibts doch ein richtiges Identitätsproblem. In den Augen der “Welt” sind ZJ keine Christen… Weiterlesen »
Danke für den sehr guten Artikel. Es ist schon beschämend, dass es einen Zeugen nicht interessiert, dass Christen verfolgt werden. Grad heute war – brandaktuell – in den Nachrichten, dass man 21 koptische Christen ermordet hat. Man stelle sich vor, man selbst marschiert in dieser Reihe mit zu seiner Enthauptung…Martyrertum 2015.. Aber egal – der Zeuge ist was besonderes; was auch stimmt denn er ist kein Christ. Dieser fast nicht mehr auszuhaltende Exklusivitätsanspruch auch von Ex-Zeugen was Besonderes zu sein ist beschämend. Für mich persönlich bete ich – seit kurzem leider erst – auch für die Christen die verfolgt werden.… Weiterlesen »
Ich bin froh dass dieses Thema einmal so klar angesprochen wird. Ich habe mich schon lange gefragt warum von dieser Verfolgungswelle, die ja nicht nur erst in der letzten Zeit zu beobachten ist in unseren Publikationen nichts zu lesen ist. Doch eigentlich ist es im Weltbild eines Zeugen logisch. Das sind ja keine wahren Christen und von daher ist es auch keine Christenverfolgung. Ein Bruder sagte mir einmal, als ich ihn auf dieses Thema ansprach, ja, diese Menschen werden ja nicht verfolgt ihres Glaubens wegen sonder es handelt sich da mehr um die Verfolgung ethnischer Minderheiten. Dieses absurde Denken wird… Weiterlesen »
unbedingt anschauen, wer Englisch kann. Das 7 köpfige Tier logisch anders dargestellt als im WT
www. youtube.com/watch?v=uY20IFaWlsQ&feature=youtube_gdata_player
Ihr Lieben, das neueste, die Ukraine betreffende jw.org-Newslink unterstreicht das Thema dieses Fadens aufs Trefflichste: Wieder einmal geht es der WTG nur um sich selbst; alles andere interessiert sie nicht. Es gibt für diese Haltung der WTG folgende 4 zutreffenden Begriffe, von denen jeder für sich aufzeigt, daß die WTG-Gedankenwelt als mental pathologisch einzustufen ist: Egozentrismus – das eigene Ich oder Selbst steht im Zentrum des Denkens; alles dreht sich nur um sich selbst; man fühlt sich als das Zentrum des gesamten Universums; Narzißmus – man ist völlig in sich selbst verliebt und vernarrt, bewundert sich selbst und seine eigenen… Weiterlesen »
Hier der aktuelle Bericht von dem M.N. sprach. Nachzulesen äug JW.Org Aktuelle Meldungen JW.Org. 13. FEBRUAR 2015 | UKRAINE Gotteshäuser im Osten der Ukraine beschlagnahmt Mit Stand vom Januar 2015 haben bewaffnete Gruppen 14 Königreichssäle von Jehovas Zeugen gewaltsam in Besitz genommen. Die Gebäude befinden sich in und um Donezk und Lugansk im Osten der Ukraine, wo seit Monaten schwere Unruhen herrschen. Die bewaffneten Gruppen haben es auf Jehovas Zeugen abgesehen, weil viele Vorurteile gegen sie herrschen; außerdem wird dadurch ihre Religions- und Versammlungsfreiheit missachtet. Jehovas Zeugen genießen in der Ukraine schon seit über 20 Jahren Religionsfreiheit. Wassilij Kobel vom… Weiterlesen »
Liebe BI-Gemeinde, einige Presseartikel zum Thema Flüchtlinge, Christen und Muslime : https://www.welt.de/politik/ausland/article139674661/Warfen-muslimische-Fluechtlinge-Christen-ueber-Bord.html https://www.welt.de/politik/deutschland/article131123555/Christen-spueren-auch-in-Deutschland-den-Hass.html https://www.welt.de/politik/deutschland/article146919471/Islamisten-bedrohen-Christen-in-Fluechtlingsheimen.html oder auch ein Video von ZDF Info, „Flüchtlinge die für den Koran Christen jagen“ https://www.youtube.com/watch?v=jSQ_XKGtauc Bitte lesen bzw. anschauen. Ein weiterer Artikel hierzu: („Angesichts solcher Vorfälle würde die 57-jährige Pastorin gern jeden Politiker persönlich fragen: „Merkt Ihr nicht, dass wir veräppelt werden? Das ist doch ein christliches Land.“ Das Geld und die Unterkunft nähmen die muslimischen Asylbewerber gern, „aber gleichzeitig halten sie uns Christen für wertlos“. In den letzten Monaten habe sich die Situation zugespitzt, da inzwischen bis zu 90 Prozent der Heimbewohner streng religiöse Muslime… Weiterlesen »
Liebe Glaubensgeschwister, hier die Fortsetzung. Mein Hauptanliegen ist auf die weltweit 100 Millionen verfolgten Christen aufmerksam zu machen. Wer seiner christlichen Nächstenliebe, oder besser gesagt seiner Bruderliebe nachkommen möchte, hätte hier eine wunderbare Gelegenheit, ganz nach “Lasst also nicht nach in eurem Bemühen, Gutes zu tun. Es kommt eine Zeit, in der ihr eine reiche Ernte einbringen werdet. Gebt nur nicht vorher auf! Solange uns noch Zeit bleibt, wollen wir allen Menschen Gutes tun; vor allem aber denen, die mit uns an Jesus Christus glauben.” Galater 6,9-10 (Hoffnung für Alle) und Rö.12:13 ( HFA) :“Helft anderen Christen, die in Not… Weiterlesen »
Zeugen Jehovas droht in Russland die Schließung und Enteignung:
Von einem Ältesten aus der Stmk. gepostet:
https://www.meinbezirk.at/weiz/politik/russlands-beispiellose-aktion-zentrale-von-jehovas-zeugen-droht-die-schliessung-d1733806.html/action/recommend/1/
Warum sich ZJ darüber aufregen wenn doch genau das Jesus für “seine Nachfolger” vorausgesagt hat,
ich konnte es mir nicht verbeißen dem Ältesten in den Kommentaren darunter diese Frage zu stellen.