Ihr Lieben!
Jehovas Zeugen sind der Ansicht, dass nur buchstäblich 144000 Menschen in den Himmel kommen und den "Leib Christi" bilden. Unter nicht wenigen Gläubigen anderer Kirchen und Glaubensgemeinschaften besteht hingegen die Ansicht, dass nicht nur alle Christen, sondern sogar noch die vorchristlichen Gläubigen in den Himmel kommen. Für Zeugen Jehovas ist freilich diese Vorstellung -- da sie ja meistens nicht einmal selber daran glauben, in den Himmel zu kommen -- viel zu weit hergeholt, als dass sie sich bei diesem Gedanken auch nur eine Minute aufhalten würden. Wieso sollten Abel, Josua, Mose, David, Esther und Noomi in den Himmel kommen?
Nun haben wir ja alle im Verlauf unseres persönlichen Bibelstudiums sicher festgestellt, dass die meisten Sonderlehren von Jehovas Zeugen einer gründlichen Prüfung mit der Bibel nicht standhielten. Damit stürzte für uns quasi Stockwerk um Stockwerk das Lehrgebäude der JW.Org ein. Freilich ist auch nicht absolut alles unbiblisch, was sie lehren; sonst wäre es für jeden doch zu offenkundig. Es gibt auch genügend Irrlehren in den anderen Kirchen.
Habt ihr euch schon einmal gründlich mit der oben genannten Frage auseinandergesetzt? Wenn ja, wäre es interessant zu erfahren, zu welchen Schlüssen ihr gekommen seid. Was genau hat euch von einem JA oder aber einem Nein überzeugt? Wenn Ja: Wann werden sie auferstehen? Sind sie gar schon auferstanden? Warum etc.? Auf welchen Schriftstellen basiert eure Überzeugung? Glaubt ihr wirklich, dass die "Beweise" stichhaltig sind? Oder ist es nur ein Bauchgefühl?
In manchen Bibelkommentar-Reihen wird vom o.g. Thema als von einer gegebenen Tatsache ausgegangen. Besser gesagt: Es wird nichts Näheres als Grundlagen-Begründung geliefert. Es gleicht dann ganz der Zirkelschluss-Methode bei Zeugen-Jehovas-Lehren und in ihrer Wachtturm-Literatur: an eine unbewiesene Behauptung wird die nächste Behauptung angehängt, und das ohne Schriftbeweise! Wildes Bibelhopping ist natürlich ebenso bei der Thematik wenig hilfreich: damit lässt sich nahezu alles beweisen und es macht ganz wirr.
Für uns hier im "Forum" wäre es sicher nutzbringend, wenn exegetisch vorgegangen wird, der Kontext eines Verses im Sinn behalten wird und "gesunde Lehre" unterbreitet wird (Titus 2:1). Eure Kommentare müssen nicht ellenlang ausfallen. Und lasst uns liebevoll miteinander umgehen. Eine Bitte noch: Bleibt beim Thema. Irgendwo wurde diese Frage so ähnlich schon einmal aufgeworfen, aber leider geriet sie nach 2, 3 Kommentaren völlig aus dem Fokus und driftete in eine ganz andere Richtung ab.
Als Fragesteller ist jetzt ein Weilchen Zurückhaltung geboten; mal sehen, wohin die "Reise" hingeht.
Vielen Dank schon im Voraus für eure biblischen Argumente!
Lieber Christusbekenner,
Deine Erklärung habe ich drüben auf der Hauptseite mit Interesse gelesen.
Ich kann Deine Schlussfolgerung nachvollziehen. Das Ganze wird auch durch die anderen Bibelübersetzungen bezüglich "Erde" und "Land" verständlicher.
Andererseits lese ich am Kapitel-Ende:
Hebräer 11
Doch sie alle, die durch ihr Vertrauen auf Gott ein rühmliches Zeugnis erhielten, haben die Erfüllung der Zusagen nicht erlebt, 40 und zwar deshalb, weil Gott für unsere Zeit etwas Besseres vorgesehen hat. Denn sie sollten nicht ohne uns die Vollendung erreichen.
Jetzt mag es so sein, dass die Treuen der alten Zeit das verheißene Land anstrebten, lt Deiner Erklärung, jedoch etwas viel besseres bekommen werden.
Ich spreche hier nicht von ALLEN Anbetern, sondern von denen, die ein RÜHMLICHES ZEUGNIS von Gott erhielten.
Heißt für mich, Richterspruch zum Leben ergangen!
Was heißt aber "weil Gott für unsere Zeit etwas Besseres vorgesehen hat" und "nicht ohne uns die Vollendung erreichen"? Der Schreiber setzt damals und "unsere Zeit" in Verbindung.
Auferstanden sind sie gewiss nicht, denn die Schrift sagt eindeutig, dass die Auferstehung der Heiligen gleichzeitig mit der Entrückung der noch lebenden Heiligen zur Begegnung mit Christus in der Luft stattfinden wird.
Klar ist, diese Dinge sind nicht für unsere eigene Rettung essenziell.
Dennoch bin ich auch gespannt, was hier noch kommt.
LG
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Schwarzes Schaf, aber Schaf....
Hier können nur Weisheiten unvollkommener Mitschreiber kommen, die in ihren Ansichten irren können. Darum bin ich lieber selbst Schüler und nicht Lehrer.
Das Wort "erste" Auferstehung beinhaltet schon Irrtümer in sich und unserem Verständnis.
Der Erste Auferstandene ist doch laut Bibelgeschichte die des Lazarus...
LG
Vielleicht liegt der Schlüßel ja in: Die Menschen sterben nicht, wenn sie sterben.
Nun ist eine Woche vergangen und wir haben uns als Fragesteller in Zurückhaltung geübt. Bisher haben 3 von euch tatsächlich ihren Beitrag geleistet -- einen Beitrag, der mehr wert ist, als ihr vielleicht dachtet. Ein herzliches Dankeschön! Und keine Antwort zu dieser Frage ist eigentlich auch eine vielsagende Antwort, wenn man es so sehen will. In den nächsten Tagen wird jeder von euch 3 eine kurze Rückmeldung erhalten.
Liebe Grüße!
Christusbekenner
@pit Lieber Pit, vielen Dank für deine sicher aufrichtig gemeinte Antwort. Für uns bleibt allerdings ein "Vielleicht"-Statement solange eine spekulative Behauptung, bis der Beweis mit der Heiligen Schrift erbracht wurde und ein Zusammenhang zum Thema verständlich herausgearbeitet wird. Dann lohnt es sich, darüber weiter zu sinnieren.
Liebe Grüße!
@roko Roko, lieben Dank auch für deine Anmerkung. Deine Bescheidenheit ehrt dich. Du meintest auch -- und sicher, sicher ist dir dein Denkfehler längst selber aufgefallen --:
Der Erste Auferstandene ist doch laut Bibelgeschichte die des Lazarus...
Aber falls nicht: Es stimmt in zweifacher Hinsicht nicht ganz, lieber Roko, was du da sagst. Im Alten Testament wird ja berichtet, dass die Propheten Elia und Elisa -- viele Jahre vor Lazarus' Auferweckung also -- je ein Kind auferweckten (1. Kö. 17:17-24; 2. Kö. 4:32-37). Und ein Toter ist wieder zum Leben gekommen, als man ihn in eine Grube warf und er die Gebeine des toten Elisa berührt hatte (2. Kö. 13:20, 21). Das sind schon 3 Auferweckungen.
Im Neuen Testament geht der Auferweckung des Lazarus die Auferweckung eines jungen Mannes voraus: der Sohn einer Witwe aus Nain (Luk. 7:11-17). Und ebenso die Auferweckung der 12-jährigen Tochter des Jairus (Luk. 8:40-56). Erst danach wurde dann Lazarus auferweckt.
Übrigens ist Lazarus -- ganz streng genommen -- kein Auferstandener, sondern ein Auferweckter. Im Griechischen gibt es zur Unterscheidung zwei verschiedene Wörter (ersteres ist das bekannte anastasia).
Bei einem Auferweckten ist der tote Leib noch vorhanden, bei einem Auferstandenen ja nicht mehr (Joh. 5:28, 29; Apg. 24:15; Off. 20:5, 6).
Die Bibel zeigt, dass Jesus der erste Auferstandene ist (Apg. 26:23; 1. Kor. 15:20, 21; Kol. 1:18; Off. 1:5).
Liebe Grüße!
@wildblume Liebe Wildblume, ein großes Lob auch für deinen Kommentar! Du fragst rhetorisch:
Was heißt aber "weil Gott für unsere Zeit etwas Besseres vorgesehen hat" und "nicht ohne uns die Vollendung erreichen"?
Wir verstehen dass so, dass das neutestamentliche Volk Gottes (das erneuerte "Israel Gottes", also die Christenversammlung, bestehend aus Judenchristen und aufgenommenen Heidenchristen) wahrhaftig "Besseres" in Aussicht hat als noch sie. Wir haben himmlische Ziele, die ihnen nicht gegeben waren.
Doch auch sie, die alttestamentl. treuen Gläubigen, werden bei ihrer Vollendung "Besseres" erleben als noch im Verheißenen Land, so schön es dort auch gewesen sein mag. Doch wird es hinter dem "Besseren" der Christengemeinde sicherlich ein Stück zurückstehen. "Besser" wird es insofern für sie sein, dass sie nicht mehr sterben werden: sie haben die Aussicht auf ewiges Leben auf der Erde nach ihrer Auferstehung (Hebr. 11:35).
Liebe Wildblume, in Sachen Themafrage fügst du noch hinzu:
Ich spreche hier nicht von ALLEN Anbetern, sondern von denen, die ein RÜHMLICHES ZEUGNIS von Gott erhielten.
Das mag sein. Und wir sind bestimmt die Letzten, die es einem Mose, Elia, David oder Abraham nicht gönnen würden, in den Himmel zu kommen. Wenn Gott eine kleinere Auswahl von ihnen im Himmel wünscht, wer wären wir da, ihm das zu verbieten? In diesem Fall könnten diese Wenigen evtl. mit zu dem kleinen Kreis gehören, der in der Offenbarung von den sogenannten "24 Ältesten" gebildet wird (Off. 4:4, 10; 5:8; 11:16; 19:4) -- vielleicht mit den Aposteln und anderen "Größen" der neutestamentl. Ära. Vorstellbar ist das. Aber Genaues wissen wir eben nicht.
Wie du ganz richtig sagst:
Klar ist, diese Dinge sind nicht für unsere eigene Rettung essenziell.
Da sind wir ganz bei dir, liebe Wildblume.
Wir jedenfalls halten die These über ein gemeinsames himmlisches Leben von allen AT- und NT-Gläubigen bis dato als biblisch nicht gestützt.
Liebe Grüße!
Nun ja, ich dachte mir sowas schon. Hierüber haben die meisten wohl noch nicht nachgedacht, oder wollen ihre Ansicht nicht teilen. Schade eigentlich, wenn man andere Themen hier ansieht, wo es fast schon zuviel wird. Elia hat übrigens den Sohn der Witwe auferweckt, sowas finden wir also auch im A.T.
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Schwarzes Schaf, aber Schaf....
Nun, der Tod ist für mich ein Augenblick. Es existiert dort keine Zeit. Wer die Schwelle überschritten hat, ist direkt in der Zukunft. Eine Zeitreise sozusagen. Deshalb auch Jesu Worte, Gott ist ein Gott der Lebenden, nicht der Toten. Für Ihn leben sie alle.
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Schwarzes Schaf, aber Schaf....
Deshalb auch Jesu Worte, Gott ist ein Gott der Lebenden, nicht der Toten.
Ich seh da auch den klaren Bezug zur Schrift.
Du schreibst:
Bei einem Auferweckten ist der tote Leib noch vorhanden, bei einem Auferstandenen ja nicht mehr (Joh. 5:28, 29; Apg. 24:15; Off. 20:5, 6).
Die Bibel zeigt, dass Jesus der erste Auferstandene ist (Apg. 26:23; 1. Kor. 15:20, 21; Kol. 1:18; Off. 1:5).
Danke für den Gedanken ☺️
DAS ist genau das, wonach ich ständig auf der Suche bin.....die hl. Schrift ist voll davon! Diese "das ist mir bisher gar nicht aufgefallen" Puzzleteile....auch mit dem Ausdruck "Erde" und "Land" vom obigen Ausgangstext....
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich immer das AT stark vernachlässigt habe. Und dann kam Omma 😅
In ihrer unnachahmlichen Art hat sie mir gezeigt, dass systematisches Bibellesen sehr wichtig ist ("wir sind gerade im Bibelbuch xy....") Mit "der Reihe nach lesen" hatte ich es überhaupt nicht. Sie meinte, ich könnte ja zusätzlich noch hier und da extra lesen. Da ging viel Zeit ins Land, bis ich endlich damit anfing. Darum auch mein Thema "was man beim Bibellesen entdecken kann".
Das AT ist essentiell um das neue besser zu verstehen. Und das merke ich immer wieder. Ich habe Dinge gelesen, die ich jetzt viel besser einordnen kann und die ich SO noch nicht wusste. Die Liste ist lang.... Besonders wichtig, das wie und warum Gott so und so mit den Menschen umging. Was Er von sich preisgibt und was es über Ihn aussagt.
In gewisser Weise wurde mir gestattet, lauter kleine Perlen in der Schrift zu finden und ich bin jedem dankbar, der mich weiter bringt.
Der allererste Bibeltext, den ich verstehen lernte, war von Roko.
1. Joh 4:18
Wirkliche Liebe ist frei von Angst. Ja, wenn Gottes vollkommene Liebe uns erfüllt, vertreibt sie sogar die Angst. Wer sich also fürchtet und vor der Strafe zittert, bei dem ist Gottes Liebe noch nicht zum Ziel gekommen.
Und Gerd
2. Chronik 16:9
Unermüdlich behält der HERR die ganze Welt im Blick, um die Menschen zu stärken, die sich von ganzem Herzen auf ihn verlassen.
LG
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Schwarzes Schaf, aber Schaf....
Dieser Gedanke tröstete meine Mutter vor ihrem Tod. Allein die Vorstellung, dass es bei Gott keine Zeit gibt und diejenigen, die zurückbleiben, sozusagen "einen Umweg machen" müssen. Darüber hatte sie nie nachgedacht.
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Schwarzes Schaf, aber Schaf....
Keiner wird dem Anderen zuvorkommen, denn es gibt kein Zuvor und kein Danach.