Wieder einmal wurde die Wachtturmgesellschaft in einem Fall sexuellen Missbrauchs verurteilt. Diesmal soll sie 13.5 Millionen Dollar zahlen.
https://www.youtube.com/watch?v=qpT3bmXiBhk
Link zum Nachrichtenvideo. Ein Video mit
Mit deutschen Untertiteln : https://www.youtube.com/watch?v=LWBX4LScleM
Weiter Informationen zu Umgang der WTG mit Kindesmissbrauch unter diesem Video-Link : https://www.youtube.com/watch?v=C4qHPm818Bo
Erschienen auf jwsurvey.org am 31.10.2014
Ohne Zweifel ist es die größte Pleite, die die Wachtturmgesellschaft je in einem Gerichtssaal hinnehmen musste, seit dem Hammer-Urteil zu dem Candace Conti Fall von 2012. Jehovas Zeugen befinden sich auf dem (ihrer Meinung nach) falschem Ende eines 13.5 Millionen Dollar Urteilsspruch von denen 10.5 Milionen Dollar als Schmerzensgeld gedacht wurde, das sich gegen die Wachturm Bibel und Traktatgesellschaft New York richtet.
Der Fall wurde im Februar 2013 eingereicht, nach dem ein weiteres Opfer von Gonzalo Campos klagte. Das Opfer „Jose Lopez“ war gerade einmal 7 Jahre alt, als er 1986 durch einen Mann missbraucht wurde, der sich ihm als sein biblischer Mentor und als „Vaterfigur“ darstellte. Zu der Zeit als diese Übergriffe stattfanden, hatte Campos, dessen Verhalten den Ältesten bereits 1982 bekannt war, schon vier weitere Kinder missbraucht.
Erstaunlicherweise hat Campos, ungeachtet der existierenden Beweise für den Missbrauch an Lopez und auch den Missbrauch eines weiteren Kindes Jahre zuvor, und seinem Geständnis vor den Ältesten seiner Versammlung im Jahre 1986, hat er die Karriereleiter erklommen und wurde 1993 selbst zum Ältesten.
So schändlich das auch klingt, dieses passt zu den neusten „Richtlinien-Brief“ der Wachtturmgesellschaft vom 1. Oktober 2012, indem gesagt wird, dass jemand, der ein Kind sexuell missbraucht hat, nicht unbedingt für Dienstvorrechte in der Versammlung disqualifiziert ist.
Während er gerade den US Behörden in Mexico „ausweicht“*, hat Campos unterdessen die sexuelle Belästigung von Kindern zugegeben, die während des Zeitraums stattfand, in dem er in zwei Versammlungen in San Diego „diente“.
„Mr Lopez litt mehrere Jahre aufgrund seiner Erfahrung des abscheulichen Missbrauchs und wir sind darüber erfreut, dass er endlich Gerechtigkeit erhält und eine Entschädigung als Ergebnis der mutigen Entscheidung von Richterin Lewis gegen die Wachtturmgesellschaft“, sagt Irwin Zalkin, der Anwalt von Mr Lopez. Er sprach von einen wachsenden Dorn im Fleisch der Gesellschaft. (**)
„Die Wachtturmgesellschaft ignorierte die Klagen über sexuellen Missbrauch seiner Mitglieder über Jahre und entschied sich für den Schutz dieser Sexualstraftäter und nicht der Kinder,“ fügte Zalkin hinzu. „Diese Entscheidung rüttelt die Führung der Zeugen Jehovas hoffentlich auf, für die Grundregeln der Moral und der Sorge um Kinder, die unsere Gesellschaft verlangt.“
In einer bemerkenswerten Wendung dieses Falles (was bisher noch nicht in den Medien erwähnt wurde), ist herausgekommen, dass Richterin Lewis ein Versäumnisurteil gegen die Wachtturmgesellschaft verhängte, nachdem diese sich weigerte den Anweisungen des Gerichts Folge zu leisten, Schlüsseldokumente herauszugeben und dafür zu sorgen, dass das am längsten amtierende Mitglied Gerrit Lösch eine eidesstaatliche Erklärung abgibt.
Die Wachtturmgesellschaft reagierte wegen des Urteils bereits verstockt und erzählte den Medien, dass sie von der Teilnahme des Verfahrens ausgesperrt wurden. Allerdings hätte sich die Organisation niemals in dieser Position wiedergefunden, wenn sie die Anweisungen des Gerichts von vornherein ernst genug genommen hätten.
Wie es in der Pressemitteilung der „Zalkin Law Firm“ erklärt wird, die JWsurvey zugänglich gemacht wurde: „erlaubt das Kalifornische Gesetz dem Gericht die Antwort des Angeklagten zu erzwingen, das sich weigert einer gerichtlichen Anweisung zu folgen und ein Versäumnisurteil gegen ihn zu erlassen.
Nach dem der Wachtturmgesellschaft genug Möglichkeiten gegeben wurden den Anweisungen des Gerichts Folge zu leisten, erließ die Richterin die abschließende Sanktion und reichte ein Versäumnisverfahren gegen die Wachtturmgesellschaft ein.
Sie beauftragte dann die Zalkin Law Firm Anwälte ihren Fall für das Opfer zu beweisen, indem die Beweisstücke vorgelegt werden, die die Anschuldigungen des Angeklagten unterstützten. Nachdem sie sechs Tage die Aussage hörte und ihr die schriftlichen Beweise präsentiert wurden, war Richterin Lewis damit überzeugt dass die Klägerpartei den Fall mehr als ausreichend bewiesen hat.
Viele denkende Zeugen Jehovas werden sich den Kopf kratzen und die Frage stellen, warum ihr hartverdienter Beitrag zum „weltweiten Werk“ für sexueller Missbrauch-Urteil verwendet werden müssen. Weitere Fragen bleiben zu beantworten.
Welche zwingenden Aufgaben hielten Gerrit Lösch davon ab, in so einem wichtigen Fall als Zeuge zu erscheinen? War er nicht besorgt über das Wohl des beteiligten Kindes, ganz zu schweigen vom Ruf der Organisation, die er so präsentiert? Warum sind die gleichen Richtlinien, die Gonzalo Campos es erlaubten seinen schändlichen Verbrechen unbeachtet weiter durchzuführen heute immer noch gültig? Und wie kann eine Organisation, die von sich in Anspruch nimmt einen Gott der Liebe, Gerechtigkeit und Weisheit zu repräsentieren von einem Richter des Gerichtshof als „tadelswert und leichtsinnig“ verurteilt werden?
* Campos ist nach Mexico geflohen, um einer Strafverfolgung zu entgehen
** Irwin Zalkin führt 11 weitere Verfahren gegen die Wachtturmgesellschaft wegen Kindesmissbrauch
Das ist immer wieder aufs neue erschütternd, unglaublich wie hier mit den Opfern umgegangen wird!
Eine Frage habe ich aber trotzdem noch, warum wollte die Richterin das Lösch seines Amtes enthoben wird? War er maßgeblich an der Verschleierung beteiligt, oder eben weil er der älteste der LK ist?
Liebe Grüße
Einfach nur widerlich !!! Wann erfahren die braven Zeugen, wofür
Ihre Spenden gebraucht werden ?? Ist auch klar, warum so schnell
die ganzen Gebäude verkauft wurden. Geld wird dirngend gebraucht.
Aber nicht für’s Werk sondern für Prozesse.
Bitte eine Frage an BI: Gibt es den Brief bzgl. der Bezugnahme 01.10.12
an die Ältesten ?
VG
Andre
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Ja, diesen Brief gibt es, habe ihn selbst gelesen. Tenor in diesem Brief, nach Ablauf einer gewissen Zeit und unter gewissen Umständen kann auch solch ein Missetäter wieder als Älteste dienen.
Allerdings sollten die Ältesten Vorsicht walten lassen und nicht vorschnell handeln.
@via ratee der Orginaltext lautet “and produce the longest serving member of the Governing Body, Gerrit Lösch, for a deposition.” Mir konnte niemand erklären, wie ich den Text sonst wiedergeben könnte. Andererseits halte ich das für gar nicht so abwegig. Gerrit Lösch ist der am längsten amtierende … und wie das bei so großen Unternehmen ist, muss irgendein Verantwortlicher dann auch das Feld räumen … ein Kopf muss rollen. Vielleicht erhoffte sich die Richterin ein gutes Zeichen … dass sich dann auch etwas an der Richtlinie ändert oder einfach nur dass die Gesellschaft nen guten Willen zeigt. Ich denke aber… Weiterlesen »
Gerade noch mal entdeckt, dass deposition FALSCH übersetzt wurde… keine Amtsenthebung, sondern eine eidesstaatliche Aussage!!!
Sorry:
Also richtigerweise lautet die Aussage, dass Gerrit Lösch keine eidesstaatliche Aussage gemacht hat! Dies hätte er scheinbar auch schriftlich machen können.
Gruß
Uwe
Kann man eigentlich noch im Nachhinein eine Anzeige aufgeben, wenn man von einem Fall vor einigen Jahren weiss, wo mehrere Kinder missbraucht wurden, aber alle schweigen mussten? Mich belastet das immer noch zu wissen.
hallo zusammen, da ich selbst opfer bin, bringen mich solche nachrichten immer wieder fast auf die palme. nach jahrelanger therapie bin ich jetzt mittlerweile soweit, dass ich gegen den täter und dadurch auch gegen die wtg vorgehen werde. die tat ist zwar schon viele jahre her und ich bin mir auch noch nicht sicher, wie das mit der verjährung ist…aber ich werde ALLES versuchen, gegen den täter und auch die gesamte vertuschung vorzugehen! JETZT habe ich die kraft dafür, das durchzuziehen! allerdings wäre es toll, wenn sich noch andere mißbrauchsopfer geben würde, die mit mir gemeinsam aufstehen und an die… Weiterlesen »
Hi Choro,
das wuerde ich akzeptieren, schliesslich, was hat man von der Welt zu erwarten? Aber wie dann vertuscht wird und kleingeredet und beschuetzt…….Hut ab. Kommt mir nicht direkt christlich vor. Aber, ueberlassen wir es dem Richter, der uns alle richten wird. Ich glaube dass er gerecht ist.
Tommy