Wer Jesus nachfolgen möchte, muss auch lernen, Menschen so zu sehen, wie er sie sah. Jesus sah nicht nur die Person, wie sie leibhaftig vor ihm stand, er sah sie nicht mit den Augen der Allgemeinheit, beurteilte sie nicht nach ihren Fehlern oder ihrem Stand in der Gesellschaft, er sah sie mit den Augen des Herzens.
Wie oft kommt es vor, dass wir einen Menschen nach dem äußeren Erscheinungsbild beurteilen, ohne zu wissen, was sich wirklich in seinem Herzen abspielt?
Menschen neigen dazu, andere schneller und kritischer zu beurteilen, als sich selbst.
Schnell hat man ein Urteil über den anderen gefällt, und einmal gefällt, hält es sich hartnäckiger, als Kaugummi unter dem Schuh. Dies ist gefährlich und verräterisch! Wer immerfort gut oder schlecht über andere redet, offenbart damit vor allem eines: seinen eigenen Charakter. In seinem Brief an die Römer ermahnt uns Paulus:
“Du bist nicht der Herr deines Nächsten. Mit welchem Recht willst du ihn also verurteilen?”
Schlecht über eine Person zu reden, ist gleichbedeutend mit Beurteilen und Verurteilen. Deshalb zitierte Matthäus auch die Worte Jesu aus seiner Bergpredigt:
“Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.”
Ernste Worte, aber dummerweise halten sich selbst Christen kaum daran. In meiner Zeit als Zeuge Jehovas fühlte ich mich immer unwohl, wenn über die sogenannten Weltmenschen gesprochen – oder besser gesagt – geurteilt wurde. Dieser Begriff „Weltmensch“ dient der Abwertung, will sagen: “Er ist kein Zeuge Jehovas und damit ein Angehöriger der “bösen Welt Satans”, ein Außenstehender, ein “Ungläubiger”, egal, ob religiös oder nicht, und egal, welcher Religion oder Glaubensrichtung er angehört: Er wird in Armageddon umkommen, falls er nicht ein “Zeuge Jehovas” wird, und die Organisation Gottes anerkennt.”
Der Wachtturm vom 15.4.1993 S. 15 Abs. 9 belegt beispielhaft, mit welcher Verachtung Jehovas Zeugen dazu gebracht werden, Menschen, die sich ihrer Organisation nicht bedingungslos anschließen, negativ zu beurteilen.
Aber nicht nur Außenstehende werden misstrauisch beobacht oder beurteilt, nein, auch innerhalb der Versammlung bewertet man die eigenen Mitbrüder und steckt sie in verschiedene Schubladen. Ein “schwacher Verkündiger”, ein „eifriger Verkündiger“, ein “Pionier”, ein “Ältester” u.s.w. Aber noch wichtiger ist die Frage: Wie steht er zur Organisation Jehovas?
Unter diesem Link ist ein Telefonat eines Ältesten mit einem Verkündiger zu hören, leider nur in englischer Sprache.
Inhalt, Ein Ältester möchte einem „schwachen Verkündiger“ helfen, mit Jehova wieder ins Reine zu kommen. Dieser Podcast bietet faszinierende Einblicke in die Mentalität der Zeugen Jehovas im Allgemeinen und der Ältesten der Zeugen Jehovas im Besonderen. Beachte, dass eines der Hauptprobleme des Ältesten darin besteht, festzustellen, ob der Bruder, offensichtlich ein „schwacher Verkündiger“, noch glaubt, dass die leitende Körperschaft der Kanal Gottes ist.
Er bemüht sich nicht, auf seine Fragen einzugehen. Die Frage, ob er immer noch an die Bibel glaubt, ob er Gott liebt, spielt für den Ältesten keine Rolle. Beachte auch, wie er die Organisation zum Synonym für Jehova macht, so dass das Verlassen der Organisation, gleichbedeutend mit dem Verlassen Jehovas ist und dass Zweifel, an den Lehren der Organisation, als Zweifel an Jehova und seinem Wort gewertet werden.
Gegen Ende des Gesprächs ist noch zu hören, wie der Älteste vergangene Fehler der leitenden Körperschaft entschuldigt, indem er behauptet, dass diese bereit sei zuzugeben, wenn sie sich geirrt habe und ihre Lehren anpasst, wenn „neues Licht“ hervorscheint.
Ich war seit über 60 Jahren Zeuge Jehovas und kann bezeugen, dass „das einzige, was die leitende Körperschaft nicht macht, ist, sich zu entschuldigen oder etwas einzugestehen.
Aber dies ist ein anderes Thema und hat nur indirekt etwas mit der Frage dieses Artikels zu tun.
Warum aber beurteilen man oft andere überhaupt herablassend und negativ?
Christus wusste, dass wir Menschen schnell zu falschen Urteilen neigen, die auf dem Äußeren und Meinungen anderer, über eine Person, beruhen. Schnell übernehmen wir das Urteil von anderen. Als er einmal in Kapernaum als Gast an einem Essen teilnahm, erteilte er seinem Gastgeber diesbezüglich – und auch uns – eine wichtige Lektion.
Ein schockierendes Ereignis
Lukas 7:36 berichtet darüber, wie der Pharisäer Simon Jesus zu sich nach Hause, zu einem Essen einlud. Jesus ging der negative Ruf voraus, dass er gerne die Gemeinschaft von Sündern und Zöllnern suchte und sogar mit ihnen aß, ein Verhalten, das von den „Gerechten“ als ungehörig betrachtet wurde. Hier unterschied sich Jesus von Nazareth von dem, was die Juden von ihren Rabbinern und Gesetzeslehrern gewohnt waren.
Der Bericht lässt erkennen, dass Simon seinem Gast Jesus nicht mit der gebotenen Höflichkeit begegnete, was möglicherweise an seiner negativen Voreingenommenheit, ihm gegenüber, lag.
In dieser Tafelrunde aßen und unterhielten sich Simon, Jesus und die anderen Gäste, wie es damals üblich war. Die Unterhaltung stockte, als plötzlich eine weibliche Person eintrat, die anscheinend keine Einladung erhalten hatte. Sie war eine Sünderin, und in modernen Übersetzungen, Lukas 7:37 GN, wird sie als Prostituierte identifiziert. Lukas beschreibt das Geschehen im Kapitel 7:36-38 wie folgt:
“Ein Pharisäer hatte Jesus zum Essen eingeladen. Jesus ging in sein Haus und legte sich zu Tisch. 37 In derselben Stadt lebte eine Frau, die als Prostituierte bekannt war. Als sie hörte, dass Jesus bei dem Pharisäer eingeladen war, kam sie mit einem Fläschchen voll kostbarem Salböl. 38 Weinend trat sie an das Fußende des Polsters, auf dem Jesus lag, und ihre Tränen fielen auf seine Füße. Mit ihren Haaren trocknete sie ihm die Füße ab, bedeckte sie mit Küssen und salbte sie mit dem Öl.” GN
Wir können uns die Reaktion der Gäste zu dieser aufdringlichen Person vorstellen: Was glaubte denn diese Frau, wer sie sei? Der ungeladene Gast nahm jedoch von der Gesellschaft nicht weiter Notiz, sondern interessierte sich nur für Jesus von Nazareth. In diesen wenigen Augenblicken erfüllte sie nur der eine Gedanke, nämlich seine Gegenwart zu suchen. Nun starrten sie alle auf diese Frau, und man fragte sich, was sie wohl vorhaben mochte. Sie hielt eine kleine Alabasterflasche in der Hand, das konnte jeder sehen. Damit kniete sie vor Jesus nieder und fing an zu weinen, wobei ihre Tränen auf seine Füße fielen.
Dann tat sie etwas, was für eine ehrbare Frau in der jüdischen Kultur jener Zeit undenkbar war: Mit ihren Haaren trocknete sie die Füße Jesu und dann küsste sie sie auch noch – sozusagen als hautnaher Ausdruck ihrer Ehrerbietung. Danach rieb sie seine Füße, mit dem wohlriechenden Salböl aus ihrer Alabasterflasche, ein. Unerhört, ja geradezu peinlich, muss das vor allem Simon, dem Gastgeber, gewesen sein. Zum besseren Verständnis des Berichtes nach Lukas bedenken wir bitte, dass man damals mit ausgestreckten Beinen auf niederen gepolsterten Bänken zu Tisch lag.
Für die Sünderin spielte es keine Rolle, dass man wusste, wer sie war. Es ist anzunehmen, dass sie Jesus vom Hörensagen, als den verheißenen Messias und Erlöser der Menschheit, anerkannte und bei sich beschlossen hatte, sich vor ihm bei nächster Gelegenheit zu demütigen, ohne sich dabei von ihrem Vorhaben irgendwie abbringen zu lassen. Doch Jesu Gastgeber, Simon der Pharisäer, entsetzte sich. Wie konnte sich diese sündhafte Frau mit solcher Kühnheit anmaßen, sein Gastmahl so empfindlich zu stören und seine Gäste durch ihre Gegenwart vor den Kopf zu stoßen?
Wie alle, die sich für besonders gerecht halten, hatte Simon seine eigenen Vorstellungen darüber, wie sich „ein wahrer Diener Gottes“ zu verhalten habe. Demnach hätte sich Jesus nicht von der Frau berühren lassen dürfen: “Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüsste er, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin.” Lukas 7:39
Diese Bemerkung ließ erkennen, dass er Jesus nicht als den Sohn Gottes akzeptierte. Diese kritische Haltung des Unglaubens war typisch für die stolzen Pharisäer der damaligen Zeit im Allgemeinen, denn die Bezeichnung “Pharisäer” bedeutete “die Abgesonderten”, abgesondert vom gemeinen Volk, dessen Verhalten nicht dem Gesetz Mose entsprach.
Eine vergleichbare Einstellung kann man auch bei Jehovas Zeugen im Allgemeinen, gerade bei den Ältesten in den Versammlungen, besonders ausgeprägt beobachten. Jehovas Zeugen betrachten sich ebenfalls, als aus der übrigen Menschheit herausgehoben und von ihr abgesondert, als die Einzigen, die die Gebote Gottes ernst nehmen und umsetzen, um so einen Zugang zu Gott zu finden. Sie sind zwar der Ansicht, sie würden durch ihren “Predigtdienst” zeigen, dass sie die Menschen lieben, aber sie vermeiden jeden näheren Kontakt zu den “Weltmenschen” im Gegensatz zu Jesus Christus, der offen und ohne Vorurteile auf die Menschen zuging.
Diese Überheblichkeit zeigt sich leider bei vielen Ältesten in ihrer Eigenschaft als Hirten der Versammlung. Bei ihrem Umgang mit “Sündern”, die vor einem sogenannten Rechtskomitee erscheinen müssen, tritt diese hochmütige Einstellung ganz besonders deutlich hervor. Welche Absicht verfolgt man denn, bei einer solchen “Komiteeverhandlung”? Zeigt man für die Probleme unglücklich Gestrauchelter Verständnis, will man gütig helfen, gnädig vergeben oder nur tadeln und hart bestrafen? Vordergründig beteuert man, nur beste Absichten zu haben und erklärt, man wolle dem Sünder nur dabei helfen, mit Gott wieder ins Reine zu kommen. Da erhebt sich schon die Frage, wie diese Männer, die selbst darauf angewiesen sind, durch das Opfer Jesu mit Gott ins “Reine zu kommen”, einem Sünder helfen könnten, dieses Ziel zu erreichen. Nun kann man diese Männer, die in aller Regel wirklich wohlgesonnen sind, wegen ihrer Vorgehensweise nicht einfach verurteilen. Denn sie sind alle gehalten, nach den Anweisungen ihres schriftlichen Leitfadens, der den Titel :“Hütet die Herde Gottes” (auch “Hütebuch” genannt) trägt, vorzugehen.
In diesem Buch für Älteste geht es in erster Linie darum, in welchen Situationen sie in einem Rechtskomitee zusammenkommen sollten, um zurechtzuweisen, zu bestrafen oder jemanden von sogenannten Dienstvorrechten zu entbinden, mit dem Ziel, ihn wieder auf Kurs zu bringen. Dem Sünder wird vermittelt: Du musst dich jetzt schon anstrengen, kämpfen und dein Äußerstes geben, wenn du wieder als achtbares und wertvolles Glied der Versammlung gelten möchtest.
Wie anders war doch Jesus gegenüber Sündern eingestellt. Er kannte ja die Mentalität der Pharisäer, und so wandte er sich an seinen Gastgeber, indem er ihn mit Namen ansprach: “Simon, ich habe dir etwas zu sagen.” Lukas 7:40
Jesus redete mit der Autorität des Herrn und Lehrers, der er ja auch war. So kann man sich vorstellen, wie Simon und seine Gäste reagiert haben mussten, als Jesus seinen Blick auf ihn richtete, um ihm etwas zu sagen. Jesus war dabei, ihm eine wichtige Lektion zu erteilen und benutzte hierfür das Beispiel von zwei Schuldnern mit ihren unterschiedlich großen Schulden:
“Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Einer war fünfhundert Silbergroschen schuldig, der andere fünfzig. Da sie aber nicht bezahlen konnten, schenkte er’s beiden. Wer von ihnen wird ihn am meisten lieben?” Luk. 7:41-42
Simon antwortete, wie wohl jeder vernünftige Mensch geantwortet hätte: “Ich denke, der, dem er am meisten geschenkt hat.” Das war die Antwort, die Jesus erwartet hatte, und er antwortete: “Du hast recht geurteilt.” Vers 43
Was an Jesu Gleichnis jedermann einleuchtete, konnte Simon aber nicht auf die, für ihn gerade sehr unangenehme, Situation mit der Frau übertragen, die Jesus gerade die Füße gewaschen hatte. Und auch einem Zeugen Jehovas fällt es schwer, hier einen Bezug zu erkennen. Deshalb hakte Jesus nach und fragte: “Siehst du diese Frau?”
Jesus stellte Simons Haltung der Haltung der Frau gegenüber. Als Gastgeber hatte Simon Jesus sogar die damals übliche Höflichkeit versagt, die man jedem Gast erwiesen hätte, der auf den staubigen Straßen Galiläas unterwegs war. Simon muss sich mit seiner abschätzigen Haltung ertappt gefühlt haben, als ihn sein Gast mit diesen Worten, aus Luk. 7:44-46, ins Gebet nahm:
“Ich bin in dein Haus gekommen; du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben; diese aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit ihren Haaren getrocknet. Du hast mir keinen Kuss gegeben; diese aber hat, seit ich hereingekommen bin, nicht abgelassen, meine Füße zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; sie aber hat meine Füße mit Salböl gesalbt.”
Simon war beschämt, denn als aufmerksamer Gastgeber wäre er gehalten gewesen, zu tun, was nun die Frau an seiner Stelle getan hatte, und Jesus sagte zu Simon: “Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel Liebe gezeigt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.” Vers 47
Der Sünderin sagte Jesus: “Dir sind deine Sünden vergeben.” Vers 48
Simon und seine Gäste wunderten sich, über Jesu Feststellung gegenüber der Frau: “Da fingen die an, die mit zu Tisch saßen, und sprachen bei sich selbst: Wer ist dieser, der auch die Sünden vergibt?” Zum Schluss sagte Jesus der Frau: “Dein Glaube hat dir geholfen; geh hin in Frieden!” Luk. 7:50
Wir dürfen davon ausgehen, dass sich diese Lektion in Simons Gedächtnis unauslöschlich eingegraben hatte, denn Jesus lehrte sie wie einer, der Macht hat und nicht wie ihre Schriftgehrten. Mat. 7:29
Ein verwandter Gedanke aus Röm. 13:8 rundet diese Lektion ab, wenn Paulus dort schreibt:
“Bleibt niemand etwas schuldig – außer der Schuld, die ihr niemals abtragen könnt: der Liebe, die ihr einander erweisen sollt. Wer den Mitmenschen liebt, hat alles getan, was das Gesetz fordert.” GN
Jesus Christus, unser Hirte und Vorbild trat als vollkommener Sohn Gottes, nicht als Inquisitor auf. Er forschte nicht im Leben dieser Sünderin nach, um herauszufinden, was sie im Einzelnen alles getan hatte und ob sie auch wirkliche Reue zeigen würde. Es reicht ihm offensichtlich völlig aus, wenn ein Sünder sich dessen bewusst ist und Jesus als den von Gott gesandten Erlöser erkennt und glaubt, dass dieser Glaube Sünden tilgen kann. Das brachte die ungebetene Sünderin durch ihre Handlungen Jesus gegenüber zu Ausdruck.
Rufen wir uns kurz ins Gedächtnis zurück, was Simon und seine Gäste gesehen hatten: Jesus betrat das Haus. Er aß mit den Gästen und beteiligte sich an der Unterhaltung. Die als Sünderin bekannte Frau trocknete Jesu Füße mit ihren Haaren. Simon zeigte darüber sein Missfallen. Sicher zeigte sich auf dem Gesicht der Frau Dankbarkeit, als Jesus ihr sagte, dass ihre Sünden vergeben waren. Ihr aufrichtiges beherztes Auftreten wurde über Erwarten belohnt.
Wie schätzten sich Jehovas Zeugen ein?
Was will Jesus uns mit dieser Begebenheit denn zeigen? Er will uns begreiflich machen, dass wir uns selbst nur dann in realistischer Weise erkennen können, wenn wir das von Sünden erlösende Werk unseres himmlischen Vaters voll erfassen und bejahen, dass er durch seinen Sohn verwirklicht hat.In den Sprüchen Salomos lesen wir: “Manchem scheint ein Weg recht; aber zuletzt bringt er ihn zum Tode.” Spr. 14:12; 16:25.
Es ist einfach nur tragisch, wenn sich Menschen auf dem richtigen Weg wähnen und davon überzeugt sind, den Willen Gottes zu verstehen und zu tun, wo doch in Wirklichkeit das krasse Gegenteil zutrifft. Das was die Sünderin tat, hat nichts mit Glaubenswerken zu tun. Jehovas Zeugen werden dahingehend belehrt, dass sie durch gute Taten und Werke an und für Jesus gerettet werden. Was die Sünderin hier an Jesus tat, war eine Geste warmherziger Liebe, und Jesus reagierte angerührt, auf diese Geste der Liebe und des Vertrauens.
Wir alle fühlen uns zu Menschen, die warmherzig und kompetent sind, hingezogen und verachten Menschen, die sich als kalt und inkompetent herausstellen. Bevor wir andere in unserem Herzen negativ beurteilen, sollten wir diesen wichtigen Gedanken, aus Jakobus 2:13, im Sinn behalten:
“Wer selbst kein Erbarmen gehabt hat, über den wird auch Gott erbarmungslos Gericht halten. Wenn aber jemand barmherzig war, dann gilt: Das Erbarmen triumphiert über das Gericht.”
Wer andere herabwürdigt, möchte sich selbst aufwerten, und je höher man sich in seiner Selbstwahrnehmung sieht, umsogrößer ist die Gefahr, sich über andere zu stellen oder zu beurteilen.
Paulus war sich dieser Gefahr, nach seiner Bekehrung vom Pharisäertum, bewusst, der aktive Pharisäer Simon hingegen, der ihn eingeladen hatte, war sich dessen nicht bewusst. Auch als Zeuge Jehovas erliegt man schnell einer trügerischen Selbsteinschätzung. Ihr kritischer und verurteilender Blick auf andere Menschen trennt sie von Jesus, sie folgen dem, was ihnen von ihrer Führung, als Weg der Rettung, vermittelt wird. Sie vertrauen auf ihre Werke und ihren Gehorsam, gegenüber einer Gruppe von Männern, die sich als Herren ihres Glaubens bezeichnen. Aber nicht nur Jehovas Zeugen können etwas von dem Umgang Jesu mit dieser Sünderin lernen, nein, wir alle, die wir den Anspruch haben, Christus nachzufolgen.
Die Sünderin, die Jesus die Füße wusch, wusste ja genau, dass sie eine verachtete Prostituierte war, auf die man herabblickte. Sie wusste, dass es ihr an der Vergebung für ihre Sünden fehlte, und sie drückte ihre Dankbarkeit, gegenüber Jesus, so aufrichtig und von Herzen kommend aus, wie sie es nur konnte. Das Herz von Simon dem Pharisäer hingegen war verschlossen. Er verstand nicht, dass Jesus kam, um die Sünder zu rufen, ohne Vorurteile lädt er alle ein: “Komm folge MIR nach!”
Das ist sehr sehr gut und treffend geschrieben und trifft den Nagel auf den Kopf. Vielen Dank für den guten Beitrag.
… ich weiß jetzt nicht soo richtig, mit deinem Aufsatz … wie von mir gelesen… (dass mehrfach) … umzugehen bitte nicht falsch verstehen Luk 7 : ab 36 / inklusive Parallelstellen und wie bei anderen NT Zeitzeugen … wie in Math 29:7 zu lesen ist … spannend spannend, … immer wieder jedwede auch von Dir … dargestellte Position Absolut nur… 🤷♂️, gefühlt von mir… Neuzeitlich „geht mir gelesen … ˋgerade etwas‘ … gegen den Strich“ 🤷♂️… ?… Verständnis zu haben für neuzeitliche „ Pappnasen“ … ??! … NÖö! dennoch 😉… allet juut (😉… wirklich) Dennoch toller Aufsatz bin gespannt, wie… Weiterlesen »
Ja, Menschen neigen dazu, andere schneller und kritischer zu beurteilen als sich selbst. Das merkt man auch zwischendurch hier und im Forum. Ich danke dir Bruder für diese hervorragenden Artikel! Das gute Beispiel mit der Sünderin zeigt das wahre Gesicht der stolzen Selbstgerechten, die sich anmassen andere zu erniedrigen und bloss zu stellen. Statt wie Jesus mit dem Auge des Herzens zu sehen. Einem Menschen nicht vorschnell in einer falschen Schublade zu stecken. Sondern in seinen Herzen hinein zu schauen. Liebe setzt nicht nur voraus, dass ihr Gegenstand in seinem Dasein wahrgenommen und in seinem Sosein verstanden, sondern auch, dass… Weiterlesen »
Ihr Lieben, im sog. “Geistigen Paradies” (welch ein Hohn und nichtssagende Begriffsschöpfung) der WTG zählt nur der schöne Schein, Zahnpastalächeln, demonstrativ zur Schau gestelltes “Glücklichsein”, das Projizieren “geistiger Stärke” nebst der Sucht, möglichst “jemand zu sein” und möglichst “theokratisch prominent” zu sein usw. “Warmherzigkeit”, echte Wertschätzung und Respekt anderen Menschen gegenüber, egal, wer sie sind, wie sie aussehen oder wie hoch sie auf der Org-Hierarchieleiter stehen; ECHTE (zwischenmenschliche) “Kompetenz”? Nicht so gefragt. DIE ORG und IHRE Interessen zählen – alles andere ist unwichtig. Als Beleg für dieses “Nur das auf hochglanzgeputzte Äußere zählt” hier folgende, an “KA”-Frauen gerichtete “Anweisung” der… Weiterlesen »
Schön das dieses Thema der Toleranz aufgegriffen wird. Diese Woche habe ich geschäftlich übernachten müssen und bin zufällig bei einer Familie gelandet die Baptisten sind. Wir haben uns religiös ausgetauscht und mir sind 2 Dinge sehr angenehm aufgefallen. was für einen tiefen Glauben sie an Christus haben das sie im Glauben nach Gemeinsamkeiten suchten, statt nach Differenzen Im Laufe des Gespräches sind natürlich auch differenzierte Meinungen aufgetaucht, aber sie stellten kein Problem dar. Im Vordergrund standen die Erfahrungen und der persönliche Glaube, der jeden von uns antrieb. Zudem waren wir uns einig, das man sich sowohl jederzeit in der Auslegung… Weiterlesen »
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Danke für den guten Beitrag. Ich glaube das ist der entscheidende Unterschied zwischen einem Zeugen Jehovas und einem Christen, ob er Menschen mit den Augen Jesu, also des Herzens sehen kann oder nicht. Gnade und Barmherzigkeit spielen dabei eine Schlüsselrolle. Jesus sieht bei der Sünderin Kleinigkeiten die dem selbstgerechten Pharisäer Simon entgangen sind. Auch verfügt er über den Heiligen Geist und die Macht Sünden zu vergeben. Er kann auch das Maß der Liebe einer Person sehen. All das können wir nicht. Hinzu kommt die trügerische Selbsteinschätzung aus unserer Zeit als Zeugen Jehovas die uns unbescheiden und borniert hat werden lassen… Weiterlesen »
Ihr Lieben, ist zwar etwas off-topic, wird aus aktuellem Anlass aber dennoch hier gepostet: Wer sich bereits den Januar-Brotkasten angetan hat, wurde Zeuge eines der schlimmsten und abscheulichsten WTG-Machwerke an angsterzeugender und verstörender Manipulation, und zwar AN KINDER GERICHTET. Es handelt sich um den von seiner Nichtexzellenz AntMo3 voller Stolz und Verve angekündigten Philipp & Sophia-Video Nr. 40, in dem ein völlig verstörter und am Boden ZERstörter Philipp zum Besten gegeben wird (schluchzend: “Kann Jehova JEMALS WIEDER mein Freund sein?”), dessen unermessliches und ungeheuerliches Verbrechen darin bestand, sich BEINAHE (!) einen Geburtstags-Cupcake zugeführt zu haben (er tat es nicht) und… Weiterlesen »
wg. Simon dem Pharisäer: zuerst muss man grundsätzlich anerkennen, dass er eine edle Tat beging. Er war gastfreundlich und lud Jesus zum Essen ein. Dies weil er mehr über ihn erfahren wollte. Eigentlich sehr positiv … des weiteren wg. der Sünderin: im allgemeinen war es durchaus so, dass Sünder/Sünderinnen bekannt waren. Dazu gehörten zB eben Steuereinnehmer für die Römer oder Metzger von unreinen Tieren usw. … Berufe, die gem. mosaischem Gesetz ja nicht erlaubt sind. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass zur Zeit Jesu die Bevölkerung in einem quasi “Verelendungsprozess” befand.. eine kleine Oberschicht (5%)… dann Handwerker und Bauern… Weiterlesen »