Liebe Mitschreiber, die Lehren des alten Testaments sind niedergeschrieben. Das neue Testament hebt sich in vielen Dingen ab. Jesus lehrte in der Bergpredigt viele Dinge, die in ihrer Auslegung neu waren.
Wiki schreibt:
...Den ihm auf den Berg gefolgten Jüngern legt Jesus den in der Tora offenbarten Willen Gottes neu aus. Die Bergpredigt hat als jüdische Tora-Auslegung das Christentum sowie auch nichtchristliche Denker und andere Religionen beeinflusst.
Damit war Christus den Gesetzeskundigen und Schriftgelehrten ein Dorn im Auge und sie trachteten in Folge nach seinem Leben...
Lasst uns die Dinge einmal zusammentragen.
Ich fange einmal an:
Mat 5,21 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber töten wird, der wird dem Gericht verfallen sein.
22 Ich aber sage euch, dass jeder, der seinem Bruder zürnt[9 mit vielen Handschr.: ohne Grund zürnt], dem Gericht verfallen sein wird; wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka[10 ein Ausdruck der Verachtung, etwa "Dummkopf"]!, dem Hohen Rat[11 w. Synedrium; s. auch Anm. zu Kap. 26,59] verfallen sein wird; wer aber sagt: Du Narr[12 verächtlicher Ausdruck, etwa "Verrückter", zuweilen auch "Gottloser"]!, der Hölle des Feuers verfallen sein wird. (ELB)
Asche auf mich. Seht ihr, so schnell gehts...
LG RoKo
...Den ihm auf den Berg gefolgten Jüngern legt Jesus den in der Tora offenbarten Willen Gottes neu aus. Die Bergpredigt hat als jüdische Tora-Auslegung das Christentum sowie auch nichtchristliche Denker und andere Religionen beeinflusst.
Guten Tag Roko,
ein interessantes Thema finde ich. Es wird durch die von dir zitierten Auslegungen noch interessanter.
Meiner bescheidenen Auffassung nach hat Jesus nicht NEU ausgelegt, sondern den ursprünglichen Willen Gottes in Erinnerung gerufen. Beginnend mit 9 Seligpreisungen. Das war für die geschundenen Schafe Israels ganz sicher Balsam. Bei ihren Schriftgelehrten galt jemand aus dem Volk nichts. Das war so krass, dass die religiöse Oberklasse sich erlaubte, das Volk als verflucht zu bezeichnen, weil sie sich für den Nabel der Welt hielten (Joh. 7:49,50) Ohne dieses Volk hätten sie natürlich nicht deren Oberpriester und Schriftgelehrte sein können, denn es gab nur dieses eine von Gott erwählte Volk. Aber sie verkannten, dass das ganze Volk als solches von Gott erwählt worden war. Somit fluchten sie Gott als sie das Volk verfluchten. Jesus stellt diese Schieflage wieder gerade.
Diese Einstellung der Oberpriester hat sich durch all die Jahrtausende gehalten und noch heute bekommt man in Religionen vermittelt, dass es "bessere Menschen" gibt, Auserwähltere von den Auserwählten Gottes. Uns als Ex-Org-Mitglieder kommt diese "Herrenrasse" in Scheindemut sich TuV Sklave nennend, mit Sicherheit bestens bekannt vor. Dieses "ihr habt zu glauben, was wir Erleuchteten weiterzugeben gnädig sind". Aber gibt es einen Sklaven oder Knecht, welcher die Speise zur rechten Zeit an die Hausgemeinschaft austeilen soll, wenn es keine Hausgemeinschaft gibt? Aber Jahre in deren Mühle verleiht den Eindruck, als Einzelner nichts zu gelten. Ganz im Gegensatz zu dem, was unser himmlischer Vater und Jesus bei der Schöpfung empfunden haben. "Im Bilde Gottes". Was für eine Liebe doch dahintersteht! Noah auf dem ersten, wirklich wasserfesten Kahn mit seiner Familie. Wie einfach es doch gewesen wäre, die ganze Erde absaufen zu lassen oder einen Asteroiden darauf zu schleudern und Feierabend mit dieser Sorte Mensch. Aber nein, der Einzelne, Noah, seine Frau, seine Söhne und deren geliebte Holden - 8 von ? Von Personen, wo jeder einzelne die ganze Familie hätte platt machen können (und wollen), weil sie direkt aus dem Bösen gezeugt worden waren. Hiob vor Schmerzen in der Asche sitzend, nicht fähig, seine Frau zu trösten über den Verlust der Kinder. Was für eine Bitternis! Aber wieviel Menschen erhielten vom Himmel her eine persönliche Antwort, Trost und Wiedergutmachung? Hiob, der Einzelne. Diese Liste ist lang, sehr lang. Und musste doch in den Hintergrund treten angesichts der religiösen Auffassung und Lehre der Pharisäer und Oberpriester zur Zeit Jesu.
"Ihr seid das Salz der Erde", "Ihr seid das Licht der Welt" - jeder einzelne war angesprochen, einen unvorstellbaren Wert bei unserem himmlischen Vater zu haben.
Nein, Jesus legte keine neue Lehre, vielmehr bestand er darauf, das GESETZ (Grundlage für die Thora) nicht zu beseitigen, sondern zu erfüllen. Das Bündnis zwischen Gott und Israel wird nicht beseitigt, es wird erfüllt, besiegelt. Niemand musste gedanklich fremdes Terrain erkunden oder bekam einen neuen Gott verordnet. Der Urvater des Universums bleibt auf jeden Fall an ihrer Seite, er sandte seinen Sohn um die Israeliten diese Versicherung zu geben. In V. 19 aus Matth. 5 erklärt Jesus, dass jemand, der eines der Gebote außer acht lässt, der Geringste im Königreich sein wird. Beachten wir, dass ein solcher nicht verstoßen ist, er ist nicht verurteilt, er hat trotz seiner Unbedachtheit einen Anteil am Königreich. Das ist doch mal Barmherzigkeit pur!
Anders mit den Pharisäern und Schriftgelehrten. Gerade WEIL sie die Schriften hatten - das war ja nicht üblich für jedermann - und ihre berufliche Qualifikation darin zum Ausdruck gebracht werden sollte, den Willen Gottes zu ergründen und das Volk in dem Bündnis mit dem himmlischen Vater zu bestärken, anstatt es zu entmutigen und mit eigenen Regeln abzufüttern bis zum ersticken, aber nichts im Sinn Gottes getan wurde, deshalb sagte Jesus den Zuhörern, ihre Gerechtigkeit müsse die der Schriftgelehrten weit übertreffen, wenn sie einen Anteil am Königreich haben möchten. Jesus verheißt den einfachen, gläubigen Zuhörern einen Anteil am Königreich der Himmel.
Lieber Roko, du siehst, ich habe erst am Anfang der Bergpredigt gekratzt und ist doch schon so viel bewegendes. Liebe Grüße.
Liebe Fox, ich dachte, mehr schreiben mit. Du musst wissen, was mich zum Eröffnen dieses Themas bewegt hat. Nämlich die heise Diskussion und Gezerre der letzten Tage.
Auszugsweise: https://www.bruderinfo-aktuell.org/forum/austausch/atheismus/paged/3/#post-896
Klar hat Christus die Thora/Tora "neu ausgelegt", nämlich so, wie sie vom Verfasser angedacht war. Sie legten die Gesetze falsch aus. Jesus tat das zum Unmut der Schriftgelehrten. Das waren ja nicht irgendwelche, das waren die Gelehrten der Gesetze, studierte Leute der damal von Gott ausgewählten wahren Anbetung...
Ich schrieb die Tage nur als bildhaften Vergleich von der STVO. https://www.bruderinfo-aktuell.org/forum/austausch/nur-zum-allmaechtigen-gott-jahweh-beten-oder-auch-zum-sohn/#post-958
So sehe ich das Gesetz. Passt einigen partout nicht, sehe ich ja.
Weißt Du was Fox, dann ist es eben so. Ich kann damit leben, wenn andere Mitschreiber eine andere Meinung haben. Kommt nur drauf an, ob sie mit meiner leben können...
Lass uns tiefer kratzen.
LG RoKo
Guten Abend Roko,
es kommt nicht darauf an, ob und wenn ja, wie viele die gleiche Meinung wie wir vertreten. Das einzige, was zählt ist, dass wir offen bekennen, dass Christus unser Herr ist. Das vorab.
Dein Beispiel mit der Ampel ist völlig korrekt. Für mich ist der vereinfachte Gesetztestext, Platz zu machen, durchaus vergleichbar mit dem Gesetz des Christus. Bei genauerer Betrachtung widerspreche ich dir in der Form, dass auch ein überfahren des Rotlichts bei Annäherung eines bevorrechtigten Einsatzfahrzeugs KEINE Übertretung der StVO ist, sondern deren Erfüllung. Es erfordert die Anerkennung ungewöhnlicher Vorgänge und erinnert mich als solches an Jesu Worte aus der Bergpredigt, das GESETZ nicht zu beseitigen, sondern zu erfüllen. Gibt es ein ungewöhnlicheren Vorgang? Das konnte kein Mensch vor ihm tun und ich hätte ihn wohl mit 1000 Fragen dazu aufgehalten, wie er das tun will.... Na ja, Fox halt.
Womit ich auch wieder im Thema bin. Natürlich ist es für Menschen in einem eingefahrenen Gleis wie es die Pharisäer und Schriftgelehrten aufgestellt haben - im sogenannten christlichen Bereich ist es auch nicht anders und in anderen Religionen auch nicht - etwas völlig neues, wenn jemand die Herabwürdigung eines Mitmenschen als Mord betitelt. Die Religionslehrer konnten das natürlich nicht nachvollziehen, sie waren es gewohnt, Ehre zu erhalten und auch einzufordern. Man hatte alles zu ehren was Kohle hatte, die Gläubigen hatten nur zu gehorchen, aber nix zu melden. Woher soll diese Gattung Mensch die Empfindung nehmen, was es bedeutet, wenn einem die Würde genommen wird? Jedenfalls, solange sie gesund und von gutem Aussehen waren. Ein geradezu klassisches Beispiel ist Simon. Er hatte als Pharisäer Jesus und seine Jünger zum Essen eingeladen als die Frau mit ihrem Alabastergefäß hereinkam um Jesus zu salben. Obwohl er selbst Aussatz hatte, blickte er in seinem Inneren auf Jesus herab, dass dieser das duldete (Luk. 7:36-44; Mark. 14:3) Er, der nach dem GESETZ keinen Kontakt zu Gesunden hätte haben dürfen, wohnte in der Stadt - das konnten sich viele infizierte Juden nicht leisten. Er lud entgegen des GESETZES (3. Mose 13) Jesus ein. Für sich selbst nahm er diese Freiheit und den Glauben an die Macht Jesu in Anspruch, aber der armen Sünderin gönnte er nicht einmal den Kontakt zu Jesu Füßen!
In unserem Strafgesetz war Ehrabschneidung früher ein eigenständiger Straftatbestand. Heute ist er in der Körperverletzung integriert. Natürlich! Es verletzt einen Menschen, wenn er immer und immer wieder degradiert wird. Es macht krank und kann letztlich sogar zum Tod führen. Genauso fundiert ist auch, dass Babys und Kleinkinder, welche nicht in den Arm genommen werden, die auf Zuneigung verzichten müssen, krank werden und sterben. Der mildeste Verlauf von Liebesentzug ist eine lebenslange Bindungsunfähigkeit, teilweise durch übertriebenes Einfordern von Liebe und Anerkennung, was in einer Partnerschaft häufig zu Gewalttätigkeit führt. Diese psychologischen Erkenntnisse zeigen uns die Wichtigkeit und Richtigkeit der Aussage Jesu in der Bergpredigt, wie er in V. 22 die tiefe Verachtung eines Menschen sogar über das Urteil eines Gerichts stellt und fraglos der Vernichtung anheim stellt.
Allein dieser Part lässt erahnen, wie sehr die Zeugen-Jehovas-Anführer in Form des "treuen und verständigen Sklaven" gegen diese ausdrückliche Erklärung Jesu vorgehen. Gezielt, absichtlich, mit Verachtung ihm gegenüber. Denn sie rufen nicht nur zur Ignoranz derer auf, welche die Gemeinschaft verlassen oder hinausgetreten werden, sondern sie rufen zu Hass und Herabwürdigung der Person selbst auf. Jesus jedenfalls machte keine Ausnahme für irgendeine Bevölkerungsgruppe, nirgendwo ist zu lesen, dass man einen Nichtjuden selbstverständlich als gottverlassenen Vollidioten bezeichnen darf, aber Jehovas Zeugen nehmen das nicht nur als Recht für sich in Anspruch sondern als ihre Pflicht! Jede Anweisung von Gott wie "Ehre Vater und Mutter" wird von den Weltzentralegreisen an Bedingungen geknüpft, welche die Bibel nicht kennt! Ältere Schwestern sollen jüngeren beistehen und sie lehren, ihre Kinder zu lieben, sagt uns die Heilige Schrift. Aber Jehovas Zeugen lehren: Brich den Willen deines Kindes, wenn es nicht Mitläufer werden will! Brech dein Kind, mach es kaputt, vernichte es, du bist sein Vater, du bist seine Mutter! Es geht nicht darum, dass das Kind sich schädlich verhält, es geht darum, dass es nicht um ein Versammlungspöstchen heischt. Das aber kann man nur völlig destruktiven Gehirnen, völlig denaturierten menschlichen Verhaltensnormen vermitteln.
Jesus musste also wirklich beim kleinen Einmaleins des menschlichen Miteinanders anfangen und müsste es heute immer noch! Wenn wir diesen Text lesen empfinden wir es als eine Selbstverständlichkeit. Aber ich muss sagen, den Tiefgang dieser Aussage zu verstehen und selbst umzusetzen ist gelegentlich eine ganze Aufgabe. Sie anzunehmen und zu lösen ist Grundvoraussetzung um Wohnung nehmen zu dürfen im Königreich Jesu.
Du hast alles auf den Punkt gebracht. 👍
@Athalja Du hast wirklich einen Hohen Berg vor dem Fenster. Das stimmt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Berg_der_Seligpreisungen
Man kann ja mal auf google Earth virtuell da mal hin fahren:
geht nur mit dem Browser Chrome und die Höhenunterschiede mal ausmessen. Das Gebiet liegt wahrscheinlich zum Teil unter dem Meeresspiegel und teils drüber.
Link lässt sich nicht integrieren 😨
LG RoKo
Versuch 2
https://www.google.de/maps/ @32.9983469,35.5435561,3a,75y,250.35h,85.81t/data=!3m6!1e1!3m4!1s03KjmkaGx4GEIxBmL1Sz9w!2e0!7i13312!8i6656
Ja, ich habe es schon bemerkt und kann den Konflikt nicht lösen. Der Link macht automatisch ein Leerzeichen in die URL vor dem @. Das Leerzeichen aus der kompletten URL Zeile löchen - dann klappts.
Drum habe ich das Ziel des Links in google Streetview als Bild hochgeladen, 18. November 2019 17:16. Irgendwo dort ("an einer Erhebung am Nordrand des Sees Genezareth in Nordisrael" wie ich nach Wiki fand- Quelle http://www.newadvent.org/cathen/02369a.htm ) in dieser Umgebung fand wohl einst die Bergpredigt statt.