Welche Generation kann Jesus in seiner Endzeit-Prophezeiung gemeint haben?

Welche Generation kann Jesus in seiner Endzeit-Prophezeiung gemeint haben?
Diese Überlegungen sollen Stoff für eine Diskussion bieten.

Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Philipper 4:6,7 Luther

imagesDa die neueste „Erklärung“ der WTG bezüglich der Generation für viel mehr als ist grotesk. ist möchten wir hier einige Überlegungen zur Diskussion stellen.

Was meinte Jesus mit dem Wort: „Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis alle diese Dinge geschehen sind.“?
(Eine frühere Antwort lautete dahingehend, dass damit zuerst die Generation der Tage Jesu gemeint sei, die dann auch den Untergang Jerusalems erleben würde  und dann die Generation, die das „Ende des Systems der Dinge“ erleben soll.)

Es ist interessant, die drei Evangelien, die diese Worte berichten, einmal im Zusammenhang zu untersuchen. Es fällt zuerst auf, dass alle drei Evangelien zuerst eine Zeit der Drangsal schildern, wie man sie in der Zeit des Endes eben erwarten soll und wie sie auch für Jerusalem galt, bevor es im Jahre 70 zerstört wurde. (Wir erinnern uns, dass Jesus eine Doppelfrage beantwortete.)
Jesus sprach von Ereignissen, wie sie in der Geschichte immer auftraten, und wir müssen annehmen, dass nicht die Geschehnisse als solche eine Zeit des Endes ausmachen, sondern ihre Quantität: Die Verhältnisse streben einem Höhepunkt zu und werden am Schluss unvorstellbar.

Nachdem Jesus also diese Verhältnisse beschrieben hat, wechselt er zu einem anderen Ereignis. Bei Matthäus heißt es: „Unmittelbar nach der Drangsal dieser Tage“. ; bei Markus steht: „Aber in diesen Tagen, nach dieser Bedrängnis…“. Bei Lukas: „Und dann werden sie den Menschensohn in einer Wolke und goßer Herrlichkeit kommen sehen“..

Ab hier sind alle drei Textpassagen fast gleich:
1.    Der Himmel wird verfinstert
2.    Das Zeichen des Menschensohnes erscheint im Himmel
3.    Der Menschensohn kommt mit den Wolken
4.    Seine Engel sammeln die Auserwählten
5.    Das Gleichnis vom Feigenbaum
6.    „Diese Generation wird nicht vergehen…“
7.    „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden auf keinen Fall vergehen.“

(Bei Lukas fehlt der Hinweis, dass das Folgende ausdrücklich nach der geschilderten Zeit folgt, was ohnehin nicht nötig wäre, um den Gang der Geschichte zu schildern. Aber es fällt eben doch auf, dass Matthäus und Markus das Erscheinen Jesu so deutlich von der Zeit der allgemeinen Drangsal abheben.)

Es ist also so, dass nach der allgemeinen Zeit der Bedrängnis, die dem Kommen Jesu vorausgeht, eine andere Situation entsteht, die nur noch mit dem Kommen Jesu als himmlischen Richter zu tun hat. Alle drei Evangelien berichten, dass er „mit den Wolken des Himmels kommt“.  Danach folgt jeweils das Gleichnis vom Feigenbaum. Und unmittelbar im Anschluss kommen die Worte, dass diese Generation nicht sterben wird, bis alle Dinge geschehen sind.

Was spricht dagegen, wenn man annimmt, dass Jesus mit seinen Worten über die Generation deutlich machen wollte, dass die Zeit seines Gerichts  (oder die Zeit von Harmagedon) so kurz ist, dass eine einzige Geneation sie erleben wird?

Denn wir müssen doch feststellen, dass die ganze Endzeit eben nicht in eine Generation passt.
Wie lange leben wir schon in der Endzeit? Es fällt schwer, etwas Konkretes dazu zu sagen. Ich darf daran erinnern, dass die Geschichte schon vom zweiten Jahrhundert an immer wieder von Erwartungen diesbezüglich berichtet. Man kann sich nicht vorstellen, dass sich die erwähnte Generation auf diese Endzeit bezieht.

Gewiss, die WTG hat den Beginn der Endzeit auf 1914 festgesetzt, aber ist das auch zu beweisen? Wir bewegen uns in einer Situation, die zeitlich nicht deutlich fassbar ist, wie ja auch „Tag und Stunde“ niemand weiß oder berechnen kann.

Es ist nicht verkehrt, als Christ eine Naherwartung zu haben. Das kann ein Ausdruck dafür sein, dass er sich in seiner Zeit tatsächlich bedroht sieht und das Ende am Horizont zu sehen meint. Es gibt scheinbar keine Generation, die nicht vom nahen „Ende der Welt“ geredet hat. In Anbetracht der Tatsache, dass wir nur 70 bis 80 Jahre leben, ist es gut, jederzeit wach zu bleiben, denn unser Leben wollen wir in der Verantwortung vor Gott führen und so leben, als wäre schon morgen der „Tag des Herrn“. Wer so lebt, braucht keine Zeitpunkte für Harmagedon, denn das würde nur eines bedeuten: einen Glauben zu haben, der auf das „Schauen“ abzielt und außer dem deutlichen Wort Gottes noch andere „Sicherheiten“ braucht.
Dieser Glaube scheint mir dürftig und leblos, auch wenn er zu besonderen Aktivitäten antreiben sollte. Es bleibt der Verdacht, dass solche Menschen ein Leben lang nur und ausschließlich auf Harmagedon warten, ohne wirklich zu glauben. Sie klammern sich an ein Datum und sind enttäuscht, wenn es nicht stimmt. Danach suchen sie ein neues Ziel, d. h. ein neues Datum. Suchen diese Menschen Gottes Gerechtigkeit oder nur das Paradies?

Es ist seltsamerweise ein Kennzeichen der Zeit des Endes, dass immer wieder Propheten auftauchen, die mit Bestimmtheit sagen: „Hier ist der Christus!“ Oder: „Dort!“ (Mat. 24:23)
Warnte Jesus nicht ausdrücklich vor solchen Propheten? (Mat. 24:11, 24)

Warum gibt es diese Warnung Jesu vor solchen Propheten? Die mögliche Antwort: Weil der Christus zu einem Zeitpunkt kommt, den niemand kennt, den alle falschen Propheten nicht wissen und auch nicht berechnen können! Wäre der Zeitpunkt zu berechnen, dann könnte es der Teufel auch.

Und weil das so ist, kommt es für jeden darauf an, im Glauben wach zu bleiben. An die Thessalonicher richtete Paulus diese Worte:

„Was nun die Zeiten und die Zeitabschnitte betrifft, Brüder, braucht euch nichts geschrieben zu werden.
2 Denn ihr selbst wißt sehr wohl, daß Jehovas Tag genauso kommt wie ein Dieb in der Nacht.
3 Wann immer sie sagen: „Frieden und Sicherheit!“, dann wird plötzliche Vernichtung sie überfallen wie die Geburtswehe eine Schwangere; und sie werden keinesfalls entrinnen.
4 Ihr aber, Brüder, ihr seid nicht in Finsternis, so daß jener Tag euch so überfalle, wie er Diebe [überfallen] würde,
5 denn ihr alle seid Söhne des Lichts und Söhne des Tages. Wir gehören weder zur Nacht noch zur Finsternis.
6 So laßt uns denn nicht weiterschlafen wie die übrigen, sondern laßt uns wach und besonnen bleiben.
7 Denn die da schlafen, sind gewohnt, bei Nacht zu schlafen, und die, die sich betrinken, sind gewöhnlich bei Nacht betrunken.
8 Was aber uns betrifft, die dem Tag angehören, laßt uns besonnen bleiben, angetan mit dem Brustpanzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf Rettung;
9 denn Gott hat uns nicht zum Zorn bestimmt, sondern zum Erwerben der Rettung durch unseren Herrn Jesus Christus.“ (1. Thes. 5:1-9)

Für Paulus war es unter seinem Niveau, über Zeiten und Zeitabschnitte zu reden in dem Sinne, „dass der Tag des Herrn hier sei“ (2. Thes. 2:1, 2). Für ihn gab es wirklich wichtigeres und davon spricht der Text. Aus diesem Text geht hervor, dass Jesus Christus unverhofft für die geistig Schlafenden und Gleichgültigen kommt. Wer dem Tag angehört, hält seinen Glauben lebendig, lebt sein Leben als Christ gemäß den Worten Jesu aus der Offenbarung: : „ … der Gerechte aber handle weiterhin gerecht, und der Heilige heilige sich weiterhin.“ (Offb. 22:11b) So ein Mensch hat kein Datum nötig, er bleibt besonnen und hat genug an Liebe, Glauben und Hoffnung. Für so einen Menschen ist natürlich ein Datum unwichtig, denn jederzeit ist er bereit, vor Jesus Christus zu stehen.

In der Vergangenheit – und damit meine ich tatsächlich fast 2000 Jahre – gab es immer wieder die Parole, dass das „Ende der Welt“ sehr nahe sei. Das fing ungefähr mit dem „Barnabas-Brief“ (ca. 120 u. Z.) an und reicht bis in die heutige Zeit. Schaut man sich die Wirkung solcher „Rufe“ an, dann wird man immer wieder feststellen müssen, dass Angstreaktionen die Leute zur äußerlichen Frömmigkeit trieben. Aber Angstreaktionen sind keine Glaubenstaten! Das war dann ungefähr so, wie ein Spruch aus den Kriegen es ausdrückt: „Im Schützengraben gibt es keine Atheisten!“ Oder: „Im Schützengraben lernt man das Beten.“ (Hier wird von den meisten wohl eher das Kleid zerrissen, als das Herz. (Joel 2:12).

Bleibt man vernünftig und als Christ wachsam, dann hat man das Herumspielen mit bestimmten Begriffen wie „Generation“ nicht nötig. Die neueste „Erklärung“ der WTG bezüglich der Generation ist grotesk. Jesus drückte sich klar aus, wenn er von einer Generation sprach. Im Griechischen steht dafür das Wort genea, das deutlich von genos (Geschlecht) unterschieden werden muss. Ein Geschlecht besteht aus einer Kette von Generationen. Eine Generation ist kurz und wird mitunter schon mit 30 Jahren angegeben; ein Geschlecht kann Jahrhunderte dauern. Soviel allein zum Sprachlichen.

Wenn die Zeit des Endes 1914 angefangen haben soll, dann ist eine Generation schon lange abgelaufen. Deshalb gibt es die Spielerei mit dem „älteren Überrest“, der dem „jüngeren Überrest“ die Stafette reicht, um eine „Erklärung“ zu geben.  „Älterer und jüngerer Überrest“ werden deshalb salopp als eine Generation definiert. Das aber ist nicht sauber gedacht, sondern nur gewollt.

Es mag ein Fehler sein, wenn man die Endzeitprophezeiung Jesu als eine einzige Zeit betrachtet. Der Hinweis auf die Zeit „nach jener Drangsal“ legt den Schluss nahe, dass dieser Einschnitt das Ereignis von Harmagedon von der allgemeinen Drangsal abheben sollte. Harmagedon wird als eine eigene Drangsal gesehen; sie bildet den Schlussakkord. Und dieser Schlussakkord dauert nicht lange. Er geschieht innerhalb einer wirklichen Generation.

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Ich persönlich bin jetzt ziemlich ernüchtert über meine Annahme ich würde Gottes Wort genau lesen. Als ich alternative Erklärungen zur “Zeit des Endes” las, dachte ich es fällt mir wie Schuppen von den Augen, als ich zum ersten Mal wirklich las was geschrieben stand: Alles was in der Zeit der Drangsal passiert ist kein Zeichen für die nahende Wiederkunft Christi, sondern dann, danach …..die Zeichen an Sonne Mond Sterne usw. diese würden anzeigen das Christus wiederkommt. Ich habe noch nie bewusst gelesen, dass “die Generation die nicht vergehen wird” sich eigentlich in allen drei Evangelien wo diese Rede Jesu erwähnt… Weiterlesen »

Hi Ben,
bedenke bitte dabei, dass viele die Schrift lesen und viele davon auch um Gottes Geist bitten.
So mancher kam schon auf die Idee, dass Jesus schon damals wieder kam da die Bibel sehr oft von der baldigen Wiederkunft Christi spricht.
Lasst uns also wach bleiben. Der Herr ist sowieso schon da!
Dein Schueler Luke (sorry Ben, der musste sein)
Tommy

Hallo zusammen, die oben erwähnte These, dass nichts dagegen spricht, dass Jesus die Zeitspanne einer Generation als die Dauer des Gerichtes bezeichnete und nicht als die Zeit vom “Beginn der großen Drangsal” bis zu Harmageddon, erscheint mir vor dem erwähnten Hintergrund als sehr logisch. Der LK-Spagat mit der “Generationen-Übergabe” ala Staffellauf ist es dagegen in keinster Weise. Es dürfte allerdings für viele schwierig sein, sich nach Jahrzehnten gegenteiliger Indoktrination gedanklich umzustellen. Wurde uns doch als erstes vermittelt, die “Generation”, welche das “Ende dieses Systems der Dinge” erleben würde, bezöge sich auf Menschen, die das Jahr 1914 “mit Bewusstsein” erlebt haben.… Weiterlesen »

Hallo Leute, also ich beschäftige mich schon sehr lange mit dem Thema “die Generation die nicht vergehen wird”,von der Jesus in seiner Endzeitrede sprach und drei Evangelisten nehmen darauf bezug nämlich Matthäus,Markus und Lukas aber interessanterweise Johannes nicht obwohl er der Lieblingsjünger Jesu war und die Offenbarung geschrieben hat! Wieso das so ist weis ich nicht sondern nur Gott der Allmächtige weis es! Aber was die Länge der Generation angeht, da gibt es verschiedene Zeitangaben in der Bibel deshalb kann man das auch zeitlich schwer eingrenzen! Um das an einem Beispiel fest zu machen bei Noah war eine Generation 100… Weiterlesen »

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