Bemerkungen zu den beiden Studienartikeln „Jehovas Organisation“ und „Halten wir Schritt mit Jehovas Organisation“ im Wachtturm vom 15.Mai 2014
So wie der verliebte Koch seine Suppe gerne mit zu viel Salz würzt, so macht der Sklave seine geistige Speise mit seinen Lieblingsvokabeln „Organisation Jehovas“ und „organisiert“ geradezu ungenießbar. Dieser Wachtturm meint es mit uns wieder einmal besonders gut, wenn er insgesamt 69-mal in sein „Salzfass“ greift. Natürlich geschieht das nicht von ungefähr, denn der Sklave geht „organisiert“ vor, um sein Ziel zu erreichen, auf das wir nachfolgend noch näher eingehen werden.
In den beiden Studienartikeln„Jehova – ein Gott der Organisation“und „Halten wir Schritt mit Jehovas Organisation?“ im WT vom 15. Mai 2014 schlüpft die die leitende Körperschaft der „Organisation Jehovas“ in die Position des erwählten Sohnes Gottes, auf dem sein ganzes Wohlwollen ruht. Man ist von dem einen Gedanken beseelt, um nicht zu sagen besessen, von Gott persönlich dazu erwählt worden zu sein, das weltweite Heer der Verkündiger geschlossen in die neue Ordnung hinüber zu retten.
Da das Wort „Organisation“ oder gar „Gottes Organisation“ in der gesamten Bibel nicht zu finden ist, ist der Sklave weiterhin bemüht, über kunstvoll ersonnene Gedankenspiele, Satzkonstrukte und Überlegungen biblische „Beweise“ zu konstruieren und sie in gewohnter Art durch ständige Wiederholung im Sinn der Zeugen zu verankern.
Mit dem für diesen Artikel ausgewählten Bibeltext aus 1. Korinther 14:33 „Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens“ will man den Gedanken nach vorne bringen, Gott müsse eine Organisation haben, da er ja ein Gott der Ordnung sei.
Ja, Gott ist ein Gott der Ordnung, und ja, Ordnung ist ein göttliches Prinzip. Auch der Mensch bedient sich seit jeher des Ordnungsprinzips, um ein Ziel zu erreichen, das ihm im Hinblick auf ganz bestimmte Aspekte hin nützlich erscheint. Andererseits können Menschen natürlich auch Teil einer Organisation oder der planmäßigen Gestaltung eines Vereins oder Staates sein, um an einem Ziel mitzuwirken, das ihre Führungsspitze vorgibt.
Sobald aber das Ziel nur noch darin besteht, diese Organisation selbst zu stützen, um sie am Leben zu erhalten und deren Zielvorgaben als die eigenen auszugeben, ist eine genauere Untersuchung ihrer Motive ratsam.
Mit welchen Wünschen und Forderungen tritt eine Partei oder Organisation an ihre Unterstützer heran? Mit welchem Bestrafungs- und mit welchem Belohnungskatalog versucht sie ihre Vorgaben durchzusetzen. Mit welcher Legitimation drängt sie auf die Einhaltung ihres Codex? Stützt sie sich auf Gott, ist doppelte Vorsicht angebracht. Existieren nachprüfbare Beweise für diese angebliche Legitimation? Stammen sie von außerhalb oder von innerhalb eben dieser Organisation, die diese Behauptung aufstellt?
Es geht in dieser Betrachtung nicht darum, Ordnung und Organisation in Frage zu stellen. Um ein gemeinsames Ziel zu erreichen, bedarf es einer gewissen Form der Ordnung oder des Organisiertseins. Dieses Instrument muss dem Menschen dienen, nicht umgekehrt. Doch wenn eine religiöse Organisation den Anspruch erhebt „Gottes Organisation” zu sein und selbst in bester Absicht massiv in das Leben ihrer Zeugen eingreift, muss die Frage erlaubt sein, ob sie sich hier nicht etwas anmaßt, was eigentlich nur dem Schöpfer aller Dinge zusteht.
Für die Mehrzahl der Brüder mutiert die Organisation durch solche Artikel zu etwas wie der sichtbare Teil Gottes. Was die Organisation sagt, ist als von Gott kommend zu betrachten. Verlieren sie ihr Vertrauen in die Organisation, so verlieren sie auch ihren Glauben an Gott. Würden sie feststellen, dass sie von ihrer Organisation für deren Ziele missbraucht werden, fühlten sie sich von Gott getäuscht und wären enttäuscht. Das möchten sie aber auf keinen Fall wahrhaben, ungeachtet der Beweise, die man ihnen vorlegt.
Alleine über den rechtmäßigen Mittler Jesus Christus ein Verhältnis zu Gott aufzubauen, ist für einen Zeugen Jehovas in der Regel unvorstellbar.
Wer oder was steht für diese Organisation? Die knappe Antwort lautet: die Organisation ist identisch mit der leitenden Körperschaft, die sich derzeit aus sieben Männern zusammensetzt und sich mit dem vermeintlichen “treuen und verständigen Sklaven” aus dem bekannten Gleichnis Jesu in Matthäus 24:45-47 identifiziert.
Noch einmal zurück zum angeführten Leittext aus 1. Korinther 14:33 des WT-Artikels.
Hatte Paulus dabei wirklich eine „göttliche Organisation“ im Sinn? Der Text lautet nach der Hfa: „Denn Gott will keine Unordnung, er will Frieden. Wie in allen Gemeinden.“Hier hebt Paulus ausschließlich auf den Begriff Frieden, also auf einen harmonischen Zustand ab. Von einer Organisation auch im übertragenen Sinne ist hier nicht die Rede.
Der erste Absatz des Artikels „Jehova – ein Gott der Organisation“wird wie folgt eingeleitet: „JEHOVA, der Schöpfer des Universums, geht immer organisiert vor. Seine erste Schöpfung, sein Sohn, hat Jehova von jeher gedient. In der Bibel heißt es, „Alle Dinge kamen durch ihn [das Wort] ins Dasein, und ohne ihn kam auch nicht ein Ding ins Dasein.“
„In seinem vormenschlichen Dasein diente Gottes Sohn seinem Vater treu als „Werkmeister“. (Spr. 8:30)
Ja, es stimmt, Gott geht immer überlegt, mit Plan, mit Ziel und Bedacht vor, wenn er sein Vorhaben umsetzt. Das war noch nie anders. Der Sklave hat sich aber nun einmal für das Adverb „organisiert“ entschieden. „Gott geht immer organisiert vor“, weil sich „organisiert“ so wunderbar mit Jehova bzw. „Organisation“ verbinden lässt und dem Wunsch des Sklaven so sehr entgegen kommt: „Der Sklave“ möchte doch so gerne sich selbst und „Jehovas sichtbare Organisation“ in jeder denkbaren Kombination im Sinn der Zeugen als unverwechselbaren Zweiklang möglichst unauslöschlich installieren.
Die Vorgehensweise der WTG ist dabei ebenso einfach, wie sie bei den einseitig konditionierten Zeugen wirksam ist: man subsummiert hier „Ordnung“, „Planung“ oder „geordnete Struktur“, wie sie bei jeder Gruppe vorliegt, die sich einem definierten Zielwidmet in den alles dominierenden Begriff „Organisation“. Es ist eben alleseine Frage der Organisation oder Planung, handle es sich nun um einen Verein, eine Partei, einen Staat oder eine Versammlung, seien es nun die Männer eines Aufsichtsrats oder die einer Ältestenschaft in den frühen Christenversammlungen oder viele weitere Beispiele mehr, bei welchen vernunftbegabte Personen gemeinsam ein Ziel angehen, dann lassen sich diese Interessen gelenkten Gruppen, wenn man das unbedingt so will, auch als Organisationen bezeichnen. – Doch was gedenkt man damit zu beweisen?
Mit der alleinigen und ausschließlichen Befugnis sich auf Rösselsprünge zu kaprizieren und rabulistische Haken zu schlagen, reitet die WTG einmal wieder so lange auf ihrem Lieblingsbegriff „Organisation“ herum, bis für die Brüder daraus ein Schuh wird und sie am Ende selbst an ihren göttlichen Ursprung glauben.
Daher wirken die bemühten Konstruktionen des Sklaven um „die Organisation Jehovas“ in Verbindung mit dem Werkmeister Jesus Christus außerordentlich verkrampft, wenn nicht geradezu lächerlich. Man trachtet danach, sich mit aller Überredungskunst Gott, dem Allmächtigen gleich zu machen. –Das wollte bereits seit Anbeginn der Schöpfung an immer nur einer – und das war und ist Luzifer, der Lichtträger oder Lichtbringer Satan, der Teufel. So einfach ist der Zusammenhang, wenn man nur die Bibel reden lässt und akzeptiert, dass jeder Mensch nur ein Lügner ist.
Seite 22, Abs. 5 sinngemäß:Als Gott die ersten Menschen erschaffen hatte, beauftragte er sie, sich auf organsierte Weise zu vermehren und die Erde zu füllen.
Stimmt natürlich. Eltern paaren sich heute noch auf organisierte Weise und bringen dabei Kinder hervor. Und natürlich ist jedes Haus das Zeugnis eines Ordnungsprinzips, welches sein Architekt konsequent umgesetzt hat. Ein Haus entsteht eben auch auf organisierte Weise; anders geht es einfach nicht
Noch zwei letzte Beispiele, um an der Belegschaft eines Zoos und der einer Freilandgärtnerei die Absurdität hinter der Absicht zu erkennen, sich mit Gott auf eine Stufe stellen zu wollen:
In beiden Fällen verrichten die Leute ihren „organisierten Dienst“, um den ihnen anvertrauten Tieren die nötigen Voraussetzungen zum Überleben zu bieten oder im Falle des Freilandgärtners organisierten Dienst bei der Bepflanzung eines Freizeitparks zu leisten. Sie tun nichts anderes, als dass sie die Bestandteile der göttlichen Schöpfung in einer „organisierten“ Art und Weise kombinieren. – Nichts anderes tut der Sklave, indem er das inspirierte WortGottes – allerdings in haltloser Weise – ständig in einen unzulässigen Kontext mit endlicher Gültigkeitsdauer zu stellen und dafür noch den Anspruch zu erheben, Gott gleich zu sein.
Die leicht durchschaubare Taktik der WTG besteht auch hier wieder darin, diese trivialen Zusammenhänge zum Thema Organisation pausenlos zu wiederholen und den Zeugen einzubläuen, bis auch diese Lektion endlich unauslöschlich sitzt.
Damit offenbart sich auch die einzige Taktik, die hier verfolgt wird:
- Es geht um nichts Geringeres, als sich die Bruderschaft vollends gefügig zu machen und sie lebendig für ihren Willen gefangen zu nehmen.
- Die Zielgruppe der Betroffenen soll, ohne dass ihnen das bewusst wird, von Gottes Wort weg und dafür dem Vertrauen auf und dem Glauben an die WTG zugeführt werden.
- Ferner sorgt man ebenso unmerklich wie effizient dafür, den einzigen und wahren Vermittler des Lebens, Jesus Christus aus seiner Position zu verdrängen und sie mit der WTG zu besetzen.
Wer hinter diesen Zielvorgaben steht muss hier nicht weiter erklärt werden. Er geht nicht durch die Tür der Schafe in die Hürde, sondern steigt anderswo hinein. Christus selbst ist diese Türe. Alle, die vor ihm kamen, sind Diebe und Plünderer. – Joh. 1:1-10
Ja, dazu zählen alle, die vor seinem zweiten Kommen auf die Erde die Menschen irre zu führen suchen. Und keinem ist damit gedient, wenn man bei diesem ernsten Thema falsche Rücksicht walten lässt. Christus jedenfalls tat es nicht; sein Gleichnis spricht eine deutliche Sprache.
Sehen wir nun weiter, welche obskuren Beispiele der Sklave noch bemüht, um seinen Unkrautsamen in die Köpfe der irregeführten Zeugen zu streuen:
In derselben MANIER GEHT ES DANN MIT Noah weiter, wenn es im Abschnitt 6 heißt: „Noah tat gehorsam gemäß allem, was Jehova ihm geboten hatte. Gemeinsam mit seiner Familie baute er auf organisierte Weise die Arche.“
Noah gleicht einem Handwerker, der natürlich Organisiert oder geplant diesen Auftrag zur Rettung seiner Familie vor der Sintflut durchführte. Doch Gott selbst hatte Noah die entsprechenden Anweisungen gegeben, und Noah hat sie sinnvoll und im Rahmen seines Könnens und auch mit der Kraft Gottes lediglich umgesetzt. Ein wirklich schwacher Versuch der WTG, damit ihre Legitimation als verlängerter Arm oder „Organisation Gottes“ beweisen zu wollen. Es ist ein perfides Spiel mit Worten, mit dem Ziel, das Herz der Zeugen zunehmend für die WTG einzunehmen und es ganz allmählich vom Vermittler des Lebens, Jesus Christus, wegzuführen.
Eine Organisation kann einem Christen weder die Freiheit noch die persönliche Verantwortung vor Gott abnehmen. Sich einer Religionsorganisation anzuschließen und unterzuordnen, mag zwar das angenehme Gefühl hervorrufen ein guter Christ zu sein, leider kann man aber seine Eigenverantwortung nicht an sie abgegeben. Die „Organisation” bestimmt nach ihrem gerade gültigen Verständnis, was ich zu tun und zu lassen habe – das ist zwar bequem, nur gottgewollt ist es nicht. Jede Religionsorganisation führt ihre Gläubigen gemäß ihren eigenen Vorgaben, wie Gott zu dienen sei, in Wirklichkeit von Ihm und seinem Sohn weg.
Warum gibt es so viele Religiosorganisationenen?
Satan kennt die Menschen durch und durch und weiß, wie man gerade für lügenhafte Darstellungen positive Gefühle wecken kann. Sein Angebot enthält für jeden individuellen Bedarf das Passende, nur um von der unverfälschten klaren und einfachen Wahrheit abzulenken. Dabei erschließt sich die biblische Botschaft jedem auch ohne das jahrelange Studium diverser bibelerklärender Schriften. Voraussetzung ist jedoch ein beharrliches und unvoreingenommenes Studium des Wortes Gottes mit dem aufrichtigen Wunsch mehr über Seinen Vorsatz zu erfahren.
Nach dem Ableben der Apostel veränderte sich das Gesicht der ursprünglichen Christenversammlung. Aus einer einfachen Bruderschaft, die nur durch den Glauben an Christus geeint war, entstanden im weiteren Verlauf der Geschichte autoritäre, straff organisierte Religionsorganisationen. Machtbewusste Männer verstanden es, sich an deren Spitze zu setzen, um Kontrolle und Macht über die Mitglieder auszuüben. Bei den Zeugen Jehovas war es nicht anders als bei vielen weiteren, etwa zur selben Zeit entstandenen religiösen Abspaltungen. Paulus spricht von „bedrückenden Wölfen“, die später in die Versammlungen eindringen und die Versammlung nicht schonen würden.
Der Mensch sucht gerne Sicherheit und Halt in einer Gruppe. Mit einem gemeinsamen Vorhaben nach den Vorgaben von Führerpersönlichkeiten ist es schon immer gelungen, die Menschen unter dem Diktat von Dogmen zusammenzuhalten. Das gemeinsame Vorhaben wird vordergründig als von Gott gewollt dargestellt, doch in Wirklichkeit geht es um die Ziele einer Organisation.
Zurzeit geht es unserer Organisation darum, ihre Internetseite JW.Org unter der Menschheit zu verbreiten. Über sieben Millionen Verkündiger werden im August ausgesandt, nicht um die Botschaft des auferstanden Christus zu verkündigen, sondern um die Menschen auf eine Website zu führen. Wenn sich unvollkommene Menschen vereinigen und sich nach menschlichen Vorgaben religiös organisieren, dann geht dies immer gegen Gott. Der Vater aller Organisationen ist Satan. Bruder Russel äußerte sich deshalb einmal wie folgt: „Hütet euch vor Organisationen, sie sind Teufelswerk.“
Der Turmbau zu Babel.
Für das Bestreben der Menschen sich zu organisieren gibt es in der Bibel ein Beispiel das uns zeigt wie Menschen die sich organisieren gegen den Willen Gottes stellen, der Turmbau zu Babel.
Nachdem sich die Menschheit nach der Flut vermehrt hatte sprachen sie zu sich: Auf! Jetzt bauen wir uns eine Stadt mit einem Turm, dessen Spitze bis zum Himmel reicht!”. “Dadurch werden wir überall berühmt. Wir werden nicht über die ganze Erde zerstreut, weil der Turm unser Mittelpunkt ist und uns zusammenhält!” 1.Mose 11: 4 Hfa
Nicht das bauen eines hohe Turm war das gegen Gott gerichtete Vergehen. Was gegen Gott gerichtet war ist die Tatsache, dass aller Ruhm und alle Ehre hier auf den Menschen gelenkt werden soll. Der Turmbau zu Babel ist ein Symbol für die Methode, alle Bewunderung und Ehre auf die Leistungen des Menschen zu lenken, »damit wir uns einen Namen machen«, und Gott auf diese Weise so leise wie möglich aus dem Verkehr zu ziehen. Der Bruch zwischen Geschöpf und Schöpfer setzt dort ein, wo der Mensch seine Leistung so rühmen und ehren lässt, dass alle Welt staunend sagt: Wir haben die richtigen Macher!
Aber nicht nur Hochmut steht hinter dem Turmbau zu Babel, sondern auch Angst. Man könnte diese Geschichte auch »Das Angstprogramm des Menschen« nennen. Denn die eigentliche Begründung des Turmbaues lautet: «… denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder«. Das heimliche oder auch offen eingestandene Motiv ist also Unsicherheit und Angst. Nirgendwo steht hier geschrieben, dass die Menschen aus Stolz ihre Stadt bauten – sondern: Sie bauten aus Angst und Sorge.
Diese Angst und Unsicherheit ist auch ausschlaggebend dafür, dass sich Menschen, auch Jehovas Zeugen, an ihre Organisation klammern. Der Mensch fürchtet Zerstreuung. Sie suchen halt und Sicherheit in einer Gruppe. Mit einem gemeinsamen Vorhaben versucht man, die Menschen zusammenzuhalten.
Hier wird das Grundproblem des Menschen nach dem Sündenfall erschreckend offenbar, es fehlt ihm die bewahrende, überzeugende Mitte, die nur Gott sein kann und für uns Christen Jesus Christus. Kein Mensch und keine menschliche Großleistung kann dies ersetzen.
Eine zweite Frage ist in diesem Zusammenhang wichtig. Wie genau hat Gott die Menschen von Babel bestraft? Hat er sie überhaupt bestraft?! Muss man das als „Strafe“ lesen, was passierte? Da heißt es im Vers 8: „So zerstreute sie Jahwe von dort in alle Länder, dass sie aufhören mussten, die Stadt zu bauen.“ Ist das eine Bestrafung? Ich bin mir nicht so sicher, denn im 1. Buch Mose kommt das Bild von Ausbreitung und Verstreuung ziemlich häufig als Segen vor.
Das Ausbreiten ist ein Segen des Schöpfers. Und ich denke, dass dasselbe auch für Babel gilt. Hier ist keine Strafe gemeint! Die Menschen bauten einen Turm nicht unbedingt aus Übermut, sondern um sich selbst zu schützen und ihre Einheitlichkeit zu kontrollieren.
Das war der Grund warum sie eine zentrale Stelle einrichten, wo man die Ordnung bewahren kann – und zwar mit Gewalt, wenn notwendig. Doch Gott ist damit nicht einverstanden und somit segnet er sie mit dieser Zerstreuung und mit vielen verschiedenen Sprachen. Warum tat Gott dies? Ist es vom menschlichen Standpunkt aus gesehen nicht sinnvoller vereint und gut organisiert ein Ziel zu verfolgen?
Gott sagte: “Sie sind ein einziges Volk mit einer gemeinsamen Sprache. Was sie gerade tun, ist erst der Anfang, denn durch ihren vereinten (organisierten) Willen wird ihnen von jetzt an jedes Vorhaben gelingen! Wir werden hinuntersteigen und ihre Sprache verwirren, damit keiner mehr den anderen versteht!”
War diese Handlung Gottes gegen die Menschen gerichtet? Nein, denn wenn sich unvollkommene Menschen vereinigen, organisieren, dann geht dies immer gegen Gott.
Ist das nicht eine gute Botschaft? Es muss nicht alles unter Gottes Himmel gleich aussehen. Es muss nicht alles nach dem gleichen Muster geschehen. Ja, Gott will, dass eine bunte Vielfalt entsteht. Neigen auch wir dazu, den Fehler der damaligen Menschen in Babel zu machen? Alles überschauen zu müssen, alles an einem Fleck zusammenhalten, damit keine Verluste entstehen und wir alles übersehen können? Oder lassen wir uns und anderen die Freiheit, ihre gottgeschenkte Individualität zum Ausdruck bringen? Aus diesem Grund ist der Gedanke den uns der Wachtturm vermitteln möchte; Gott bildet eine organisierte Nation, unbiblisch.
Wenn wir die Bibel lesen, so sollten wir verstehen lernen, dass Gott uns mit unseren Schwächen annimmt und durch Christus in Segen verwandelt. Ist das nicht eine gute Botschaft?
Mit dem Abschnitt 8 wird wieder einmal die Einzigartigkeit der NWÜ hervorgehoben
Zitat: „Mehr als 800 Jahre nach der Sintflut vereinte Jehova die Israeliten zu einer Nation. Gute Organisation war in allen Lebensbereichen nötig, besonders bei der Anbetung. Außer den zahlreichen Priestern und Leviten gab es zum Beispiel „Frauen, die am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft organisierten Dienst taten.“
Mit der Wendung „organisierter Dienst“ steht die NWÜ aber wieder einmal allein auf der weiten Flur verfügbarer Bibelübersetzungen. Und sie tut sich keinen Gefallen damit, zeigt sie doch, wie beseelt sie vom Begriff „organisiert“ und „Organisation“ ist, dass sie sogar nicht davor zurückschreckt, das Wort Gottes hier wieder in unzulässiger Weise zu verändern!
Dass Gott sein Volk geschlossen aus Ägypten herausgeführt hatte und sich dabei einer organisatorischen Struktur bediente, ist durch zahlreiche Machttaten, göttliche Kundgebungen und Anweisungen zweifelsfrei belegt. Natürlich hatte sich jeder in diesem Volk dem unterzuordnen. Doch als das Ziel dieser organisatorischen Struktur oder dieses Hilfsmittels mit dem Opfer Christi erreicht war, musste es eben Neuem weichen. So war es durch Gott vorhergesagt, und so wurde es gehandhabt.
Nun werden überzeugte Zeugen einwenden, ja wir befinden uns doch auch auf dem Weg ins neue System, und die Organisation führt uns auf diesem Weg dorthin! Leider ist ihre Überzeugung umgekehrt proportional zu ihrem Irrtum. Bedenken wir bitte, dass wir jetzt in der christlichen Ära leben, und es geht nicht um eine buchstäbliche Wanderung, sondern um die persönliche Beziehung zu Gott und um seine von ihm verliehene geistige Freiheit. Für eine „Organisation“, wie sie uns der Sklave heute in dieser Form überzustülpen sucht, gibt es keinerlei biblische Legitimation. Ebenso gut könnten wir das Mosaische GESETZ wieder aufzurichten suchen. In beiden Fällen käme dies nichts Geringerem als einer Zurückweisung des Loskaufsopfers Jesu gleich! Es ist außerordentlich wichtig diesen Gedanken zu verstehen.
Richten wir unser Augenmerk im Abschnitt 8 bitte einmal auf die einleitenden beiden Sätze:
„Mehr als 800 Jahre nach der Sintflut vereinte Jehova die Israeliten zu einer Nation. Gute Organisation war in allen Lebensbereichen nötig, besonders bei der Anbetung.“
Von der Nation springt man übergangslos auf „gute Organisation“. Im aufgeführten Beispiel mit den Israeliten gilt es allerdings zu bedenken, dass es nicht im Sinne Jehovas war, über sein Volk einen König zu setzen um eine „staatliche Organisation“ zu bilden. Jehova war ihr König, vor dem sich jede Familie, ja jeder Person selbst zu verantworten hatte.
Die staatliche „Organisation“ war jedenfalls in dieser Form ursprünglich nicht gottgewollt. Daher warnte Er die Israeliten vor den Folgen einer menschlichen Regentschaft und wies sie darauf hin, dass dies zum Verlust ihrer persönlichen Freiheit bis hin zur Knechtschaft führen würde.
Das Ziel unseres Königs Jesus Christus wird es sein, neben der Befreiung von Sünde und Tod auch die individuelle persönliche Freiheit herbeizuführen und mit ihr auch die mündige Eigenverantwortung des Menschen vor Gott.
„Mit Gottes Organisation Schritt halten“
Diese indirekte Aufforderung ergeht an das Organisationsvolk des Sklaven und überschreibt den letzten Studienartikel. Wir möchten und können hier nicht auf alle Ungereimtheiten und unbiblischen Aussagen dieses Artikels eingehen. Dennoch stellt sich uns die Frage: „Was will man mit diesem Artikel bewirken?“
Es geht dem Sklaven um nichts anderes, als den bedingungslosen Gehorsam und Einsatz für diese Organisation einzufordern, wobei man den entscheidenden Gedanken unterschlägt, dass ihre Lenkung nicht dem Geist Gottes folgt, sondern in den Händen einiger weniger Männer liegt.
Der Abschnitt 13 lässt deutlich erkennen, dass dem Sklaven offenbar sehr viel am Fortbestand seiner Organisation und damit an sich selbst liegt. Ganz ungeniert verbindet man hier in einem einfachen Satz Gott, „seine Organisation“ und die geistige Gesundheit seiner Mitglieder. – Ebenso einfach wie wirksam funktioniert die ständige Gehirnwäsche:„Gott möchte, dass wir zu ihm halten, immer seine Organisation unterstützen und dadurch geistig gesund bleiben“. – Hier ist wieder die Handschrift des Wiedersachers zu erkennen, denn eine solche Aussage sucht man in der Bibel vergeblich. Ist das denn wirklich so schwer zu erkennen?
Auch in Abschnitt 10 spielt die Organisation eine tragende Rolle: „Der irdische Teil der Organisation Jehovas geht auf verschiedenen Gebieten voran. Zum Beispiel verstehen wir die biblische Wahrheit immer besser. … Doch jeder von uns könnte sich fragen: Halte ich Schritt mit den Verbesserungen im Verständnis der biblischen Wahrheit? Lese ich täglich in der Bibel? Bin ich ein begeisterter Leser unserer Veröffentlichungen?”
Ist das Verständnis durch Sinn entstellende Erklärungen aus den Publikationen der WTG erst einmal beschädigt, bringen auch tägliches Bibellesen die wahren Aussagen und Zusammenhänge nicht mehr ans Licht. Begeistertes Lesen der WTG-Veröffentlichungen führt die betroffenen Menschen nur in ein noch größeres Abhängigkeitsverhältnis von der Organisation der WTG, führt vom Weg der Wahrheit weg und dafür hin zu unwahren Geschichten. So bedient sich der große Unhold einer weltumspannenden Organisation, um den Weg der Menschen zu Christus zu verbauen.
In der Distanzlosigkeit kaum mehr zu übertreffen ist die Empfehlung im Abschnitt 15: „Wer in Jehovas Gunst stehen und von ihm gesegnet werden möchte, muss seine Organisation unterstützen und Verbesserungen im biblischen Verständnis annehmen“. Im selben Abschnitt wird aber auch ausgeführt: „Der Brief des Paulus an die Hebräer half ihnen jedoch, anzuerkennen, dass sie„durch die Opfergabe des Leibes Jesu Christi ein für alle Mal geheiligt worden“ waren und nicht durch „Schlachtopfer, die gemäß dem GESETZ dargebracht wurden“. (Heb. 10:5-10)
Schön, dass man „die Opfergabe des Leibes Jesu zur Heiligung der Gläubigen ein für alle Mal“ zusammen mit der Negation der Schlachtopfer nach dem GESETZ erwähnt. Trotz dieser eindeutigen Erklärungen will uns der Sklave erneut in ein Joch selbsterbrachter Leistungen zwingen und uns so ganz unmerklich von Jesu Opfer wegbringen? Man hat zwar erkannt, dass Christus das Joch des GESTZES abgeschafft hatte, versucht aber nun seit über 100 Jahren erfolgreich die Menschen unter das neue Joch einer irdischen Organisation zuzwingen.
Wer die Organisation nicht unterstütze, sei es finanziell oder mit Zeit und Kraft, kann von Gott nicht gesegnet werden – im Klartext: unsere Rettung hängt von unserem persönlichen Einsatz und unserer Leistung in Verbindung mit der Organisation ab, das möchte uns dieser Artikel vermitteln.
Dann kommt eine Aussage, die an bewusster Irreführung nicht mehr zu überbieten ist:
„Ein Beispiel: Nach Jesu Tod gab es Tausende jüdische Christen, die für das mosaische Gesetz eiferten und sich nur schwer davon lösen konnten. Der Brief des Paulus an die Hebräer half ihnen jedoch anzuerkennen, dass sie „durch die Opfergabe des Leibes Jesu Christi ein für alle Mal geheiligt worden“ waren und nicht durch „Schlachtopfer, die gemäß dem GESETZ dargebracht“ wurden (Heb. 10:5-10).
Die meisten Christen jüdischer Herkunft dachten ohne Zweifel um und machten weiter Fortschritte. Auch wir müssen eifrig studieren und für verbessertes Verständnis des Wortes Gottes oder Veränderungen im Predigtdienst offen sein.“
Hier werden diejenigen, die sich weigern die „neuen verbesserten Wahrheiten“ des Sklaven zu akzeptieren mit den Juden verglichen, die sich weiter an das Gesetz klammerten und das Opfer Jesu ablehnten. Dies ist eine offensichtliche Verdrehung der Tatsachen.
Ist es nicht so, dass gerade der Sklave auf Werke pocht, die zur Rettung führen, Leistung und Einsatz bis zur Selbstaufgabe und so auf Umwegen statt des abgeschafften GESETZES wieder sein eigenes Joch, seine fordernde Organisation einführt?
Paulus spricht nicht nur von überflüssigen Opfern, die gemäß dem Gesetz dargebracht werden, sondern grundsätzlich von jeder Art selbst erbrachter Leistung.
„Denn nur durch seine unverdiente Güte seid ihr vom Tod errettet worden. Ihr habt sie erfahren, weil ihr an Jesus Christus glaubt. Dies alles ist ein Geschenk Gottes und nicht euer eigenes Werk. Durch eigene Leistungen kann man bei Gott nichts erreichen. Deshalb kann sich niemand etwas auf seine guten Taten einbilden.“ Epheser 2:8,9 Hfa
Er rettete uns – nicht, weil wir etwas geleistet hätten, womit wir seine Liebe verdienten; nein, seine Barmherzigkeit hat uns durch eine neue Geburt und die Taufe zu neuen Menschen gemacht. Das wirkte der Heilige Geist, den Gott uns durch unseren Retter Jesus Christus in reichem Maße geschenkt hat. So sind wir allein durch seine unverdiente Güte von aller Schuld befreit und warten voller Hoffnung auf das ewige Leben, das wir als seine Kinder erben werden. Titus 2:4-7 Hfa – Unverdiente Güte also, aber keine Organisation:
Fazit – Für unsere Rettung benötigen wir keine Organisation!
Es gibt nur einen, der uns vom Verständnis und der Annahme des Loskaufsopfers Jesu durch Glauben an ihn abbringen will, und das ist der Herrscher der Welt und seine Helfershelfer, die sich seit dem Turmbau zu Babel ihrer besonderen Organisationen bedient hatten.