Siehst du, was Sacharja gesehen hat?
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Diese Frage bildet die Grundlage des Wachtturm-Studienartikels Nr. 12 mit dem wir uns etwas näher befassen möchten. Was hat Sacharja Wichtiges gesehen, so dass die WTG sich bemüht einen speziellen Artikel zu verfassen. Aber die Frage „was ist das eigentliche Anliegen dieses Artikels“ ? Erfahrungsgemäß sind die eigentlichen Gründe, warum die WTG einen Artikel verfasst nur zwischen den Zeilen auszumachen.
Vorab kann man schon konstatieren; im Wesentlichen geht es um drei Dinge:
- wie man auf Widerstand reagieren sollte,
- wie man mit Veränderungen fertig werden kann und
- ganz Wichtig, wie Jehovas Zeugen auf ANWEISUNGEN deren SINN sie nicht nachvollziehen können reagieren sollten. Zitat Abs. 5:
„… Sacharjas fünfte Vision … kann uns helfen Jehova treu zu bleiben, wenn wir Widerstand erleben, mit Veränderungen zurechtkommen müssen oder Anweisungen erhalten, die wir nicht nachvollziehen können“.
Schauen wir also in das Buch Esra, wo wir der Bericht über Sacharja finden und der uns helfen könnte mit Anfeindung und sinnlosen Anweisungen klar zu kommen. Schon gleich der erste Absatz des WT-Artikels verbindet mit der Frage: „Worauf konnten sich die Juden in Babylon freuen“ die damalige Situation der Juden geschickt mit den Bauvorhaben der WTG, Zitat: „Es lag Spannung in der Luft“
Hier verwendet die WTG einen Begriff den Sie gerne gebraucht um ihre Schäfchen wachzurütteln, „Spannung“. Jehovas Zeugen leben in spannenden Zeiten, denn alles was die WTG plant und unternimmt ist ja nun mal spannend.
Ohne Zweifel, die Tatsache das Jehova Gott den König von Persien „Cyrus“ bewog den Tempel wieder aufzubauen, war für die Israeliten ein spannendes Ereignis. Und zweifellos war es eine begeisternde Aussicht an der Wiederherstellung der reinen Anbetung mitzuarbeiten.
Doch wer sich schon lange mit den „tiefen Wahrheiten des Wachtturms“ befasst hat wird sofort durchschauen worum es in diesem Artikel wirklich geht. Für einen Zeugen ist der Zweck dieses Artikels OFFENKUNDIG und mehr als durchsichtig. Es geht mal wieder um die aktuellen Bauvorhaben der WTG, die für einen Zeugen Jehovas denselben Stellenwert haben sollen wie der Bau des jüdischen Tempels. Jedes einzelne der zahlreichen Bauvorhaben der WTG wird den Zeugen als Jehovas Bauvorhaben verkauft und dient angeblich der Wiederherstellung der wahren Anbetung. Wer will diese Bauvorhaben Jehovas dann noch in Frage stellen?
Wie üblich wird also auch in diesem Artikel der Tempelbau als Vorbild für die Bautätigkeit des Wachtturm-Immobilienkonzerns benutzt, damit die freiwilligen Helfer ihren Arbeitseinsatz ohne Lohnausgleich Jehova freudig zur Verfügung stellen. Es ist für den Wachtturm-Immobilienkonzern dann ein Leichtes, den Einsatz der freiwilligen Helfer „als für Jehova getan“ zu vermitteln.
Warum sieht sich die WTG genötigt solch einen Weckruf zu starten? Wie es aussieht ist die leitende Körperschaft bemüht die Begeisterung ihrer freiwilligen Helfer, die wegen der eingeschränkten Bautätigkeit während der „Pandemie“ scheinbar eingeschlafen ist, nun wieder zu motivieren, und nimmt dazu wie üblich „göttliche Autorität“ in Anspruch, die sie natürlich nicht hat.
Die zweite Frage um die es geht ist, wie sollten Jehovas Zeugen, sprich die freiwilligen Helfer, mit Veränderungen umgehen? Wenn die leitende Körperschaft von „Veränderungen“ spricht beschleicht viele Zeugen, die in der Vergangenheit treu ihren Dienst im Bethel oder in einer Bauregion erfüllt haben, ein ungutes Gefühl. In der Vergangenheit machten viele dieser fleißigen freiwilligen Helfer die Erfahrung das sich „Veränderungen“ für sie negativ ausgewirkt haben.
Und so wird ihnen im Abs. 12 dann auch gleich klipp und klar, wenn auch in freundlichen Worten verpackt, gesagt, fragt nicht nach dem Grund und den Sinn dieser Veränderungen, macht einfach eure Arbeit. Zitat Abs. 12:
„Wir kommen besser mit Veränderungen zurecht, wenn wir sie aus Jehovas Blickwinkel betrachten. Er vollbringt heute Erstaunliches, und wir dürfen seine Mitarbeiter sein (1. Kor. 3:9).
Wenn du von einer Veränderung also persönlich betroffen bist, halte dich nicht mit dem Warum und Weshalb auf“. Die Aufforderung, Veränderungen aus Jehovas Blickwinkel zu betrachten bedeutet nichts anderes, als sie aus dem Blickwinkel der leitenden Körperschaft zu sehen.
Vor welchen Herausforderungen standen manche fleißigen Diener unter Zeugen Jehovas in der Heute? Abs. 11 gibt uns einige Hinweise, Zitat:
„Etliche langjährige Sondervollzeitdiener haben eine neue Aufgabe erhalten. Andere mussten aus Altersgründen ein lieb gewonnenes Dienstvorrecht aufgeben. …Vielleicht fällt es einem zunächst schwer, die Entscheidung nachzuvollziehen oder zu akzeptieren …. (doch) wie kann uns Sacharjas Vision motivieren, unserem Gott weiter unser Bestes zu geben“?
Ja, das ist die Frage, was können altgediente freiwillige Helfer der Zeugen Jehovas aus Sacharjas Vision lernen, wenn sie auf Grund ihres Alters freigestellt werden, so wie es die große Masse der freiwilligen Helfer, die ihre Lebensplanung im Sinne der WTG getroffen haben, erlebten?
Sacharjas Vision motiviert die alt gewordenen Diener angeblich weiterhin Jehova ihr Bestes zu geben. Jehova ist ein Gott der immer das Beste erwartet, auch von einem alten Menschen, und wenn es nur ein viertel Stündchen Predigtdienst ist.
Für viele bedeutete die Entlassung aus dem Vollzeitdienst der Verlust der Ordenszugehörigkeit. Das bedeutet, dass der von der WTG eingerichtete Orden, ähnlich einem Klosterorden, der für die Ordensmitglieder eine lebenslange Fürsorgepflicht bedeutete, nun nicht mehr gilt. Vor diesem Hintergrund verstehen wir die Absicht der WTG, wenn sie die Vollzeitdiener drängt, freiwillig eine Bewerbung für den Allgemeinen Pionierdienst einzureichen. Von nun an müssen sie, nach 20–30 Jahren Versorgung, wieder selbst für ihren Lebensunterhalt aufkommen. Für Menschen, die plötzlich, nach so vielen Jahren, so aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen werden, ist das sicherlich ein Schock.
Der Bericht Sacharjas soll den Zeugen auch helfen Jehova treu zu bleiben, wenn sie Widerstand erleben, siehe Abs. 5.
Wenn die leitende Körperschaft im Abs. 5 von Widerstand spricht der überwunden werden muss, dann geht es Meistens um einen aktuellen Wiederstand. Die geplanten Bauvorhaben der WTG in New York sind inzwischen auf heftigsten Widerstand der dortigen Bevölkerung gestoßen. Nun ist ja allgemein bekannt das es die WTG meisterhaft versteht jede Situation und jeden ihrer Pläne mit Bibelverse zu begründen, zum Beispiel in diesem Fall 1. Kor. 3:9:
„Denn wir sind Gottes Mitarbeiter. Ihr seid Gottes Feld, das bebaut wird, Gottes Bauwerk.
Hier spricht Paulus zwar von „Mitarbeitern Gottes“ und „Gottes Bauwerk“. Dieser Vers hat aber so gut wie nichts mit den Bauvorhaben der WTG zu tun. Von daher handelt es sich hier einmal mehr um bewusste Täuschung und um einen Missbraucht der Worte von Paulus zu eigendienlichen Zwecken, wenn sie sagen: “Jehova vollbringt heute Erstaunliches, und wir dürfen seine Mitarbeiter sein”. Wie der Kontext zeigt geht es jedoch nicht Bauten aus Stein und Beton, sondern um Gottes Bauwerk, die Christengemeinde.
Die Quintessenz des Artikels ist schnell zusammengefasst: So wie Sacharja sollen auch Jehovas Zeugen lernen die Anleitung aus Gottes Wort – im Sinne der leitenden Körperschaft – zu respektieren, und zwar durch intensives beschäftigen mit der Bibel und den Publikationen der WTG. Wenn sie dann in Ruhe über das nachdenken, was (angeblich) Jehova mitteilt, würden sie in der Lage sein seinen Anweisungen zu folgen.
“Vertraue den Anweisungen des treuen und verständigen Sklaven“ so lautet die Aufforderung. Nun, einem Gottgläubigen wird es kaum schwer fallen den Anweisungen Gottes auch blind zu vertrauen, wenn er sich sicher ist, dass diese Anweisungen auch wirklich von Gott kommen.
Doch was sollte uns gemäß diesem Artikel helfen Anweisungen des „treuen und verständigen Sklaven“ zu befolgen, auch wenn sie für uns nur schwer nachvollziehbar sind?
Zitat Abs. 16:
Zum anderen gibt uns Jehova durch den „treuen und verständigen Sklaven“ Anweisungen. Diese Anweisungen sind für uns womöglich nicht immer völlig nachvollziehbar. Zum Beispiel konkrete Hinweise für einen Katastrophenfall, den wir in unserer Gegend für unwahrscheinlich halten. Oder wir haben während einer Pandemie das Gefühl, der Sklave wäre übertrieben vorsichtig. Was, wenn wir der Meinung sind, seine Anweisungen seien nicht umsetzbar? Dann können wir darüber nachdenken, wie gut es für die Israeliten war, auf Josua und Serubbabel zu hören“.
Den Anweisungen gehorchen, und „Zum Gehorchen bereit“ ist eine Wendung, die von der leitenden Körperschaft gerne verwendet wird obwohl das griechische Wort für „zum Gehorchen bereit sein“ nirgendwo in den Christlichen Griechischen Schriften vorkommt. Dieser Begriff “zum Gehorchen bereit sein” vermittelt eher den Gedanken „militärischer Disziplin“ im Sinne von „Führer befiel wir folgen dir“ und wird von allen autoritären Regimen gerne benutzt.
Aber en Gedanken „militärischer Disziplin“ wollte Jakobus nicht vermitteln. Die Weisheit von oben, von der Jakobus hier spricht sucht den Frieden im Miteinander unter Christen, sie ist freundlich, bereit nachzugeben und lässt sich etwas sagen. Andere Übersetzungen benutzen Begriffe wie, freundlich, nachgiebig und auf Frieden aus.
“Die Weisheit aber, die von Gott kommt, ist vor allem aufrichtig; außerdem sucht sie den Frieden, sie ist freundlich, bereit nachzugeben und lässt sich etwas sagen. Sie hat Mitleid mit anderen und bewirkt Gutes; sie ist unparteiisch, ohne Vorurteile und ohne alle Heuchelei. 18 Nur wer selbst Frieden stiftet, wird die Gerechtigkeit ernten, die dort aufgeht, wo Frieden herrscht. Jak. 3:17 Hfa
Die WTG benutzt diesen Text um Menschen zu gehorsamen und fügsam sind Sklaven zu erziehen, siehe in ihrem Buch “Komm Jehova doch näher”, S. 224-225: Absatz 14 , Zitat:
Er vermittelt den Gedanken „leicht zu überzeugen“ und „fügsam“ zu sein. Wer sich nach der Weisheit von oben ausrichtet, fügt sich bereitwillig dem, was die Bibel sagt.
Bereitwillig dem zu folgen was die Bibel sagt bedeutet in diesem Zusammenhang der theokratischen Organisation zu folgen, die Jesus Christus hier auf Erden vertritt. Zitat Wt. 15. Januar 1968, S. 47
„Beeile dich, Gottes sichtbare theokratische Organisation, die seinen König Jesus Christus vertritt,herauszufinden. Das ist zur Bewahrung des Lebens unerlässlich. Wenn du sie dann herausgefunden hast, solltest du sie in jeder Hinsicht akzeptieren…“
Und wenn du aufhörst, dich von Jehovas Vorkehrungen (der Organisation) zu ernähren, wirst du, sobald du stirbst, für immer tot sein…“ Wt. 01. Oktober 1987 Seite 10
Totalitäre Regime brauchen Menschen die „Zum Gehorchen bereit“ und so outet sich die “leitende Körperschaft” auch mit diesemArtikel als eine autoritäre Organisation die mit Menschenbild Gottes nichts zu tun hat.
Gott liebt Menschen die ihm eigenverantwortlich und aus Überzeugung dienen und nicht auf Grund eines blinden Gehorsams.
Sehr gute Analyse, welcher ich aus eigener Erfahrung, die ich kürzlich gemacht habe, bestätigen kann. Bei einem Familientreffen wurde es ziemlich deutlich. Und so nebenbei bekam ich über welche, die sehr aktiv in der buchstäblichen “Bautätigkeit” sind mit, daß es tatsächlich hinsichtlich Motivation der freiwilligen Helfer zunehmend Probleme gibt… Auch hinsichtlich “Pandemie und übertriebene Vorsorge”. Die Manipulation wirkt leider bei meinen Verwandten, die ich trotzdem wirklich lieb habe, sehr gut. “Der Sklave wird schon wissen, was er macht”, so die Tendenz und ihn zu kritisieren oder gar zu hinterfragen, damit kommt man schon in Richtung “Rotte Korah”. Und “übertriebene Vorsorge”… Weiterlesen »
Meine Gedanken wenn ich das lese:
– ist das nicht eine Form von Schwarzarbeit an solchen Bauunternehmungen teilzunehmen?
Natürlich erhalten die Arbeiter kein Geld, jedoch entstehen geldwerte Vorteile. Vielleicht weiß das jemand von euch….
– wer hat die Macht über Menschen?
Der vorgibt was man zu glauben hat, was man sagen und denken darf. Dabei steht in der Schrift: Liebe (meines Verständnisses diene) Gott mit ganzem Herzen Sinn und Verstand.
Wie soll ein Nachfolger der jw.org das bewerkstelligen wenn man jegliches persönliche Empfinden zurück stellen muss?
Die Macht hat der, der bestimmt was wahr und falsch ist.