[Kommentar zum Kongressmotto 2016 und zum WT vom Feb 2016 Seite 26, Studium: 25. April – 1. Mai]
Beleuchten wir noch einma das Attribut Loyalität, das in diesem Jahr auch auf den Kongressen der Zeugen Jehovas Themenschwerpunkt ist. Der Studienartikel “Was wir von loyalen Dienern Jehovas lernen”, vom Febr. 2016 und das Kongressmotto “Bleibe Jehova gegenüber loyal!” stützt sich auf Micha 6:8.
Vorab sollten wir uns zunächst die Zeit nehmen, diesen Vers in unterschiedlichen Übersetzungen zu betrachten und zu vergleichen, bevor wir näher auf den Inhalt dieses Artikels eingehen. Die revidierte Neue- Welt- Übersetzung von 2013 gibt das hebräische Wort “chesed” mit “Loyalität schätzen” wieder, während die anderen Übersetzungen es mit “liebende Güte” oder “liebende Barmherzigkeit” übersetzen.
Wenn wir Güte und Barmherzigkeit lieben, werden wir sie auch erstreben und uns bemühen, sie in allen Aspekten unseres Lebens zum Ausdruck zu bringen. In diesem Zusammenhang ist der Begriff “loyal” eindeutig fehl am Platz.
Das Revisionskomitee der NWÜ von 2013 möchte durch die tendenziöse Wiedergabe dieses Verses erreichen, dass wir Loyalität als eine wertvolle und liebenswerte Eigenschaft verstehen und anstreben. Ist es aber wirklich das, wozu uns Micha auffordert? Ist die Botschaft, die er hier vermitteln möchte, dass Loyalität von größerer Wichtigkeit ist, als Gnade oder Güte? Haben alle anderen Übersetzer das übersehen?
Womit rechtfertigt das Übersetzungs- Komitee der NWÜ von 2013 seine Wahl?
Tatsächlich rechtfertigt und begründet das Revisionskomitee der WTG seine Entscheidung nicht. Es ist nicht gewohnt, in Frage gestellt zu werden und seine Entscheidungen rechtfertigen zu müssen.
Die hebräische Interlinear- Übersetzung gibt die wörtliche Bedeutung von “he-sed” mit “Bundestreue” wieder. In modernem Englisch ist dieser Ausdruck schwer zu definieren. Welche hebräische Denkweise steht also hinter “he-sed”? Anscheinend weiß das Revisions-Komitee der NWÜ darüber Bescheid, denn an anderen Stellen gibt es “he-sed” mit “loyaler Liebe” wieder. (Siehe 1. Mo. 24:12; 39:21; 1. Sa 20:14; Ps. 59:18; Jes. 55: 3)
Das hebräische Wort bezeichnet eine Liebe, die gegenüber dem Geliebten loyal ist. “Loyal” ist das Attribut, die Qualität, die diese Liebe definiert. Die Übersetzung von Micha 6:8 mit “Loyalität wertzuschätzen” verwandelt das Attribut jedoch in ein Ziel.
Micha spricht nicht über Loyalität.
Er sagt nicht, dass wir “Loyalität schätzen” sollten, sondern er spricht über die Liebe. Liebe, die treu ist, handelt für den Geliebten. Es ist tätige Liebe. Güte existiert nur in ihrer Anwendung, einem Akt der Zuneigung, ebenso wie Barmherzigkeit. Wir zeigen Barmherzigkeit also in der Interaktion.
Wenn ich Güte liebe, dann werde ich aus mir heraus gegenüber anderen freundlich handeln. Wenn ich Barmherzigkeit liebe, werde ich die Liebe dadurch zeigen, dass ich anderen gegenüber barmherzig bin.
Gott fordert von uns also nichts anderes, als dass wir liebevoll und barmherzig miteinander umgehen und demütig vor ihm unser Leben führen- alles Prädikate, die mit Loyalität nichts zu tun haben.
Die Uneinheitlichkeit in der Wiedergabe dieses Wortes verstärkt die Fraglichkeit der Übersetzung, denn an anderen Stellen hätte- vorausgesetzt ihre Wiedergabe wäre wirklich korrekt- auch mit “Loyalität” übersetzt werden müssen. Zum Beispiel gab Jesus in Matthäus 12:1-8 den Pharisäern, die Anstoß daran nahmen, dass seine Jünger am Sabbat Ähren pflückten, um zu essen, diese schlagkräftige Antwort:
“Wenn ihr aber verstanden hättet, was dies bedeutet: ‘Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer’, so würdet ihr die Schuldlosen nicht verurteilt haben. Denn der Menschensohn ist Herr des Sabbats.”
Als er sagte “Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer…”, zitierte Jesus aus Hosea 6:6. In der Revidierten NWÜ wird dieser Vers jedoch wie folgt wiedergegeben:
“Denn an loyaler Liebe (he-sed) habe ich Gefallen gefunden und nicht am Schlachtopfer; und an der Erkenntnis Gottes mehr als an Ganzbrandopfern.” (Hosea 6:6) NWÜ revd.
* Anmerkung des Übersetzers: so wird es in der englischen revidierten NWT von 2013 wiedergeben. In der deutschen Übersetzung steht statt “loyaler Liebe” noch “liebende Güte”.
Als Jesus in Matthäus 12:1-8 die Worte von Hosea zitiert, verwendet er “Barmherzigkeit” und Micha benutzt das gleiche Wort: “he-sed”. Im Griechischen ist es “eleos” das, nach Strong, durchgängig als “Barmherzigkeit” definiert wird. Wenn “he-sed “tatsächlich “Loyalität” bedeuten würde, dann hätte Jesus gesagt: “Ich will Loyalität und nicht Schlachtopfer.” Würde das einen Sinn ergeben?
Nur Entscheidungsträger und Beobachter von Regeln fordern Loyalität.
Die Pharisäer hielten sich streng und gehorsam an den Buchstaben des Gesetzes. Sie wähnten sich als die treuesten aller Israeliten und legten großen Wert auf Loyalität, denn letzten Endes war das oft alles, womit sie sich rühmen konnten. Liebe zeigen, Barmherzigkeit ausüben, aus Güte handeln, das ist schwerer. Das sind die Eigenschaften, die oft denen fehlen, die Loyalität einfordern.
Natürlich haben Loyalität und Opfer ihre Berechtigung. Aber die beiden schließen sich nicht gegenseitig aus. Tatsächlich gehören beide in einem christlichen Kontext zusammen. Jesus sagte: “Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme seinen Marterpfahl auf und folge mir beständig. Denn wer immer seine Seele retten will, wird sie verlieren; wer immer aber seine Seele um meinetwillen verliert, wird sie finden. – Matth. 16:24,25
Offensichtlich ist jemand der Jesus “beständig folgt”, ihm gegenüber loyal, aber sich selbst zu verleugnen, den Marterpfahl auf sich zu nehmen und seine Seele zu verlieren, das bedingt Opfer. Daher würde Jesus nie Loyalität und Opfer als Alternativen anbieten, so als ob wir das eine, ohne das andere haben könnten. Doch dies ist nicht die einzige geänderte Textstelle, an der die überarbeitete NWÜ eine hohe Bedenklichkeit aufweist. In Psalm 86:2 (Absatz 4) beispielsweise sehen wir genau die gleiche Substitution. Auch hier sind “Treue” und “Gottesfürchtigkeit” dem Begriff “Loyalität” gewichen.
Statt die Bruderschaft zur Gottesfürchtigkeit, Güte und Barmherzigkeit zu führen, betont die NWÜ die Loyalität und somit obendrein ein Wort, das in den ursprünglichen inspirierten Schriften (Micha 6: 8; Eph. 4:24) fehlt.
Welche Motivation steht hinter dieser Bedeutungsänderung?
Warum werden die inspirierten Schriften hier so uneinheitlich und tendenziös übersetzt? Die leitende Körperschaft fordert von Zeugen Jehovas absolute Ergebenheit und so bevorzugt sie eine Leseart, die die Wichtigkeit der Loyalität gegenüber sich als Kanal und “Gottes einziger irdischen Organisation”, herausstellt.
Loyalität neu betrachtet
Gehen wir nun auf den oben angeführten Artikel “Was wir von loyalen Diener Jehovas lernen”, vom Febr. 2016 näher ein. Absatz 5 dieses Studienartikels erinnert uns daran: “Unsere Loyalität kann mehreren Personen gehören. Jedoch ist es nur mithilfe biblischer Grundsätze möglich, die richtige Reihenfolge herauszufinden.”
Indem wir das im Sinn behalten, lasst uns die biblischen Grundsätze anwenden und das hier präsentierte Gedankengut sorgfältig untersuchen, um die richtigen Merkmale und die Hierarchie unserer Loyalität bestimmen zu können.
Wer verdient unsere Loyalität?
Der Gegenstand unserer Loyalität ist das Herzstück christlicher Identität und sollte unser Hauptanliegen sein, wenn wir diesen Wachtturm untersuchen. Paulus erklärt in Galater 1:10: “Versuche ich jetzt tatsächlich Menschen zu überreden oder Gott? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefiele, wäre ich nicht Christi Sklave.”
Paulus war als Saulus von Tarsus Mitglied einer mächtigen religiösen Körperschaft und hatte eine gute Karriere vor sich. (Gal. 1:14) Ungeachtet dessen, gab Saulus demütig zu, dass er die Zustimmung von Menschen gesucht hatte. Um dies zu korrigieren und ein Diener Christi zu werden, nahm er enorme Veränderungen in seinem Leben vor. Was zeigt uns dieses Beispiel von Saulus?
Stellen wir uns vor, mit welchem Szenario er konfrontiert war. In der damaligen Welt gab es viele Religionen. Aber in seiner Überzeugung existierte nur eine wahre Religion, die von Gott eingerichtet worden war: das jüdische religiöse System. Daran glaubte Saulus von Tarsus, als er zu der krassen Erkenntnis kam, dass das Volk Israel- Jehovas Organisation, wenn man so will- nicht mehr in seinem bevorzugten, anerkannten Stand war.
Wenn er also treu zu Gott stehen wollte, würde er seine Loyalität gegenüber der religiösen Organisation (dem jüdischen religiösen System), von der er seit jeher glaubte, das Gott es als Mitteilungssystem für die Menschheit bestimmt hatte, aufgeben müssen. Er würde lernen müssen, seinen himmlischen Vater in einer grundlegend anderen Art und Weise anzubeten und zu ehren. (Heb. 8:8-13)
Würde er sich eine neue Institution suchen? Wohin würde er jetzt gehen?
Aber es war keine Frage des “wohin”, sondern “zu wem”! (Joh. 6:68) Da antwortete ihm Simon Petrus: “Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.”
Paulus wandte sich also an den Herrn Jesus und lernte über ihn alles, was er konnte, und dann, nach seiner Berufung, begann er die Botschaft über den Christus zu verbreiten… und Menschen wurden von diesem Evangelium berührt und von ihm angezogen. So entstand in der Folge ganz natürlich eine Gemeinschaft, ähnlich einer Familie, deren Qualität sich deutlich von der einer Organisation unterscheidet.
Es gibt in der Bibel keine prägnantere Ablehnung des Konzepts, dass das Christentum mit einer menschlichen Autoritätsstruktur organisiert werden muss, als diese Worte des Paulus: “…ging ich nicht sogleich mit Fleisch und Blut zu Rate. Auch ging ich nicht nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ich ging fort nach Arabien, und ich kehrte wieder nach Damạskus zurück. Dann, nach drei Jahren, ging ich nach Jerusalem hinauf, um Kẹphas zu besuchen, und ich hielt mich fünfzehn Tage bei ihm auf. Aber ich sah sonst keinen von den Aposteln, nur Jakobus, den Bruder des Herrn.“ (Gal. 1:16-19)
Der Wachtturm ist immer bemüht, eine Parallele zwischen der Zeit des Alten Bundes mit seinen menschlichen Führern und der heutigen irdischen Zeugen-Organisation zu ziehen. Er stützt sich dabei auf die schriftwidrige Vor-/Gegenbild- Übereinstimmung, um die Loyalität gegenüber menschlichen Traditionen und den Männern der Macht hinter den Kulissen fordern zu können. (Markus 7:13)
Das mosaische Gesetz war kein Muster, das in der christlichen Versammlung wiederholt werden sollte. Tatsächlich war der Versuch, die Struktur des Alten Bundes in den frühchristlichen Gemeinden wieder aufleben zu lassen, eine der ersten und verheerendsten Apostasien. (Gal. 5: 1) Durchweg im ganzen Artikel werden die Leser darauf hingewiesen, das sie loyal sein sollten und nicht gegen die “Gesalbten Jehovas” (ein subtiler Bezug auf die leitende Körperschaft) vorgehen. Andere Wachtturmpublikationen gehen sogar so weit, dass sie die Position der leitenden Körperschaft mit der von Moses und Aaron vergleichen und die, die ihre Maßnahmen bemängeln, mit den gegenbildlichen rebellischen Israeliten, die murren und sich beschweren. (2. Mose 16:2; 4. Mose 16).
Dabei übersehen sie, dass es schon an Blasphemie grenzt, sich selber die Rolle des Moses anzueignen, denn die Bibel lehrt deutlich, dass nur unserem Herr Jesus diese Position in der christlichen Zeit gebührt – und dies ist ein wahrhaftiges und stimmiges biblisches Gegenbild. (Hesekiel 3:1-6; 7:23-25)
Gott verlangte von den Israeliten auf seine Propheten zu hören, das ist richtig. Aber Gott gab auch allen, die in seinem Namen redeten, die Beglaubigung, so dass das Volk Vertrauen haben konnte und nicht Gefahr lief, Betrügern zu gehorchen. Jehovas Propheten von einst hatten drei unverkennbare Merkmale, die ihre Identifizierung als sein “erwählter Kanal” unbestreitbar machte:
Sowohl in der Nation Israel, wie auch im ersten Jahrhundert, wirkten die “Gesalbten Jehovas” (1) Wunder, (2) machten sie unfehlbare, richtige Vorhersagen und (3) wurden sie inspiriert, das unveränderliche und das vollkommen übereinstimmende Wort Gottes zu schreiben.
Ein Vergleich mit diesem Maßstab lässt die Erfolgsbilanz und Glaubwürdigkeit des selbst ernannten “treuen und verständigen Sklaven” wenig schmeichelhaft erscheinen. Ihrem Anspruch als “einziger Kanal Gottes auf Erden” zu fungieren, werden sie nicht gerecht. (1. Kor. 13:8-10; 5. Mose 18:22; 4. Mose 23:19)
Heute folgen wir nur einem gesalbten Führer, Jesus Christus. Und tatsächlich ist die eigentliche Bedeutung des Begriffes “der Christus”: “der Gesalbte” (des Herrn)- “der Messias”. Wo gibt es in diesen Versen Raum für einen menschlichen Fürsprecher?
“Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, damit ihr Leben habt.” Joh. 5:40
Jesus sprach zu ihm: “Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.” Joh. 14:6
“Überdies gibt es in keinem anderen Rettung, denn es gibt keinen anderen Namen unter dem Himmel, der unter [den] Menschen gegeben worden ist, durch den wir gerettet werden sollen.” Apg. 4:12
“Denn da ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und Menschen, ein Mensch, Christus Jesus.” 1. Tim. 2:5
Doch die leitende Körperschaft will uns weismachen, dass Loyalität zu einem anderen Mittler für unsere Rettung von grundlegender Bedeutung ist: “…die Rettung anderen Schafe hängt davon ab, die gesalbten Brüder Christi hier auf der Erde tatkräftig zu unterstützen dessen müssen sie sich immer bewusst sein.” (WT 15.3.2012, Seite 20, Absatz 2 Unsere Hoffnung erfüllt uns mit Freude)
Loyalität gegenüber Gott oder menschlicher Tradition?
Die Absätze 6, 7 und 14 befassen sich mit der Anwendung des christlichen Rechtssystems. Es ist wahr, dass die Versammlung vor dem verderblichen Einfluss der Sünde geschützt werden muss. Trotzdem müssen wir sorgfältig das Zeugnis der Schrift prüfen, um sicherzustellen, dass wir Übeltäter in Übereinstimmung mit dem Muster behandeln, das durch Jesus und die christlichen Schreiber des Neuen Testaments festgelegt wurde. Andernfalls könnten die, die die Versammlung schützen möchten, selber genau zur Ursache der Verdorbenheit werden, die sie beseitigen möchten.
Bevor wir betrachten, wie man mit Sündern verfahren sollte (Absatz 6 und 7), lasst uns die Anwendung der Worte Jesu in Matthäus 18, im Zusammenhang mit Absatz 14, klären. Auffallend ist, dass in diesem Artikel jeglicher Hinweis auf Jesu Anweisungen in Matthäus 18:15-17, fehlt. Dieses Versäumnis wiegt umso schwerer, weil dies die einzige Textstelle ist, in der unser Herr auf derartige Angelegenheiten Bezug nimmt. Denn genau hier befindet sich der Kern für unsere Richtlinien rund um das Fehlverhalten.
Der Artikel bezieht sich auch wieder lieber auf alttestamentliche Vergleiche (wie die bereits besprochenen ausgedachten Gegenbilder), um das Rechtssystem bei den Zeugen Jehovas zu untermauern. “Deckst du jedoch seine Missetat, bist du Gott gegenüber nicht loyal.” (3. Mose 5:1)
Es gab Sünden, die den jüdischen Ältesten unter dem mosaischen Gesetz berichtet werden mussten, doch die leitende Körperschaft möchte, dass es das gleiche Procedere in den christlichen Versammlungen gibt. Weil es in den neutestamentlichen Schriften aber einfach keine Hinweise auf diese Art von Beichte gibt, sind sie gezwungen, auf das jüdische System zurückzugreifen. Hier wird zusätzlich übersehen, dass es sich bei den Sünden, die berichtet werden mussten, um Kapitalverbrechen handelte. Dafür war keine Reue (oder Vergebung) vorgesehen.
Und wenn sie schon auf das alte System zurückgreifen, warum folgt die leitende Körperschaft nicht dem Beispiel und befürwortet im Falle eines Fehlverhaltens, eine öffentliche Verhandlung vor der Versammlung, die dazu beitragen würde, ein faires Verfahren zu gewährleisten, so wie es in der israelitischen und christlichen Zeit praktiziert wurde? Stattdessen werden sogenannte Komiteesgebildet, die hinter verschlossen Türen Anhörungen ohne Aufzeichnungen und ohne Zuschauer durchführen. (Matth. 18:17; 1. Kor 5:4; 2. Kor. 2:5-8; Gal. 2:11,14; 5. Mo. 16:18; 21:18-20; 22:15; 25:7; 2. Sam. 19:8; 1. Könige 22:10; Je 38: 7)
Welche Loyalität zeigt die leitende Körperschaft Gott gegenüber, wenn sie das schwere Joch der Sklaverei des alten Bundes, für Christen von heute, wiedereinzuführen versucht? (Gal. 5:1) Lehren und Vorgehensweisen wie diese, offenbaren ein Versagen, eine Blindheit für die wahre Bedeutung des Lösegeldes und die wunderbare neue Wahrheit für die Christen, dass: “die Liebe die Erfüllung des Gesetzes” ist. (Matth. 23:4; Röm. 13: 8-10).
Zitat: “Nimm dir daher Nathan zum Vorbild und sei freundlich, aber bleib fest. Leg deinem Freund oder Verwandten nahe, sich an die Ältesten zu wenden.”
Wie bereits erwähnt, gibt es einfach keinen christlichen Präzedenzfall für das Bekennen von Sünden vor religiösen Führern. Nathan drängte David vor Gott zu bereuen, nicht vor den Priestern. Als Jesus sagte: “gehe hin, lege seinen Fehler zwischen dir und ihm allein offen dar” (Matth. 18:15), machte er keinen Unterschied zur Art oder Schwere der begangenen Sünde. Falls der Übeltäter keine Reue zeigte, war er durch die Ekklesia, vor der gesamten versammelten Gemeinde zu tadeln, nicht nur von einer ausgewählten Gruppe von Ältesten. (Math. 18:17; 1. Kor. 5:4; 2. Kor. 2: 5-8; Gal 2:11,14)
Zitat: “So beweist du nicht nur, dass du loyal zu Gott stehst, sondern auch das Beste für deinen Freund oder Verwandten möchtest. Und die Ältesten werden versuchen, ihn mit Milde wieder zurechtzubringen.”
Wie schön, wenn dies immer der Fall wäre, aber lange Erfahrung zeigt, dass dem oft nicht so ist. Wenn Matthäus 18 genau befolgt worden wäre, wären viele bereits im 1. oder 3. Schritt wieder in Gottes Gunst gelangt und nie vor ein Komitee. Dies hätte Verlegenheit erspart, Vertraulichkeit bewahrt (da die Ältesten kein Gott gegebenes Recht haben, alle Verfehlungen der Herde zu kennen) und die vielen tragischen Umstände vermieden, die durch Fehlurteile und strenge Anwendung der Regeln entstehen.
Absatz 17 beginnt mit diesen Worten: “Um loyal zu Jehova zu stehen, brauchen auch wir Mut. Schließlich müssen viele von uns dem Druck standhalten, der von Familienmitgliedern, Arbeitskollegen oder vom Staat ausgeht.” und wird fortgesetzt mit der Erfahrung eines japanischen Zeugen namens Taro, der im Wesentlichen von seiner gesamten Familie ausgeschlossen wurde, als er ein Zeuge Jehovas wurde.
Für diejenigen von uns, die die Wirklichkeit der Organisation der Zeugen Jehovas erkannt haben, strotzt dieser Absatz vor Ironie, denn der genannte Grundsatz im ersten Satz beschreibt genau unsere Situation. Wenn wir gegenüber Jehova loyal bleiben wollen, müssen wir mutig und entschlossen gegen den Druck von Familie, Verwandten und Mitgliedern der Versammlung und Organisation standhalten, die die Loyalität zur JW.org über die Loyalität zu Gott und seinen gesalbten König, Jesus Christus, stellen.
Dieser WT Artikel und die Einforderung von Loyalität – nicht Gott sondern der LK gegenüber, sie wollen Gott spielen – erinnert mich an die gestrige Fernsehsendung über das chinesische Regime. MAO war der absolute Herrscher und der über Leben und Tod entscheiden konnte. Berichte sprechen davon dass seiner grausamen despotischen Herrschaft über 70 Millionen Menschen zum Opfer fielen. Bei diesem TV Bericht wurde ein Chinese (ich schätze ihn auf ca. Mitte 50) gezeigt der heute darüber traurig und erschüttert ist dass er als 16 jähriger Bub seine eigene Mutter bei der Partei angeschwärzt hatte. Die Mutter hatte so manches während… Weiterlesen »
Dies gehört nicht zum Thema!
Am 10.5.2016 lief in der ARD ein Fiim von 115 Minuten über die Scientologen: „Scientology – Ein Glaubensgefängnis“
https://www.ardmediathek.de/tv/DoX-Der-Dokumentarfilm-im-BR/Scientology-Ein-Glaubensgef%C3%A4ngnis/Bayerisches-Fernsehen/Video?bcastId=24831852&documentId=35259726
Ede
“Der Sohn in seiner jugendlichen Dummheit hat dies der Partei gemeldet. Die Folge, die Mutter wurde öffentlich hingerichtet.” Lieber Matthäus, das System Mao Tse Tung mit komunistischer Volkspartei ist sicher gleich dem System Leitende Körperschaft mit Zeugen Jehovas. In beiden bestimmt eine kleine Gruppe was Wahrheit ist und was nicht. Und jeder der von dieser sogenannten (Partei-) “Wahrheit” abweicht wird eliminiert. Einen Unterschied jedoch gibt es bei den Zeugen Jehovas noch der wirklich beachtlich ist. Du schreibst, dass der Chinese traurig darüber war, dass er “in seiner jugendlichen Dummheit” seine eigene Mutter der Partei ausgeliefert hatte. Was tödlich für die… Weiterlesen »
In der aktuellen Runde halten die Kreisaufseher den neuen Vortrag: “Was macht Christen zu wahren Christen ?”.
Ein sehr guter Vortrag.
Wer die Möglichkeit eine Dienstwoche zu besuchen und den Vortrag zu hören sollte dies tun.
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Lieber Täter de swortes, wer schon zehn, zwanzig oder vierzig Jahre dabei ist kennt die Antwort im Schlaf.
Oder gibt es was neues? Dann las es uns wissen-
Lieber Bruder,
auf den letzten Satz des Kommentars eingehend sage ich: tut das!
Ansonsten wieder sehr gelungener Artikel.
Tommy
Liebe Freunde,
Ein Glück, dass die Katholiken in Polen es mit der christlichen Loyalität nicht so genau nehmen.
Sonst würde ja im ganzen Land kein Mensch mehr mit einem zu JZ konvertierten Katholiken reden-das wäre ja ein Abtrünniger.
Gilt sinngemäß für Bayern – und in Norddeutschland für die Protestanten.
Beste Grüße
Petrus111
Nur einfach zum Nachdenken! Als Atheist wundere ich mich manchmal und frage mich, “Warum lesen diese Christen ihre Bibel immer NUR mit der Brille ihrer jeweiligen Gemeinschaft?” Ich darf ja wohl annehmen, dass fast alle die hier Kommentare schreiben, Fox, Sünder, Täter, Sandra usw., fest daran glauben dass die Bibel, oder besser gesagt die Schriften von Gott inspiriert sind. Es geht bei diesen Kommentaren ja nie darum ob z.B. Hebräer oder Timotheus von Paulus geschrieben oder Fälschungen sind, sondern immer nur “was meinen sie wenn sie als Katholik, ZJ, Freikirchler usw. gelesen werden”. Ach ja, eines haben sie fast alle… Weiterlesen »
Liebe Brüder!
Vielleicht könnten ihr mir weiterhelfen?
Es wurde in Österreich ( eventuell auch in Deutschland oder weltweit ? ) für die kommende Woche eine besondere 3-stündige Zusammenkunft angekündigt – anscheinend anstatt der Dienstzusammenkunft – es soll um die LK gehen.
Wisst ihr was davon ?
Danke im voraus !
LG Gia
Fanny@Domenikus Klein
Guten morgen Domenikus bevor wir anfangen zu diskutieren würde ich gerne wissen was ein Atheist ist?
LG Fanny
Ein Auszug von hier: https://www.bruderinfo-aktuell.org/index.php/das-leben-und-die-entdeckungen-von-barbara-anderson/ “Einer der Berichte lautet folgendermaßen: Meine Mutter, die von ihren Mitbrüdern und-schwestern als liebe, charmante und glaubenstreue Schwester angesehen wurde, die seit 1948 „in der Wahrheit“ war, misshandelte mich körperlich auf bösartige Weise meine ganze Kindheit durch, bis ich mit 11 fähig war, mich selbst zu verteidigen. Sie verwandelte meinen Vater, der kein Zeuge Jehovas war, durch ihre Verbalattacken, Kontrolle und Manipulation in ein nervöses Wrack, obwohl er sich häufig mit Kommentaren wehrte wie „Wo steht das denn in der Bibel?“ oder, was ich sehr treffend fand, „Was würden denn deine Brüder und Schwestern in… Weiterlesen »
Hallo zusammen, der Artikel von Tilo kann für den Gläubigen in seiner Kernaussage mutschöpfend und zuversichtgebend sein. Wir finden Erlösung in der Taufe und in dem Glauben, dass Jesus Christus der Mittler zu Gott ist. Liebe, Barmherzigkeit und Gnade z.B. im Kontext zur Bergpredigt betrachtet sind der Weg. Ich frage allerdings, was macht das Gottsein aus. Mehr dazu später. Nun ist gerade das Buch Hiob, das ja ein Bericht über Hiob und nicht von Hiob selbst geschrieben wurde, Legende und Dichtung zugleich oder eine Mischung von beidem. Es wörtlich als Erlebtes zu betrachten ist einigermaßen naiv, wenn man neben den… Weiterlesen »
Ich komme spät, aber ich komme, nachdem ich über LOYALITÄT nachgedacht habe. Ich komme alos auf das ursprüngliche Thema zurück: Loyalität ist zuerst Gesetzestreue, dann die Treue gegenüber einer Gemeinschaft, die ein gemeinsames Ziel verfolgt und ist ein von Vernunftinteresse geleitetes Verhalten. Um welche Gesetze es sich dabei handelt, ist nicht automatisch Inhalt des Begriffes und Grund des loyalen Verhaltens. Auch Ganoven haben ein Gesetz, dem sie sich unterwerfen. Auch sie haben ein gemeinsames Interesse, das ihre Gemeinschaft verfolgt. Ihrer Gemeinschaft gegenüber sind sie loyal. Loyalität grenzt sich in gewisser Weise von der Treue ab. Ein Beamter ist den Gesetzen… Weiterlesen »
Stichwort: Loyalität Ich komme spät, aber nicht zu spät. Ich möchte noch einmal auf das ursprünliche Thema zurückkommen: Loyalität ist zuerst Gesetzestreue, dann die Treue gegenüber einer Gemeinschaft, die ein gemeinsames Ziel verfolgt und ist ein von Vernunftinteresse geleitetes Verhalten. Um welche Gesetze es sich dabei handelt, ist nicht automatisch Inhalt des Begriffes und Grund des loyalen Verhaltens. Auch Ganoven haben ein Gesetz, dem sie sich unterwerfen. Auch sie haben ein gemeinsames Interesse, das ihre Gemeinschaft verfolgt. Ihrer Gemeinschaft gegenüber sind sie loyal. Loyalität grenzt sich in gewisser Weise von der Treue ab. Ein Beamter ist den Gesetzen seines Staates… Weiterlesen »
Lieber Markus, vor einigen Tagen wies ich hier auf den PDF-Link hin, Einleitung: Wo wohnt Gott? Arthur Ernest Wilder-Smith Abschrift eines Vortrages, gehalten im November 1984. Nun, meine lieben Freunde, das Thema heute Abend ist „Wo wohnt Gott?“. Der Zeitgeist heute ist natürlich materialistisch. Wir glauben, besonders in den Wissenschaften, dass unsere Realität, also die Wirklichkeit, die Realität von Zeit und Raum, in der wir leben… Wir neigen dazu, zu glauben, dass die Realität von Zeit und Raum alles ist. Stimmt es oder stimmt es nicht? Ich frage Sie, dann können Sie selber antworten. Haben Sie heute mit der Realität… Weiterlesen »
Fanny@Markus und Gerd
Vielen Dank für eure Antworten!!!!!
Ich denke noch mal darüber nach.Auch über die Bibeltexte.
Kann sein, daß ich vieles noch nicht von einer anderen Seite beleuchtet habe.
Ich finde es toll wenn man hier immer wieder auf neue oder andere Gedanken gebracht wird. Auch ein Dankeschön immer wieder an die Artikelschreiber!!!!!!
Grüße aus dem sonnigen Süden
FANNY
Ob es einem Zeugen Jehovas wohl nachvollziehbar ist, wenn sich Außenstehenden vor dem Hintergrund all des Blödsinns und hirnverbrannten nicht eingetretenen Vorhersagen und Wahrheiten (man bemerke den Plural) die diese ZEUGEN JEHOVAS seit ihrem 100 jährigen VERKÜNDEN schon so verzapft haben, ein Eindruck aufdrängt als ob die allergrößte Schlampe und Hure die wirklich schon JEDEN Mann in der Stadt über sich steigen lies lautstark fordert, man möge ihr gegenüber doch bitte schön treu und loyal sein?
Meint Ihr ein Zeuge Jehovas versteht das?
Ein Superthema: “Bleibe Jehova gegenüber loyal”! 🙂
Das Problem dabei ist nur dann dieses, dass man dafür ausgeschlossen wird! 🙁
(…)
Hallo alle zusammen, Ich bin keine Zeugen Jehovas. Aber war im Begriff mich fast im Juli taufen zu lassen. Ich lese seit ein paar Tagen diese Seiten und habe meine Taufe abgesagt. Und will unbedingt diese Dinge die auf diesen Seiten aufgeführt werden nachgehen. Eine Frage zu Michael 6:8 ich habe jetzt in der NWÜ von den ZJ nachgeschaut und es steht drin: ” er hat dir mitgeteilt, o Erdenmensch, was gut ist. Und was fordert Jehova von dir zurück, als Recht zu üben und Güte zu lieben und bescheiden zu wandeln mit deinem Gott.” Ich finde dort Loyalität schätzen… Weiterlesen »
Hallo,
Ihr habt geschrieben ” Weil es in den neutestamentlichen Schriften aber einfach keine Hinweise auf diese Art von Beichte gibt, ….”
Mir wurde bei meiner 2. Taufgespräch Jakobus 5:13 -15 gezeigt und wenn ich Jakobs 5:16 lese :darum bekennt eure Sünden und betet für einander…” würde ich sagen wir sollen beichten.
Oder sehe, lese und verstehe ich da was falsch oder meint ihr was anderes?
LG
Wie kommt es das so viele ZJ nicht bemerken dass sie einen Götzen verehren? Weil dieser ständig unterschwellig dafür sorgt, dass man nach und nach nicht mehr zwischen Gott und der Organisation unterscheidet. Einige Beispiel: WT 15.5.2014: “13 Gott möchte, dass wir zu ihm halten, immer seine Organisation unterstützen und dadurch geistig gesund bleiben. Moses sagte zu den Israeliten: „Ich nehme heute tatsächlich die Himmel und die Erde als Zeugen gegen euch, dass ich dir Leben und Tod vorgelegt habe, den Segen und den Fluch; und du sollst das Leben wählen, damit du am Leben bleibst, du und deine Nachkommen,… Weiterlesen »
Hallo alle zusammen, ich weiß nicht ob ich hier mit meinem Anliegen richtig bin. Aber ich habe mit 3 Kindern oft nicht viel Zeit zu recherchieren welcher Thread richtig ist. Entschuldigt auch meine Schreibfehler. ich glaube an Gott und Jesus und an die Bibel. Ich war mein Leben lang auf der Suche. Als ich dachte ich habe es gefunden. Da ich wirklick sehr viel Unterstützung gefunden habe die Bibel kennen zu lernen, dadurch Gott und Jesus sehr nahe gekommen bin. Dann aber sind Bedenken gekommen mit Organisation…Dann habe ich Bruderinfo vor ein paar Tagen gefunden…. Ich möchte mich evtl. doch… Weiterlesen »
Hallo Zusammen, Zitat: “Durchweg im ganzen Artikel werden die Leser darauf hingewiesen, das sie loyal sein sollten und nicht gegen die „Gesalbten Jehovas“ (ein subtiler Bezug auf die leitende Körperschaft) vorgehen.” Math. 24:24: 24 Denn es werden falsche Christusse (Gesalbte) und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. Das sagt alles. Es gibt nur einen Gesalbten (Christus) der uns Rettung bringen kann. Die ganze hl. Schrift deutet auf Jesus hin und beweißt, dass er der Gesalbte Gottes war. Welchen biblischen Beweise bringen die sog. “Gesalbten Jehovas” denn vor? Da… Weiterlesen »
Liebe Kornblume, liebe Geschwister, zum Thema Taufe bei Jehovas Zeugen „Die “Religionsgemeinschaft” der Zeugen Jehovas, in Verbindung mit der K.d.ö.Rechts, macht ihre Anhänger bei der Taufe zu Mitgliedern. Noch-ZJ “E.F.” äußert sich generell über die Taufe: „Die Taufe bei Jehovas Zeugen — einst und jetzt“ „Im Glauben und in der religiösen Praxis von Jehovas Zeugen gibt es zwei auf die Bibel gegründete Handlungen, nämlich die Wassertaufe und das Abendmahl oder Gedächtnismahl, von denen man eigentlich annehmen sollte, daß sie wegen ihres biblischen Ursprungs beständig und unverändert sein sollten. Doch trifft das keineswegs zu, wie hier am Beispiel der Taufe und… Weiterlesen »