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Berlin - Hauptstadt der DDR

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Gerd
 Gerd
(@gerd)

Vorgeschichte:

Ich war ab 1965 über 20-mal in Berlin, in West nur kurz für die Landung, diese war noch lange in Tempelhof. Übernachtung im Hotel "Schweizerhof". Frühmorgens dann mit Taxi zum "Checkpoint Charlie", zu Fuß durch die Grenze, sehr freundliche VoPos begrüßten mich, besonders wenn sie meinen Wiener Dialekt wahrnahmen. Gegen die Westbrüder waren sie fast immer nur schroff - klar: Klassenfeind...

Dann bin ich zum Hotel Metropol (oder war es nur Metro?, von Schweden gebaut) gewandert. Guter Kunde für unsere Firma  war die DR (Deutsche Reichsbahn), wir machten Millionen, aber natürlich nicht in Ostmark 😐 Mein Job drehte sich immer mit Vorbereitung für die "Leipziger Messe", mit einem Architekten aus Leipzig, der wurde wegen Gegengeschäft nötig... Fotos, zuerst mein letztes Dienstvisum zur Frühjahrsmesse März 1989:

Ab ca. 1980 gab es mit "Interflug" eine direkte Verbindung von Wien nach Schönefeld, war dann sehr praktisch. Im Hotel gab es abends fast jedes Mal telef. Damenanrufe ins Hotelzimmer: "Hallo lieber Gast, fühlst du dich einsam?". Nach der Wende erfuhr ich durch das ZDF, dass manche männlichen Gäste bewusst in den 2. Stock einquartiert wurden... die dann aus dem Fernseher heraus fotographiert wurden und erpresst, um als "IM" Mitteilungen aus der Heimat Infos zu liefern - Gegenleistung, niemand würde von dem "Akt" im Zimmer erfahren. Ich war ab 1971 kein ZJ mehr, aber ich brauchte auch danach keine Trösterinnen gegen die Einsamkeit 😉

Suche noch Fotos, erzähle im nächsten Beitrag DDR-Witze, die ich noch im Kopf behielt, die DDR-Eisenbahner waren sehr offen und gaben heimlich kund, was sie vom Regime hielten...

Dieses Thema wurde geändert Vor 3 Jahren von Gerd
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Themenstarter Veröffentlicht : 10. September 2021 9:43
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Gerd
 Gerd
(@gerd)

An die DDR erinnerte mich immer der GDL-Macher wenn er sächselnd den Lokführerstreik begründet, die Eisenbahn liegt mir immer noch am Herzen. Bei Streik steht der Fahrplan Kopf und verärgert die Fahrgäste, primär gegen die DB, die nun eh nicht kleinlich ist - Betrachtung aus ÖBB-Sicht

Foto im Dezember, um 1980 herum:

Der Berliner Dom wurde noch renoviert, es gab sogar Weihnachtstimmung, bis rein in die Spree... als Ex-ZJ war mir das aber schnurz ... gelernt ist gelernt ... suche weiter

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Themenstarter Veröffentlicht : 10. September 2021 10:04
Gerd
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(@gerd)

Zur Erläuterung DDR, aus meiner BIO:

Gemeinsames von ZJ und DDR: Die gebogene Wahrheit

Unsere Firma beteiligte sich regelmäßig an der „Leipziger Messe“ in der ehemaligen DDR. Bei Gesprächen mit dortigen Geschäftspartnern, fanden meine Frau und ich gewisse Parallelen der Argumentation regimetreuer Menschen und der in unserer Gemeinschaft. Ob es die allgegenwärtigen Werbesprüche waren, oder die strenge Abschirmung zu anderen Meinungen, alles Praktiken, die uns sehr vertraut erschienen. Einen DDR-Spruch habe ich heute noch im Gedächtnis: „Die Freundschaft mit der Sowjetunion ist so wichtig wie der Herzschlag in unserem Leben!“ Einige DDR-Bürger, die wir gut kannten, versicherten, daß sie solche blöden Texte nie lesen würden. In Gesprächen mit meiner Frau stellten wir oft Vergleiche mit ähnlich klingenden Sprüchen unseres Sklaven an. Diese Gemeinsamkeiten gaben uns zu denken, gleichzeitig führten sie zu einem schlechten Gewissen. Wir waren innerlich doch sehr zerrissen. Bei den Abendgebeten, bat ich Jehova Gott, er möge mir solche lästerlichen Vergleiche verzeihen.

Wir hatten das große Glück, mit Richard und Hans auch über solche Überlegungen sprechen zu dürfen. Das waren natürlich vertrauliche Gespräche. Kam uns dabei ein linientreuer Zeuge zu nahe, flüsterten wir nur: „Achtung, Feind hört mit!“.

Während die DDR noch auf ihre Wende wartete, für uns rückte sie immer näher. Gerade Funktionäre der Einheitspartei in Ostdeutschland, förderten unbewußt mein Mißtrauen gegen Gleichmacherei und Unterdrückung, wo auch immer diese praktiziert wurde. Ich hatte eine kurze Ausbildung zum Kameramann absolviert und reiste dann in verschiedene Länder, um unsere Gleisbaumaschinen zu filmen. In den Ostländern gab es besondere Einschränkungen, so durften u.a. keine Brücken oder Gleisanlagen abgelichtet werden. Eine Maschine sollte auf den Gleisanlagen des Kohlereviers „Schwarze Pumpe“ gefilmt werden. Dazu mußte ich ein Kamerateam aus Ostberlin engagieren, das mir vom Ministerium für Verkehr zugewiesen wurde. Dieses bestand aus sechs Personen. Es gab einen Riesenaufwand mit Regisseur und Assistent. Die Gespräche mit diesen, waren aber recht freundschaftlich. Abends saßen wir oft noch gemütlich beisammen. An einem dieser Abende, bat mich der Regisseur um ein vertrauliches Gespräch. Er nannte auch gleich den Grund. Als führendes Mitglied der SED gehört es zu seinen Aufgaben, durch Befragungen herauszufinden, wie Menschen aus dem westlichen Ausland die DDR beurteilen. Er versicherte glaubhaft, daß ich nichts zu befürchten hätte. Die Ergebnisse solcher Befragung werden Donnerstag Abend, in der Parteisitzung, ausgewertet. Ich hatte Vertrauen zu dem Mann und war froh, endlich über meinen Frust erzählen zu können. Die „Unfreiheit“ stellte ich in den Mittelpunkt meiner Beschwerden. Die Antworten dieses Funktionärs kamen mir bald bekannt vor, weil ich im Predigtdienst oft in ähnlicher Weise antwortete. Natürlich mit etwas anderen Vorgaben. Hier war nämlich der bullige SED-Mann mein Opfer, den ich genüßlich „zerlegen“ konnte. Im Felddienst machen dies die Leute mit mir. Auch er gab einstudierte Antworten und versuchte, unangenehmen Tatsachen auszuweichen. Siehe da, die gleiche Taktik wie bei unserer theokratischen Schulung, so ging es mir durch den Sinn. Dazu ein Beispiel:

Im Predigtdienst kommt häufig die Frage: „Warum glaubt Ihre Sekte eigentlich, nur sie allein sei von Gott gebraucht und nur ihre Leute würden von Gott gerettet werden?“. Dann kommt die stereotype Antwort, etwa so: „Wir können nicht wissen, wie Jehova dies beurteilt, die Errettung der Menschen liegt nicht bei uns, sondern nur in seiner Hand“. Das klingt vordergründig einleuchtend und der Gesprächspartner mag denken, das ist eine vernünftige Einstellung. Darin spiegelt sich die doppelzüngige Sprache der WTG wider: für Außenstehende wird häufig direkt das Gegenteil von dem ausgedrückt, was intern als „Gesetz“ gilt. Dem darf man nicht ungestraft widersprechen. Die WT-Organisation vermittelt die Überzeugung: nur sie allein wird von Gott gebraucht und geleitet. Es gibt nur eine Einbahnstraße ins künftige Paradies. Dieses Ziel kann nur der erreichen, der sich dem geeinten „Volk Gottes“ anschließt und gehorsam dem von Christus eingesetzten Sklaven folgt. Es wird auch immer betont, dieses Volk befinde sich bereits in einem „geistigen Paradies“, sie sind anderen Christen weit voraus.

Auch die Funktionäre in der DDR hatten das Gefühl, in einem Arbeiter- und Bauernparadies zu leben und glücklichen Zeiten entgegen zu gehen.

Ich riß den Herrn Regisseur aus seinen politischen Träumereien. So kam ich auch auf die unangenehmen Formalitäten an der Grenze zu sprechen. Er hatte kaum eine Ahnung davon, was sich dort abspielt. Ich geriet ins Schwärmen, über die angenehmen Zustände im freien Österreich. Wie sich doch die Bilder gleichen. Hier der Genosse Regisseur auf der einen, da der Bruder Zeuge, auf der anderen Seite. Zwei „Apparatschiks“. Hier die alleinbeglückende Partei, dort die alleinrettende Organisation. Ohne rot zu werden, wird gelogen und die Wahrheit gebogen. Wer die Partei oder die Organisation angreift, greift direkt in deren Augapfel. Auch die „Bestrafung“ hat Ähnlichkeiten. Wer sich nicht anpassen will, wird schnell unbequem. Wer eigene Entscheidungen trifft und nicht den Anweisungen der Oberen folgt, erfüllt nicht die erwarteten Normen. Das kostet oft die Stelle, den Posten, zumindest den guten Ruf. Oder theokratische Dienstämter.

Kann man sich das Fotomotiv unten heute noch vorstellen?

Brandenburgertor (Pferde blicken immer ost-wärts), Siegessäule (heißt die so?) sieht man hinten, im freien Westen. Sonst waren keine Menschen, ich wurde nicht beschattet, glaube ich zumindest..., habe noch wo ein Foto mit schneeweißer Mauer vor dem Tor, suche...:

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Themenstarter Veröffentlicht : 10. September 2021 10:42
Gerd
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(@gerd)

Messeerlebnis:

Ein führender Leiter von der "Kohle" (Hoyerswerda) besuchte uns bei der Messe in unserem Salonwaggon und saß im Mittelraum.

Erst 2 Jahre später kam er heimlich wieder und erzählte. Er wurde von seiner Dienststelle gerufen und gefragt was er beim Stand unserer Firma kundgetan hätte. Er war sich keiner Schuld bewusst und meinte das müsse ein Irrtum sein. Er wurde überrascht mit einer Aufnahme im Messegelände direkt durch die freien Fenster direkt hin wo er saß und deutlich zu sehen war. Es ging gut für ihn aus, für uns war es wieder eine Warnung wie vorsichtig man zu sein hat.

Das Foto vor dem Brandburgertor mit Mauer suche ich noch, diese Fotomontage hatte ich als Spottparallele gemacht:

Fortsetzung folgt

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Themenstarter Veröffentlicht : 10. September 2021 11:20
pit
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(@pit)

Die Einbildung des besseren Christen wird man so leicht nicht los.

Die Paralellen der Propaganda sind offensichtlich. Nur für "Nochzeugen" nicht.

Danke für die Bilder. Ich liebe das.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 10. September 2021 12:50
Gerd
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(@gerd)
Veröffentlicht von: @pit

Danke für die Bilder. Ich liebe das.

Nach solcher Ermunterung kramte ich in den Alben - fand auch auf der Rückseite der folgenden Fotos das Datum: Febr. 1982:

Im Hintergrund sieht man die Fahne am Bundeshaus (richtige Bezeichnung?). Auf der Ostseite der Mauer wagte es niemand die verkalkte Mauer zu beschmieren.

Es war ein kalter Winter und ich nahm daher meinen alten Rauhhaarmantel mit Innenpelz nach Berlin. Vor der Abreise meinte meine Frau "mit so einem schäbigen Mantel willst du nach Berlin?" Ich meinte nur, für Ostberlin ist das gut genug, aber ich wohnte ja in dem feinen Hotel Metropol ... Als ich dort eingecheckt hatte, ging ich an die schlechte Luft spazieren. Bei der Rückkehr marschierte ich in das Hotel hinein - und schon war ein strenger Aufpasser da, herrschte mich an, was ich hier suche. Er hielt mich für einen nicht Privilegierten Balina, Kleider machen eben Leute. Nachdem ich Schlüssel zeigte und 7. Stock im Dialekt sagte, war der Mann voll Verzeihgesten, der dachte wohl ich könnte ja ein hoher Linkslinker sein.... Der Mantel wurde nach meiner Rückkehr für Frierende entsorgt, bedaure das bis heute...

Nun nächster Scan, kommt später 

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Themenstarter Veröffentlicht : 10. September 2021 14:50
Gerd
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(@gerd)
Veröffentlicht von: @gerd

Nun nächster Scan, kommt später 

Ist fertig:

Hotel Metropol, dort lud ich den Leipziger Architekt immer ins Devisen-Restaurant im 1. Stock, ich zahlte mit Vi-Card. Nach der Besprechung über die Werbetafeln für Leipzig blieben wir sitzen, ich trank gemütlich ein Weinchen, der Besucher war privilegierter (durch Westgeld-Honorar von uns) zum edlen Volvofahrer geworden, fürchtete aber die 0.0%° Grenze wagte nur Bierchen, Schein war schnell weg, Wessis zahlten 500 DM ... Jedenfalls packte er dann mündlich über die Zustände in der DDR aus, ich deutete ihm zum Ohr und 🤫 ... er meinte "Glauben Sie?" Ich deutete auf die Radiatoren neben uns ... kein Witz: nach der Wende in dem genannten ZDF-Bericht über das Hotel Metropol, wurde gesagt, dass in diesem Vorzugshotel in den Heizkörpern Mikros versteckt waren ... die ZDF-Aufzeichnungen sollten sicher noch existieren. Ich war endlich ein wahrer Prophet 😎 Gehörtes blieb ohne Folgen ...

Im unteren Motiv ist Messeaufbau, wir mieteten immer ein großes Gelände, rechts bin ich ...

genug für heute. Morgen schreibe ich von einem kuriosen Vorfall am Messegelände ...

Wünsche geruhsamen Abend, habe zwar keinen Broiler zur Verfügung ... peether weißt du was das ist? ... du sicher, aber auch die Wessis hier?

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Themenstarter Veröffentlicht : 10. September 2021 17:51
pit
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(@pit)

Broiler könnte ein Hähnchen sein.

Wo ist Metropol zu sehen. Am oberen Foto, im gleichen Post?

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Veröffentlicht : 10. September 2021 18:01
Gerd
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(@gerd)
Veröffentlicht von: @pit

Wo ist Metropol zu sehen. Am oberen Foto, im gleichen Post?

Den noblen Betonklotz habe ich nie fotographiert. Hilfe aus dem Internet:

Ich möchte das Forum nicht weiter überladen, daher ein paar Stichwörter aus dem Net:

Alkohol, Nutten und ein gehobenes Ambiente: Die Prominenz stieg im Berliner Interhotel "Metropol" ab. Doch mindestens zwei Bosse westdeutscher Parteifirmen starben hier.

...Denn an der Hotel-Rezeption lag eine Liste aus. Frauen die nicht mit der Stasi kooperierten, kamen gar nicht erst ins Hotel. Viele Zimmer waren mit Spionagetechnik ausgestattet. Wanzen und Videokameras. Es gab ganze Etagen, die für den informellen Sex reserviert waren. Vielleicht liegt sogar noch irgendwo ein Video von Fritz John Bruhn. Doch so wirklich lohnte sich die Sex-Spionage für die SED nicht...

https://stasi.correctiv.org/index.php?

Bin noch das angekündigte Messeerlebnis schuldig. Wir stellten immer die technischen Neuigkeiten vor, die DReichsbahn kaufte sie auch mit Westgeld, Schalk-Golodkowsky (oder wie der hieß?) machte immer Westgeld locker, denn die Reichsbahn war für die DDR lebenswichtig. So hatten wir einmal einen lasergestützten Vorwagen, der ferngesteuert werden konnte. Viele Kunden steuerten mit dem Drücker herum ... Plötzlich sahen wir etliche Männer die langen Stangen trugen, auf denen Drähte hingen. Kurz: man hatte verdächtige Funksignale empfangen und denen mussten sie nachgehen ... Also Spione waren wir nicht...

Eisenbahner erzählten viele Witze über die DDR, ein Gedicht behielt ich noch im Kopf:

Was für die Frau der Büstenhalter

ist für die DDR

der Ulbricht Walter,

denn beide pressen ganz enorm

die Massen in die richt'ge Form

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 3 Jahren von Gerd
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Themenstarter Veröffentlicht : 11. September 2021 7:04
pit
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(@pit)

Wah. Ist das ein hässliches Hotel.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 11. September 2021 11:15
Gerd
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(@gerd)
Veröffentlicht von: @pit

Wah. Ist das ein hässliches Hotel.

DDR: "Kainer hot die Obsicht äne Mauer zu boun...!", ein paar Tage später war sie da, vor 60 Jahren...

Es ist auch hier an der Zeit, wir Ösis brauchen bald sowas ... kana hot de Obsicht!:

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Themenstarter Veröffentlicht : 12. September 2021 9:25
Gerd
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(@gerd)

Berliner Erinnerungen:

So sieht die Schlegelstraße heute aus, früher war sie eher unscheinbar. In Nr. 15, da war ich oft, es war unsere DDR-Vertretung. Ging ich dort durch das Haustor, kam meist die Sekretärin K...schmid schon gelaufen. Sie hatte mich durch etliche Kameras längst entdeckt, das Haus war total gesichert, einmal lieferte ich dafür auch das bestellte Zubehör. Das ging an der Grenze meist so: Ich musste unserem Vertreter Dr. Forgber  die Autofarbe und -nummer durchgeben und genaue Uhrzeit, er unterrichtete die Grenzstelle. Ich wurde dann an der Grenze Hirschberg schon, vom ersten VoPo weg, erwartet. Keine Durchsuchung des Kofferraums (der voll bestellter Werbegeschenke war), es folgte von einer Grenzfrau nur die übliche Frage: "Hobn sie Schusswaffen dobej?". Nach der Wende erfuhr ich näheres.

Dr. Forgber, ein freundlicher und geselliger Typ. Einmal hatten wir eine Maschinenübergabe in der Goethestadt Weimar, wir wohnten im berühmten Hotel "Elephant". Beim Bierchen plauderte Forgber über seine Tätigkeit und meinte bedauerlich, dass man es in der DDR nur zu was bringt, wenn man sich anpasst, auch wenn einem manches nicht gefällt (damals war gerade die Zeit als ich Abschied von der WTG nahm, erkannte gleich die Parallelen). Spezialität: er kannte den Direktor dieses "Interhotels", der zeigte mir dann die historischen Zimmer. Auch eines wo einmal ein "Ostmärker" namens Adolf H. nächtigte. Kuriosum für mich war, dass in diesem Zimmer die Badewanne mitten im Raum stand, das prägte sich mir ein... Details nach 1989, Wiki:

Die Firma Günther Forgber war ein Unternehmen des Bereichs Kommerzielle Koordinierung (KoKo), das im Geschäftsverkehr mit dem NSW zu Tarnzwecken unter dem Namen seines Gründers und Geschäftsführers als "Einzelkaufmann" auftrat. Die Firma Forgber wurde am 4. August 1965 gegründet und war der KoKo-Hauptabteilung I zugeordnet.

Der Firmensitz befand sich in der Schlegelstraße 15 in Berlin-Mitte, in der Nähe der Grenzübergangsstellen Invalidenstraße und Chausseestraße. Auch zur GÜST Bahnhof Friedrichstraße betrug die Entfernung weniger als 1 km....

Seine Stasi-Mitarbeit brachte Forgber schon früh einen gravierenden Nachteil: Nach dem Verrat des HVA-Überläufers erhielt er zunächst - "sicherheitshalber" - BRD-Reiseverbot, das später auf alle NSW-Staaten ausgedehnt wurde. Erst ab Mitte der 80er Jahre durfte Forgber wieder in Drittländer wie etwa Jugoslawien oder Österreich reisen...

Günther Forgber wurde 1994 zur (Rück-)Zahlung von 22 Millionen DM an den Staat bzw. die Treuhandanstalt ? verurteilt, die er sich aus dem KoKo-Vermögen zur Wendezeit angeeignet hatte... Günther Forgber starb im Frühjahr 2006 bei einem Autounfall nahe Valencia in Spanien (Quelle: DER SPIEGEL 34/2006, S. 44).

 

 

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 12. September 2021 10:55
Gerd
 Gerd
(@gerd)
Veröffentlicht von: @gerd

Auch eines wo einmal ein "Ostmärker" namens Adolf H. nächtigte. Kuriosum für mich war, dass in diesem Zimmer die Badewanne mitten im Raum stand, das prägte sich mir ein...

Noch was zu "Elephant": Wiki weiß mehr, wie ich jetzt gerade sah:

Das Hotel Elephant ist ein historisches Luxushotel in Weimar, dessen Anfänge auf 1696 zurückgehen. Seit Juli 2017 gehört das Hotel der Hirmer Gruppe.[1] ...

...Adolf Hitler war mehrmals Gast im Hotel „Elephant“. Von seinen zusammengeströmten Anhängern ließ er sich mit folgendem Vers auf den für ihn geschaffenen Balkon rufen: „Lieber Führer, komm heraus aus dem Elefantenhaus“. Ab 1940 fand im Hotel Elephant das Weimarer Dichtertreffen statt....

Was man so alles entdeckt - und dabei immer älter  reifer wird 😷

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 12. September 2021 13:29
pit
 pit
(@pit)

Wer sind die Statuen am Balkon?

AntwortZitat
Veröffentlicht : 12. September 2021 15:45
Wildblume
(@wildblume)

@pit

Ehepaar Gropius

Schwarzes Schaf, aber Schaf....

AntwortZitat
Veröffentlicht : 12. September 2021 20:53
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