Die Wachtturmgesellschaft im Umbruch Von Will Cook
„Glaubwürdigkeit ist doch eine einfache Sache: Man sagt, was man tut und man tut, was man sagt.“ (Daniel Dagan (*1942), israelischer Journalist)
So einfach könnte es sein und wichtig wäre es außerdem. An dieser einfachen und für jeden Menschen so verständlichen Formel kann die Glaubwürdigkeit einer Person oder Institution verlässlich gemessen werden. Vor allem im metaphysischen, im religiösen Bereich, kommt der Glaubwürdigkeit eine Schlüsselfunktion zu.
„Das Wort Glaube (auch Glauben; indogermanisch leubh ‚begehren’, ‚lieb haben’, ‚für lieb erklären’, ‚gutheißen’, ‚loben’) bezeichnet … eine Grundhaltung des Vertrauens, v. a. im Kontext religiöser Überzeugungen.“[i]
Glaubwürdigkeit und Vertrauen sind damit untrennbar und bedingen sich gegenseitig. Ist die Glaubwürdigkeit beeinträchtigt, schwindet regelmäßig auch das Vertrauen und damit die Grundlage für den eigentlichen Glauben. Zwangsläufig. Das gilt auch für die Wachtturmgesellschaft der Zeugen Jehovas (WTG), die, wie jede andere Religion darauf angewiesen ist, das Vertrauen ihrer Gläubigen nicht nur einmal zu gewinnen, sondern auch zu erhalten.
Gerät die Glaubwürdigkeit erst einmal in Zweifel, kann dies sogar zu einer existenziellen Krise führen. Und in einer solchen scheint sich die WTG derzeit zu befinden. Die Zeichen sind unübersehbar, die Glaubwürdigkeit ist erschüttert. So tief erschüttert, dass sich die Gesellschaft dazu gezwungen sieht, Strategien zu ihrer Verteidigung zu entwickeln und einzusetzen, um dem daraus resultierenden Erosionsprozess bei ihren Mitgliedern zu begegnen.
Es ist der Kampf um ihre Glaubwürdigkeit, den die Wachtturmgesellschaft gegenwärtig nach innen und nach außen führt. Wie konnte es aber dazu kommen? Wie konnte die Wachtturmgesellschaft, die seit ihrer Gründung zwar immer wieder einmal in das Zwielicht durch Kritik und Zweifel geraten ist, sich aber gegenwärtig in dieser tiefgreifenden und möglicherweise existenzbedrohenden Krise befindet, in diese Lage geraten?
Die Antwort ist einfach: Die öffentliche Meinung hat sich auf breiter Basis gegen sie gerichtet. Die Wachtturmgesellschaft befindet sich in der Defensive. Nach Jahrzehnten ihrer Angriffe auf weltliche Regierungen, für sie das Werkzeug Satans, hat sich die Lage nunmehr umgekehrt. Eine für sie ungewohnte Situation. Schließlich war sie es, die, vor allem in der Zeit ihres Präsidenten Rutherford, die bestehenden politischen Ordnungen und andere Religionen vehement attackiert und sich damit stets in der Initiative befunden hat.
Jetzt wird sie angegriffen. Derzeit vor allem mit dem Vorwurf der Vertuschung und daraus resultierenden weiteren Fällen von sexuellem Kindesmissbrauch in den eigenen Reihen –gleichbedeutend mit einer massiven Gefährdung ihrer Glaubwürdigkeit.
Diese Entwicklung lässt sich besonders gut im modernen Medium des Internets beobachten, das schon seit einigen Jahren von Gegnern des Wachtturms dominiert wird. Neuerdings kommt hinzu, dass sich, ähnlich den erfolgreichen kritischen Publikationen und Filmen[ii] gegenüber der Sekte Scientology, sogar eher konservative Medien wie die britische Zeitung The Guardian[iii] oder Nachrichtensendungen wie abc-news[iv] zunehmend kritisch dieses Themas annehmen.
Vor allem ehemalige Zeugen sind es, die sich besonders engagiert zeigen, wenn es um die Aufklärungsarbeit gegen die Wachtturmgesellschaft geht. Sie finanzieren ihre Öffentlichkeitsarbeit wie dieses Hinweisschild in den USA[v] zeigt, teilweise auch durch moderne Umlageverfahren wie „crowd funding“. All das hat die Organisation der Zeugen Jehovas hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit in die Defensive gebracht. So sehr, dass sie buchstäblich mit dem Rücken zur Wand steht.
Vertuschung und Lügen – der skandalöse Umgang mit Kindesmissbrauch
Die Recherchen der regierungsamtlichen Untersuchungskommission zum Vorwurf des Kindesmissbrauchs und der Vertuschung bei den Zeugen Jehovas in Australien[vi] hat im vergangenen Jahr für eine Woge der Empörung in der Öffentlichkeit gesorgt. Bis jetzt ist es der Wachtturmgesellschaft nicht gelungen, eine glaubhafte Erklärung für ihr fragwürdiges, nein, vielleicht sogar strafwürdiges Verhalten in den ihr vorgeworfenen Fällen zu finden.
Notgedrungen und von der Last der Zeugenaussagen und Beweise erschüttert, mussten die Verantwortlichen eingestehen, dass es sogar eine „systematische Vernichtung von Dokumenten über den sexuellen Missbrauch Minderjähriger[vii]“ gegeben habe. „Man habe vermeiden wollen, dass die Aufzeichnungen in falsche Hände fallen”, sagte der Leitungsverantwortliche der Religionsgemeinschaft, Max Horley, laut australischen Medien … vor dem staatlichen Untersuchungsausschuss zur Aufklärung des Umgangs mit Missbrauchsfällen.“
Allerdings steht er als Verantwortlicher für das PR-Desaster der Gesellschaft nicht allein da. An dem für die Wachtturmgesellschaft verheerenden Eindruck hat auch der Auftritt des Mitglieds der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas, Geoffrey Jackson, einen erheblichen Anteil. Jackson, ein gebürtiger Australier, hatte, wenn man so will, das Pech, dass er sich ausgerechnet in der Zeit, in der der Untersuchungsausschuss tagte, zu einem privaten Aufenthalt im Land aufhielt.
Diese Chance wollte sich der Ausschuss nicht entgehen lassen und lud Jackson als Zeugen vor, was diesem jedoch keinesfalls Recht war. Er habe keine Kenntnisse über diese Vorgänge und deswegen mache es auch keinen Sinn, wenn er eine Aussage mache, so Jackson. Als ihm dieses Statement mit Hinweis auf seine leitende Funktion widerlegt wird, behauptet er, dass sein Vater schwerkrank sei und er ihn deswegen nicht allein lassen könne. Erst nachdem ihm angedroht wird, dass er bei Nichteinhaltung der Aufforderung das Land nicht mehr verlassen dürfe, kam Jackson notgedrungen der Anweisung nach[viii].
So katastrophal für die Reputation der Wachtturmgesellschaft bereits die Einleitungsprozedur zum Auftritt von Jackson vor dem Ausschuss war, so katastrophal verlief dieser dann auch für ihn und die von ihm vertretene Gesellschaft[ix].
Er verwickelt sich in Widersprüche, antwortet ausweichend oder gibt schlicht vor, keine Kenntnis zu haben oder sich nicht erinnern zu können. Auf die Frage, warum die Wachtturmgesellschaft in Verdachtsfällen von Kindesmissbrauch die Politik verfolge, die Angelegenheiten intern zu klären und einen Bericht an die zuständigen Behörden nicht verpflichtend mache, antwortet Jackson, dass man sich in einem „geistigen Dilemma“ befinde. Einerseits habe man selbst ein Interesse daran, dass die Täter gerichtlich bestraft würden, andererseits sehe es die leitende Körperschaft der Zeugen als göttliches Gebot an, die Privatsphäre der Familie zu schützen.
Ein Ausweg aus diesem Dilemma könne seiner Meinung nach sein, wenn eine eindeutige gesetzliche Verpflichtung zur Anzeige von Verdachtsfällen von Kindesmissbrauch bestünde und es damit für die Zeugen auch keine Entscheidungsfreiheit mehr gebe. Offenbar wollte Jackson den Eindruck vermitteln, als wäre seiner Gesellschaft an einer Strafverfolgung der Täter gelegen.
Ein diskussionswürdiger Vorschlag, so könnte man denken. Aber wie glaubwürdig ist dieses Angebot, wenn man daran denkt, dass es in einigen Staaten der USA bereits eine solche Anzeigeverpflichtung gibt, sich die Wachtturmgesellschaft ihrerseits aber gegen die Befolgung mit allen ihr zur Verfügung stehenden Rechtsmittel wehrt[x]?
WTG auch in Großbritannien auf dem Prüfstand
Als wären die Probleme in Australien und in den USA noch nicht genug, hat die Gesellschaft auch im Mutterland des Commonwealth keine Gelegenheit ausgelassen, sich im Zusammenhang mit den Kindesmissbrauchsvorwürfen in den eigenen Reihen und den damit nahezu regelmäßig einhergehenden Vertuschungsversuchen selbst in das Zwielicht des Zweifels zu rücken.
Erst kürzlich wurde ein neues Urteil gegen den Wachtturm verhängt[xi]. Wiederum im Zusammenhang mit einem Vorwurf des Kindesmissbrauchs. Dieses Mal durch einen Dienstamtgehilfen. Was die Angelegenheit für die Gesellschaft besonders brisant macht, ist die unmittelbare Verantwortung, die ihr durch das Gericht zugewiesen worden ist, weswegen ihr jetzt eine Forderung von Gerichtskosten und Opferentschädigung von insgesamt mehr 1 Mio., umgerechnet ca. 1.19 Mio. Euro, ins Haus steht.
Kein Wunder, dass die staatlichen Behörden aufmerksam geworden sind und die Frage diskutiert wird, ob man der Wachtturmgesellschaft noch länger den Status einer steuerbefreiten Organisation, die sich ausschließlich für wohltätigen Zwecke einsetzt, gewähren könne.
Die zuständige staatliche Einrichtung in Großbritannien heißt Charity Commission. Sie hat eine offizielle Untersuchung gegen die Watchtower Bible and Tract Society of Britain (eingetragen unter der Registrierungsnummer 1077961) und eine der Versammlungen der Zeugen Jehovas, die Manchester New Moston Congregation of Jehovah’s Witnesses (eingetragen unter der Registrierungsnummer 1065201)[xii] eingeleitet.
Einer der ausschlaggebenden Gründe für die Untersuchung ist ein Vorkommnis in der New Moston Congregation. Jonathan Rose, ein Ältester dieser Versammlung war wegen mehrfachen Kindesmissbrauchs beschuldigt worden. Dennoch wurde es ihm erlaubt, die Opfer in internen Komiteesitzungen zu selbst befragen und mit seinen Gegenvorwürfen zu konfrontieren.
Zielsetzung der Untersuchung der Kommission ist die Überprüfung
- der Vorsorge- und Sicherungsmaßnahmen gegenüber Minderjährigen, ihr Zustandekommen, ihre Entwicklung, ihre Wirksamkeit und ihre Anwendung in der Praxis,
- die Administration, Kontrolle und das Management von eingesetzten Verantwortlichen, bzw. Aufsichtspersonen, und die Frage ob dieser Personenkreis seiner Verantwortung entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen für Wohltätigkeitsorganisationen nachkommt und
- ob die entsprechende Beratung und Unterstützung gegenüber und in den Versammlungen wahrgenommen wird.
Die Aufsichtsbehörde hatte die Untersuchungen im Juli 2013 im Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen gegen Zeugen Jehovas eingeleitet. Sie will sich selbst ein Bild machen, ob und wie die gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen zum Schutz von Minderjährigen in ihrer Organisation eingehalten werden. Zu diesem Vorgehen hat der gestiegene Druck in der Öffentlichkeit angesichts der bekannt gewordenen Missbrauchsfälle beigetragen.
Der jüngste Versuch der WTG, die Untersuchung der Behörde abzuwenden, ist inzwischen gescheitert. Das Berufungsgericht unter dem vorsitzenden Richter Lord John Dyson entschied im Februar 2016 ohne Gegenstimme, dass die Aufsichtsbehörde „die zuständige Einrichtung zur Untersuchung der gegen die Wachtturmorganisation erhobenen Vorwürfe sei“[xiii].
Ohne einen Gedanken an eine Kooperation zur Klärung der Vorwürfe oder an die Überlegung zu verschwenden, welche verheerenden Signale für ihr Ansehen und ihre Glaubwürdigkeit von ihrem Vorgehen ausgehen können, hat sich die WTG mit allen ihr rechtlich zur Verfügung stehenden Mittel versucht, die Untersuchungen abzuwenden und scheitern zu lassen.
Handelt so eine Organisation, die sich nichts zuschulden kommen lassen und von daher nichts zu befürchten hat?
Zum Gegenangriff blasen – die neue Strategie der WTG
Die Wachtturmgesellschaft steht, wie bereits beschrieben, mit dem Rücken zur Wand. Sie ist gefangen zwischen ihrem Anspruch, von Gott geleitet und moralisch über dem gegenwärtigen weltlichen System zu stehen. Andererseits ist sie massiven Vorwürfen in der Öffentlichkeit ausgesetzt, die durch die weitgreifende Verbreitung durch die modernen Medien begünstigt werden.
Wie kann die Organisation in dieser Lage erfolgversprechend gegensteuern? Wie kann sie sich wirksam zur Wehr setzen und gleichzeitig die Herde ihrer Schafe beieinander halten, um es in ihrer eigenen Bildsprache auszudrücken? Die Optionen, die sich der WTG bieten, sind begrenzt. Ein uneingeschränktes Zugeben der gemachten Fehler ist mit Rücksicht auf ihr eigenes Anspruchsniveau der „Gottähnlichkeit“ und die zu befürchtenden Rückwirkungen auf die sinnbildliche Herde nicht möglich.
Was also ist zu tun? Am besten ist es in einer schwierigen Verteidigungslage, die Initiative wieder zurück zu gewinnen und zum Gegenangriff überzugehen. So denken nicht nur die militärischen Strategen, sondern offenbar auch die Mitglieder des Führungskomitees der Zeugen Jehovas, der leitenden Körperschaft.
Ihr Mitglied Stephen Lett hat den Anfang gemacht. In einer Ansprache an die Zielgruppe der Zeugen Jehovas führt er aus, dass alle gegen die Wachtturmgesellschaft vorgebrachten Vorwürfe schlicht nicht wahr und aus der Luft gegriffen seien.
„Ein anderer Weg zur Offenheit einen Beitrag zu leisten besteht darin, falsche Geschichten, die allein dem Zweck dienen, uns von Jehovas Organisation zu trennen, abzulehnen.
Denke zum Beispiel daran, mit welchen Lügen Abtrünnige und unehrliche Menschen behaupten, dass Jehovas Organisation nachsichtig und tolerant gegenüber Pädophilen ist.
Ich meine, dass das doch nur lächerlich ist, nicht wahr?
Wenn jemand gegen diejenigen vorgeht, die unsere Kleinen bedrohen, und entsprechende Maßnahmen zu ihrem Schutz ergreift, dann ist es doch wohl die Organisation Jehovas. Wir weisen derartige Lügen mit Nachdruck zurück.“[xiv]
Wie kann man eine solche Aussage kommentieren? Bereits das Zitieren der angeblichen Vorwürfe durch Stephen Lett ist falsch. Tatsächlich ist es so, dass die gegen die Organisation erhobenen Beschuldigungen in aller Regel nicht behaupten, dass diese „nachsichtig und tolerant gegenüber Pädophilen“ ist.
Vielmehr sind es die von ihr erlassenen Richtlinien und Anweisungen, die im Ergebnis dazu führen, dass Vorwürfe wegen sexuellem Kindesmissbrauch mit prompter Regelmäßigkeit im Sand verlaufen und nicht an die zuständigen staatlichen Behörden gelangen. Das ist auch der Grund dafür, dass sich die WTG derzeit selbst auf der Anklagebank wiederfindet.
Aber es ist offenbar nicht die Absicht von Stephen Lett, in eine sachlich geführte Debatte einzutreten. Er benutzt lieber den „theokratischen Holzhammer“, der für ihn erfahrungsgemäß bei der von ihm angenommenen intellektuellen Schlichtheit seiner Schafe das erfolgversprechende Kommunikationsmedium zu sein scheint.
Außerdem ist es doch der „heilige Zweck“ der auch außergewöhnliche Maßnahmen, quasi als eine Erweiterung der Taktik der „theokratischen Kriegsführung“, zulässt. Andere würden es als Lügen, oder vielleicht etwas theokratischer, als Irreführung, bezeichnen.
Aber der Begriff Kriegführung wäre der Lage möglicherweise sogar angemessen, da die Organisation Verluste zu verzeichnen hat. Die Zahl der Abgänge ist inzwischen unübersehbar. Daher gilt es, die Reihen zu schließen und die verbliebenen Treuen vor kritischen Informationen und damit vor einem Abdriften aus der Organisation zu bewahren.
Bleib loyal oder werde ausgeschlossen – das Kongressprogramm 2016
Wenn sich die WT-Führung in ihrem Kampf um die Bewahrung ihrer Glaubwürdigkeit bereits so in die Enge getrieben sieht, dass sie zu offenen Lügen greifen muss, kann es nicht verwundern, wenn sie auch auf anderen Feldern zu restriktiveren Maßnahmen übergeht. Stichwort: Die Reihen schließen. Wie soll das in der Praxis geschehen?
Als machtvolles Instrument zur Beeinflussung ihrer Anhänger haben sich regelmäßig die Massenveranstaltungen der Jahreskongresse der Zeugen Jehovas erwiesen. Es kann daher nicht verwundern, wenn sich die WTG nach den für sie verheerenden Erfahrungen im vergangenen Jahr auch dieses Mittels bedient.
Die Rückschläge in Australien, ihre finanziellen Engpässe und damit die Entlassungen von Vollzeitpersonal und das Ende des bislang ungebrochenen Wachstumstrends ließen erwarten, dass die Führung des Wachtturms in deutlicher Weise reagieren würde.
Und so ist es gekommen: Das Leitthema der diesjährigen Bezirkskongresse lautet „Bleib Jehova gegenüber loyal!“ Es lässt bereits erahnen, wie kontrovers es inhaltlich in dem Programm zugehen würde. Man könnte diese Formulierung auch als unausgesprochene Drohung der Konsequenz einer Nichtbefolgung verstehen.
„Bleib loyal oder werde ausgeschlossen“.[xv]
Das Programm der dreitätigen Zusammenkunft macht damit deutlich, dass es der Organisation primär um Loyalität geht. Um die Loyalität der Zeugen gegenüber ihrer Führung, um genau zu sein. Diese ist es in Wahrheit, die Loyalität fordert. Sie stellt sich damit mit dem größten Selbstverständnis mit Gott auf die gleiche Ebene. Logisch, schließlich ist sie doch seine einzige irdische Vertretung, sein Pendant sozusagen. Jedenfalls sieht sie sich so.
Allerdings meidet sie es jedoch, sich selbst offen zu nennen, wenn es um Forderungen an ihre Mitglieder geht. Wenn etwas gefordert wird, wie die Loyalität beispielsweise, ist es stets Jehovah Gott, nicht die WTG, die diesen Anspruch anmeldet. Eine doppelte Irreführung, zumal die Organisation jeden Beweis dafür, auf welchem Weg die göttliche Forderung zu ihr gelangt ist, zwangsläufig schuldig bleiben muss, da es einen solchen Beweis nicht gibt.
Humorvoll gesehen, könnte man auch sagen, dass ihr die „göttliche Weisheit“ ebenso wenig zugegangen ist, wie der bayrischen Staatsregierung durch den zum Engel aufgestiegenen früheren Dienstmann Aloysius[xvi].
Aber stets ist die WTG der Adressat, der Empfänger, der Begünstigte bei der Erfüllung der an die Gläubigen gerichteten Forderungen. So ist es auch bei dem diesjährigen Kongress, der hinsichtlich der Loyalitätsforderung am Freitagnachmittag seinen Höhepunkt findet. „Meide reuelose Sünder“ lautet das Thema, das in klaren und unmissverständlichen Worten von den Zuhörern fordert, als Teil ihrer Loyalität jeden Kontakt zu ausgeschlossenen Personen, selbst im familiären Umfeld, zu vermeiden.
Abgrenzung pur, also. Wir erinnern uns daran, dass es der WTG derzeit darum geht, die Reihen zu schließen. Weitere durch gestiegene Unglaubwürdigkeit verursachte Abgänge aus den eigenen Reihen sollen und müssen auch um den Preis zerstörter Familienbande vermieden werden.
Das lässt sich unter anderem dadurch erreichen, dass die bislang Treuen von Informationen aus dem Bereich der WTG-Kritiker und Abtrünnigen in ihren Familien abgeschnitten werden, was vor allem angesichts der öffentlichen Angriffe gegen die WTG von großer Bedeutung ist.
Interessant ist, dass nach der jahrelang geübten Diktion, in der man öffentlich eher nebulös von einem „Ausschluss“ des Betroffenen sprach, nunmehr mit der direkten Verwendung des Begriffs „meiden“ auch sprachlich eine gewisse Eskalation einleitet, was Rückschlüsse auf die offenbar zunehmend verzweifelte Lage der WTG zulässt.
Der Druck von oben wird erhöht und beschränkt sich nicht nur auf die Einhaltung der Forderung nach Loyalität. Wie ein Teilnehmer der Veranstaltung berichtet, „war es unverkennbar so, dass die weniger Aktiven im Predigtdienst öffentlich bloßgestellt wurden und der (ewige) Tod bereits für geringfügige Vergehen angedroht wurde.“[xvii]
Das würde auch für die Fälle gelten, in denen die Loyalitätsverpflichtung dadurch gebrochen werde, indem man sich über „die Änderungen der Generationslehre“, die „Geistgesalbten“ oder die „leitende Körperschaft“ negativ äußern würde.
Weitere Erfolgsaussichten? – Keine
Welche Rückschlüsse lassen sich abschließend zum Thema Glaubwürdigkeit der Wachtturmgesellschaft aus dem Gesagten ziehen? Worauf weisen die Reaktionen der Gesellschaft auf Kritiken und ihr Bemühen, weiteren Austritten durch Loyalitätsforderungen und rigideres Vorgehen, durch Verschärfung der Kontaktverboten zu Abtrünnigen zu begegnen, sowie die Ächtung der „Untätigen“ hin?
Wer in dieser Weise wie die WTG zu repressiven Maßnahmen greifen muss, hat die Ebene einer sachlich geführten Diskussion, die eine Überzeugung der andersdenkenden Seite anstrebt, bereits verlassen. Er will nicht mehr überzeugen, verzichtet darauf glaubwürdig zu erscheinen, sehr wahrscheinlich, weil er dazu nicht mehr in der Lage ist. Schlicht, weil er es nicht mehr kann.
Die Wahrheit, die der Wachturm zu vertreten vorgibt, ist keine Wahrheit. Mehr und mehr hat sie sich in den vergangenen Jahren als ein nur durch autoritäre Maßnahmen zusammengehaltenes Lügengebäude entpuppt.
Ein Gebäude, das sich mit jeder weiteren Offenlegung ihrer falschen Lehren, ihren Vertuschungen von internen Verfehlungen und Skandalen und nicht zuletzt wegen des Fehlverhaltens ihrer Führungspersonen nur noch dem Anschein nach und das mit Mühe bewahren lässt. Was bleibt, ist der Rückgriff auf eine selbst geschaffene Wahrheit, die allerdings mit der wahrnehmbaren Realität sichtbar nicht mehr übereinstimmt, die aber dennoch von den Mitgliedern unhinterfragt so anzunehmen ist.
Zwangsläufige Folge ist, dass es zu Spannungssituationen kommt, in der der einzelne um Loyalität bemühte Zeuge lernen muss, die Informationen, die ihm zur Verfügung stehen, zu selektieren, wenn er einen inneren Konflikt vermeiden will. Er darf nur das auswählen, was mit den ihm von der WTG vorgegebenen Inhalten in Übereinstimmung zu bringen ist.
Darauf baut die Wachtturmgesellschaft und das ist das verbindende Merkmal zwischen den Ausführungen von Stephen Lett, den Darstellungen bei den Kongressen und den Abgrenzungsbemühungen gegenüber Kritikern, sowie der Ächtung von „Abtrünnigen“.
Im Ergebnis führt diese Strategie zu einer Art kollektiver Dissonanz[xviii] bei den Zeugen Jehovas, die mit widersprüchlichen Informationen leben müssen. Offenkundig falsche Darstellungen ihrer Gesellschaft sollen sie trotzdem akzeptieren und müssen innere Konflikte als eigene persönliche Schwäche interpretieren.
Nicht die Gesellschaft hat unrecht, nein, vielmehr ist es mein eigenes unvollkommenes Verständnis, das mich die jeweilige Angelegenheit in einem falschen Licht sehen lässt. So soll es der einzelne Zeuge sehen, weil es die Gesellschaft so will. Wie weit eine solche Indoktrination gehen kann, stellt Raymond Franz in seinem Buch „Der Gewissenskonflikt – Menschen gehorchen oder Gott treu bleiben“ am Beispiel des damaligen Bezirksaufsehers Bart Thompson treffend dar: „Bart Thompson hielt ein Buch der Gesellschaft mit einem grünen Einband hoch und sagte: „Wenn die Gesellschaft mir sagen würde, dieses Buch sei nicht grün, sondern schwarz, dann würde ich sagen: „Also, ich hätte glatt schwören können, es sei grün; aber wenn die Gesellschaft sagt, es ist schwarz, dann ist es schwarz!““[xix]
Allem Anschein nach ist das die Karte, zu der die Wachtturmgesellschaft in ihrer Bedrängnis greift. Die letzte Karte, die ihr im Kampf um ihre Glaubwürdigkeit geblieben ist, womit die rationale und argumentative Auseinandersetzung jedoch beendet ist.
Das führt zwangsläufig zu der Erkenntnis, dass der eigentliche Kampf um ihre Glaubwürdigkeit für die Wachtturmgesellschaft in der kritischen öffentlichen Wahrnehmung bereits verloren ist. Daran führt kein Weg vorbei. Er ist beendet. Was jetzt noch folgt, sind öffentlich geführte Scheingefechte, die an der eigentlichen Niederlage jedoch nichts mehr zu ändern vermögen. Alles, was der WTG jetzt noch bleibt, sind die beschriebenen Bemühungen um Besitzstandswahrung bei den eigenen Mitläufern, was möglichen Zugewinn den Ländern, in denen es nur bedingt Zugang zu freien Informationen gibt, nicht ausschließt.
Traurig macht die Einsicht, dass Menschen in ihrem Bemühen, über ihre Mitmenschen zu herrschen und sie zu kontrollieren, selbst davor nicht zurückschrecken, Gott, dem zu dienen und zu lieben sie doch behaupten, die Verantwortung für ihre Fehlhandlungen zuweisen, indem sie vorgeben, in seinem Namen zu handeln.
[i] WIKIPEDIA, Die freie Enzyklopädie, https://de.wikipedia.org/wiki/Glaube#Wortbedeutung
[ii] Beispielsweise die HBO-Dokumentation Going clear, https://www.twine.fm/GoingClear/cndcx0/going-clear?hc_location=ufi
[iii] https://www.theguardian.com/world/2015/jul/14/jehovahs-witnesses-evangelism-church-god-armageddon
[iv] https://www.youtube.com/watch?v=OPcYn4AiwQE
[v] https://taze.co/2015/04/13/op-billboard-jw-org/
[vi] https://www.childabuseroyalcommission.gov.au/case-study/636f01a5-50db-4b59-a35e-a24ae07fb0ad/case-study-29,-july-2015,-sydney.aspx
[vii] https://m.morgenpost.de/vermischtes/article205512221/Zeugen-Jehovas-raeumen-Vertuschung-von-Missbrauch-ein.html
[viii] www.facebook.com/notes/william-h-bowen/geoffrey-jackson-is-a-bald-faced-liar/10153996133996248
[ix] Vergl. „Kein guter Tag für die Zeugen Jehovas – Geoffrey Jackson blamiert sich mit schwachen Bibelkenntnisse“ veröffentlicht bei Facebook, Zeugen Jehovas Aufklärungsportal
x Vergl. „USA – Wachtturmgesellschaft geht gegen Verpflichtung zur Anzeige von Kindesmissbrauch vor“, veröffentlicht bei Facebook, Zeugen Jehovas Aufklärungsportal
[xi] https://m.leicestermercury.co.uk/jehovah-s-witnesses-face-1m-legal-bill-after-young-girl-was-sexually-abused-by-one-of-its-members/story-29491614-detail/story.html
[xii] https://www.gov.uk/government/organisations/charity-commission
[xiii] https://www.silentlambs.org/UKLoseappeal.htm
[xiv] https://jwsurvey.org/cedars-blog/stephen-lett-slams-apostate-driven-lies-and-dishonesties-concerning-child-abuse-record
[xv] https://jwsurvey.org/governing-body-2/controversial-2016-district-convention-program-leaked-loyalty-demanded-shunning-threatened
[xvi] Ludwig Thoma: Der Münchner im Himmel, https://gutenberg.spiegel.de/buch/-718/5
[xvii] Erfahrungsbericht Tim Nasson, https://www.facebook.com/groups/exjehovahswitnesses/permalink/1554378054866272/
[xviii] Kognitive Dissonanz bezeichnet in der (Sozial-)Psychologie einen als unangenehm empfundenen Gefühlszustand, der dadurch entsteht, dass ein Mensch mehrere Kognitionen hat – Wahrnehmungen, Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Wünsche oder Absichten –, die nicht miteinander vereinbar sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kognitive_Dissonanz
[xix] Raymond Franz, Der Gewissenskonflikt – Menschen gehorchen oder Gott treu bleiben, S.324
Hallo BI,
klasse Artikel! Der Verweis auf die Quellenangaben gefällt mir sehr gut fördert die Seriosität des Artikels.
Zudem ein sehr treffendes Resumé:
“Traurig macht die Einsicht, dass Menschen in ihrem Bemühen, über ihre Mitmenschen zu herrschen und sie zu kontrollieren, selbst davor nicht zurückschrecken, Gott, dem zu dienen und zu lieben sie doch behaupten, die Verantwortung für ihre Fehlhandlungen zuweisen, indem sie vorgeben, in seinem Namen zu handeln.”
Weiter so!
LG Tomaso
Na TDW, alles Lügen und Unwahrheiten hier oder??? Die Lügenpresse von “Abtrünnigen“,oder?? Bin gespannt was du als “Verteidiger der WTG dazu meinst…
Den Kampf um die Glaubwürdigkeit haben sie seit langem verloren. Jetzt geht es nur mehr darum dass sie IHR Gericht über andere, eingeholt hat. SIE säen jetzt das was sie Jahrzehnte gesät haben – ihre eigenen Worte treffen auf sie selbst zu: Die Geistlichkeit verleugnet Gott auch insofern, als sie seinen Sittenmaßstäben den Rücken gekehrt hat, was beispielsweise an einer nicht enden wollenden Prozeßlawine gegen pädo- phile Priester deutlich wird. In der Christenheit herrschen heute die gleichen Zustände wie in Israel und Juda im Altertum. Dem Propheten Hesekiel wurde gesagt: „Das Land ist mit Blutvergießen erfüllt, und die Stadt… Weiterlesen »
Achja, wie war das noch mit Australien? „Die katholische Kirche in Australien hat eine Versicherung in Millionenhöhe abgeschlossen, um sich gegen Klagen wegen sexuellen Mißbrauchs durch Priester abzusichern“, hieß es in der in Sydney (Neusüdwales) erscheinenden Zeitung The Sunday Telegraph. … Nach Aussagen einer Selbsthilfegruppe für Betroffene ist sexueller Mißbrauch durch Geistliche weiter verbreitet, als die Kirche es zugibt. Ein Sprecher der Gruppe sagte, seiner Ansicht nach sei die Kirche mehr darauf bedacht, die Geistlichkeit in Schutz zu nehmen, als den Opfern zu helfen. Außerdem würden die Versicherungspapiere der Kirche eigentlich die Botschaft übermitteln: „Sage niemandem die Wahrheit.” Erwachet!,… Weiterlesen »
Lieber Verfasser, die Zusammenstellung der Quellenangaben verdient höchsten Respekt. Ich habe bisher nur einen Teil davon nachlesen können, aber im Gegensatz zu den gebetsmühlenartigen Aussagen und Anweisungen an die armen Schäfchen in den WT-Publikationen sind dies einfach harte und belegbare Fakten. Sie zeigen schonungslos auf, das die Glaubwürdigkeit der WTG bereits verloren ist. Diese hat in ihrer Selbstherrlichkeit niemals damit gerechnet, dass ihre Praktiken durch neutrale Stellen, unter anderem durch die Australische Kommission, dermassen akribisch unter die Lupe genommen und seziert werden. Hier wird von seiten der Zeugen Jehovas gelogen, dass sich die Balken biegen, bis hinauf zu den LK-Mitgliedern.… Weiterlesen »
Sie sagen ja selbst, dass man sie an ihren Fruechten erkennen wird.
Nun…….
Tommy
Wohin pilgern Zeugen Jehovas? Ab April 2017 darf man nach Warwick pilgern. Jedoch nicht kostenfrei wie empfangen. Man darf seine eigenen Spendengelder bewundern und anbeten. https://a.zozi.com/#/express/watchtower-jehovahswitnessesny/products/167383 Die Muslime pilgern nach Mekka, die wohlhabenden Zeugen nach Warwick. Die Zeugen können somit ihr weltweites Spendenwerk, ihr JW.ORG anbeten. Was sagte doch Jesus: “Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.” Also, Glücklich sind die, die zu Hause bleiben… Die Zeugen vertrauen auf Ihr Spendenwerk, ihre Gebäude, ihre Literatur, auf sterbliche Menschen bei denen es keine Rettung gibt – leider immer weniger auf den Herrn Jesus. Sowas hat Jesus weder gelehrt noch getan. Liebe JW.ORG,… Weiterlesen »
Fanny@Neu
Ja Zeugen Jehovas haben das Internet entdeckt.Als ich einen ÄLTESTEN bei mir zu Hause fragte warum das Internet jetzt plötzlich kein Teufelswerk mehr ist stand er wortlos auf und ging.Meine Mutter hatte einen Spruch,sie sagte immer: der Teufel hilft seinen Leuten aber er holt sie auch.
lange hatte ich diesen Spruch nicht auf Zeugen Jehovas angewendet aber es bewahrheitet sich.
LG Fanny
Im März dieses Jahres kurz vor Arbeitsbeginn google ich ‘Missbrauch Zeugen Jehovas’. Ich hatte mich in der Vergangenheit immer an die Anweisung der WTG gehalten und so was noch nie gemacht. Die Informationen dazu schockierten mich zutiefst und mein Vertrauen in die Organisation wurde erschüttert. ‘Es gibt nichts, was es bei den Zeugen Jehovas nicht auch gibt’ so äusserte sich einst ein Ältester bei einem Hirtenbesuch. Die Tragweite dieser Aussage wurde mir nun beim Resultat meiner Suche erst richtig klar. Was mich am meisten beunruhigte, war die Tatsache, dass die Vorfälle von der Organisation vertuscht wurden indem sie sich mittels… Weiterlesen »
Liebe Brüder und Schwestern Die WTG, die Wachtturm-Terror-Gesellschaft, geht zusehends ihrem Ende entgegen. Wie verzweifelt muss sie sein, wenn ihre 7 Führer jetzt immer mehr die noch verbliebenen Mitglieder mit menschlichen Verboten und Drohungen tyrannisiert und foltert. Dadurch trägt sie selbst dazu bei, dass sich immer mehr denkende Menschen von ihr abwenden. Beim Ausschluss wird auch gar nicht mehr unterschieden, was der Grund dafür ist oder war. Das Motto lautet: Organisation = Gott und Gott = Organisation. Wer die Organisation nicht anbetet, will auch Gott nicht anbeten. Dabei ist diese Organisation durch und durch mit falschen Lehren und Boshaftigkeit durchzogen.… Weiterlesen »
Liebe Bruderinfo Gemeinde Auch ich bin entsetzt, was O.W.Schön in seinem Kommentar “Ein Hoch auf die Täter ” geschrieben hat. Was ich natürlich nicht begreifen kann, genau wie Susanna, dass er als Gesprächstherapeut nichts unternommen hat zum Wohl der Geschädigten. Nein er wollte nicht mit ihnen zur Polizei, weil sonst wäre er fristlos entlassen worden. Das wäre ja furchtbar. Als ich in Jerusalem das Holocaustmuseum besuchte, fand ich viele Parallelen mit den Ältesten [ Nazis ], mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen. Davor kann sich kein einziger Ältester vor seiner VERANTWORTUNG drücken. Sie werden alle vor dem Richter stehen müssen. Ich bin immer… Weiterlesen »
Hallo Susanna
Über die Kindsmissbrauchfälle lacht wohl niemand. Bestenfalls die Täter, weil sie nicht zur Rechenschaft gestellt werden können.
Ein Therapeut steht unter strikter Schweigepflicht – das sollte eigentlich
bekannt sein. Er muss sogar seine Akten unter Verschluss halten.
Wenn du nicht fähig bist Mitgefühl für die Opfer zu spüren, warum schreibst du hier überhaupt.
Noomi
Jetzt muss die Omma doch noch etwas zu diesem Thema sagen. Ja, lieber O.W.S., wir kennen dich ja persönlich, und wir wissen, wie sehr dir diese geschundenen Schafe am Herzen liegen, wie gern würdest du ihnen helfen. In deinem bescheidenen (dir möglichen) Rahmen tust du dein Bestest, und gehst dabei bis an deine Grenzen, auch du bist ein Mensch mit Gefühlen. Ich kann mir vorstellen (nein ich weiß es!!!), dass es nicht nur “Fälle” für dich sind, sondern liebgewordene Menschen, denen du so gerne helfen möchtest! Aber auch dir sind die Hände gebunden, wenn ein missbrauchtes Opfer so sehr von… Weiterlesen »
Ohne langes Palaber… warum diese Hetze gegen O.W.S. Und… wie war das mit dem ersten Stein? Und… wenn überhaupt… wo nehmt Ihr nur die Steine Eurer Rechtfertigung her? In diesem Fall hoffe ich nur: Ehrlichkeit währt am längsten. Das meine ich ganz besonders im Bezug auf Eingestehen von Schuld. N i c h t diese Art von Schuld, die einem andere ganz gerne zuweisen wollen, n e i n, diese Art von Schuld die man sich persönlich auferlegt. Über deren größe oder schwere zu Urteilen, steht niemandem zu… es sei denn er wolle, gegen Jesu Empfehlung, den ersten Stein werfen.… Weiterlesen »
Hallo zusammen
Mal schauen wie es nächstes Jahr weitergeht.(Übersetzt mit Google)
https://translate.google.com/translate?u=https://jwsurvey.org/child-abuse-2/australian-royal-commission-puts-watchtower-back-under-microscope
Liebe Geschwister, ich habe heute morgen erst einmal durch die vielen Kommentare gelesen – die Kommentare unseres lieben OWS und vieler anderer. Es liegt nicht an uns, mit OWS ins Gericht zu gehen – das macht er bereits selbst genug und diese “Last” hat er zu tragen. OWS erwähnte, dass in Deutschland noch kaum legale Möglichkeiten gegeben sind. Lasst mich bitte folgenden Link hier einwerfen! https://www.aufarbeitungskommission.de/ Es ist eine Kommission wie die ARC in Australien und vielleicht kann der eine oder andere als Betroffener oder als Zeuge dort wertvolle Informationen bringen, um auch die Systematische Vertuschung der Missbrauchsfälle in Deutschland… Weiterlesen »