Wieso wurde Moses nicht erlaubt, ins Gelobte Land einzuziehen? Nur weil er so tat, als ob er, und nicht Gott, für das Wunder beim wasserspendendem Felsen verantwortlich wäre?
Ist es wirklich so, dass Gott so leicht eingeschnappt ist?
Oder geht es hier um weit mehr?
Gehen wir zurück zu dieser Begebenheit. In Wirklichkeit aber war es nicht nur eine Begebenheit, bei der ein wasserspendender Felsen eine Rolle spielte, sondern zwei.
Die erste Begebenheit ereignete sich zu „Mara und Meriba“. (2.Mose 17)
Die Menschen hatten Durst, und Mose sollte auf Befehl von Gott Wasser aus einem Felsen hervorsprudeln lassen. So nahm Moses einen Stab und schlug auf Geheiss Gottes den Felsen mit dem Stab, und es kam Wasser hervor.
Bestraft wurde Moses erst bei der zweiten, ähnlichen Begebenheit, die in 4.Mose 20 aufgezeichnet wurde.
Diesmal befinden wir uns in „Meriba bei Kadesch“ (5.Mose 32:51), einem anderen Ort. Auch hier gebietet Gott dem Moses, Wasser aus einem Felsen hervorsprudeln zu lassen. Aber die Anweisung ist anders. Statt den Felsen mit dem Stab zu schlagen, soll Moses diesmal zum Felsen sprechen. Aber Moses, wohl aus alter Gewohnheit, spricht nicht zum Felsen, sondern schlägt ihn mit dem Stab, und das nicht nur einmal sondern zweimal. Gott lässt zwar auch diesmal Wasser aus dem Felsen hervorsprudeln, aber er ist ziemlich sauer auf Moses, und zwar so sehr, dass er ihm nicht erlaubt ins Gelobte Land einzuziehen.
Wieso war Gott derart sauer auf Moses? Weil Moses die Wundertat auf sich bezog und nicht auf Gott? Gott sprach zu Moses: „Du wirst für sie Wasser aus dem Felsen hervorsprudeln lassen ...“, und was sagte Moses? Eigentlich genau dasselbe: „Sollen wir aus diesem Felsen Wasser hervorsprudeln lassen?“ Das kann es also nicht gewesen sein.
Was war es also? Gott sagte zu Moses: „Sprecht zu dem Felsen“ und Moses schlug stattdessen den Felsen. Moses hatte nicht dem Befehl gehorcht. (4.Mose 20:24).
Nur einem Befehl nicht hundertprozentig gehorcht?
Nein, es ging um viel mehr.
1.Korinther 10:4 deutet darauf hin, worum es gegangen sein könnte. Da steht, dass sie aus dem „geistigen Felsen tranken“, und dieser Felsen war der Christus.
Der Felsen stellte also den Christus dar, und Gott wollte damit ein prophetisches Vorbild schaffen:
Beim ersten Mal sollte der Felsen/Christus geschlagen werden, so wie geschrieben steht „Ich will den Hirten schlagen“ (Sacharja 13:7) bzw. „wegen unserer Sünden wurde er geschlagen“ (Jesaja 53).
Beim zweiten Mal aber sollte der Felsen/Christus nicht geschlagen werden, aber zu ihm sollte gesprochen werden.
Oder wie es Hebräer 9:28 es formuliert: „so wurde auch der Christus ein für alle Mal geopfert, um die Sünden vieler zu tragen. Wenn er das zweite Mal erscheint, wird es getrennt von Sünde sein, und dann werden ihn die sehen, die ihn sehnlich erwarten, um gerettet zu werden“
Moses hat dieses von langer Hand geplante prophetische Vorbild durch sein eigenmächtiges Vorgehen kaputtgemacht. Wenn es seinen Sohn betrifft, scheint der Vater "keinen Spaß zu verstehen".
Weise nicht den Spötter zurecht, damit er dich nicht haßt; weise den Weisen zurecht, und er wird dich lieben! (Sprüche 9:8).
Antworte dem Narren nicht nach seiner Narrheit, damit nicht auch du ihm gleich wirst; antworte aber dem Narren nach seiner Narrheit, damit er sich nicht für weise hält. (Sprüche 26:4-5).
Hallo lieber Ottonio,
Als ich diese Begebenheit mit Mose zum ersten mal lies, konnte ich das nicht fassen wieso Gott dem Mose trotz diesem Missgeschick ihn nicht in das Heilige Land das von Milch und Honig floss nicht hinein gehen durfte. Gott hätte gnädig sein mit ihm, da er so vieles getan hat für das Volk "Israel". Hiermit verdanke ich das Bibelstudium mit den ZJ. Mit der Zeit wurde mir das immer mehr beleuchtet, warum Gott dem Mose hierin "bestrafte".
Ich denk mal so; es soll für die späteren Christen ein Warnhinweis sein. Man kann mit Gott nicht spassen und denken etwas tun zu dürfen die aus eigenem Antrieb komme. Alles muss man erwägen können um Gott wohlgefällig zu sein. Auch das was du Ottonio geschrieben hast.
Meiner Meinung nach ist Mose deswegen nicht ganz von Gott getrennt worden, sondern mit dieser Strafe durfte Mose, ganz alleine für sich in Moabit, darüber nachsinnen was er falsch gemacht hat und um Vergebung im Gebet zu Gott richten. Gott ist befähigt einem Gläubigen auch Milde zu bestrafen. Es ist aber nicht so wie es in den Kirchen gang und gäbe ist, mit den Beichtstuhl in Anwesenheit eines Pfarrers. Die Vergebung ist direkt zu Gott zu richten! Jesus hat uns dies in der Bergpredigt gelehrt.
Ja, wie gesagt, Gott können wir nicht mit eigenständigen Gedanken, Vermutungen, Mutmassungen, Fiktionen, Unterstellungen, angemasst, auf eigene Faust, eigenwillig, nach eigenem Gutdünken, etc. verschaukeln! Das geht nicht!
Wir müssen Gott in allem an erste Stelle stellen. Gott ist wichtiger als unser Bankkonto, unser Auto in der Garage, unsere Ehe, unser Job, unser Ruhm… was auch immer, Gott will ohne Wenn und Aber an erster Stelle in unserem Leben stehen. Er, der Schöpfer von Himmel und Erde und dem gesamten Universum hat auch nichts weniger als den ersten Platz verdient.
Wie wir Gott gefallen: „Ohne Glauben aber ist es unmöglich, (Gott) zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn geben wird.“ Hebräer 11:6
Denn in Jesaja 41:10 lesen wir: „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott. Ich helfe dir, ja, ich mache dich stark, ja, ich halte dich mit meiner hilfreichen Rechten.“
Gruss und Shalom José
Wer behauptet, dass er zu Gott gehört, soll leben, wie Christus es vorgelebt hat. 1.Joh.2:6
Lieber Ottonio, Du hast klasse Gedanken. Ich wäre nicht drauf gekommen. Ich schreibe darum einmal aus dem Bauch heraus und noch nicht tiefer nachgedacht und denke vorerst, ein Mensch kann Gott (sprich den Allmächtigen, für welchen nichts unmöglich ist) mit dieser Handlung nicht in dem Maße erzürnen. Denn jede Sünde kann vergeben werden, sogar gegen Gott selbst, bis auf Sünde gegen den Geist. Hat Mose gegen den Geist gesündigt? Auslegungssache.
Darum denke ich weiter...
Dafür spräche, wenn Mose den Fehler bewusst und vorsätzlich begangen hätte. Denn Gott prüft das Herz bekanntlich. Nun hätte Moses das aber wissen müssen, sich an seiner statt eine so große Prophetie aufbauen sollen, die sich dann am Messias erfüllt. War ihm das bewusst so wie Abraham 1. Mo Kap 17?
Wäre Moses Fehltritt "nur" grob fahrlässig anzulasten, spräche eine Entladung Gottes Zornglut in dem Maße allerdings dagegen.
Ich kann Dir daher nicht sagen ob so oder so. Denn Mose erlag ja mehr einem Zweifel. Was gegen Vorsatz spricht.
Mal sehen was andere denken.
Viele Grüße