Warum ich die Organisation der Zeugen Jehovas verlassen habe

Autor anonym.

Ich habe die Organisation der Zeugen Jehovas verlassen und zu meinem Erstaunen festgestellt, dass die meisten meiner Befürchtungen sich nicht eingestellt haben.

Auch für mich war es fast unmöglich, mir ein Leben außerhalb der Organisation vorzustellen. Die Frage, die Petrus an Jesus stellte: „Herr, zu wem sollen wir gehen?” beschäftigte auch mich, bis ich den Sinn seiner Frage im Kontext verstanden habe. Denn Petrus gab selbst die Antwort: “Du (Christus) hast Worte ewigen Lebens, und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.“  Johannes 6:68, 69

Ich verstand, dass sich diese Frage für einen Nachfolger Jesu, einen Christen, nicht stellt.

 

In den Veröffentlichungen der WTG wird diese Schriftstelle verwendet, um die scheinbar hoffnungslosen Konsequenzen für all jene aufzuzeigen, die der Organisation den Rücken kehren. Wer sich mit dem Gedanken beschäftigt, die Organisation zu verlassen, denkt an seine familiäre Umgebung, er denkt an seine Freunde, denn dies alles könnte verloren gehen.

Es ist vollkommen verständlich, besorgt zu sein über den unvermeidlichen Ausschluss und die Trennung von früheren Gefährten. Es ist eine Herausforderung, neue Freunde zu finden, und zwar Freunde, die dich wegen deiner Persönlichkeit schätzen, und es nicht davon abhängig machen, ob du dem Sklaven bedingungslos vertraust.

Ich habe die Zeit vor meinem Austritt genutzt und neue Freundschaften geknüpft. Ich habe zu meinem Erstaunen festgestellt, dass auch ein Leben ohne und außerhalb der WTG möglich ist. Das Leben eines Zeugen Jehovas wird durch die Organisation von vielen Ängsten geprägt.

Meine Zeit als Zeuge Jehovas war zwar nicht so sehr von dieser Art Angst geprägt und nicht alle Zeugen Jehovas leiden unter Ängsten. Da wir Menschen jedoch immer von unserem Umfeld geprägt und konditioniert werden, ist jeder individuell mehr oder weniger betroffen. Somit hatte ich persönlich auch kein Problem damit, meine Zweifel an dem Absolutheitsanspruch der Organisation zu zeigen.

Ich habe festgestellt, dass mit Ängsten in den Versammlungen ganz unterschiedlich umgegangen wird. Es gibt Brüder, die alles richtig machen möchten, die Angst davor haben, den Anforderungen nicht genügen zu können. Andere haben sich mit dem System der Organisation arrangiert. Sie fanden für sich einen Weg, in der Masse mit zu schwimmen, um nicht negativ aufzufallen.

Und dann gibt es solche, die man getrost als Mitläufer bezeichnen kann. Sie sind zwar bemüht, regelmäßig die Versammlungen zu besuchen und in den Predigtdienst zu gehen, aber sonst ist ihnen alles egal, was gesagt und gelehrt wird. Sie registrieren die Ungereimtheiten und Widersprüche nicht, weder in der Lehre noch in den Handlungen der WTG.

Für solche ist die Gemeinschaft in der Versammlung nichts anderes, als die Gemeinschaft, die man in jedem Verein finden kann. Man muss ja nicht alles so ernst nehmen, nicht alles glauben und nicht alles umsetzen, was uns die Organisation abverlangt. Ganz schlimm wird die Situation jedoch für jene, die ihren Glauben ernst nehmen. Sie haben Angst, gegen Gott zu sündigen, z. B. wenn sie an dem „Sklaven“ zweifeln sollten.

Sie entwickeln Schuldgefühle, weil sie ihre Zweifel als Glaubensschwäche auslegen. Wenn es ihnen nicht gelingt, den inneren Konflikt zu lösen, stehen sie unter permanentem seelischen Druck, der noch weit mehr Ängste auslöst. Was mich betrifft, es waren echte Ängste, die mich als Kind quälten. Wenn auch meine Mutter keine Hardcore-Zeugin war, so gab es doch Brüder, die mit uns Kindern ein sogenanntes Kinderstudium durchführten und Ängste schürten.

Ich hatte Angst und Scham, als ich Freunden und Lehrern erklären musste, dass wir keine Geburtstage mehr feiern und an keinen Schulfesten und Ausflügen teilnehmen möchten.

Ich hatte Angst, Harmagedon nicht zu überleben, wenn ich nicht wie Shadrach, Meshach und Abednego mutig Stellung beziehen würde. Es wurde erwartet, dass wir, obwohl wir Kinder waren, Stellung beziehen sollten, damit Gott Freude an uns hat und wir nicht umkommen, wie die Kinder bei Noahs Flut oder in Sodom und Gomorra.

Auch unsere Mutter hatte ernsthaft Angst um ihre Kinder, Angst wir könnten es als Kinder nicht schaffen, “in der Wahrheit zu bleiben”. Nun, ihre Ängste waren  zunächst unbegründet. Nach meiner Lehre nahm ich 1965 den Pionierdienst auf. – Denn, „das Ende war so nah“. Wie die meisten anderen jugendlichen Zeugen Jehovas in meinem Alter war ich mit 21 Jahren schon verheiratet. Natürlich wurde erwartet, nur eine Frau zu heiraten, die auch Pionier ist.

Wobei ich hier sagen muss, dass ich meine Frau nicht geheiratet habe, weil sie Pionier war. Es war Liebe und nach 50 Jahren kann ich sagen, dass ich eine gute Frau gefunden habe. Ich hatte einfach Glück in meinen jungen Jahren. Ich kenne einige, die das Glück nicht hatten. Nach ein paar Jahren erzählte mir meine Frau: Als unser damaliger Kreisaufseher erfuhr, dass sie heiraten wollte, hätte er sie gefragt, ob denn ihr zukünftiger Ehemann auch den Pionierdienst aufnehmen würde. Falls nicht, sollte sie vorsichtig sein und meine „geistige Gesinnung“ prüfen. An dieser perfiden Einmischung der Organisation in die privatesten Belange hat sich bis heute nichts geändert. Wir heirateten 1965 und auch ich nahm den Pionierdienst auf. Ob aus Liebe zu meiner Frau oder aus Überzeugung, da bin ich mir heute nicht mehr so sicher. Wie dem auch sei, nachdem ich meine sechs Monate Gefängnis wegen Ersatzdienstverweigerung abgesessen hatte, wurden wir als Sonderpioniere ernannt und einer kleinen Versammlung zugeteilt.

Wir hatten eine schöne Zeit und lernten viele wertvolle Menschen kennen. In voller Überzeugung, dem Werk Gottes zu dienen, setzten wir uns für Jehova und die Versammlung ein und besonders ich schob alle Zweifel beiseite, die im Laufe von  Jahrzehnten bei mir aufkamen. War ich doch überzeugt, dass es in erster Linie um die mir anvertrauten Menschen gehen muss und dass sich alle Zweifel mit der Zeit erledigen würden.

Auch als unsere Kinder kamen, setzte ich mich weiter in erster Linie für die Belange der Versammlung ein. Diese war ein Teil meines Lebens und trotz vieler Belastungen fühlten wir uns wohl. Die Versammlung wuchs und alles schien in bester Ordnung. Auch privat lief alles gut. Vom 25. Lebensjahr an diente ich in dieser Versammlung als Versammlungsdiener oder VA später als KdÄ. Ich gebe gerne zu, dass ich als junger Mann auch einen gewissen Ehrgeiz hatte, und dass ich in dieser Stellung auch gerne die Anerkennung genoss, die mir von der Organisation zuteil wurde.

Es dauerte einige Jahrzehnte, bis sich bei mir immer mehr Zweifel bezüglich gewisser Ungereimtheiten der Lehren und Handlungen der Organisation bemerkbar machten. Diese Zweifel verstärkten sich, als die WTG vehement darum kämpfte, die Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts zu erhalten.

Im Erwachet 8.3.74 hieß es noch: „Jesus, der Gründer des christlichen Glaubens, war niemals bemüht, öffentliche und staatliche Anerkennung zu finden. Im Gegenteil, er wurde durch den römischen Staat und die Vertreter des jüdischen Systems verurteilt. Die Kirchen der heutigen Zeit folgen nicht seinem Beispiel“ (Matth. 27:1-26; Joh. 17:14-16).

Toll, und nun stellen sie sich selbst das Zeugnis aus: Die LK folgt nicht dem Beispiel Jesu !!! Damit einher ging das „neue Licht“ in Verbindung mit unserer Einstellung gegenüber staatlichen Dienstleistungen und im Besonderen zum sogenannten Ersatzdienst.

Im Wachtturm vom 1. Mai 1996 gab es eine Mitteilung der leitenden Körperschaft, in der gesagt wurde, dass die Leitende Körperschaft  “nach sorgfältiger Prüfung und Abwägung biblischer Grundsätze und geschichtlicher Berichte” zu einer erweiterten Erklärung von Römer 13 gekommen sei. Dadurch habe sie eine erweiterte Erkenntnis zu gewissen Pflichten dem Staat gegenüber gewonnen, die sich auch auf den Zivildienst und andere zivile Dienste, die von jungen Brüdern gefordert werden, erstrecken kann.

Die Unehrlichkeit in dieser verharmlosenden Umschreibung der 180 Gradwende  hat mich weiter in meinem Misstrauen bestärkt, dass diese Organisation die Bruderschaft verdummt. Das angebliche „neue Licht“ strahlt immer dann auf, wenn die Organisation eine neue Richtung einschlagen will. Weiter wurde behauptet, jeder Zeuge Jehovas müsste auch weiterhin, gemäß seinem eigenen Gewissen, eine ganz persönliche Entscheidung treffen, wenn er mit Fragen des Zivildienstes konfrontiert wird, da habe sich grundsätzlich nichts geändert.

Für mich war klar, dass es sich hier um eine unehrliche Argumentation handelt. Die jungen Männer, die von nun an mit dem Zivildienst zu tun hatten, wussten jetzt, dass  sie den Zivildienst leisten durften. Es war jetzt ihre Gewissensentscheidung. Erstaunlich, dass von diesem Zeitpunkt an keiner mehr die Notwendigkeit sah,  seines Gewissens wegen ins Gefängnis zu gehen. In der Vergangenheit wurde von jungen Brüdern erwartet, dass sie den Zivildienst genauso ablehnten wie den Militärdienst.

Hätte ich zu meiner Zeit den Zivildienst geleistet, wäre ich als schlechter Umgang „bezeichnet“ worden und für Vorrechte nicht mehr in Frage gekommen. Nach außen hin und vor Gericht musste ich den Eindruck erwecken, als ob dies meine persönliche Gewissensentscheidung gewesen wäre.

Und nun muss ich lesen: „Die leitende Körperschaft hat nach sorgfältiger Prüfung und Abwägung biblischer Grundsätze und geschichtlicher Berichte von Gott neues Licht erhalten.“ Tausende Brüder haben, wie ich, Monate in Gefängnissen verbracht, weil das “Licht Jehovas” zu spät kam? Das kann doch nicht wahr sein. Als ich kritische Fragen stellte, sagte man mir lapidar: „Das hat dir doch nicht geschadet, sei stolz darauf, du bist für Jehova und für deine Überzeugung ins Gefängnis gegangen.” Wirklich? Diese „Ermunterung“ kam von einem Kreisaufseher, der zu seiner Zeit nach Berlin zog, um einer Gefängnisstrafe zu entgehen.

Doch heute weiß ich, ich bin nicht für Jehova ins Gefängnis gegangen, sondern für eine Organisation, die Märtyrer brauchte. Damals machte eine Äußerung von Erich Frost, dem damaligen Zweigdiener für Deutschland, die Runde. Sinngemäß hat er gesagt – und dafür gibt es auch Zeugen -,  dass die „ermüdeten Verkündiger“ in den Versammlungen durch das Beispiel dieser jungen und treuen Brüder in den Gefängnissen ermuntert und angespornt werden. Man brauchte Märtyrer. Frei nach dem Motto: Gut ist, was der Organisation nützt.  Doch nun, nach einigen Jahrzehnten, setzte man andere Prioritäten. Man brauchte als Organisation die staatliche Anerkennung als „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ und keine Brüder, die als „Märtyrer“ den Ersatzdienst verweigern. „Neues Licht“ war gefragt, wie immer in solchen Situationen.

Dass diese Vorgehensweise der Organisation Methode hat, bestätigte sich für mich, als ich das Buch von Raymond Franz, einem ehemaligen Glied der leitenden Körperschaft von Jehovas Zeugen, gelesen hatte.

Anhand vieler Beispiele zeigte er auf, dass die Organisation geschickt belanglose Dinge als strikte Erfordernisse für das „Fußvolk“ festschreiben kann, wenn es den Interessen der Organisation dient. Als schlimmes Beispiel führt er die Verfolgung der Zeugen Jehovas in dem afrikanischen Staat Malawi an. Der Kauf einer Mitgliedskarte der „Staatspartei“ wurde von der Leitenden Körperschaft in Brooklyn als Neutralitätsverletzung gegenüber Jehova bezeichnet. Sie warnte die Brüder in Malawi davor, diese Neutralitätsverletzung zu begehen.

Weil die Brüder gehorsam diesen Richtlinien der Organisation vertrauten und befolgten, mussten sie eine grausame Verfolgungswelle ertragen, Vertreibung und Tod. Die weltweite Bruderschaft wurde aufgefordert, Briefe an die damalige Regierung zu schreiben, um ihre Empörung kundzutun und diese aufzufordern, die Verfolgung ihrer Brüder zu beenden.

Dabei wäre es für die Verantwortlichen in der Organisation ein Leichtes gewesen, dieses grausame Vorgehen zu beenden, wenn sie sich bemüht hätten, wie 1996, durch eine “sorgfältige Prüfung und Abwägung aller biblischer Grundsätze und geschichtlicher Berichte” zu einer erweiterten Erklärung von Römer 13 zu kommen.

Rückblickend kann ich sagen, dass von diesem Zeitpunkt an mein Misstrauen gegenüber der Organisation,  aufgrund der Ungereimtheiten in der Lehre und in den Handlungen, immer größer wurde.

In meiner Naivität bin ich aber immer noch weiter davon ausgegangen, dass die Bibel die Grundlage unseres christlichen Glaubens ist. Ich nahm mir die Freiheit heraus, gewisse Ansichten und Lehren der Organisation ganz vorsichtig in meinen Ansprachen und Programmpunkten mit Verweis auf die Bibel zu hinterfragen.

Da gab es die fragwürdige und mit der Bibel nicht belegbare Lehre des Sklaven, dass alle, die nicht zu den Gesalbten gehören, nur „Freunde Gottes“ sein können.  Diese Freundschaft Gottes muss durch Aktivitäten und Einsatz erarbeitet werden. Siehe die Broschüre: „Werde ein Freund Gottes“.

Jesus lehrte uns etwas anderes: Jeder, der ihn im Glauben annimmt, wird ein Kind Gottes. Leider musste ich erfahren, dass sich ein Großteil der Bruderschaft gegen diese Einsicht wehrte. „Der Sklave lehrt eben etwas anderes, der wird es wissen. Was interessiert uns da, was Jesus lehrte?” Überhaupt erkannte ich, dass Jesus nur eine untergeordnete Rolle im Glaubensleben eines Zeugen Jehovas spielte. Der „Sklave“ degradiert Jesus Christus mit Hilfe seiner tendenziell angepassten NWÜ auf die Stufe eines Geschöpfes.

Als Ältester versuchte ich, Jesus mehr in den Mittelpunkt unseres Glaubens zu stellen, was aber bei der Mehrzahl der Brüder schlecht ankam. Die Bemühungen des „Sklaven“, Jesus lediglich als Vorbild und als Hauptvermittler, nicht aber als einzigen Vermittler zwischen Gott und den Menschen zu positionieren, war bei den Meisten ein voller Erfolg.

Enttäuschungen

Die Folge war, dass ich von einigen, besonders von denen, die ich als meine Freunde betrachtete, als Abtrünniger bezeichnet wurde. Das machte mir sehr zu schaffen. Zu der Enttäuschung durch die unehrlichen Praktiken der WTG kommt nun auch noch die menschliche Enttäuschung hinzu. Ich habe erlebt, dass unter Jehovas Zeugen Freundschaft nur bedingt möglich ist. Freundschaft, allein auf der Grundlage der Persönlichkeit eines Menschen, ist kaum möglich.

Der gemeinsame Glaube an Gott und Christus ist für eine Freundschaft nicht ausreichend. Der Glaube an den „treuen und verständigen Sklaven“ ist unabdingbar. Meine Bedenken, die ich beim Absolutheitsanspruch des Sklaven hatte, führten dann auch dazu, dass „Freunde“ mich beim Kreisaufseher denunzierten, obwohl sie sich mir gegenüber unter vier Augen selbst kritisch über den Sklaven äußerten.

Der Kreisaufseher stellte mir dann auch die ultimative Frage: „Vertraust du dem treuen und verständigen Sklaven?” Diese Frage konnte und wollte ich so nicht bejahen. Ich vertraue nur unserem Herrn Jesus Christus und seinem Vater, Jehova Gott. Diese Aussage wird von den meisten Zeugen als anmaßend empfunden. Ein Verhältnis zu Gott und Christus, ohne den Sklaven als Vermittler, ist ihnen fremd.

Mit Verweis auf WT-Zitate wurde mir deutlich gemacht: Vertrauen in den „treuen und verständigen Sklaven“ hat gleichwertig mit unserem Glauben an Gott und Christus zu sein.

ZITAT: Wt, 1957, Seite 498 „Es ist höchst wichtig, dass wir diese Tatsache verstehen und den Anweisungen des ,Sklaven’ so folgen, wie wir der Stimme Gottes folgen würden, weil es Gottes Vorkehrung zur Rettung ist…“

Wt, 01. November 1954, Seite 669 „Indem wir Gott ehren und ihm dadurch die höchste Achtung erweisen, dass wir seine von ihm gebilligte Organisation hingebungsvoll anerkennen…“

Wt,  01. August 1956, Seite 474 „Daher ist der Wille des Sklaven der Wille Jehovas. Rebellion gegen den Sklaven ist Rebellion gegen Gott…“

Das ist für mich purer Götzendienst.

Das vom Sklaven geforderte Kontaktverbot beim Verlassen der Gemeinschaft ist ein weiterer Grund, dem Sklaven zu misstrauen. Das Zerstören der Familienbande kann niemals dem Geiste Christi entsprechen. Mir wurde immer bewusster, dass Christus der Mittelpunkt meines Glaubens zu sein hat – und nicht “Jehovas Organisation”.

Rückblickend musste ich mir eingestehen, dass diese Belastung zu psychischen Problemen führte. Nur mit Psychopharmaka war es mir möglich, meine Depressionen zu kontrollieren. Als Ältester war es für mich natürlich unmöglich den wahren Grund meiner Depressionen zu nennen.

Ich erfuhr von weiteren unehrlichen Handlungen des Sklaven, die mir zeigten, dass  diese Organisation weit davon entfernt ist, christlich zu sein. Der „treue und verständige Sklave“ belügt und betrügt alle, die ihm vertrauen. Er beruft sich auf Christus und lehrt uns: „Das Königreich Gottes ist kein Teil dieser Welt“. Er fordert uns auf, als wahre Nachfolger Christi sittlich und politisch getrennt von der Welt zu leben, verhält sich aber selbst in politischen Fragen nicht neutral. Als Zeuge Jehovas war ich immer stolz darauf, mich dem Staat gegenüber neutral verhalten zu haben.

Doch welches Vertrauen verdient die WTG, die seit Jahrzehnten verkündet, dass die Vereinten Nationen die Erfüllung des verabscheuenswürdigen „scharlachfarbenen wilden Tieres“ aus der Offenbarung sei und gleichzeitig Beziehungen zur UNO pflegt, um deren Vorteile auszukosten? Als ich als Ältester das Schreiben der WTG lesen musste, in dem sie dies indirekt zugab, war ich erschüttert. Die Bruderschaft wusste natürlich nichts davon.

Ein weiterer Punkt, der mich in meinem Vertrauen zum Sklaven erschütterte, waren die umfassenden Dokumentationen zum Problem Kindesmissbrauch innerhalb der “Organisation Gottes” und deren Umgang damit. Diese Dokumente zeichnen das Bild einer rücksichtslosen Organisation, die alles tut, um die Opfer einzuschüchtern. Durch ihr Festhalten an der sogenannten „Zweizeugenregel“ werden die Täter geschützt. Und wer es wagte die Missstände in den eigenen Reihen beim Namen zu nennen wurde ausgeschlossen. Der Ruf der Organisation schien wichtiger, als der Schutz gefährdeter Kinder.

Dafür ist die WTG auch bereit, die Spendengelder ihrer Mitglieder für aufwendige Prozesse zu verschleudern. Wer diese Dokumentation gelesen hat, wird sich nicht mehr herausreden können, er habe nichts gewusst. Dokument (PDF hohe Auflösung)

Ein weiterer Punkt, der mein Vertrauen in den „Sklaven“ zerstörte, ist das Finanzgebaren der Organisation. Es gibt wohl kein größeres Geheimnis, als die Finanzen der Wachtturm-Gesellschaft. Es werden keine Geschäftsberichte veröffentlicht, obwohl allein durch die weltweit über 100.000 Immobilien viele hunderte Millionen US Dollar verschoben werden können. Über 100 ha große Real Estate Projekte, wie in Warwick, USA, werden kostengünstig durch freiwillige Helfer gebaut, und andere Immobilien, wie die in Brooklyn, werden gleichzeitig sehr gewinnträchtig verkauft. Was passiert mit den Gewinnen? Was macht die Gesellschaft mit diesen Geldmengen? Wir wissen es nicht. – Nur eins ist sicher: Die Mitglieder erfahren nicht, was mit ihren Spenden passiert. Das angehängte PDF-Dokument “WTG Finanzen” gibt einen kleinen Einblick.
https://drive.google.com/…/0B0GqbTlybsBKWEp5YjNPYVZpQ…/edit…

Ich habe hier nur einige Dinge angeführt, die mich zu der Überzeugung kommen ließen, sowohl in der Lehre, als auch im Wandel, auf Betrüger hereingefallen zu sein. An sehr vielen Stellen im NT wird vor Betrügern im Glauben gewarnt. Aber die Bibel warnt nicht nur vor Betrügern, sie fordert dazu auf, Betrüger bloßzustellen: 

„Fragt immer danach, was dem Herrn gefällt, und beteiligt euch nicht an den nutzlosen Dingen, die zur Finsternis gehören, sondern stellt sie vielmehr bloß.“ (Eph. 5:11)

Wenn ich das tun will, dann muss ich mir Fragen stellen, die u. U. mir und anderen unbequem sind. Ich bin also ständig gezwungen, um meine Glaubensüberzeugung zu ringen und gegen Entmutigung zu kämpfen. Erst im Alter wurde mir deutlich, was Jesus mit diesen Worten meinte:

„Ich habe euch das gesagt, damit ihr nicht unsicher werdet. Man wird euch aus den Synagogen [Versammlungen] ausschließen. Ja, es kommt sogar eine Zeit, in der die, die euch töten, meinen, Gott einen Dienst damit zu tun. Sie werden euch das antun, weil sie weder den Vater noch mich kennen. Ich habe euch das gesagt, damit ihr euch, wenn die Zeit dafür gekommen ist, an meine Worte erinnert.“ (Joh.16:1-5)

Als ich das verinnerlicht hatte, wurde mir der Kampf für meinen Glauben leicht. Ich wurde mutig.  Diese Erfahrung kann mir niemand mehr nehmen. Dafür bin ich dankbar. Ich blicke nicht zurück im Zorn, wie man so sagt. Letztlich hat mich alles, was ich an Gutem und Schlechtem erlebt habe, im Glauben und Vertrauen zu Gott und Christus gestärkt.

Und wichtig war die Erfahrung, dass es auch unter Jehovas Zeugen Menschen gibt, die bereit sind, Lügen bloßzustellen. Auch außerhalb der Versammlung wird man Freunde finden. Es sind wirkliche Freunde, die nicht aus Angst vor Repressalien oder auferlegte „Spielregeln“  der WTG dich dann nicht mehr anschauen, wenn du diese Organisation verlässt. Ich habe erfahren das für diese „Freude“ das einhalten dieser verordneten Spielregeln wichtiger sind, als normale menschliche Gefühle.

Warum ich an die Öffentlichkeit ging

Wer die WTG öffentlich kritisiert und Informationen veröffentlicht, auch wenn es sich nur um persönliche Erfahrungen handelt, dem kann es passieren, dass er von seinen ehemaligen Mitbrüdern verurteilt und geächtet wird. Wenn schon Kritik innerhalb der Organisation verpönt ist, wieviel mehr ist es dann öffentliche Kritik. So etwas tut man in den Augen eines Zeugen Jehovas nicht, man wird als Verräter oder Nestbeschmutzer gesehen oder gar als Sünder gegen den heiligen Geist, lehnt man sich doch gegen die vom Geist Gottes geleitete Organisation auf.

Hinzu kommt, dass viele Verkündiger Kritik an der Gesellschaft auch für sich als persönlichen Angriff empfinden, wird doch “ihre Organisation” in ein schlechtes Licht gerückt. Das System der WTG ist auf dem Gebiet der Indoktrination genauso perfekt, wie alle totalitären Systeme dieser Welt, die keine Kritik zulassen und Kritiker ausschließen oder verfolgen. Doch zum Glück gibt es mittlerweile, alleine in Deutschland tausende von Zeugen Jehovas, unter ihnen auch ehemalige Älteste, die über die Ungereimtheiten und Missstände innerhalb der Organisation öffentlich sprechen und die keine Angst haben, ausgeschlossen zu werden.

Dieses System ist nur zu durchbrechen, wenn man bereit ist, auch seine persönlichen Erfahrungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein Außenstehender wird das System der WTG kaum verstehen und nachvollziehen können. Ein falsches Wort und ein Beharren auf seiner Meinung führt zum Ausschluss und damit zur totalen sozialen Ächtung. Nicht nur ehemalige Freunde, sondern auch die Familienmitglieder des angeblichen „Sünders“ werden aufgefordert, den Umgang mit dem sogenannten Abtrünnigen aufzugeben. Durch die Veröffentlichung dieser Tatsachen kann jeder Zeuge Jehovas sehen und für sich realisieren, was ihn erwartet, wenn er offen Kritik an dem “Sklaven” übt.

Die breite Masse der Zeugen Jehovas ist so geprägt worden, dass nichts nach Außen, in die böse Welt gelangen darf. Über die Fehler und falschen Lehren anderer Religionen dagegen lästert man gerne. Und wenn ein Geistlicher oder hoher Würdenträger anderer Kirchen sich kritisch mit seiner Kirche öffentlich auseinandersetzt, dann findet man das gut, ehrenwert und mutig.

Die Literatur der WTG ist voll von Beispielen dieser Art.

Aber wehe, ein ehemaliges Mitglied der leitenden Körperschaft spricht offene Kritik aus und sei sie noch so berechtigt. Er wird nicht nur von oben verfolgt und ausgeschlossen, sondern auch von der großen Masse der Zeugen als Abtrünniger verurteilt. Das Gleiche passiert auch mit den Ältesten, die den Mut haben, Missstände offen zu legen.

Es gibt in der Organisation der Zeugen keine Möglichkeit, Missstände und Probleme intern oder gar öffentlich anzusprechen. Wer offen seine Meinung sagt, wird freundlich vor ein Dreierkomitee zitiert, mit der Behauptung, dass man ihn geistig wieder zurechtbringen möchte. Hierbei bezieht man sich auf den Text aus Jakobus 5:16. Bekennt einander also offen eure Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet. Denn das Gebet eines Menschen, der nach Gottes Willen lebt, hat große Kraft …”

Die Möglichkeit „Sünden zu bekennen und füreinander zu beten“ wird von der WTG alleine auf die Ältesten reduziert. Dadurch ist die christliche Rechtspflege in die Hände weniger Männer gelegt worden, die diese Machtfülle oft missbrauchen und die geistig, menschlich und fachlich oft nicht in der Lage sind, dieses Privilig gerecht zu nutzen.

Es gibt kein Korrektiv, durch das öffentliche Bewusstsein und das Gewissen aller Beteiligten. Auf diese Weise entsteht eine Schattenjustiz, die sich immer weiter von Gottes Gerechtigkeit entfernen kann. Eine öffentliche Gerichtsbarkeit, wie sie sowohl im Alten, als auch im Neuen Testament gezeigt wird, würde jedem die Möglichkeit bieten, sich selbst ein Bild von den moralischen Qualitäten der Versammlungsältesten und der Versammlungsglieder zu machen. Es ist in der Tat so, dass in den frühchristlichen Versammlungen die Ältesten durch die Gemeindeglieder gewählt wurden.  Man kann leicht ermessen, unter welch hoher Verantwortung und Verpflichtung alle standen: Die Pflege der göttlichen Gerechtigkeit war eine Angelegenheit aller! Auch hier hat die WTG die Menschen entmündigt, ihnen die Verantwortung abgenommen und sich selbst einen großen Machtzuwachs gesichert.

Jakobus ermunterte die Gemeinde: Bekennt einander also offen eure Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet“.  Beachte, es wird gesagt: Bekennt

voreinander und das bezieht sich nicht nur auf die Ältesten.

Die Wachtturmgesellschaft hat ein perfektes, geschlossenes, ideologisches System errichtet, das jedem Einzelnen seinen Platz zuordnet. Für viele Menschen, die sich nach Orientierung, Sicherheit und Geborgenheit sehnen, liegt aber gerade darin die Faszination und der Anreiz, sich Jehovas Zeugen anzuschließen. Jehovas Zeugen beeindrucken durch ihr persönliches Engagement, ihre Rastlosigkeit und ihr oftmals glaubwürdiges Auftreten. Aber dies ist nur die eine Seite. Hinter ihrer Fassade erweist sich diese Gemeinschaft sehr schnell als restriktive Organisation, die von den Anhängern blinden Gehorsam erwartet und für kritische Rückfragen, Einwände oder Bedenken keinen Raum hat. Aufrichtig suchende Menschen laufen Gefahr, in diesem System der WTG gefangen zu bleiben. Dem kann man nur begegnen, wenn man auf diese Gefahren öffentlich hinweist.

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Damals machte eine Äußerung von Erich Frost, dem damaligen Zweigdiener für Deutschland, die Runde. Sinngemäß hat er gesagt – und dafür gibt es auch Zeugen -,  dass die „ermüdeten Verkündiger“ in den Versammlungen durch das Beispiel dieser jungen und treuen Brüder in den Gefängnissen ermuntert und angespornt werden. Man brauchte Märtyrer. Frei nach dem Motto: Gut ist, was der Organisation nützt. Lieber anonymer Verfasser, dann darf ich mich schon mal als Augen- und Hörzeuge für diese Aussage von Erich Frost zur Verfügung. stellen. Mir gegenüber hat er anlässlich eines Bezirkskongresses in Reutlingen im privaten Rahmen diese Aussage gemacht. Und als… Weiterlesen »

Hallo Anonym,

sehr guter Bericht! Als ich noch Ältester war und Jesus mehr in den Vordergrund rückte, war es auch auf einmal grenzwertig.

Wünsche Dir alles Gute!

Corvus

Hallo Anonym

An das Briefe schreiben an die Partei in Malawi kann ich mich auch noch erinnern. Meine Omi kaufte extra eine Schreibmaschine und ich legte los. Zwei Vorteile hatte es ja. Nach einiger Zeit konnte ich relativ flüssig mit Zehn Finger schreiben. Desweiteren konnte man die Zeit berichten und das fand ich besser wie mit meiner Mutter von Haus zu Haus zu Latschen.

Um was es da ging wusste ich als kleiner Bengel ja nicht.

In Mexiko wurden gewisse Entscheidungen ganz anders gehandhabt.

Zweierlei Maß :

https://www.die-vierte-wache.eu/DE/1-der-gewissenskonflikt-ray-franz-06.html

Einen lieben Gruß

Frank

 

Sehr gut und sehr richtig, was du geschrieben hast.

Als mir als Dienstamtgehilfe auch immer mehr Ungereimtheiten auffielen, war der Fall nicht mehr aufzuhalten.

Und ich bin tief gefallen.

Ich habe genau wie du festgestellt, dass es keine Freunde in der Ältestenschaft gibt.

Es sind bestenfalls nur Bekanntschaften.

Jetzt, wo man seinen Kopf wieder frei hat, ist das Leben wieder wunderschön.

Und seitdem ist meine Beziehung zu meinem Gott wieder richtig gut und liebevoll geworden.

Ich wünsche jedem, der die WTG verlässt, diesen wunderbaren Liebreiz.

Alles gute für dich.

Danke für diesen fundierten Aussteigerbericht, ich werde ihn mitsamt den dazugehörigen PDFs ausdrucken und meinem noch aktivem Bruder zusenden.

Lieber Gruß an alle,

Sarai

 

Vielen herzlichen Dank, der Bericht war sehr gut nachvollziehbar und entspricht den Tatsachen. — Hat man einmal geprüft und erkannt, dass die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas eben nicht “die Wahrheit” hat und schon gar nicht “in der Wahrheit” ist, fällt es einem relativ leicht, diese Organisation zu verlassen. Hat man dann noch persönliche Erfahrungen (z.B. schriftlicher Art) mit ihrer Leitung machen können und einen scharfen Blick hinter die künstliche Fassade geworfen, weiß man 100%ig, dass Jehovas Zeugen letztlich doch nur eine Sekte wie jede andere sind — besser gesagt: ein ausgesprochen gefährliche. Wie dankbar und glücklich können alle sein, die… Weiterlesen »

O wie schade, dass die Versammlung schon aus ist! Oh wie lustig war es doch! Soviel Wein und Licht auf einmal verschleudert!

Bitte bitte weiter leeren!!!

Ulla lachmichkaputt

Mit Schrecken erinnere ich mich daran, wie viele ZJ heimlich Psychopharmaka nehmen, weil sie den Druck der Sekte nicht aushalten. Schuld ist laut org natürlich nicht die Sekte, sondern „der zunehmende Druck der bösen Welt Satans“. Wie immer entpuppen sich ZJ als Weltmeister im „anderen die Schuld Zuweisen“. Das kennt man schon lange.

Warum ich in KEINE Versammlung mehr gehen werde…
1. Korinther 10, 21 (Schlachter 2000):
Ihr könnt nicht den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der Dämonen; ihr könnt nicht am Tisch des Herrn teilhaben und am Tisch der Dämonen!
Ich möchte nicht mehr,das man mich mit dieser Organisation in irgendeiner Weise in Verbindung bringt.Gotteslästerung.Götzendienst,Kinderopfer,2 Zeugen Regel ect.
Verbot von Menschenblut,beruhend auf einem alten mosaischem Speisegesetz,das Jesus Christus aufhob.Dazu der ganze Kindesmißbrauch….hierzu ein Link, mit einem schönen Liedchen,mit der Bitte um vorherige Überpfüfung von euch lieben.
https://www.youtube.com/watch?v=70qbasETxxc&feature=youtu.be

Alles Liebe

Birgit

Störti an Autor! Sehr gut erklärt und aufrichtig geschrieben. Das kann ich sagen, weil ich dich persönlich kenne. Und wie du weist, war bei mir der Ausstieg ähnlich. Nur zum Glück brauchte ich keine Psychopharmaka. Weshalb ich aber jetzt diesen Kommentar schreibe hat einen anderen Grund. Ich saß vorhin auf meiner Terrasse in der Sonne und habe Zeitung gelesen. In der Zeitung hatten sie eine Annonce in eigener Sache geschaltet: „Wir suchen Zusteller“. Jeder der mich kennt weis, dass ich absolut kein Frühaufsteher bin. Zum Glück muss ich dass auch nicht sein. Durch meine selbstständigen Tätigkeiten kann ich mir den… Weiterlesen »

Lieber Jens,

danke für deine Buchempfehlung, habe unter der angegebenen url nachgesehen, leider ist es momentan nicht verfügbar, weder neu noch gebraucht, schade.

Mein Bruder hat noch gar nicht daran gedacht – aber ich denke für ihn an nichts anderes 😉

Lieber Gruß,

Sarai

Ihr Lieben. Die zusammengetragenen Fakten vom Verfasser sind super vorgetragen. Ich möchte mich auch gern beteiligen und habe noch einmal paar Infos zusammengetragen, so schreibe ich erst heute. Wird etwas mehr, entschuldigt. Meinem Gefühl nach bzw. meines Glaubens, hat der t.u.v.S. auf dem geplanten Weg zur Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts das leidige Thema Zivildienstverweigerung als Bauernopfer von langer Hand geplant und benutzt, um seine künftigen Interessen gegenüber dem Staat als rechtstreu verkaufen zu können und den Körperschaftsstatus zu erlangen. Nur darum hat er die bis dahin strenge Haltung aufgeweicht, wie man früher gegen die Brüder in ihrer zugestandenen… Weiterlesen »

Liebe Sarai, ich habe mehrere Aussteigerbücher hier. Steven Hassans “Freiheit des Geistes” ist m.E. eine nicht so gute Übersetzung vom englischen ins Deutsche. Am besten von allen find ich immer noch das Buch von Barbara Kohout “Die Wachtturm-Wahrheit. Eine Sektenfalle?” vom Engelsdorfer Verlag. ISBN 978-3-95488-396-7 , kostet 12 Euro. Sie erklärt, wie Verführungen in Sekten funktionieren: 4 starke Fesseln machen es möglich (S. 46/47) * Verhaltenskontrolle: diese Fessel ist aus einzelnen Fäden mit den Merkmalen Freizeit beschränken, Hierarche beachten, Prinzip Belohnung – Bestrafung und Alltag, gemacht * Gefühlskontrolle. Ebenfalls eine Kordel aus mehreren Fäden. Diese nennt man Schuldgefühle, Angst, Widerspruch… Weiterlesen »

ACHTUNG !       ACHTUNG !
Hetzer gegen BI auf FB & YT von  
truth is power
Am 14.05.2018 veröffentlicht

Zeugen Jehovas – Bruderinfo – in 4 Schritten zur Wahrheit, Abtrünnige Sekte
https://www.youtube.com/watch?v=UjNUtvyRM4g&feature=youtu.be

 

Hallo Jens, obwohl auch ich der ORG. die Gemeinschaft entzogen habe, stelle ich bei Gesprächen die Fakten heraus. Es gibt tatsächlich etliche komische Ansichten über ZJ, aber wenn sie meiner eigenen Erfahrung und meinem Gewissen entgegenstehen, stelle ich klar, dass – ZJ Alkohol trinken dürfen – sehr wohl ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen dürfen – nicht den Zehnten vom Gehalt abgeben müssen usw. Aber dann kommt meist die Frage: Und wieso bist du dann weggegangen? Oder kürzlich, da begegnete mir ein anderer Ehrenamtlicher, der wissen wollte, was das bedeute, was in einem Altenheim die Runde mache: “Ulla ist eine Abtrünnige”.… Weiterlesen »

Die Personen die keine JZ mehr sind haben unterschiedliche Erlebnisse, Wahrnehmungen und Erfahrungen gemacht. Es gibt k e i n e Gruppe von „Ehemaligen“ oder „Abtrünnigen“!

Alles sind Menschen!

Es geht nur darum, dass den Personen zunächst was vorgemacht wurde und man später (auch auch gar nicht) merkten das Ihnen die Unwahrheit in dieser JW.ORG beigebracht wurde.

Es ist schwer damit umzugehen wenn man ein lebenlang versklavt wurde und dann plötzlich frei ist.

 

 

 

 

 

Liebe  Grüße aus Österreich

Meiner Meinung nach sollten wir aufpassen, uns nicht in etwas verstricken zu lassen, das nur unserem König Jesus Christus vorbehalten ist. Jeder gegen jeden, alle für einen oder sonst was.  Nur Er hat das Schwert bekommen. Konzentration auf Liebe zum nächsten bringt einen weiter. Kein Gericht der Welt wird Jesus aufhalten. Deshalb halte ich mich da raus und tanze lieber Walzer . Mit Liebevollen Wesen , die ichDank Jesus kennen lernen durfte.

Birgit

Hallo, habe gerade das Anti-BI-Video gesehen.

Starker Tobak, aber primitiv gemacht, das hätte man in Walkill oder Selters ganz anders produziert.

Gibt es eigentlich irgendeine halb- oder ganz offizielle Reaktion der WTG auf BI?

Liebe Grüße

ZJ-Beobachter

Super Kommentar. Ich lese seit Monaten still mit. Und was du über die Partnerwahl schreibst kann ich betätigen. Mache mir seit einiger Zeit auch immer Gedanken darüber wie manche Sachen so ausgelegt werden wir es gerade passt. Es stört mich einfach das auch Fehler nicht zugegeben werden von der LK. Die transparenz fehlt. Wofür man früher ausgeschlossen wurde ist auf einmal ok. Und ich finde es schade mit an zu sehen wie wirklich liebe Menschen als Gehirnlose hülle durch die Versammlung irren und alles abnicken ohne mal selber nach zu denken. Mit ein für mich schlimmer Punkt bei den ZJ… Weiterlesen »

Hallo, ihr Lieben, ich sitze jetzt schon eine geraume Zeit hier vor meinem PC, und mir gehen viele Dinge durch den Kopf. Ich habe die meisten Kommentare hier zu diesem Artikel gelesen, und versuche mich in die Gefühlslage der einzelnen Schreiber reinzudenken. Die meisten hier auf BI wissen, dass der Oppa und ich, voller Überzeugung die Org. am 6.11.2014 offiziell verlassen haben, und wir haben es keine Sekunde bereut. Wir haben seit dieser Zeit viele Höhen und Tiefen erlebt, aber auch den besonderen Schutz und Segen unserer Beiden Höchsten. Wir sind dadurch in unserem Glauben sehr gestärkt worden. Meine Gedanken… Weiterlesen »

Liebe Stachelbeere, jeder darf in seiner Geschwindigkeit auf Gott vertrauen und nicht verurteilt werden, wenn er etwas länger für den Ausstieg braucht. Bei mir waren es 4 Jahre des Zweifelns, Hoffens, Bangens und ich hätte wohl im “Spagat schlagen” einen Sonderpreis bekommen. Hinzu kommt noch, dass drei unserer vier Kinder noch im Teenie Alter waren, ich psychisch sehr belastet war und anfangs immer noch selber dachte wie die Family: “Wenn ich stabiler bin, kann ich wieder ins (Hamsterrad) Predigt- und Versammlungs-Prozedere einsteigen.” Der endgültige Cut kam durch die Realisierung, dass Pädophile mehr Schutz und Unterstützung von der Versi erhielten als… Weiterlesen »

Ich bin heute 47 Jahre alt, ich bin mit 16 Jahren zuhause abgehauen und muss ehrlich sagen das es mir heute noch oft hinterherrennt!

Ich war so ein gemischtes Kind, Mutter ja ,Vater nein.mein Vater hat sich mit 58 Jahren totgesoffen.(versteh ich heute irgendwie).

trozdem bin ich froh mein heutiges Leben zu leben, mal schwer( da ich totale verlustängste habe)und oft heute leicht( ich bestimme), aber in einem stimme ich allen zu, es steckt drin und man hat immer irgendwie ein schlechtes Gewissen!!!

aber ich hatte oft genug Angst das die Welt untergeht, jetzt lebe ich!,,,

Wenn ich euch eines raten darf, dann lebt! Lernt die welt kennen und die Menschen. Es ist toll!!! Und wenn Euch das schlechte Gewissen erreicht, denkt daran das wir ja alle Sünden mit dem Tod vergelten,( fragt mich jetzt bitte nicht nach dem Vers)nach denen kommt selbst Napoleon (( und ihr wisst wen Ich ich  meine) zurück , ins 1000 jährige Leben.und danach wird erst genau ausgesiebt. ich dachte immer ichsterbe bald, und habe dementsprechend viel erlebt, aber heute bin ich ruhiger ,1975/1980/1985 /2000 etc. ich bin nicht mehr auf dem laufenden, aber irgendwann ist gut! Ich habe keine Angst… Weiterlesen »

Jehovas Zeugen – Presse Recherche   BREAKING NEWS – Kindesmissbrauch bei Zeugen Jehovas wird auf Bundesebene in Deutschland untersucht Wie der Verein JW Opfer Hilfe meldet, wird Kindesmissbrauch bei Zeugen Jehovas von der Aufarbeitungskommission, dem Betroffenenrat und dem Unabhängigen Beauftragen für Kindesmissbrauch bei der Bundesregierung mit großer Sorge zur Kenntnis genommen und im nächsten Jahr genauer untersucht. JW Opfer Hilfe e.V. setzt sich auf dem Kongress “MitSprache” für Betroffene von sexuellen Kindesmissbrauch bei Zeugen Jehovas ein Wir konnten auf dem Kongress „Mitsprache“ am vergangenen Wochenende in Berlin das Missbrauchsproblem bei den Zeugen Jehovas bei der Aufarbeitungskommission, beim Betroffenenrat und beim… Weiterlesen »

Wie gelangt man in den Strudel dieser harmlos erscheinenden und doch überaus gefährlichen Glaubensgemeinschaft der ZJ? Ganz einfach: Man wird ein Opfer seines Täters (seines Bibellehrers), der selbst ein Opfer eines Täters wurde, welcher selber aber auch nur ein Opfer war und es nicht besser wusste, usw. Alles beginnt ganz leger: Interessante Gedanken biblische Grundlehren werden einem freundlich und einleuchtend vermittelt, weil man ja in der Bibel selbst unbewandert und im Grunde darin tatsächlich ein “Analphabet” ist. So lernt man “das kleine 1 x 1” biblischer Lehren. Das ist zunächst begeisternd. Doch unmerklich werden auch die dogmatischen Sonderlehren, ja Irrlehren… Weiterlesen »

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