Von Meleti Vivlon, Beroean Pickets
Notwendigerweise ist dieser Artikel länger als üblich. Das liegt an zwei Wachtturm Studien Artikel von 1934. Diese alten Artikel enthielten einen Wortschwall, der zweimal größer ist als in den heutigen Ausgaben, was praktisch einer Betrachtung von vier Studienartikeln auf einmal entspricht. Wegen fehlender deutschen Ausgaben, sind die Zitate aus diesen Ausgaben frei übersetzt.
Eine scheinbar kleine Änderung im lehrmäßigen Denken der Zeugen Jehovas wurde auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung eingeführt. Der Redner, Bruder David Splane von der Leitenden Körperschaft, bemerkte, dass schon seit einiger Zeit in unseren Publikationen Vor- und Gegenbilderbeziehungen nicht mehr benutzt werden. Er betonte, dass wir nur dann Vor- und Gegenbild Beziehungen gebrauchen sollten, wenn Jehova sie selbst dazu gemacht hat und explizit in der Bibel als solche bezeichnet werden.
Er erklärte, dass andere wie die Puritaner, Baptisten und Kongregationalisten das Studium der Typologie spannend fanden und es daher kein Wunder war, dass die frühen Bibelstudenten genauso empfanden. Er sprach von unserer Verwendung der „Ägyptischen Pyramide“, die wir „die steinerne Bibel“ nannten, die die „Zeitalter der Menschheit“ erklärt. Dann, um die richtig Einstellungen zu zeigen, die wir heute haben sollten, sprach er von einem früheren Bibelstudenten, Arch W. Smith, der es sich zum Hobby machte, die Maße der Pyramide zu studieren um gegenbildliche Parallelen zu ziehen. 1928 jedoch, als der Wachturm den Gebrauch „einer von Heiden gebauten Pyramide“ als Vorbild verwarf, willigte Bruder Smith ein. „Er hat Verstand über Gefühl gewinnen lassen.“ (Lasst uns diese Worte im Moment merken, denn sie werden uns bald leiten.)
Um unsere neue Position zum Gebrauch von Vor- und Gegenbildern zusammenzufassen, erklärte David Splane:
„Wer ist es der entscheidet ob eine Person oder ein Ereignis ein Vorbild ist wenn das Wort Gottes nichts dazu sagt? Wer ist dazu qualifiziert? Wie antworten wir? Wir können es nicht besser, als Bruder Albert Schröder zu zitieren, der sagte ‚Wir müssen sehr sorgfältig sein wenn wir Berichte in den Hebräischen Schriften als prophetisches Muster oder Vorbild verwenden, wenn diese Berichte in den Schriften selbst nicht so angewendet werden‘. Ist das nicht eine wunderschöne Aussage? Damit stimmen wir überein.” Später erklärte er, dass wir sie nicht gebrauchen sollten „wo die Schriften selbst sie nicht als solches bezeichnen. Wir können einfach nicht über das hinausgehen, was geschrieben steht.“ – David Splane, 2014 Jahreshauptversammlung der Zeugen Jehovas.
UNBEABSICHTIGTE KONSEQUENZEN
Viele von uns Älteren, die so etwas hören, werden sicherlich mit großer Erleichterung aufatmen. Wir werden uns an einige verrückte Vor- und Gegenbilder erinnern – wie Rachels zehn Kamele, die Gottes Wort darstellen, Samsons toten Löwen, der den Protestantismus vorschattet – und denken, „Wenigstens beginnen wir, über diese Dummheiten, hinauszuwachsen.“ (Englisch: w89 7/1 S.27 Abs.17; w67 2/15 S. 107 Abs. 11)
Unglücklicherweise, was nur sehr wenige erkannt haben, ist, dass mit dieser neuen Position einige verblüffende unbeabsichtigte Konsequenzen verbunden sind. Was die leitende Körperschaft mit dieser Wende getan hat, ist, dem Kern unserer Glaubenslehre, die Errettung der anderen Schafe, den Boden unter den Füßen wegzuziehen.
Es scheint, das selbst die Glieder der leitenden Körperschaft sich dieser Entwicklung nicht bewusst waren, wenn wir von der Tatsache ausgehen, dass Bruder Splane sich in seiner Rede, wiederholt auf die anderen Schafe bezieht, ohne jeden Anflug von kleinster Ironie zu reflektieren. Es ist, als ob er selbst unwissend der Tatsache ist, dass unsere ganze Lehre der anderen Schafe und der irdischen Hoffnung für gläubige Christen vollständig und ausschließlich auf mehrfachen Vor- und Gegenbildern aufgebaut ist, die in den Schriften selbst nicht zu finden sind. Die Beweise, die im weiteren Verlauf dieses Artikels aufgedeckt werden, werden zeigen, dass wir genau das getan haben, was David Splane sagte nicht zu tun. Wir sind also ganz klar „über was geschrieben steht, hinausgegangen.“
Diese Aussage wird sicherlich von den meisten Zeugen, die das zum ersten Mal lesen, kurzer Hand zurückgewiesen werden. Wenn du einer von ihnen bist, dann bitte ich dich, uns nur eine Gelegenheit zu geben, zu beweisen, dass diese Aussage auf Tatsachen gründet, die aus unseren eigenen Publikationen hervorgeht.
Uns wurde oft gelehrt, die Lehre von den anderen Schafen sei erstmals Mitte der 1930er durch Rutherford eingeführt worden. Doch nur wenige von uns haben die entsprechenden Artikel jemals gelesen. Das wollen wir jetzt tun. Die Zeit dafür lohnt sich, denn es geht um eine wesentliche Lehre; wahrlich, es geht um eine Frage der Rettung. [ ]
SEINE GÜTE, 1. TEIL – THE WATCHTOWER , 1. AUGUST 1934
Rutherford beginnt diese kontroverse Vorstellung durch einer Zusammenfassung von zwei Themen in einem zweiteiligen Artikel mit dem harmlosen Titel „Seine Güte“.
„Christus Jesus, der Rechtfertiger, wird die Bösen vernichten; aber die Güte Jehovas hat einen Ort der Zuflucht bereitet für die, die jetzt ihre Herzen der Gerechtigkeit zuwenden, danach streben sich mit Jehovas Organisation zu verbinden. Diese sind als die Jonadab Klasse bekannt, denn sie wurden von Jonadab vorgeschattet.“ (Abs. 3)
Beachte zunächst, dass der Ort der Zuflucht nicht für die Gesalbten, sondern für eine zweite Klasse, bekannt als „die Jonadabe“, bestimmt ist.
„Diese liebevolle Vorkehrung von Jehova, die er zum Zeitpunkt des Treuebundes bekannt machte, zeigt, dass die Zufluchtsstätten Gottes liebende Güte vorschatten, zum Schutz der Menschen guten Willens während Harmagedon…“ (Abs. 4)
„Gott machte es seinem Volk bekannt, dass das von ihm gesprochene Wort, aufgezeichnet in 5. Mose, seit dem Kommen Jesu Christi zum Temple [etwa 1918][ ], Anwendung findet und wir dürfen erwarten, dass die Vorkehrung der Zufluchtsstätten, entsprechend der Prophezeiung, in direkter Nähe zum Zeitpunkt der Aufnahme der glaubenstreuen Nachfolger Jesu Christi in den Königreichsbund, eine gegenbildliche Erfüllung hat.“ (Abs. 5)
Man fragt sich wie “Gott … seinem Volk“, diese gegenbildliche Beziehung, „bekannt machte.” Rutherford glaubte nicht das der Heilige Geist die Wahrheiten offenbarte, sondern das Jehova, seit 1918, Engel gebrauchte um zu seiner Versammlung zu sprechen. [ ]
Wir können Rutherfords Ausrutscher, dass die Zufluchtsstätten in den Prophezeiungen festgelegt waren, entschuldigen. Sie waren eine gesetzliche Einrichtung, aber sie wurde nie in einer biblischen Prophezeiung erwähnt. Trotzdem, wir haben jetzt noch eine zweite neuzeitliche Erfüllung. Erstens, die Jonadab Klasse und nun die neuzeitliche Zufluchtsstätte.
„Das Einrichten der Zufluchtsstädte war eine Verfügung für die, die in Not waren, denen Gott eine Vorrichtung schuf zum Schutz und zur Zuflucht in Zeiten der Bedrängnis. Das war Teil der Prophezeiung, und, als eine Prophezeiung, muss sie sich zu einem späteren Zeitpunkt, wenn der größere Moses kommt, erfüllen.“ (Abs. 7)
Was für ein wunderschönes Beispiel für einen Zirkelschluss! Die Zufluchtsstätten waren prophetisch, weil sie eine prophetische Anwendung haben und das wissen wir, weil sie prophetisch waren. Ohne aus dem Schritt zu kommen, fährt Rutherford im nächsten Satz fort:
„Am 24. Februar 1918 wurde zum ersten Mal, durch des Herrn Gnade, offenkundig durch seine Vorsehung und Führung, die Botschaft „Die Welt ist am Ende – Millionen jetzt Lebender werden nie sterben!“ in Los Angeles verkündet, und danach wurde sie mündlich und durch gedruckte Publikationen in der ganzen „Christenheit“ proklamiert. Niemand von Gottes Volk verstand damals diese Angelegenheit vollständig; aber seit sie in den Tempel kamen, sehen und verstehen sie, dass die, die auf Erden leben mögen und nicht sterben, die sind, die jetzt, auf den Streitwagen‘ steigen, so wie Jonadab der Einladung Jehu’s folgte zu ihm auf den Streitwagen zu kommen.“ (Abs. 7)
Man kann sich nur wundern, wie dieser Mann, mit einer ungebremsten Unverfrorenheit, eine seiner größten Demütigungen in einen Triumpf verwandelte. Die Rede von 1918, auf die er sich als eine ‚offenkundige Führung‘ Gottes bezieht, war wohl sein größter Fehlschlag. Sie baute auf der Voraussetzung auf, dass 1925 die Auferstehung der ehemaligen würdigen Männer – wie König David, Moses und Abraham – und den Beginn von Harmagedon sehen würde. Jetzt, nahezu ein Jahrzehnt nach dem Fiasko von 1925, röhrt er noch genauso das Diktum, es wäre von Gott gekommen. Wir wissen aber, dass die Millionen Lebender von 1918 nicht mehr da sind. Selbst Rutherfords Versuch, hier den Beginn von 1918 auf 1934 zu verlegen, ist, im Lichte der Geschichte, ein offenkundiger Fehlschlag. Die Millionen der damals Lebenden sind gestorben.
Absatz 8 ist der ‚Show-me-the-money‘-Moment, denn Rutherford beschränkt seinen Aufruf zur Mittelbeschaffung nicht auf die Gläubigen.
„Es war Jehovas Gebot, dass den Leviten 48 Städte mit ihren Weidegründen gegeben werden sollten. Das zeigt, dass das Volk der ‚Christenheit‘ kein Recht hat Jehovas Diener, besonders seine gesalbten Zeugen, aus dem Land zu drängen, sondern es muss ihnen Handlungsfreiheit erlauben und einen vernünftigen Beitrag zu ihrem Unterhalt zugestehen. Das unterstützt die Schlussfolgerung, dass die, die Literatur erhalten….etwas dazu beitragen sollten, die Kosten der Publikationen zu decken….“ (Abs. 8)
Die Schlussfolgerung, dass die Mitglieder der Kirchen der Christenheit ihnen für den Unterhalt der Priester Klasse der Zeugen Jehovas „einen vernünftigen Beitrag erlauben muss“, mag manchen mutig erscheinen, aber es deutet auf einen beunruhigenden Verlust der Realität hin. Es enthüllt auch eine allgemeine Gefahr von zusammengebastelten Vor- und Gegenbildern: Wo hört man auf? Wenn es eine wirkliche Verbindung zwischen A und B gibt, warum dann nicht auch zwischen B und C. Und wenn C, warum nicht auch D, usw. usw. ad absurdum. Das ist genau das was Rutherford in den folgenden Absätzen macht.
In Absatz 9 wird uns gesagt, dass es sechs Zufluchtsstätten gab. Da die Sechs Unvollkommenheit symbolisiert, stellt die Zahl hier „Gottes Vorkehrung für Zuflucht während es noch unvollkommene Umstände auf Erden gibt“ dar.
Dann in Absatz 11, wird uns gesagt, warum die Zufluchtsstätten Israels die Organisation der Zeugen Jehovas symbolisieren.
„Diese Schutzstädte symbolisierten die Organisation derer, die ganzherzig Gott und seinem Tempeldienst ergeben sind. Es gab keinen anderen Platz, den der Totschläger zum Schutz oder Sicherheit finden konnte. Dies ist ein starker Beweis, dass die Jonadab Klasse, die Zuflucht vor dem Tag der Rache sucht, sie nur in Jehu’s Streitwagen findet, das heißt, in Jehovas Organisation, dessen Haupt und großer Hoher Priester Jesus Christus ist.“
Jonadab hat niemals eine Zufluchtsstätte gebraucht, die Jonadab Klasse dagegen braucht sie. Jonadab bestieg den Streitwagen Jehu’s auf seine Einladung und nicht weil er ein Totschläger war. Jehu’s Streitwagen ist somit ein Vorbild für die neuzeitliche Organisation der Zeugen Jehovas. Die Jonadab Klasse dagegen, erfüllt eine doppelte Aufgabe, als neuzeitlicher Jonadab und gegenbildlicher Totschläger. Alles das, biblisch unbegründet und bloße Vermutung, ist ein starker Beweis?!
„Die Zufluchtsstätten wurden eingerichtet, nachdem die Israeliten Kanaan erreichten …. Dies entspricht in etwa der Zeit als das Elisa-Jehu-Werk beginnt … 1918 brachte Jesus den noch auf Erden vorhandenen glaubenstreuen Überrest über den neuzeitlichen Jordanfluss in das „Land“, oder in den Königreichs Zustand … Die Priester, die die Bundeslade trugen, waren die ersten, die ins Wasser des Jordans traten und im Fluss auf trockenem Boden Stand hielten, bis das Volk ihn überquert hatte. (Jos. 3:7,8,15,17) Bevor die Israeliten den Jordan Fluss überquerten, hat Moses, auf Jehovas Anweisung, drei Städte, an der Ostseite des Flusses, zu Zufluchtsstätten festgelegt. Und ebenso, bevor der Überrest in den Tempel versammelt wurde, hat der Herr dafür gesorgt, dass die Botschaft, „Millionen jetzt Lebender werden nie sterben“, verbreitet wurde, was natürlich bedeutet, dass sie sich, den vom Herrn erklärten Bedingungen, unterordnen müssen. Damit begann auch eine Ankündigung, dass das Elia-Werk beendet war. Es war für die glaubenstreuen Nachfolger Jesu Christi eine Übergangszeit vom Elia- zum Elisa-Werk.“ (Abs. 12)
In diesem einen Absatz gibt es eine virtuelle Legion von Gegenbildern. Wir haben ein neuzeitliches Elia-Werk, das zu Ende geht; ein neuzeitliches Elisa-Werk, das zusammen mit dem neuzeitlichen Jehu-Werk beginnt. Es gibt auch einen neuzeitlichen Jordan Fluss und ein Gegenbild zu den Priestern, die die Lade tragen und im Fluss verharren um ihn auszutrocknen. Es gibt etwas Neuzeitliches über die drei Zufluchtsstätten am Ostufer des Flusses gegenüber den anderen drei auf der Westseite. Etwas davon verknüpft sich mit dem Gegenbild, das die Botschaft „Millionen jetzt Lebender werden nie sterben“ wurde.
Es mag gut sein hier einen Moment inne zu halten und Bruder Splane’s Warnung erneut zu beachten, dass wir keine Vor- und Gegenbilder annehmen sollten „wo die Schriften selbst, sie nicht als solche bezeichnet. Wir können einfach nicht über das hinausgehen, was geschrieben ist.“ Das ist haargenau das, was Rutherford hier aber macht.
DIE SACHE AUF DEN PUNKT BRINGEN
Von Absatz 13 bis 16, beginnt Rutherford seinen Schwerpunkt zu setzen. Diejenigen, die zu den Zufluchtsstätten flohen, waren unabsichtliche Totschläger. Sie flohen um dem Zorn der Bluträcher zu entkommen, gewöhnlich ein naher Verwandter des Verblichenen, der die rechtliche Befugnis hatte den Totschläger, außerhalb der Zufluchtsstätte, zu töten. In der heutigen Zeit sind die unabsichtlichen Totschläger jene, die die politischen und religiösen Elemente auf Erden in ihrem Blutvergießen, unterstützt haben.
„Unter beiden, den Juden und der Christenheit, gab es solche, die keine Sympathie für diese Missetaten hatten, doch aufgrund von Umständen gezwungen wurden mitzumachen und diese Übertäter unterstützten, wenigstens zu einem gewissen Grade, und daher zu dieser Klasse gehören, die unabsichtlich oder versehentlich Schuld am Blutvergießen haben.“ (Abs. 15)
Diese unabsichtlichen Totschläger müssen eine gegenbildliche Möglichkeit der Flucht haben, die den Zufluchtsstätten in Israel entspricht und „Jehova hat in seiner liebenden Güte genau eine solche Vorkehrung geschaffen, die zu ihrer Flucht nötig ist.“ (Abs. 16)
Natürlich, wenn ein gegenbildlicher Totschläger eine gegenbildliche Zufluchtsstätte benötigt, dann muss es auch einen gegenbildlichen „Rächer“ geben. Absatz 18 beginnt mit den Worten: „Wer ist der ‚Rächer‘ oder derjenige der die Rache gegenbildlich an solchen Übeltätern vollzieht?“ Absatz 19 antwortet: „Der nächste Blutsverwandte ist Jesus, durch Geburt als Mensch …. folglich war er ein Blutsverwandter der Israeliten.“ Absatz 20 fügt hinzu: „ Jesus Christus, der große Rächer, wird bestimmt alle Blutschuldigen in Harmagedon erreichen und einholen und alle, die nicht in den Zufluchtsstätten sind, erschlagen“.
Dann macht Absatz 21 endgültig klar was die neuzeitlichen Zufluchtsstätten sind und sagt, „Diejenigen … die jetzt zu der Zufluchtsstätte flüchten, müssen schnellstens dort hinkommen. Sie müssen von der Organisation des Teufels wegkommen und ihren Platz in Gottes und des Herrn Organisation einnehmen und darin verbleiben.“
(Wenn du dich jetzt, an diesem Punkt, an die Worte von Paulus in Hebräer 2:3 und 5:9 erinnerst und sagst „Ich dachte Jesus wäre Gottes liebende Vorkehrung zum Entkommen und zur Errettung“… tja … offensichtlich bist du nicht auf dem Laufenden. Versuch dich auf den neuesten Stand zu bringen.)
In einem Artikel der nicht auf Jesus, sondern auf eine religiöse Organisation, als Mittel zur Errettung der Menschheit zeigt, kann man am Ende des Absatzes 23, doch eine seltene aber bestimmte Ironie, prophetischer Einsicht, erkennen: „Die deutliche Erklärung des Herrn ist, dass „organisierte Religion“, die seinen Namen so sehr verleumdet hat, und deren Mitglieder sich an der Verfolgung seines ergebenen Volkes beteiligt und Gottes Namen verleumdet haben, ohne Barmherzigkeit vernichtet werden.“
EINE WICHTIGE UNTERSCHEIDUNG WIRD GETROFFEN
Absatz 29 macht eine klare Unterscheidung zwischen zwei Klassen von Christen, von denen jede eine unterschiedliche Art der Rettung erwartet.
„Aus den Schriften ist nicht erkennbar, dass die Zufluchtsstätten irgendeinen Bezug zu denen haben die Glieder des Leibes Christi werden. Es scheint auch keinerlei Grund zu geben, warum sie es sein sollten. Es gibt einen weitgehenden Unterschied zwischen solche und jenen, die zu Gliedern der Klasse, bekannt als ‚Millionen, die nicht sterben werden‘, werden, also jenen Menschen guten Willens, die jetzt dem Herrn Gott gehorchen, aber die nicht als Teil des Opfers Jesus Christi angenommen werden.“ (Abs. 29)
Während die Behauptung, dass dieser “weitgehende Unterschied” zwischen dem “Leib Christi” und den “Menschen guten Willens” schriftgemäß sei, wird der aufmerksame Leser bemerken, dass keine Bibelstellen zur Unterstützung angeführt werden. [ ]
Im letzten Absatz des Studienartikels kommt man zu dem Schluss – wieder ohne irgendeinen Schriftbeweis – dass es eine Entsprechung oder eine Vor- und Gegenbild Beziehung gibt. Im Vorbild war es die Reihenfolge, in dem erst der Bund am Berg Horeb eingesetzt wurde und dann, 10 Jahre später, als sich die Israeliten im Land Kanaan niederließen, die Zufluchtsstätten eingerichtet wurden. Im gegenbildlichen Teil war es die Vervollständigung aller Glieder des neuen Bundes, die 1918 begann, als Jesus zu seinem Tempel kam.
Dieses Verfahren der Errettung kam zum Abschluss und dann wurden die gegenbildlichen Zufluchtsstätten eingerichtet. Letzteres ist die Vorkehrung für die nicht gesalbten Menschen guten Willens – die Jonadab Klasse – die vor dem Rächer, Christus, gerettet werden. Der Grund warum sie Jonadabe genannt werden ist, dass der ursprüngliche Jonadab kein Israelit war, (ein nicht gesalbter Christ) aber eingeladen wurde auf den Streitwagen (Jehovas Organisation) zu steigen, gelenkt von Jehu, einem Israelit (ein gesalbter Christ oder geistiger Israelit), um mit ihm zu arbeiten.
SEINE GÜTE, 2. TEIL – DER WACHTTURM , 15. AUGUST 1934
Dieser Artikel erweitert die gegenbildlichen Zufluchtsstätten auf unsere gegenwärtige Lehre mit zwei unterschiedlichen Hoffnungen der Errettung, einer himmlischen und einer irdischen.
„Jesus Christus ist Gottes vorgesehener Weg des Lebens, aber nicht alle Menschen werden Geistwesen. Es gibt andere Schafe, die nicht von der „kleinen Hürde“ sind.“ (Abs. 1)
Während die erste Klasse mit einer himmlischen Hoffnung durch das Blut Jesu gerettet ist, ist die zweite Klasse gerettet durch den Anschluss an eine Organisation oder einer konkreten Religionsgemeinschaft der „organisierten Religion“, den Zeugen Jehovas.
„Die gegenbildliche Zufluchtsstätte ist Jehovas Organisation und er hat Vorkehrung für den Schutz jener getroffen, die sich selbst vollständig auf die Seite der Organisation stellen….“ (Abs.3)
Die Vor- und Gegenbild Parallelen in diesem zweiten Artikel gehen immer weiter. Zum Beispiel:
„Es war die Pflicht der Leviten in den Zufluchtsstätten, denen die Zuflucht suchten, Informationen, Hilfe und Zuspruch zu geben. Genauso ist es die Pflicht der neuzeitlichen Leviten [gesalbte Christen], denen die jetzt in des Herrn Organisation Zuflucht suchen, Informationen, Hilfe und Zuspruch zu geben.“ (Abs.5)
Dann, unter Anführung von Hesekiel 9:6 und Zephania 2:3, wird noch eine weitere Vor- und Gegenbild Parallele gezogen, wo das „Zeichnen der Stirn“ dem entspricht, dass die Gesalbten „ihnen [den Jonadaben] verständige Informationen geben…“ Ähnliche Parallelen werden im Absatz 8 zwischen 5. Mose 19:3; Josua 20:3,9 und Jesaja 62:10 gezogen um zu zeigen, dass „die priesterliche Klasse, der gesalbte Überrest auf Erden, sich um das Volk … die Jonadabe kümmern muss“.
Erstaunlich, sogar in den zehn Plagen werden Vor- und Gegenbilder gesehen.
„In der gegenbildlichen Erfüllung von dem, was in Ägypten geschah, wurden die weltlichen Herrscher bereits informiert und gewarnt. Neun der Plagen haben sich gegenbildlich erfüllt und jetzt, bevor die Rache Gottes auf die Erstgeborenen und die ganze Welt fällt, vorgeschattet durch die zehnte Plage, müssen die Menschen Anweisungen erhalten und gewarnt werden. Das ist die gegenwärtige Aufgabe der Zeugen Jehovas.“ (Abs. 9)
Absatz 11 zeigt das wesentliche Problem, das entsteht, wenn Menschen selbst prophetische Parallelen schaffen, wo keine beabsichtigt sind, d.h. wo Teilaspekte einfach nicht passen.
„Wenn die Entscheidung fiel, dass der Totschlag ohne Heimtücke, zufällig oder unbeabsichtigt geschah, dann sollte der Totschläger Schutz in der Zufluchtsstätte finden und darin bis zum Tode des hohen Priesters bleiben.“
Gegenbildlich passt das einfach nicht. Der Verbrecher, der an der Seite Jesu hingerichtet wurde, hat weder zufällig noch unbeabsichtigt getötet, trotzdem wurde ihm vergeben. Rutherfords Anwendung erlaubt nur unbeabsichtigten Sündern den Eintritt, aber wir haben das Beispiel von König David, dessen Ehebruch und das nachfolgende Mordkomplott alles andere, nur nicht unbeabsichtigt war, dem trotzdem auch vergeben wurde. Jesus macht keinen Unterschied zwischen unterschiedlichen Sünden oder ihrem Schweregrad. Was für ihn zählt, ist ein zerbrochenes Herz und aufrichtige Reue. Das passt einfach nicht zu der Parallele mit den Zufluchtsstätten, darum hat er sie auch nie als Teil seiner guten Botschaft der Errettung erwähnt.
Aber im Absatz 11 wird es noch schlimmer.
„Beim Tod des Hohen Priesters kann der Totschläger sicher in seinen Heimatort zurückkehren. Dies scheint uns klar zu lehren, dass die Jonadab Klasse [die anderen Schafe], die Schutz in Gottes Organisation gesucht und gefunden haben, im Streitwagen, der Organisation des Herrn, des größeren Jehu, verbleiben und mit dem Herrn und seiner Organisation in innerster Übereinstimmung und Harmonie fortfahren und ihre rechte Herzenseinstellung, durch die Zusammenarbeit mit Jehovas Zeugen, beweisen müssen, bis das Amt der noch auf Erden befindlichen Hohen Priester Klasse, beendet ist.“ (Abs. 11)
Dieser Gedanke ist so wichtig, dass der Autor ihn im Absatz 17 wiederholt:
„Solche [Jonadabe/andere Schafe] kommen nicht mit der Vorkehrung des neuen Bundes und das Leben kann ihnen, bis das letzte Glied der Priester Klasse seine irdische Laufbahn vollendet hat, nicht garantiert werden. „Der Tod des Hohen Priesters“ bedeutet die Verwandlung der letzten Glieder der königlichen Priesterschaft, vom menschlichen zum geistigen Organismus, die nach Harmagedon folgt.“ (Abs. 17)
In der Bibel wird auf Jesus als unser Hoher Priester verwiesen. (Hebräer 2:17) Nirgends finden wir den Hinweis auf gesalbte Christen als eine Hohe-Priester-Klasse, besonders während sie auf der Erde sind. Als unser Hoher Priester starb, öffnete er für uns den Weg für unsere Errettung. Rutherford dagegen, hat eine andere Vorstellung für die Errettung der anderen Schafe oder Jonadab Klasse. Er erfindet die Super-Geistlichen-Klasse. Es ist nicht der normale Geistliche a la der katholischen Kirche. Nein! Diesen Geistlichen obliegt deine Errettung. Nur wenn sie – nicht Jesus – alle gestorben sind, können die anderen Schafe gerettet werden, vorausgesetzt natürlich, dass die anderen Schafe in der gegenbildlichen Zufluchtsstätte, der organisierten Religion der Zeugen Jehovas, verblieben sind.
Hier begegnen wir einem anderen Problem mit selbsterdachten prophetischen Vorbildern: Die Notwendigkeit die Schriften zu verbiegen, damit es passt. Selbst wenn es wahr wäre, dass die Errettung der anderen Schafe nur erreicht wird, wenn der letzte der gesalbten Christen stirbt, gibt es ein Problem bei der Zeitabfolge, denn ihre Errettung kommt durch das Überleben von Harmagedon. Matthäus 24:31 weist deutlich darauf hin, dass Jesus seine Engel aussendet um seine Auserwählten vor Harmagedon zu sammeln.
Tatsächlich wird Harmagedon nicht einmal in Matthäus 24 erwähnt, sondern nur die vorausgehenden Zeichen und Ereignisse, wobei das letzte davon, die Auferstehung der Gerechten ist. Paulus sagt den Thessalonichern, dass die, die beim Ende am Leben sind, umgewandelt werden und „zusammen mit ihnen“ entrückt werden. (1. Thes. 4:17)
Es gibt nichts in der Bibel, was darauf hindeutet, dass einige der Brüder Christi Harmagedon überleben um dann entrückt zu werden. Allerdings ist dieser biblische Umstand sehr ärgerlich für Rutherfords Programm, da es bedeutet, dass sie in der Organisation verbleiben müssen, denn die neuzeitlichen Zufluchtsstätten haben vor Harmagedon ausgedient. Wie kann uns die Organisation vor Harmagedon retten, wenn die Notwendigkeit in ihr zu bleiben, vor Harmagedon wegfällt?
Das geht so nicht, deshalb hat Rutherford die Bibel so umzudeuten, das sie sagt, das einige Gesalbte erst danach entrückt werden, so das seine schwer zusammengebastelte prophetische Parallele Sinn macht. Dieses Programm wird in Absatz 15 sehr deutlich:
„Falls, nach Erhalt der guten Dinge vom Herrn, es jemanden gibt, der zu viel persönliche Freiheit geltend macht, d. h. nicht innerhalb der Grenzen von Jehovas barmherziger Vorkehrung bleibt, die er für ihn für die gegenwärtige Zeit gemacht hat, und unberücksichtigt davon, dass er noch kein Recht auf Leben besitzt [im Gegensatz zur Priesterklasse]…, er den Schutz, den Jehova für ihn vorgesehen hat, verliert. Er muss fortfahren sich der Gewissheit der Nähe Harmagedons bewusst zu sein [Erinnere dich, dies wurde vor 80 Jahren geschrieben]… und auch der Tatsache, dass bald die Priester Klasse [ein weiterer nicht biblischer Ausdruck] von der Erde verschwunden sein wird…“ (Abs. 15)
„Christus, der große [gegenbildliche] Rächer und Vollstrecker, wird keinen von der Jonadab Truppe verschonen, der sich außerhalb Jehovas sicherer Vorkehrung befindet, die für ihn in Verbindung mit seiner Organisation gemacht wurde.“ (Abs. 18)
Rutherfords Köcher mit Paarungen von Vor- und Gegenbildern ist noch nicht leer. In Absatz 18 geht es weiter, wo er den nächsten Vergleich aus dem Bericht von Salomon und Schimei zog. Salomon forderte Schimei auf, wegen seiner Sünden gegen Salomons Vater David, in der Zufluchtsstätte zu bleiben oder den Tod zu erleiden. Schimei gehorchte nicht und wurde auf Salomons Befehl getötet. Das Gegenbild ist Jesus, als der größere Salomon und jeder von der Jonadab Klasse, der sich „jetzt außerhalb seines eigenen Zufluchtsortes begibt“ und „Jehova vorauseilt“ ist der gegenbildliche Schimei.
WANN BEGANN DIE GEGENBILDLICHE ZUFLUCHTSSTÄTTE?
Das Vorbild der Zufluchtsstätte entstand als die Israeliten sich im verheißenen Land niederließen. Das gegenbildliche verheißene Land ist das verheißene Paradies, aber das dient schwerlich Rutherfords Absicht. Deshalb müssen die Zeitvorgaben verschoben werden.
“Deshalb ist es nach 1914, dass Gott den großen König inthronisiert und zum Herrschen gesandt hat. Dann ist es, dass die Heilige Stadt, das neue Jerusalem, die Jehova Gottes Organisation ist, aus dem Himmel herniederkommt. Es ist diese Heilige Stadt, die Gottes Wohnung ist. (Psalm 132:13) Es ist die Zeit wenn „das Zelt Gottes bei den Menschen ist, und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein.“ (Offenbarung 21:2,3)… Das prophetische Bild der Zufluchtsstätte kann keine Anwendung vor dem Anfang der Herrschaft Christi in 1914 haben.“ (Abs. 19)
Somit ist das Zelt Gottes, dargestellt in Offenbarung 21:2,3, während der vergangenen hundert Jahre mit uns gewesen. Es scheint, dass das ganze „Trauer, Geschrei, Schmerz und Tod wird nicht mehr sein“, seit einiger Zeit im Rückstand ist.
DIE ANDEREN SCHAFE KENNTLICH GEMACHT
Falls irgendein Zweifel über die Identität der „anderen Schafe“ besteht, er wird in Absatz 28 beseitigt.
„Diese Menschen guten Willens, das ist die Jonadab Klasse, das sind die Schafe der ‚anderen Hürde‘, die Jesus anführte, als er sagte: „Ich habe andere Schafe, die nicht aus dieser Hürde sind; auch diese muss ich bringen, und sie werden auf meine Stimme hören, und sie werden eine Herde werden unter einem Hirten sein.““ (Joh. 10:16) (Abs. 28)
Rutherford sagt uns, dass die Türen für die himmlische Hoffnung verschlossen wurden. Die einzige verbliebene Hoffnung ist das Leben auf Erden als Teil der anderen Schafe oder Jonadab Klasse.
„Die Zufluchtsstätte war nicht für die Gesalbten Gottes, aber eine solche Stadt und liebevolle Vorkehrung, gemacht für die, die nach dem die Tempel Klasse ausgewählt und gesalbt wurde, zum Herrn kommen sollten.“ (Abs. 29)
Wenn ein Priester oder Levit im alten Israel ein Totschläger wurde, musste auch er von der Vorkehrung der Zufluchtsstätte Gebrauch machen. Somit waren sie nicht von dieser Vorkehrung ausgenommen. Das passt aber nicht in Rutherfords Anwendung, also wurde es ignoriert. Die gegenbildlichen Zufluchtsstätten sind nicht für die Priester Klasse der Zeugen Jehovas.
EINE KLARE KLERIKER/LAIEN UNTERSCHEIDUNG
Bis auf den heutigen Tag sagen wir, dass wir alle gleich sind und es keine Kleriker/Laien Unterscheidung in der Organisation der Zeugen Jehovas gibt. Das ist einfach nicht wahr und Rutherfords Worte bestätigen, dass es, seit wir den Namen „Jehovas Zeugen“ annahmen, nicht wahr war.
„Es sei angemerkt, dass der Priester Klasse die Verantwortung auferlegt wurde, die Führung zu übernehmen oder aus dem Gesetz der Anweisungen vorzulesen. Deshalb, wo es eine Versammlung der Zeugen Jehovas gibt … sollte der Studienleiter aus den Gesalbten ausgewählt werden, und gleicherweise sollten die, im Dienstkomitee, von den Gesalbten genommen werden … Jonadab war da, als jemand zum Lernen, und nicht als jemand zum Lehren … Die offizielle Organisation Jehovas auf Erden besteht aus dem gesalbten Überrest, und die Jonadabe [andere Schafe], die mit den Gesalbten gehen, sollten belehrt, aber nicht zu Führern werden. Dies scheint Gottes Anordnung zu sein, und alle sollten das gerne befolgen.” (Abs. 32)
ZUSAMMENFASSUNG
Kann es irgendeinen Zweifel geben, dass die gesamte Lehre von den anderen Schafen – als Christen, die nicht mit dem Geist Gottes gesalbt sind; die nicht die himmlische Berufung haben; die [beim Abendmahl] nicht von den Symbolen nehmen; die Jesus nicht als Mittler haben; die keine Kinder Gottes sind; die nur am Ende der tausend Jahre, einen anerkannten Status erreichen – ausschließlich auf Rutherfords zusammengebrautem, ungereimtem und gänzlich nicht biblischem Glauben gründet, dass es eine gegenbildliche Übereinstimmung mit den alten israelischen Zufluchtsstätten gibt? Um das Mitglied er leitenden Körperschaft,
David Splane, zu zitieren, Rutherford war eindeutig „über das, was geschrieben steht, hinausgegangen.“
Wenn dir jetzt unter dieser Enthüllung schwindlig ist und du irgendeinen Anker für deinen Glauben suchst, magst du denken „damals war damals, heute ist heute“. Sicher es gab neues Licht, Verfeinerungen und Anpassungen zu dieser Lehre. Wenn wir somit die gegenbildliche Anwendung auch nicht mehr anerkennen, wissen wir von anderen Bibelstellen, dass die anderen Schafe genau das sind, was wir sagen.
Wenn das so ist, dann frage dich, was sind die Beweise dafür? Letzen Endes ist das eine Zentrallehre. Sicherlich kannst du eindeutige, biblische Beweise, die keine konstruierten Vor- und Gegenbilder einschließen, erbringen, um jemandem zu beweisen, dass dein Glaube nicht auf Spekulationen, sondern auf der Bibel gründet ist.
Aber was die anderen Schafe betrifft, basiert alles auf der unbegründeten Annahme, das „diese Hürde“ das Israel Gottes, die gesalbten Christen, darstellt. Welcher biblische Beleg wird geliefert um diese Behauptung zu beweisen? Lasst es mich noch einmal sagen. KEINER!
Es gibt auch im Kontext nichts, dass dies zeigt. Jesus sprach zu den Juden, die damals meistens Gegner waren. Er sagte nichts über das Israel Gottes, noch deutete er in irgendeiner Weise an, dass er sich mit diesem Begriff auf seine Jünger bezog. Es ist wohl viel eher so, und auch mehr im Sinne des Kontextes, dass er sich mit „diese Hürde“ auf die anwesenden und zuhörenden Juden bezog.
Denn wurde er nicht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel geschickt? (Matt. 9:36) Könnten die anderen Schafe, auf die er sich bezog, die sich mit „dieser Hürde“ vermischten um eine Herde unter einem Hirten zu sein, nicht die Heiden sein, die später seine Nachfolger werden würden?
Spekulation? Sicher, aber genau das ist der Punkt. Wir können es nicht sicher wissen, also auf welcher Grundlage bauen wir eine Lehre, die genau die Errettung, nach der Christen streben, festlegt?
Rutherford gründete eine Lehre, in dem er über das, was geschrieben steht, hinausging und falsche Vor- und Gegenbilder Relationen einführte. Unsere Lehre der „anderen Schafe“, ist immer noch auf der Grundlage von menschlicher Spekulation errichtet. Wir haben die prophetischen Vorbilder aufgegeben, aber wir haben diese Grundlage nicht durch den Fels des Wortes Gottes ersetzt. Stattdessen, bauen wir auf dem Sand menschlicher Spekulationen. Zusätzlich verfolgen wir weiter die Idee Rutherfords, dass Errettung von fortgesetzter Mitgliedschaft und der Unterstützung einer Organisation abhängt, anstatt vom Glauben und Gehorsam gegenüber Jesus Christus.
Persönlich mag dir die Lehre von den anderen Schafen gefallen. Du magst aus dem Glauben daran großen Trost ziehen. Vielleicht meinst du, dass du dem nie gewachsen wärest, einer der gesalbten Brüder Christi zu sein, aber die etwas geringeren Anforderungen für die anderen Schafe sind etwas, was du erreichen kannst. Aber, darum geht es nicht. Erinnere dich, an David Splane’s Hinweis auf Arch W. Smith. Er hatte sein Pyramiden Hobby aufgegeben, weil “die Vernunft über das Gefühl gesiegt hat“.
Wir sollten uns nicht von Gefühlen und persönlichen Wünschen leiten lassen, sondern der Vernunft erlauben uns zur Wahrheit des Wortes Gottes über die wahre Hoffnung für Christen, zu führen. Es ist eine wunderbare und äußerst wünschenswerte Hoffnung. Wer möchte nicht mit Christus sein Erbe teilen? Wer möchte nicht ein Kind Gottes sein? Dieses Geschenk wird immer noch angeboten. Es ist noch Zeit.
Alles was wir tun müssen, ist Anbetung in Geist und Wahrheit; strecke dich aus und nimm an was unser liebevoller Vater dir geben möchte; und hör auf, auf Menschen zu hören, die uns weismachen wollen, dass wir dem nicht entsprechen. (Joh. 4:23,24; Offb. 22:17; Matt. 23:13)
Wir müssen der Wahrheit gestatten uns freizumachen.
[1] Notwendigerweise ist dieser Artikel länger als üblich. Das liegt an zwei Wachtturm Studien Artikel von 1934. Diese alten Artikel enthielten einen Wortschwall, der zweimal größer ist als in den heutigen Ausgaben, was praktisch einer Betrachtung von vier Studienartikeln auf einmal entspricht. Wegen fehlender deutschen Ausgaben, sind die Zitate aus diesen Ausgaben frei übersetzt.
[2] Eckige Klammern sind in den Zitaten des ganzen Artikels hinzugefügt worden um Begriffe zu erklären oder um zu einem besseren Verständnis des Zitats beizutragen.
[3] Rutherfords Standpunkt ist in The Watchtower, vom 1. 9., Seite 263, wie folgt ausgeführt: “Es scheint, dass für den ‚Knecht‘ [im Wesentlichen Rutherford selbst] keine Notwendigkeit besteht einen Beistand, wie den heiligen Geist, zu haben, weil der ‚Knecht‘ direkt mit Jehova kommuniziert und sein Werkzeug ist …. Wenn der heilige Geist als Helfer das Werk führen würde, dann gäbe es keinen vernünftigen Grund Engel zu beschäftigen … die Schriften scheinen deutlich zu lehren, dass der Herr seine Engel, in dem was zu tun ist, leitet und sie handeln unter der Aufsicht des Herrn, den Überrest auf Erden in ihrer Vorgehensweise zu führen.
[4] Es sollte beachtet werden, dass die Bezeichnungen “die Klasse bekannt als ‘Millionen die nicht sterben werden’”, “Menschen guten Willens” und “Die Jonadabe” schon lange von Jehovas Zeugen aufgegeben wurden. Trotzdem, die Verleger haben diese Unterscheidung der Klassen, durch Umbenennung in “andere Schafe”, beibehalten. Dieser neue Name hat allerdings mit den vorherigen etwas gemeinsam: das absolute Fehlen von Schriftbeweisen.
Danke für die Abfassung dieses Artikels und den Hinweis auf diese wirklich entlarvende Äußerung David Splanes auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung. Tatsächlich lassen sich die von der Wachtturmfirma geäußerten “Wahrheiten” immer besser auf ihre Qualität hin beurteilen, wenn man die Methode erkennt wie sie zustande kommen. Das ist wirklich eine große Hilfe für mich das wirkliche Gottesbild und die wirkliche Heilsbotschaft besser zu erkennen.
Liebe Grüsse BenKenobi
Danke Bruderinfo für diesen guten Artikel.
Zeigt er doch sehr anschaulich wie das ganze Lehrgebäude des Sklaven zusammenbricht wenn man nur einen Sachverhalt ändert.
Leider haben ich das Gefühl das die meisten Brüder dies nicht bemerken oder auch nicht bemerken wollen.
Selbst die sieben Herren der LK merken nicht, wie sie durch hierund da vorgenommenen Änderungen ihr Lehrgebäude selbst zu Fall bringen.
Es lohnt sich diesen Artikel bewußt durchzulesen auch wenn er etwas lang erscheint. Danke auch an den Übersetzer dieses Aritkels aus dem englischen. Es macht viel Arbeit.
Liebe Grüße an alle
Max
Lieber Bruder, deine Ausarbeitung finde ich sehr aufschlussreich. Der Ansatz der LK ist lobenswert endlich zu versuchen, nicht mehr über das Geschriebene hinauszugehen und mutwillig sinnfreie prophetische Deutungen in die Bibel hinein zu lesen. Leider ist meine frühere Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas bezüglich Ihrer Glaubenslehren und vermeintlichen göttlichen Gesetze zurzeit noch sehr weit von einem erträglichen Maß dieser demütigen Bescheidenheit entfernt. Allein das Märchen von den Christen zweiter Klasse (Joh. 10:16 … den andere Schafen, die nicht aus dieser Hürde sind.) ist entwürdigend. Wenn sie EINE Herde werden unter EINEM Hirten, wer soll da noch unterscheiden wer woher ursprünglich kam?… Weiterlesen »
Unglaublich gut recherchiert – vielen Dank für die Arbeit.
Vielen lieben Dank für dem gut ausgearbeiteten Artikel. Zitat aus dem Artikel: “Denn wurde er nicht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel geschickt? (Matt. 9:36) Könnten die anderen Schafe, auf die er sich bezog, die sich mit „dieser Hürde“ vermischten um eine Herde unter einem Hirten zu sein, nicht die Heiden sein, die später seine Nachfolger werden würden? Spekulation? Sicher, aber genau das ist der Punkt. Wir können es nicht sicher wissen, also auf welcher Grundlage bauen wir eine Lehre, die genau die Errettung, nach der Christen streben, festlegt?” Es stimmt. Der Begriff “die anderen Schafe” wurde von Jesus… Weiterlesen »
Im Studierwachtturm März erkären sie ihre Lehränderung – soll alles einfacher werden. Es ist ein ständiges hin und her zwischen was wir bisher geglaubt haben und wie wir es jetzt sehen, auch eine neue Erlärung des Gleichnisses mit den Talenten. Was wirklich wichtig im Sinne der LK ist, wird im letzten Artikel deutlich: Zitat: “Christi Brüder loyal unterstützen Abs. 7 Und wovon hängt es ab, ob ein Mensch als Schaf oder als Ziegenbock eingestuft wird? Die Beurteilung hängt davon ab, wie er den Überrest der gesalbten Brüder Christi behandelt hat. Abs. 10 Wer hofft, als Schaf eingestuft zu werden, würde… Weiterlesen »
Hallo, ich habe mir den Vortrag auf JW org von Bruder David Splane angehört. Ich komme mal wieder nicht klar. Er äußert sich wie folgt: “Wir müssen sehr vorsichtig sein, wenn wir in Berichten der hebräischen Schriften Vorbilder hineindeuten, obwohl das nicht ausdrücklich in der Bibel steht. Wir können nicht über das hinaus gehen, was geschrieben steht.“ „……………..aber wenn die Bibel nichts sagt, dürfen auch Wir nichts sagen.“ Wer ist denn hier mit “Wir” gemeint? Wenn seit Jahrzehnten Dinge vollkommen falsch aus der Bibel herausinterpretiert werden, sind doch einzig und allein die LK schuld und müssen das Verantworten, oder irre… Weiterlesen »