also im Zivildienst hat man weder Waffe in der Hand, noch lernt man das Töten, keinen Umgang mit Militär. Wie wurde denn das Licht begründet im Vergleich davor?
Das einfachste ist, die WTG-Literatur selbst zu zitieren. Ich habe diese Zitate (blau) vor etwa 13 Jahren zusammengestellt (man muss ja nicht immer wieder das Rad neu erfinden).
Erwachet 22.05.1971, S. 29
Wir beobachten die Welt
Änderung der Bezeichnung „ziviler Ersatzdienst"
÷ Gemäß einer Notiz in der Zeitung Nürnberger Nachrichten soll künftig die Bezeichnung „ziviler Ersatzdienst" durch „Zivildienst" ersetzt werden. Das sieht ein Änderungsgesetz über den zivilen Ersatzdienst vor, das die Bundesregierung dem deutschen Bundestag zugestellt hat. Durch die Änderung der Bezeichnung soll die eigenständige Bedeutung des Dienstes der anerkannten Kriegsdienstverweigerer stärker betont werden.
Erwachet 08.03.1975, S.23-24
Niederlande: Jehovas Zeugen aus dem Gefängnis entlassen!
Am 26. März 1971 konferierten drei Vertreter der Zeugen Jehovas mit Vertretern des Verteidigungsministeriums und des Justizministeriums. Das Gespräch dauerte zweieinhalb Stunden.
Eine der ersten Fragen, die von Mitgliedern dieser Kommission gestellt wurden, lautete: „Daß Sie keinen Wehrdienst leisten wollen, ist klar und bedarf keiner weiteren Erklärung. Aber was haben Sie eigentlich gegen den zivilen Ersatzdienst?"
Die Zeugen erklärten, daß sie nicht gegen den Zivildienst als solchen seien, sondern es gehe ihnen um die strikte Neutralität. Daher sei für Jehovas Zeugen kein Dienst, der lediglich ein Ersatz für den Wehrdienst sei, akzeptabel.
Durch andere Fragen wurde die Sache noch mehr präzisiert. „Wenn jemand keinen Wehrdienst leisten kann", erklärten die Vertreter der Regierung, „untersteht er nicht mehr den Militärbehörden, sondern den zivilen Behörden, und von diesem Augenblick an hat er nichts mehr mit dem Militär zu tun. Warum können Sie einen solchen Zivildienst dennoch nicht leisten?"
Christen sind nicht bereit, einen solchen Dienst zu leisten, weil im Gesetz Gottes gesagt wird: „Ihr seid um einen Preis erkauft worden, werdet nicht mehr Sklaven der Menschen" (1. Kor. 7:23). Der Christ verweigert auch den Zivildienst, der als Ersatz für den Militärdienst gilt. In Wirklichkeit würde er durch diesen Dienst ein Teil der Welt werden, Jesus aber gebot, sich von der Welt getrennt zu halten (Joh. 15:19; 17:14-16).
Jahrbuch 1991, S.166
Schweden - Jahrbuchbericht 1991
Erneute Versuche, einen Kompromiß zu finden
Nachdem das Parlament diese Entscheidung getroffen hatte, wurden Versuche unternommen, uns als Ersatz für den Militärdienst zum Zivildienst zu verpflichten. Anfang der 70er Jahre wurde ein Regierungsausschuß ernannt, der das Vorgehen mit den Wehrdienstverweigerern überprüfen sollte. Zum Zwecke der Gleichbehandlung wollte die Regierung, daß Jehovas Zeugen zu den gleichen Bedingungen wie die anderen religiösen Gruppen dienen und als Ersatz Zivildienst verrichten.
Vertreter des Zweigbüros erschienen vor dem Ausschuß und erklärten, daß die Zeugen keinerlei Ersatz für den Militärdienst akzeptieren könnten, ganz gleich wie lobenswert die Aufgabe auch immer sei. Sie zeigten, daß Jehovas Zeugen bereits bei ihrem Haus-zu-Haus-Predigtdienst eine Form der Sozialarbeit leisteten, indem sie Menschen helfen würden, ihr Leben in Ordnung zu bringen und anständige, gesetzestreue Bürger zu werden.
Merke: "Kompromiß" ist im ZJ-Sprachgebrauch ein schlimmes Wort, fast so schlimm wie "Glaubensverrat" oder "Abtrünnigkeit". Aber eigentlich bedeutet es, dass sie zu keiner vernünftigen Übereinkunft fähig sind, stattdessen muss die Gegenseite auf der ganzen Linie nachgeben.
Ab Mitte 1996 änderte sich die Sichtweise der LK, ab diesem Zeitpunkt war es eine persönliche Entscheidung des Einzelnen, ob er den Zivildienst absolvieren wollte oder nicht.
Dazu der betreffende Wachtturm:
Wachtturm 01.05.1996, S. 19-20
Cäsars Dinge Cäsar zurückzahlen
15 Wie verhält es sich jedoch, wenn der Christ in einem Land lebt, wo es keine Freistellung als Religionsdiener gibt? Dann wird er eine persönliche Entscheidung treffen müssen, bei der er seinem biblisch geschulten Gewissen folgt (Galater 6:5). Unter Berücksichtigung der Autorität des Cäsars wird er sorgfältig abwägen, was er Jehova schuldet (Psalm 36:9; 116:12-14; Apostelgeschichte 17:28). Er wird daran denken, daß das Kennzeichen eines wahren Christen die Liebe zu allen seinen Glaubensbrüdern ist, auch zu denjenigen, die in anderen Ländern leben oder anderen Volksgruppen angehören (Johannes 13:34, 35; 1. Petrus 2:17). Er wird auch die biblischen Grundsätze nicht außer acht lassen, die aus Texten wie Jesaja 2:2-4, Matthäus 26:52, Römer 12:18; 14:19, 2. Korinther 10:4 und Hebräer 12:14 hervorgehen.
Zivile Dienste
16 Es gibt auch Länder, wo der Staat zwar keine Freistellung von Religionsdienern vorsieht, Einzelpersonen jedoch die Möglichkeit einräumt, den Kriegs- oder Militärdienst zu verweigern. In vielen dieser Länder ist vorgesehen, daß Personen, die ihrem Gewissen folgen, nicht zum Kriegsdienst gezwungen werden. Manche Länder verlangen von den Betreffenden, Zivildienst zu leisten, zum Beispiel eine nützliche Tätigkeit für das Allgemeinwohl zu verrichten, die als nichtmilitärische Dienstpflicht betrachtet wird. Könnte ein Christ einen solchen Dienst durchführen? Auch in diesem Fall muß ein Gott hingegebener, getaufter Christ eine persönliche Entscheidung treffen, gestützt auf sein biblisch geschultes Gewissen.
17 Wie es scheint, gab es auch in biblischer Zeit einen Zwangsdienst. In einem Geschichtsbuch heißt es: „Zusätzlich zu den Steuern und den Abgaben, die von den Einwohnern Judäas erhoben wurden, gab es auch einen Frondienst [unbezahlte Arbeit, die von der Obrigkeit gefordert wurde]. Diese Einrichtung bestand im Orient schon sehr lange, und sie wurde von der hellenistischen und der römischen Obrigkeit beibehalten. . . . Auch das Neue Testament führt Beispiele für einen Frondienst in Judäa an, wodurch gezeigt wird, wie weit verbreitet er war. Im Einklang mit diesem Brauch zwangen die Soldaten Simon von Kyrene, Jesu Kreuz [Marterpfahl] zu tragen (Matthäus 5:41; 27:32; Markus 15:21; Lukas 23:26)."
18 In ähnlicher Weise wird heute in manchen Ländern von seiten des Staates oder von seiten kommunaler Behörden verlangt, daß sich die Bürger an verschiedenen Formen eines Dienstes für die Allgemeinheit beteiligen. Manchmal geht es um spezielle Aufgaben, beispielsweise das Graben von Brunnen oder den Straßenbau; in einigen Fällen wird eine regelmäßige Beteiligung verlangt, zum Beispiel allwöchentlich bei der Reinigung von Straßen, Schulen oder Krankenhäusern mitzuhelfen. Auch Zeugen Jehovas leisten häufig einen solchen zivilen Dienst, der dem Allgemeinwohl dient und weder etwas mit der falschen Religion zu tun hat noch in anderer Weise mit ihrem Gewissen unvereinbar ist (1. Petrus 2:13-15). Dadurch wird zumeist ein hervorragendes Zeugnis gegeben, und es bringt manchmal diejenigen zum Schweigen, die Jehovas Zeugen zu Unrecht der Ablehnung des Staates beschuldigen. (Vergleiche Matthäus 10:18.)
19 Doch was ist, wenn der Staat von einem Christen für einen begrenzten Zeitraum einen zivilen Dienst verlangt, der Bestandteil einer staatlichen Dienstpflicht ist, die unter der Verwaltung einer Zivilbehörde steht? Auch in diesem Fall muß der Christ eine persönliche Gewissensentscheidung treffen, nachdem er sich informiert hat. „Wir werden alle vor dem Richterstuhl Gottes stehen" (Römer 14:10). Christen, die mit einer Forderung des Cäsars konfrontiert werden, sollten sich unter Gebet mit der Angelegenheit befassen und ernsthaft darüber nachdenken. Vielleicht empfiehlt es sich auch, mit reifen Christen in der Versammlung darüber zu sprechen. Eine Entscheidung muß dann jeder persönlich treffen (Sprüche 2:1-5; Philipper 4:5).
20 Bei ihren Nachforschungen müssen jene Christen eine Reihe biblischer Grundsätze im Sinn behalten. Paulus sagte, daß Christen ‘Regierungen und Gewalten als Herrschern gehorsam, bereit für jedes gute Werk und vernünftig sein müssen, indem sie allen Menschen gegenüber alle Milde an den Tag legen’ (Titus 3:1, 2). Gleichzeitig wäre es für diese Christen angebracht, sich über die vorgesehene zivile Tätigkeit zu informieren. Könnte jemand, der sie annimmt, die christliche Neutralität bewahren? (Micha 4:3, 5; Johannes 17:16). Hat sie irgend etwas mit der falschen Religion zu tun? (Offenbarung 18:4, 20, 21). Wird man durch die Tätigkeit möglicherweise daran gehindert oder ungebührlich darin eingeschränkt, seinen christlichen Verpflichtungen nachzukommen? (Matthäus 24:14; Hebräer 10:24, 25). Oder könnte man weiterhin in geistiger Hinsicht Fortschritte machen, vielleicht sogar im Vollzeitdienst stehen, während man den geforderten Dienst leistet? (Hebräer 6:11, 12).
21 Was wäre, wenn die ehrliche Beantwortung dieser Fragen einen Christen zu dem Schluß kommen ließe, der zivile Dienst sei ein ‘gutes Werk’, etwas, was er im Gehorsam gegenüber der Obrigkeit ausführen kann? Das wäre seine Entscheidung vor Jehova. Die ernannten Ältesten sollten, wie alle anderen auch, das Gewissen des Bruders voll und ganz respektieren und ihn weiterhin als Christen betrachten, der in gutem Ruf steht. Sollte ein Christ dagegen das Empfinden haben, diesen zivilen Dienst nicht leisten zu können, sollte auch seine Haltung respektiert werden. Dadurch ändert sich nichts an seinem guten Ruf, und er sollte liebevolle Unterstützung erhalten (1. Korinther 10:29; 2. Korinther 1:24; 1. Petrus 3:16).
Zunächst wollte ich es nur auszugsweise zitieren, aber auch wenn es lange ist, ist es besser wenn man alles liest, um das Um-den-heissen-Brei-reden besser würdigen zu können.
Man kann sich vorstellen, dass es einige gegeben haben mag, die sich beschwerten, dass sie unnötig in Gewissensbisse gestürzt wurden.
Jetzt "geniesse" 😡 deren unverschämte gönnerhafte Antwort auf diese Beschwerden:
Wachtturm 15.08.1998, S. 17,20
Das Empfinden, unnötig gelitten zu haben
6 In der Vergangenheit haben einige Zeugen Jehovas leiden müssen, weil sie eine Tätigkeit ablehnten, die ihr Gewissen heute zulassen würde. Das könnte zum Beispiel mit der Entscheidung zusammenhängen, die sie vor Jahren hinsichtlich bestimmter Formen von zivilen Diensten getroffen haben. Ein Bruder ist inzwischen womöglich zu der Überzeugung gelangt, er könne mit gutem Gewissen solche Dienste verrichten, ohne seine christliche Neutralität gegenüber dem gegenwärtigen System der Dinge zu verletzen.
7 War es seitens Jehovas ungerecht, zuzulassen, daß jemand leiden mußte, weil er etwas ablehnte, was er heute ohne weiteres tun könnte? Die meisten, denen es so ergangen ist, sehen das anders. Sie freuen sich vielmehr, daß sie Gelegenheit hatten, öffentlich und eindeutig ihre Entschlossenheit zu beweisen, in der Streitfrage der universellen Souveränität festzubleiben. (Vergleiche Hiob 27:5.) Aus welchem Grund sollten sie es bedauern, ihrem Gewissen gefolgt zu sein und unerschütterlich für Jehova Stellung bezogen zu haben? Durch das loyale Festhalten an christlichen Grundsätzen, wie sie sie verstanden, oder dadurch, daß sie der Stimme des Gewissens folgten, erwiesen sie sich der Freundschaft Jehovas als würdig. Es ist gewiß vernünftig, eine Handlungsweise zu vermeiden, die das Gewissen belasten oder andere womöglich zum Straucheln bringen würde. Wir können in dieser Hinsicht an das Beispiel des Apostels Paulus denken (1.Korinther 8:12,13; 10:31-33).
[...]
20 Jehova hat immer noch viel zu offenbaren. Wie weise ist es doch, auf ihn zu warten voller Überzeugung, daß er genau zur rechten Zeit seine Vorsätze offenlegen wird, um den dann vorhandenen Bedürfnissen gerecht zu werden! Wir können überzeugt sein, daß wir, wenn für Jehova die passende Zeit gekommen ist, die Freude haben werden, zusätzlichen Einblick in seine Wege zu erhalten. Ja, wir werden belohnt werden, vorausgesetzt, daß wir unsere Zuversicht und unser völliges Vertrauen auf Jehova setzen und auf die Organisation, die er gebraucht. [...]
Also, mir ist damals so richtig die Spucke weggeblieben, bei soviel Arroganz und Überheblichkeit.
Weise nicht den Spötter zurecht, damit er dich nicht haßt; weise den Weisen zurecht, und er wird dich lieben! (Sprüche 9:8).
Antworte dem Narren nicht nach seiner Narrheit, damit nicht auch du ihm gleich wirst; antworte aber dem Narren nach seiner Narrheit, damit er sich nicht für weise hält. (Sprüche 26:4-5).
Sie zeigten, daß Jehovas Zeugen bereits bei ihrem Haus-zu-Haus-Predigtdienst eine Form der Sozialarbeit leisteten, indem sie Menschen helfen würden, ihr Leben in Ordnung zu bringen und anständige, gesetzestreue Bürger zu werden.
Also da musste ich echt lachen! Voll der Sozialdienst die Leute an der Tür zu nerven. --Jetzt kommen die Zeugen Jehovas - die sind so toll, die bringen unser Leben in Ordnung.-- Ist das etwa das Selbstbild?
7War es seitens Jehovas ungerecht, zuzulassen, daß jemand leiden mußte, weil er etwas ablehnte, was er heute ohne weiteres tun könnte? Die meisten, denen es so ergangen ist, sehen das anders. Sie freuen sich vielmehr, daß sie Gelegenheit hatten, öffentlich und eindeutig ihre Entschlossenheit zu beweisen, in der Streitfrage der universellen Souveränität festzubleiben.
Irgendein JW.org Video habe ich gesehen, Weiß aber nicht mehr wie es hieß. Waren sehr viele in kurzer Zeit und ganz neue fremde Materie für mich. Aber da hieß es: "Schätze im Himmel anhäufen" ich denke dass damit auf sowas angespielt wurde.
Ich persönlich vermute aber dass der Zivildienst deshalb akzeptiert wurde so plötzlich weil sonst diese Körperschaft nicht verliehen worden wäre. Oder zumindest schwieriger geworden wäre. Das komische plötzliche Licht das noch richtiger ist wie das vorherige ist ja ein Freifahrtschein für jeden Mist der gemacht wurde und wird.
Es ist nicht tot was ewig liegt,
bis dass die Zeit den Tod besiegt!
@silver
Glauben ZJ dann doch ans Kreuz?
Also das Kreuz oder Pfahl war eigentlich ein Hinrichtungsinstrument. Wie eine Axt oder Schwert.
Wie kommt man eigentlich auf die Idee aus solch einem Text sowas zu konstruieren? Ich dacht dass ich mit meinen CreepyPastas schon viel Fantasie und verrückte Ideen zeige. Aber das läßt sogar mich neidisch werden!
Es ist nicht tot was ewig liegt,
bis dass die Zeit den Tod besiegt!
Sorry Leute, hab eben viel um die Ohren und wenig Zeit zur Beteiligung hier.
@Opa Klaus. Es ist so. Man kann 20 Jahre lang theoretisch Fahrschule lernen. Man kann alles lesen wie kraftvoll und turbostark ein Motor ist und nie ein Auto fahren oder ein Moped. Erst wenn man hinter dem Steuer sitzt, erkennt man, warum die Theorie so und so ist. Also ist praktisches Denken von Nütze, nicht nur die trockene Theorie. Auch mit den Weisheiten der Bibel ist das so. Formuliere ich schon jahrelang. Bisher vergeblich.
Wo steht denn in der Bibel, dass der Baum NUR A&E galt?
Vielmehr den Gedanken reifen lassen, die bösen Geister (Wölfe) herauszukitzeln, die sich im Gewandt von Schafskleidern tarnen, ihr Gesicht zu zeigen. Vielleicht wird so ein Schuh draus, den Plan Gottes zu verstehen. Gott nutzte weniger Geister um Menschen auszutesten (ja das auch), sondern Menschen um Geister und ihre Gesinnung zu prüfen. Dann versteht man die Schrift auf einmal.
@Jacky ich bin ja nun auch einmal militärisch begeisterungsfähig gewesen. Es ist aber so. Für jede Waffe gibt es eine Gegenwaffe. Mehr oder weniger effektiv und mehr oder weniger teuer. Es gab mal die Erfindung von Schwert und Schild. Diese Kriegswerkzeuge wurden weiterentwickelt bis zum heutigem Stand von Wissenschaft und Technik und die Kohle haben die Waffenschmiede gemacht. Dennoch bleibt eins übrig. Im Krieg wird der Gegner abgemorkst. Ziel ist es und Kampftaktik, dies mit so wenig wie möglich Verlusst der eigenen Einheiten. Und so tun immer beide Seiten eines Konflikts. Und manchmal werden Konflikte künstlich hoch gepuscht. Und der Dumme ist dann der Soldat. Weil er verheizt wird. Ich könnte Seitenweise darüber schreiben... Aus diesem Grund sagt die Bibel, wer zum Schwert greift, wird durch das Schert umkommen.
Die Schlacht von Harmagedon ist ein Wort einer Szene, die Johannes im Traum sah und er nicht anders beschreiben konnte. Gott ist allmächtig und die Menschheit ist wie ein Tropfen am Eimer. Oder wie Sandkörner am Meer. Kann man denn von einer Schlacht sprechen, wenn ein Riese eine Bakterium zertitt? Eine Ameise ist schon viel zu groß. Das ist doch keine Schlacht. Das ist ein Vorkommniss oder ein Vorfall. Für die Bakterien die Schlacht... In dieser Relation.
Sieh mal, nur die Begebenheit am Roten Meer. Gott rettete sein Volk, lies es von Mose führen und das Heer Pharaos trieb das Volk in eine kampftaktische Niederlage. Die örtlichen Gegebenheiten liesen keine Flucht mehr zu. Sodann schreibt die Bibel (und viele Physiker zerbrechen sich den Kopf wie das möglich wäre) Gott das Meer teilte. Damit war dem Volk eine Flucht möglich entlang des trockenen Meeresbodens. Und wie sie am anderen Ufer waren, stürmte das Heer hinterher und Gott lies die Fluten über sie hereinstürzen und das Meer "schloss" sich wieder und das Heer ersoff darin.
Heutige Waffentechnik ist für Gott ebenso keine Herausforderung. Da lacht er drüber... Ich spinne mir jetzt mal was zusammen. Angenommen ein modernes Heer mit modernster Waffentechnologie kämpft gegen Gott. Was macht er? Ein Schmetterlingsflügelschlag von kleinem Windhauch. Eine klitzekleine Temperaturänderung die größten massivsten Kanonenrohre schrumpfen ein mü zusammen und das modernste Geschoss verstopft den Lauf zu einer Presspassung und verschweißt den Lauf. Kein Schuss mehr möglich. Die moderne digitale Waffensteuerung per Binärcode würde zusammenbrechen, wenn Gott den Elektronen sagt, bleibt stehen, routiert nicht mehr um den Atomkern Kupfer. Jede Leiterplatte wird zum Isolator. Flup. Tausend Milliarden Kriegstechnologie kampfuntauglich. Kann man Schwerter nur noch zum pflügen einer Furche hernehmen. Ein F22 Triebwerk als Haarföner. Ein Leopard als Fernrohrfahrgestell und ein Zerstörer als Ananastransporter.
Im Krieg Land gegen Land und Königreich gegen Königreich ist Militär relevant. Gegen Gott nicht anwendbar. Das einzige was den Menschen mit Gott verbindet ist Liebe. Ein zärtlicher Kuss, eine Umarmung und Streicheleinheit. Und das gehärtete Metall kommt zum Schmelzpunkt, poetisch bezeichnet.
So wie Dein neonrosapink inmitten einer tarnnetzumhüllten Männerbude heraussticht.
LG
RoKo
@silver
Ich kann es irgendwie nachvollziehen wenn man ähnlich wie Steffi in eine seit Generationen strenggläubige Familie geboren und wurde und entsprechend damit aufgewachsen ist. Aber wenn jetzt eine erwachsene Person an einem Trolley vorbeikommt oder an der Tür angesprochen wird und dann zu einer Zeugin / Zeuge wird - das geht mir nicht in den Kopf. Das verstehe ich nicht. Ich denke da etwa an ein Lehrvideo von ZJ mit den 2 Frauen. Die eine blonde die Studentin ist und am Trolley eine andere Frau anspricht. Niemals würde die sich taufen lassen. Und voll das Klischee: Da die saubere, ordentliche Zeugin. Voll zufrieden und glücklich. Da die chaotische Studentin. Unordentlich, unzuverlässig und immer staunend zuhörend. Ganz ehrlich, eine Studentin würde die Zeugin komplett zerlegen, also argumentiv.
Sind wir ehrlich. Ein ZJ in der Schule ist fast immer ein Außenseiter und wird mit viel Glück nur zum Gespött und darf nix sagen oder sich wehren. Weiß ich von und durch Steffi. Und wenn ich an ihr Zimmer denke. Sagen wir mal so; genauso unaufgeräumt wie bei fast allen Mädchen. Bei meinem steht sogar alles ganz militärisch korrekt "in Reih und Glied".
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bis dass die Zeit den Tod besiegt!
Das mit dem Teilen vom Roten Meer wurde schon längst von der Wissenschaft gelöst. Genaugenommen von Sprachforschern: Das Rote Meer war ein Synonym für eine Moorlandschaft durch die Moses und Co zu Fuß hindurch konnten. Aber Pferde und Streitwagen sind darin versunken. Die sind niemals durch ein reales Meer hindurch, sondern durch eine Gegend die von den Verfolgern unbekannt war und deshalb umgekommen sind. Die Geschichte von Moses im Korb ist eine kopierte/abgeschriebene Geschichte die vor vielen Jahrhunderten VOR Moses schon existierte. Superman oder Cthulhu könnten natürlich auch sämtliche Armeen zerstören. Aber auch nur in ihren jeweiligen Geschichten.
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@silver
ich kann da nicht mitreden. Bestimmt weil ich fast ohne Religion aufgewachsen bin. Ich habe aber auch schon mal gehört dass die komplette Bibel in einer Bildsprache zu verstehen ist. Momentan wird ja über fast jeden Satz diskutiert ob er eine Metapher oder ein reales Ereignis darstellt. Steffi meinte etwa dass mit der Sintflut die Kontinente zerrissen wurden. Wie kamen Kängurus nach Australien. Die Latinos nach Südamerika, usw.? Keine Antwort. Wären unwichtige Details.
Ich kann eigentlich nur von mir ausgehen. Wenn ich in einem emotionalen Ausnahmezustand bin ( das gab es wirklich ) dann wollte ich von einem Gott schon überhaupt nichts wissen. Und von einer Religion/Sekte die behauptet die Weisheit für sich gepachtet zu haben erst recht nicht. Ich denke aber, wie erwähnt, dass ich ohne Religion aufwuchs und daheim immer Zuflucht gefunden habe. Da warteten schon immer 3 starke Jungs/Männer die für mich da waren.
Es ist nicht tot was ewig liegt,
bis dass die Zeit den Tod besiegt!
@Jacky darüber haben sich schon andere den Kopf zerbrochen, muss ich mich nicht belasten
https://www.erf.de/themen/glaube/wo-teilte-gott-das-rote-meer/2803-542-4052
Als Heeresführer mit Kampferfahrung schickt man kein Heer in ein Moor. Würde ein Panzerbataillon Kommandeur auch nicht machen.
LG
Hallo, es gibt Neuigkeiten was Steffis (Pseudonym) Brief. Sie kann nicht so gut schreiben wie wir beide gedacht haben. Da ich viel Erfahrung durch meine CPs habe, haben wir mal den ersten Absatz, quasi die Vorgeschichte zum Schuljahr, gemeinsam geschrieben. Den Rest muss Steffi aber alleine machen. Sie soll sich keine Gedanken wegen Diskretion machen, auch ein Problem von ihr, ich werde dann entsprechend anonymisieren. Sie soll jetzt nicht so schnell wie möglich, sondern sich Zeit lassen. War auch etwas meine Schuld. Ich habe sie sehr zur Eile gedrängt.
Sie schätzt mal dass sie ca zum Jahreswechsel fertig sein wird. Sie bzw ihre Eltern daheim haben übrigens kein Christbaum oder ähnliches. Irgendetwas wegen Ur-Christentum. Auf jeden Fall werde ich ihren Erlebnisbericht hier veröffentlichen, sobald er fertig ist
Viele liebe Grüße und Feiertage/Rutsch; Jacky
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Hallo, ich habe in den letzten Tagen mit einer sehr sehr guten und langjährigen Freundin über Steffi (Pseudonym) gesprochen. Diese Freundin war noch letztes Schuljahr in meiner Klasse, ist aber umgezogen. Sie ist somit sehr gut bekannt in unserer Klasse.
Wir unterhielten uns was eigentlich mein Ziel war bzgl. Steffi.
Hallo, ich habe in den letzten Tagen mit einer sehr sehr guten und langjährigen Freundin über Steffi (Pseudonym) gesprochen. Diese Freundin war noch letztes Schuljahr in meiner Klasse, ist aber umgezogen. Sie ist somit sehr gut bekannt in unserer Klasse.
Wir unterhielten uns was eigentlich mein Ziel war bzgl. Steffi war. Wollte ich sie gezielt aus der Org rausholen? Nein. Oder Jein. Wer welche Religion hat geht mich grundsätzlich gar nichts an noch interessiert es mich. Ich habe aber sehr früh gemerkt dass Steffi sich nicht so verhält wie sie sich eigentlich verhalten will. Und auch üblich ist für einen Teenager. Ich stellte dann fest dass ihr ein Stempel, ein Verhalten aufgezwungen wird welches sie überhaupt nicht will und damit in innere Konflikte geriet. Und da ich sowas überhaupt nicht leiden kann, nicht einfach zuschauen kann wie ein Mensch, oder auch Tier schrieb ja schon oft von meinen ehrenamtlichen Tätigkeiten im Tierheim, regelrecht zugrunde gerichtet wird habe ich beschlossen ihr zumindest die Augen zu öffnen. Ich lernte aber schnell dass ich das nicht biblische kann. Auch wenn mir hier sehr oft und auch sehr lieb gemeint, viele Bibelstellen mitgeteilt wurden. Ging schon beim ersten Mal gründlich daneben. So hätte ich es nur versaut. Diesen Part übernahmen die Eltern. Ich wurde hier, vielen Dank nochmals, über die Denkweise von ZJ aufgeklärt. So konnte ich ihr eine Stütze werden und zeigen wie ein Leben ohne ZJ aussieht. Quasi ein normales Teenie-Leben zeigen und eine Freundin sein.
Die ganzen Hintergründe und Geschichte von ZJ habe ich erst dann erfahren. Hätte ich das aber von vornherein gewusst was und wie die ZJ sind und vorgehen wäre mein Ziel ganz klar gewesen sie da rauszuholen. ZJ ist für mich keine Religion oder Kirche sondern ein Unterdrückungssystem.
Sehr gerne würde ich erfahren wie ein hier mitlesender aktive ZJ darüber denkt. Sehr gerne auch als private Nachricht. Ich garantiere 100 prozentige Diskretion.
Viele Grüße und Dank; Jacky
Es ist nicht tot was ewig liegt,
bis dass die Zeit den Tod besiegt!
Hallo; hier ist jetzt der lang angekündigte Bericht von Steffi (Pseudonym). Ich habe ihn wörtlich von einem Briefpapier (!) abgetippt. Sie hat komplett neu angefangen. Es sind somit weder meine Meinungen (besonders über mich) noch Erfahrungen. Lediglich Orte und Namen habe ich immer, unabhängig ihrer Länge und Wortanzahl, mit XXX wiedergegeben.
Beispiel: Versammlung Arkham-Ost1 = Versammlung XXX (an BI: Arkham ist eine fiktive Stadt aus dem HPL-Universum).
Auch habe ich aus mir selbst immer Jacky oder Mädchen gemacht statt irgendein Fräulein oder junge Frau. Steffi ist inzwischen 16 geworden. Es kommen nur Wörter vor die wir in Biologie fast täglich lesen und benutzen. Bitte nicht deswegen ablehnen. Kurze Bemerkungen von mir stehen in Klammern.
Liebe Grüße
Jacky
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XXX, O2.01.2021
Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Name ist XXX. Ich bin am XXX in XXX geboren. Ich repräsentiere die 4. Generation die in der Wahrheit aufwächst. Vater und Mutter haben sich im Bethel kennengelernt. Mein Vater wurde nicht zum Kreisdiener ernannt. Er hat auf sein biblisch geschultes Gewissen gehört. Jehova`s strenge Maßstäbe anwenden. Drohungen verhinderten dies. Meine Eltern gingen wieder ihren beruflichen Tätigkeiten nach und heirateten. Kurz darauf erblickte ich die Welt. Meine Eltern glaubten weiter an die Wahrheit. Predigtdienst, Versammlung, Kongresse. Inzwischen als Ältester. Legte aber nach paar Jahren sein Vorrecht ab. Wieder ein Gewissenskonflikt. Und es ging wiederholt um Kindesmissbrauch. Ich führte inzwischen das typische Leben einer Zeugin. Kostete reichlich vom Wasser des Lebens. Die ganze Verwandtschaft drängte mich zur Taufe. Die ich mit knapp 14 Jahren dann vollzog. Eine Massenveranstaltung. Alle wie Roboter. Künstliches Lächeln überall. Aber damals war das wie ein Rausch für mich. Endlich bin ich eine wahre Christin. Ein Diener Jehovas. Die höchste Auszeichnung für mich. Meine Eltern wurden kurz darauf fast schon Abtrünnige. Kaum Predigdienst. Ist doch so wichtig! Brüder und Schwester gaben reichlichen geistigen Beistand. Ich selbst brachte ihnen sofort die neusete geistige Speise. Kaum noch Antrieb. Dann ein Wohnungswechsel und damit eine neue Versammlung und neue Schule. Hier begann mein Aufwachen. Bis dahin war mein Leben ganz einer typischen, glaubensfesten Zeugin Jehovas.
Ich kam in eine Privatschule. Da mein Vater mehr weltlichen Zielen angetan war und ich ein Einzelkind bin wollte er mir was Gutes tun. Die Schule liegt auch sehr nah. Da ich schon sehr schlechte Erfahrungen hatte war ich sogar froh. Schämte mich aber sofort für den Gedanken. Da mein Vater mehr Kraft für das Königreichswerk einsetzen könnte statt beruflichen Erfolg zu haben.
(Hier lasse ich jetzt einen kompletten kleinen Absatz weg. Er behandelt lediglich die berufliche Situation der Eltern. Insbesondere von ihrem Papa und seinen überraschenden Erfolg. Aus Gründen der Diskretion -- Jacky)
An meiner neuen Schule wird deutlich mehr Wert auf gute Gepflogenheiten gelegt als ich es an einer öffentlichen Schule bisher kannte. Auch fast kein Mobbing oder Gewalt. Keine eingeschalteten Handys sind erlaubt. Ich fing sofort mit informellen Zeugnisgeben an. Bekam aber gleich vom Rektorat den Hinweis auf die Bestimmungen dass religiöse Tätigkeiten nicht geduldet sind. Jeder darf Symbole in Form von Ketten, Broschen und Ähnlichem tragen. Aber keine Missionierung. Ich wurde von meinen Mitschülern auf meinem Kleidungsstil angesprochen. Ich betonte dass ich mich bescheiden kleide. Dann sprach auf einmal ein Mädchen zu mir die bis jetzt nur durch ihre Unerzogenheit und kindische Weise aufgefallen ist. Der Klassenclown. "Also ich bin hier am beSCHEIDEnsten angezogen" und zog ihre Leggins stramm so dass sich deutliche Konturen im Schritt abbildeten. (Steffi meint ein Cameltoe, bitte bei Wikipedia nachlesen -- Jacky). Empört und unfähig irgendwas zu erwidern zog ich mich zurück. Mit diesem unerhörten Mädchen wollte ich niemals was zu tun haben. Sie repräsentiert exakt alle Bedenken und Warnungen die uns in den Zusammenkünften ständig eingetrichtert wurden. Jacky ist so unreif und unverschämt dass sie auch mal einfach unseren Lehrern die Zunge rausstreckt wenn sie keine Antwort weiß. Sie zeigt keinerlei Respekt gegenüber biblischen Werten. Kein Wissen über die Bibel vorhanden. Nie darin gelesen. Sogar eine Seitenzahl statt Buch-Kapitel-Vers frägt sie nach. Für mich unvorstellbar. Nach kurzer Zeit aber suchte sie ständig mich zum Mitmachen zu überreden. Das geplante Weihnachtsfest sollte ich mit ihr organisieren. Ausgerechnet. Für mich unbestreitbar dass dieses heidnische Fest nicht stattfinden kann. Aufgrund der Einschränkungen von Corona die sich bereits wieder abzeichneten. Deshalb habe ich uninteressiert mir die Pläne von Jacky angehört. Nachdem sie erklärte was sie plant musste ich an Sodom und Gomorrha denken. Freie Liebe überall und Gleitgel soll in allen Seifenspender kommen. Sogar schon mehrere Anschreiben und deren Werbeproben von ihr an Firmen präsentierte sie mir voller Stolz und Unmoral. Ein zweites Woodstock ist ihr Ziel. Anders als sie erkannte ich sofort was das für ein Skandal werden würde. Voller Enttäuschung nahm sie dann die Absage der gesamten Feier zur Kenntnis. Ich dankte Jehova dafür. Welch eine schützende Hand er doch über sein Volk hält. Kurz darauf kam es aber tatsächlich zu einem Streit zwischen ihr und mir. Ich verteidigte gegen einen Mitschüler die Bibel und deren Gebote. Dann bemerkte Jacky dass die Bibel alternatives Toilettenpapier sei. Es explodierte alles in mir. Gottes Wort derartig zu beleidigen. Mischt sich ein in eine Diskussion in der ich vielleicht hätte Zeugnis geben können. Zum ersten Mal in meinem Leben holte ich aus und es gab einen lauten Knall. (ich ging immer davon aus dass Steffi sich über die 2-zeugen-regel so derart aufregte -- Jacky). Vor Angst und Schreck habe ich sie gleich weggestoßen. Sie fiel sogar Treppen hinunter. Dies war die erste wichtige Erkenntnis auf meinem Weg hinaus. Ab da habe ich nämlich gemerkt dass Weltmenschen nicht immer voller Hass sind. Zu den Lehrern sagte sie dass ich nicht mit Absicht sie die Treppe hinunter gestoßen habe. Ein Unfall. Sie erwähnte gar nichts von meinem plötzlichen Angriff. Sie hätte jetzt dafür alles tun können damit ich von der Schule verwiesen werde. Aber nein. Sie hat sogar sich so eingesetzt dass wir beide nur ermahnt werden und alles als unglücklichen Unfall hingestellt. Sogar hingenommen dass sie eine Verwarnung bekommt. Dass sie auch noch vor ihrem Vater damit prahlt wegen einer Schlägerei Ärger bekommen zu haben hat mich sehr verwundert. Genauso auch dass ich keine weiteren Konsequenzen von daheim bekommen habe.
Die nächsten Tage und Wochen waren weniger schlimm als ich dachte. Ich habe dem großen Klassenkasper gezeigt wofür ich einstehe. Genau dieser aber ermunterte mich immer wieder zu deutlich mehr Interaktion mit der restlichen Klasse. Irgendwann, auch auf Druck meiner Eltern, habe ich nachgegeben. Wollte schon immer Ballett versuchen. Dafür wäre aber in der neuen Welt immer noch Zeit. Jetzt in dieser nicht. Und so übte ich einen Nachmittag mit dieser Unperson. Zum ersten Mal erkannte ich bei Jacky dass sie nicht nur unreif sein konnte. Mit viel Konzentration und Disziplin gab sie mir eine kleine Kostprobe. Ich knickte leider ein und musste zum Arzt. Konnte 2 Wochen nicht laufen. Musste teilweise daheim bleiben. Ich bereute und betete zu Jehova. Das so wichtige Predigtwerk habe ich wegen weltlichen Versuchungen nicht an die erste Stelle gesetzt. Satan hat mich verführt. Lange Gespräche mit meinen Eltern hatte ich. Mit der Bibel in der Hand klärten sie mich auf dass die LK nicht die Wahrheit lehrt. Sie verstoßen ständig selbst dagegen. Von meinen Großeltern bekam ich und meine Eltern aber mächtig Gegenwind. Mir wurde klar dass ich mich zwischen der Wahrheit und meinen Eltern in mittelbarer Zukunft entscheiden muss.
Zwischenzeitlich habe ich mich immer mehr mit Jacky angefreundet. Sie hat einfach nicht nachgelassen. Eines Tages sagte sie zu mir dass sie nicht zuschauen kann. Ich lernte durch sie dass Weltliche sehr hilfsbereit sein können. Eigentlich vertritt sie sogar christliche Werte. Insbesondere die Agape-Liebe. Für sie ist das sogar eine Beleidigung. Aber irgendwas stimmt nicht mit der Lehre und dem Weltbild das die Organisation uns vermittelt. Durch meine Eltern wurden diese Zweifel immer größer. Und in der Klasse bekam ich die Bestätigung. Anders als in meiner vorherigen durfte ich mich äußern. Wurde sogar gedrängt dazu. Und akzeptiert. Es ging sogar soweit dass Jacky zu mir nach Hause kam. Wegen der Verletzung musste sie einige Unterlagen vorbei bringen. Dort begegnete sie tatsächlich dem Vater meiner Mutter. Natürlich ein Ältester. Mit ihm hatte ich davor eine große Diskussion. Ich erkannte dass er nicht wirklich stichhaltige Argumente und meine Eltern widerlegen konnte. Mich beeindruckte allerdings wie Jacky höflich aber mit Nachdruck ihm deutlich machte dass er uns alleine lassen soll. Ich kann erst jetzt erkennen mit welcher Selbstverständlichkeit sich die Ältesten in die Privatsphäre Anderer zwängen. Damals war ich froh dass mein Vater plötzlich da war und dafür sorgte dass wir alleine gelassen wurden.
Wie ein Pendel ging meine Überzeugung. Die neue Versammlung hatte wenig Interesse an mir. Und es lag nicht an Corona. Jetzt spürte ich die Liebe unter den wahren Christen. Ich hätte wirklich ein schlechter Umgang sein können. Oder ein Vorbild für unseren Glauben sein können. Ich bin getauft. Es reichte aber schon aus dass meine Eltern keinen Bericht abgaben um selbst mich zu meiden. Immerhin gab ich wo ich konnte Zeugnis und Bericht ab. Trotzdem wurde ich gemieden. Genauso wie meine Eltern. Gleichzeitig wurde ich von Einigen angesprochen. 2 oder 3 Vereinsspieler aus meiner Klasse:"Versuch es docj mal mit Fussball statt dem albernen Ballett. Bist nicht die Schnellste. Aber für den Kasten hast ne sehr gute Größe". Offen und ehrlich ausgesprochen von Denen. Jemannd hat sich Gedanken über mich gemacht. Gleich aber sind mir Vorträge und Warnungen eingefallen. Hurerei liegt in der Luft. Deshalb fragte ich das einzige Mädchen die sich bis jetzt offen meine Freundschaft suchte. In dem fach Biologie hatten wir gerade erst wie wichtig körperliche Tätigkeiten für den menschlichen Körper ist. Gerade in meinem Alter. Und ich hatte sehr viel Freude. Ich war erstaunt dass eine Person vor dessen Art schon immer gewarnt wurde mitmachte. Jacky verabscheut Fußball. Aber mit 2 oder 3 männlichen Mitschüler traute ich mich nicht.
Es war nichts mit Hurerei. Keine Andeutungen. Gar keine Erwähnung. So lieb, freundlich und vorsichtig wie diese Schüler meine Fähigkeiten im Tor testeten. Und Jacky war nur auf meinem Wunsch dabei. Ich war so positiv überrascht! Von Menschen die nicht in der Wahrheit sind. Meine Eltern haben dieses Treffen sehr unterstützt.
Abends schüttete ich Jehova im Gebet mein Herz aus. Und dann träumte ich von Vorträgen. Wie Satan uns verführt. Und er hat mich verführt. Und tatsächlich. Diese Mitschülerin ist ein Werkzeug von Satan dem Teufel. Ihre Brüder behaupten sogar das von sich selbst. Wie blind ich doch bin. Genau in die Falle. Da konnten meine Eltern argumentieren wie sie wollten. Die Leitende Körperschaft hat die Wahrheit!! Es ist so. Gleichzeitig war ich überwältigt wie ich plötzlich in der Schule behandelt wurde. Freundlich und höflich ging man mit mir um. Fragte nach meiner Meinung. Ich stellte aber immer wieder fest dass es eine Person ist die nicht nachlässt mich in den Kreis von Mitschülern zu bringen. Heraus aus dem geistigen Paradies. Ich betete dass diese Person bestraft werden soll von Jehova. Und tatsächlich. Eine verlorene Wette mit schmerzhaften Konsequenzen. Ich war überzeugt davon dass diese Bestrafung von Jehova kommen muss. So unwissend kann man nicht in der 9. Klasse Gymnasium sein. Es war eine Bestätigung als ich zum ersten Mal echte Angst in ihrem Gesicht sah.
Aber alles geriet zu einer großen und lustigen Show. Ich ärgerte mich. Kommt dieses Prinzesschen wieder ungestraft davon. Die Zweifel von meinen Eltern, die ständigen Verbote und Denunziation. Ständig Druck. Dann diese Unperson die seltsamerweise in einem "geistigen Paradies " ist obwohl sie gegen alles biblische verstößt. Und trotzdem ist sie beliebt und freut sich des Lebens. Keine Bestrafung für sie, kein Eingreifen, kein Segen und Freude für mich. Ich habe bis zu diesem Zeitpunkt alle biblischen Gebote laut der LK befolgt. Ich sah rot. Und ich musste, bin jetzt geistgeleitet, sie für Unmoral und die ständigen Verunglimpfungen der Bibel, Jesus und Jehova zu bestrafen. Und jetzt hatte ich die Gelegenheit dazu. Als Einzige tat ich ihr deshalb sehr weh.
Im Nachhinein war dies der entscheidende Wendepunkt. Ich hatte Angst. War das Amok? Die ständige Beeinflussung der Wachtturm Literatur, Kongresse, Vorträge haben mich zu etwas veranlasst. Ich verabscheue als Christ jede Gewalt. Anders als die eine Rauferei mit ihr war das. Die habe ich nicht heimtückisch gemacht. Aber das war vorsätzlich gegen eine wehrlose Person. Mit Absicht Verletzung und Schmerzen angetan. ( hier habe ich aufgrund von intimen Details gekürzt. Es war ein Einlösen einer verlorenen Wette von mir. Ich musste ein paar Tritte aushalten, aber es war von keinem ernsthaft. War nur eine Show die wir alle voller gestellter Mimik und mit Actionszenen anreicherten -- Jacky) Ich war in einem Rausch. Religiöser Fanatismus. Und ich gebe allen Schuld daran die den Kindern und Heranwachsenden ständig Angst machen. Angst vor allem wo nicht JW.ORG drauf steht oder davon kommt. Immer andere Religionen als von Satan regiert bezichtigen. Selbst aber gefährlich sein. Ich habe mir stets für alles selbst die Schuld gegeben. Ich bin unvollkommen. Die LK aber auch. Sind nicht inspiriert. Da ist nichts von heiliger Speise. Ich konnte kaum laufen als meine Großmutter mit mir das Buch mit biblischen Geschichten für Kinder studierte. Und immer Angst machen. Immer diese Angst vor Harmagedon. Von Tür zu Tür, Straßendienst, Trolley. Mindestens jeden Samstag. Predigtdienstwoche immer vorbildlich. An Kongressen sofort die neueste Literatur geholt. Lange angestanden dafür. Wie ein Verdurstender in der Wüste nach dem kostenfreien Wasser des Lebens suchend. Das Offenbarungsbuch. Ein Baby kann kein Steak essen. So der Vergleich. Nur im Glauben fest verankerte Diener Jehovas sollten dieses Buch studieren. Was haben wir da für Bücher.
Jacky ging mit einem qualvollen Schmerzensschrei zu Boden. In ihren Augen erkannte ich ihre Überraschung und Enttäuschung. Ich warf ihr vor, schrie, dass sie Schuld an meiner Vernichtung am Tag Jehovas haben wird. In diesem Moment wurde ich von Mitschülern weggestoßen. Wie Schuppen fiel es mir von den Augen. Eine starke Klassengemeinschaft. Sie hat sich so bemüht mich in diesem Kreis aufzunehmen. Ohne auf meine Religion zu achten. Kein Ausschlussgrund. Völlig egal. So wie ich bin. Sah wie alleine ich bin. Ich wusste dass ich jetzt von der Schule verwiesen werde würde. Habe öfters informelles Zeugnis gegeben. Trotz Verbot. Weltmenschen haben keine wahre christliche Liebe. Nein!!!!
Dieser Mensch verbot allen die dabei waren diesen Vorfall zu melden. Zu meiner großen Überraschung hielten sich alle daran. Ich konnte bleiben. Zwar haben mich alle ihre Verachtung spüren lassen. Auch Jacky ging auf Distanz. Ich hatte Angst. Es wird wieder genauso werden wie an der letzten Schule. Und ich musste erkennen. Denn dies war sogar noch ganz harmlos. Hätte ich das in meiner früheren Schule gemacht wäre ich jeden Tag verprügelt worden. Ich fühlte mich wie in einem Loch. Komme nicht mehr heraus. Und sehen was um diesem Loch herum ist kann ich nicht sehen.
Ich habe im Buch 'Fragen junger Leute - praktische Antworten' nachgelesen. Studiert und studiert. Und habe festgestellt dass das Buch und die Lehrvideos völlig realitätsfern sind. Verschlimmert die Situation noch. Auch Gespräche mit meinen Großeltern brachte mir keine Hilfe. Eigentlich genau das was in den Publikationen steht. Nur mit anderen Worten. Mehr Hilfe konnte ich nicht bekommen. Außer natürlich die Angstmacherei wegen Harmagedon. Das wurde sehr betont. Ganz exakt wie es meine Eltern gesagt haben. So haben die ältesten, die großen Hirten reagiert.
Ich war sehr froh und dankbar als plötzlich meine Klassenkamerden wieder auf mich zugekommen sind. Als gute Christin habe ich mich natürlich revanchiert und der diesmal erkrankten Jacky Unterlagen der Schule nach Hause gebracht. Ohne mit dem Ziel Zeugnis zu geben. Ich wusste dass sie bei ihrem Vater und 2 deutlich ältere Brüder hat. XXX wohnt daheim, XXX hat eine eigene Wohnung ganz nah. Ist darum oft bei da. Deren Mutter ist schon früh, vor der Geburt von Jacky, verstorben (ich gehe hier von einem Logik- oder Schreibfehler aus, kurz nach meiner Geburt ist korrekt -- Jacky). Mir wurde gesagt dass die Wohnung durch typische männliche Hobbys dominiert sei. Ich erlebte ihre beiden Brüder wie sehr Bibel, Religion und Gott verachtet wird. Schon allein das Gebaren um eine CD mit christlicher Musik war eigentlich nicht so hinnehmbar. Darum habe ich auch sämtliche Bemerkungen, so absurd sie waren, geglaubt. Jacky malte mir das Schlimmste aus wie die Wohnung von XXX aussieht. Die Verwunderung von ihr war sehr groß. "Kein Mensch kann den Quatsch doch ernsthaft glauben. Bist du wirklich so verblendet und voreingenommen? Warum?" Das traf den Nagel auf den Kopf.
Und so kam ein Puzzleteil nach dem anderen hinzu. Bestätigt immer mehr das Gesamtbild meiner Eltern. Sie drängten geradezu dass ich viel Zeit mit meinen neuen Mitschülern verbringe. Ein weiteres, großes Puzzleteil kam dann auch tatsächlich von XXX, einer weiteren Mitschülerin. Ich unterschrieb natürlich keine Geburtstagskarte für den 50. für Herrn XXX. Unserem Biologielehrer. "Regen wird doch durch die Sintflut auch negativ beschrieben. Trotzdem gibt es doch kein Verbot in einen herrlichen Sommerregen zu gehen." Oder "Unbeschäftigte Fresser. Trotzdem ist Essen erlaubt und nötig. Es wird viel negatives erwähnt. Dann müsste ja alles verboten sein" Einfache Feststellungen die mich immer mehr zum Überlegen brachten. Oder auch wieder Jacky, die sehr viel mit mir redete. Und wissen wollte. Im Biologieunterricht, gerade bei diesem Lehrer. Ging um Masturbation und wie natürlich und wichtig in der Pubertät dies ist. Als ob dies gezielt von Jehova gesteuert wurde. Ich redete mit Jacky erst kürzlich darüber. Anhand von unserem Buch 'Fragen junger Leute - praktische Antworten' stellte ich meinen Standpunkt dar. Jacky fragte unserer Lehrer direkt: "Wenn ich jetzt ständig masturbiere, bekomme ich dann gesundheitliche Probleme?" Zum einen erwähnten sie mich überhaupt nicht. Sondern stellte diese Frage in Ich-Form. Würde ich mich niemals getrauen. Auch noch vor der Klasse. Gekicher und Lachen überall. Aber am meisten schockierte mich die Reaktion des Lehrers. Der geht genauso frech um mit Jacky wie sie mit ihm "Liebe Jacky, wenn dem so wäre dann wärst du schon längst ein Pflegefall" Ich würde im Boden versinken. Für mich ein nicht vorstellbar. Sie sagte nur "Daaaaaaanke". Darauf später angesprochen sagte sie zu mir nur "Papa sagte schon immer: Wer austeilt muss einstecken können!" Und ich dachte sofort an die LK. Stimmt es wirklich doch? Keine Kritikfähigkeit. Sicher weiß ich dass sie selbst sofort und massiv andere Christen und Menschen kritisiert.
Viele Argumente tauschte ich mit meinen Eltern aus. Meistens was den Kontaktabbruch betrifft. Auch ob das überhaupt für alle Christen gelten soll oder nur für diese Begebenheit. Ich erfuhr dadurch dass im jahrelangen Prozess um die Anerkennung der Körperschaft doch tatsächlich behauptet wurde dass es diese Regel nicht gibt. Und das ist gelogen. Es steht klar in der Bibel "Euer Ja ist ein Ja" das ist klar und unmissverständlich. Theoretische Kriegslist? Kann man sich wirklich alles so hindrehen? Und die vielen Vorteile die die Organisation dadurch bekam wurde mir von meinem Vater mal klar erklärt. Immer mehr wurde es mir klar. Immer mehr Neues Licht. Diesmal aber andersrum! Und ich verspürte plötzlich keine Angst mehr vor diesen Gedanken. Ich wurde aber auch vor meinen Großeltern abgeschirmt. Das wusste ich nicht. Wäre damals bestimmt nicht damit einverstanden gewesen. Jetzt bin ich aber froh dass meine Eltern so reagiert haben.
Die Freundschaft zu Jacky wurde intensiver. Auch wurde ich voll akzeptiert in meiner Klasse. Zum ersten Mal. Wir haben zwar über die Bibel und Religion gesprochen, ich habe aber nicht Zeugnis gegeben. Dies durfte ich nicht von der Schulleitung aus. Ich war aber überrascht wieviel meine Mitschüler wussten. Wir tauschten Ansichten aus. Ohne aber gegenseitig überzeugen zu wollen. Auf Augenhöhe. Eine neue Erfahrung mal wieder.
So waren es viele Tropfen die das Fass gefüllt haben. Aber ein Tropfen hat es dann zum Überlaufen gebracht: Mit Jacky lernte ich viel Englisch. Aber wir schauten oft auch Videos auf JW.ORG an. Teilweise als Gedanken zum diskutieren, teilweise damit Jacky sich darüber lustig machen kann. Merkwürdigerweise passte Beides. Aber nach kurzer Zeit wusste sie sofort auf was das Video hinaus will. Jacky wusste sofort was die Lehre ist und wie argumentiert wird. Kann unsere geistige Speise zur rechten Zeit so schnell durchschaut werden? Von einem Mädchen das ganz hinten, Offenbarung, nachschaut wenn ich sage im letzten Buch Mose? Aber es war so. Plötzlich wurde behauptet in einem dieser Videos dass die Familienangehörige von Interessierten den Kontakt abbrechen würden. Die genaue Umkehrung der Tatsachen. Meine größte Angst, neben Harmagedon, war und ist die Familie zu verlieren. Aus diesem Grund haben meine Eltern sich einen kompletten neuen Freundeskreis gesucht. In meinem Kopf gab es einen Blitz. Lüge! Lüge! Eine bewusste Lüge! Dies kann nicht so die Wahrheit sein. Plötzlich keine Angst mehr vor Ältesten, vor einem Komitee. Niemals werde ich da hingehen. Genau wie meine Eltern. Sie hatten recht. (Zur Vervollständigung: diesen Absatz habe ich nach Rücksprache mit Steffi im Satzbau und Grammatik zum besseren Verständnis geändert -- Jacky).
Der Umzug war eigentlich nicht wirklich nötig. Ein neuer Freundeskreis meiner Eltern. Und das Drängen meiner Eltern dass ich in meiner neuen Schule mich bewusst mit nicht-Zeugen anfreunden soll. Ich fragte sie ob das ein bewusster Plan war. "Nur teilweise. Der Umzug ja. Vieles hat sich so ergeben". Für mich haben sich somit die vielen Gebete meiner Eltern erfüllt. Ich spüre aber leider auch sehr oft den Griff Satan. Seine Wut ist groß. Habe ich doch plötzlich Angstzustände vor der ewigen Vernichtung. Dies wird aber immer weniger. Jetzt, nach rund 2 Monaten nach meinem Erkenntnisblitz sehe ich vieles klarer. Mit Distanz. Jacky machte einen überraschend klugen Vorschlag: mindestens ein Jahr keine geistige Speise der Organisation. Wenn es wirklich die Wahrheit ist, wird Jehova mich schon wieder zu sich ziehen. Werde dann mit verstärktem Eifer Schritt halten und bereuen. Und wenn nicht, folge ich meinen Eltern. Wir werden uns nur an der Bibel orientieren. Sie ist komplett inspiriert. Zum Lehren und richtigstellen der Dinge. Mehr brauchen wir nicht. Ich und meine Eltern sind fest von der Bibel überzeugt. Werden immer Christen sein. Trinität, der Name Gottes, das Paradies, Höllenlehre. Das alles werden wir ab jetzt nur mit der Bibel studieren und entsprechend leben. Das Tetragramm JHWH halte ich für den Namen Gottes. Dies und weiteres werden ich mit meinen Eltern Mithilfe Jacky's alte Lutherbibel erforschen. Sie hat uns sie zur Verfügung gestellt. Sie hat überhaupt keine Ahnung was für einen Schatz sie hat. Mit Gold nicht aufzuwiegen. Jacky erinnert mich in ihrer Rolle sehr an Saulus/Paulus. Ich denke aber nicht dass ihre Handlungen geistgeleitet wurden. Schließe es aber nicht aus (ich aber äußerst entschieden!! Habe weder Stimmen im Kopf gehabt noch mich gesteuert gefühlt!!!!!! Außerdem weiß ich noch nicht mal wer diese 2 Männer sind -- Jacky). Wir sind jetzt alle Drei inaktiv. Sollte aber jemand vor ein Komitee geladen werden werden wir nicht erscheinen. Und unseren Austritt bekannt geben. Mich wundert es aber dass keiner aus meiner strenggläubigen Verwandtschaft Schritte für einen Ausschluss oder Komitee machen will. Somit werden wir nicht gemieden. Aber auch eine problemlose Rückkehr steht uns dadurch zur Verfügung. Alle Hirtenbesuche wurden und werden aber konsequent abgewiesen. Deshalb denke ich dass wir im Januar oder Februar unseren Austritt bekanntgeben werden.
Abschließend möchte ich betonen dass ich überrascht bin wie schnell ich aufgewacht bin. 3 Punkte sehe ich als entscheidend an:
1. Kein größerer Kontakt mit der Verwandtschaft.
2. Meine Eltern und ihr biblisches Wissen.
3. Kontakt mit jugendlichen Nicht-Zeugen. Weltmenschen.
An dieser Stelle will ich mich an Jacky bedanken. Jede andere hätte sich von mir abgewendet. Bestimmt sogar mit den anderen Mitschülern mich gemobbt. Hatten wir doch 2 Schlägereien. Einmal sogar ein hinterhältiger Angriff von mir. Und trotzdem kam sie auf mich zu und hat mir geholfen. Hat sogar meinen Großvater des Zimmer verwiesen. Sowas hätte sich kein Zeuge in unserem Alter getraut. Und natürlich habe ich mich revanchiert. Habe ihr im Krankheitsfall Schulunterlagen gebracht und sehr viel Englisch gelernt. Ich habe noch nie jemanden erlebt der Heaven mit Häfen übersetzt.
Ich will hiermit insbesondere Jugendliche erreichen und dringend and Herz legen - hinterfragt die Wahrheit der LK. Hört auf biblisch geschultes Gewissen. Lest in der Bibel. Nur in der Bibel. Die LK ist NICHT inspiriert! Die Bibel ist die höhere Autorität. Hinterfragt mit der Bibel in der Hand die Lehren. Besonders das viele neue Licht. Nehmt die Bibel. Egal welche. Und lest die Bibelstellen die für die Lehren angegeben sind. Und zwar nicht nur das ganze Kapitel. Sondern auch das davor und danach. Und dann überlegt ob die Wahrheit die Wahrheit der Bibel ist. Mindestens bei der überlappenden Generation passt es nicht.
Lest und forscht selbst.
XXX (Steffi - Pseudonym)
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Hier endet der Bericht von Steffi. Ich habe mit ihr geredet. Wir beide haben nichts dagegen wenn dieser Bericht weitergeleitet, vorgelesen und in weiteren Foren veröffentlicht wird.
Vielen lieben Dank für die Hilfe und Anteilnahme. Auch von Steffi.
Eure Jacky
Es ist nicht tot was ewig liegt,
bis dass die Zeit den Tod besiegt!
Danke an euch beide Mädels! Als Bub wäre ich mit 15 nicht geistig reif gewesen, das eigene Leben so genau zu beschreiben. Naja, man sagt doch Jungens sind Spätzünder... Anbei (in der Anlage) Erkenntnisse eines Psychologen über die Schwierigkeiten junger Menschen bei:
Jehovas Zeugen und Kindererziehung
Von Kjell Totland, Psychologe
- EINLEITUNG
Ich möchte hier auf einige der Probleme eingehen, in die Kinder leicht geraten können, wenn sie in totalitären Glaubensgemeinschaften, wie z.B. der Wachtturmgesellschaft (den Zeugen Jehovas) aufwachsen.
Ich selbst war nie Zeuge Jehovas. Meine Beurteilung stützt sich deshalb hauptsächlich darauf, was die Wachtturmgesellschaft selbst in ihren Zeitschriften (z.B. "Wachtturm" - VT - und "Erwachet!") vermittelt, aber aus Platzgründen werde ich ihre Schriften wenig zitieren.
Der Ordnung halber: Aus verschiedenen Gründen, die ich hier nicht erwähnen will, finde ich es am richtigsten, von den ZJ als einer Glaubensgemeinschaft und nicht als einer Sekte zu sprechen, und auch nicht, ihre Tätigkeit als "Gehirnwäsche" zu bezeichnen. Jedoch betrachte ich die Zeugen Jehovas als eine totalitäre Glaubensgemeinschaft in dem Sinn, daß die Wachtturmgesellschaft durch ihre Tätigkeit im Prinzip eine gewisse Kontrolle über die Tätigkeit der Mitglieder besitzt oder anstrebt, einschließlich des Familien- und Privatlebens...
Guten Morgen, das reif sein und vernünftig trifft nur auf Steffi zu. Keinesfalls aber auf mich. Es stimmt tatsächlich was Steffi geschrieben hat. Und dabei wurde es sogar noch entschärft. Ich will nicht dass ein völlig falsches Bild von mir entsteht. Bin nämlich vorlaut und frech. Habe erst kürzlich tatsächlich meine Bettdecke abgefackelt. Wollte unter der Decke mit Kerzenlicht eine spannende CP lesen. Ging gerade nochmal gut. Ein Beispiel von vielen wie 'reif, erwachsen und vernünftig' ich bin. Eines kann ich allerdings bestätigen bzw behaupten: Männer und Jungs kann man herrlich schön um die Finger wickeln und manipulieren. Wenn ich was angestellt habe, frage ich einfach Einen von meinen Drei ob er deutlich härter trainiert hat. Ich sehe und spüre deutlich mehr Muskeln. Und, viola, die Drei streiten sich darüber dass jeder mehr an Muskelmasse zugelegt hat wie die Anderen. Während ich mich erfolgreich aus dem Staub mache. Ja, zu helfen weiß ich mir. Das streite ich nicht ab. Aber Steffi ist diejenige die reif und erwachsen ist.
Schönes, gutes Neues im Nachhinein. Jacky
Es ist nicht tot was ewig liegt,
bis dass die Zeit den Tod besiegt!
Mir ist eine Sache aufgefallen:
In den Ratgeber-Seiten für Jugendliche auf JW.ORG wird das Thema Aussehen und auch Gewichtsprobleme angesprochen/behandelt. Ich will näher auf Gewichtsprobleme eingehen. Es ist immer nur die Rede dass man zu viel Gewicht haben kann und wie man dagegen vorgehen kann. Leider aber nicht, eventuell habe ich es aber auch nicht gefunden, wenn man an Magersucht leidet. Davon bin ich nämlich betroffen. Sicher, mehrheitlich ist es schon Übergewicht. Und ich selbst habe weder in der Reha noch sonstwo einen magersüchtigen Jungen gesehen. Es ist tatsächlich ein Mädchenproblem. Natürlich wird es Ausnahmen geben. Aber ich bin überrascht dass dies nicht angesprochen wird. So frage ich mich ob es daran liegt dass die zukünftigen Ältesten gestärkt werden sollen? Oder haben die Autoren schlichtweg keine Ahnung von den Problemen von Mädchen? Letzteres auf jeden Fall. Meine Meinung. In der Reha gab es nämlich einige Broschüren zum Thema Magersucht von der Diakonie. Und als Betroffene kann ich sagen dass die Probleme zumindest erkannt werden. Aber bei ZJ? Bei der einzigen Organisation Gottes auf der Erde?
Liebe Grüße; Jacky
Es ist nicht tot was ewig liegt,
bis dass die Zeit den Tod besiegt!
Stichwort "Magersucht", oder auch alternativ magersüchtig, Bulimie, o.ä. :
https://wol.jw.org/de/wol/s/r10/lp-x?q=Magersucht&p=par&r=occ
https://www.jw.org/de/suche/?q=Magersucht
Weise nicht den Spötter zurecht, damit er dich nicht haßt; weise den Weisen zurecht, und er wird dich lieben! (Sprüche 9:8).
Antworte dem Narren nicht nach seiner Narrheit, damit nicht auch du ihm gleich wirst; antworte aber dem Narren nach seiner Narrheit, damit er sich nicht für weise hält. (Sprüche 26:4-5).