„In der Liebe gibt es keine Furcht!“ Angst hat viele Gesichter. Es gibt die normale Angst, die uns schützt, und es gibt die bedrohliche Angst, die uns schadet. Es gibt die Angst vor den Wechselfällen des Lebens, die uns bedrohen und es gibt die Angst, die in uns von Verführern und Diktatoren gesät wird, um uns zu beherrschen.
Seit über einem Jahrhundert breitet sich eine ganz grässliche Angst aus, der viele, sehr viele Menschen zum Opfer gefallen sind. Es ist die Angst vor dem Nichts, vor der absoluten Sinnlosigkeit des Lebens! Wie viele Dichter sind ihr in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Opfer gefallen? Ich kenne die genaue Zahl nicht, aber es sind zu viele, um dieses Problem klein zu reden. Diese Angst ist eine direkte Folge des Verlustes Gottes! Darüber will ich nicht schreiben, denn ich glaube, ja ich darf glauben! Aber eines will ich erwähnen: Ich kannte diese Angst des völligen Verlassenseins, diese Leere, diese schwarze Sinnlosigkeit, die keine Hoffnung zulässt und das Leben vergiftet. Aber gerade diese furchtbare Angst trieb mich in die Arme Gottes! So schenkte er mir Glauben und ich lernte ihm zu vertrauen. Damit war bei mir diese Angstkrankheit der modernen Zeit besiegt.
Die Angstmacher
Hatte ich danach keine Angst mehr? Natürlich kenne immer noch die vielen alltäglichen Befürchtungen. Hier möchte ich auf zwei ganz gefährliche Ängste eingehen: Die Angst vor Menschen und die Furcht, dass Gott nicht mit mir zufrieden sein könnte. Diese Ängste wurden mir von Menschen eingeflößt. Sie benutzten sie, um über mich und andere zu herrschen. Sie wollten Macht ausüben und taten es dann auch. Das war alles in freundliche Worte verpackt und sah gar nicht angsteinflößend aus, aber die ständige Drohung vor Gottes Zorn erzeugte bei vielen Angst. Sie kann sehr mächtig werden, denn sie beruht ja auf der Behauptung, dass Gott alle Sünder in Harmagedon vernichten wird.
Das wird so deutlich gar nicht auf die „Zeugen Jehovas“ bezogen, sondern eher auf alle anderen, die nicht zu ihnen gehören, aber die ständige Unzufriedenheit der Führung erzeugt auch in den Zeugen diese Furcht. Und ein Zeuge ist ja ein Mensch, und kein Mensch ist perfekt. Jeder hat seine „Baustelle“ und somit guten Grund, sich ein schlechtes Gewissen zu machen. Das wird natürlich von der Führung ausgenutzt und gefördert. Es wird aus Berechnung gefördert, weil man Macht über Menschen ausüben will, weil man sie für die Interessen der Organisation gefügig machen will.
Ungezählte schlimme Szenen habe ich erlebt, in denen Menschen ohne hinreichenden Grund gedemütigt worden sind, nur weil man meinte, die „theokratische Ordnung“ verteidigen zu müssen. Da spielten sich kleinliche Menschen als Despoten auf. Gewiss, das war nicht die Regel, denn ich habe auch konziliante Männer kennen gelernt, die solche Machtdemonstrationen nicht nötig hatten, weil sie authentisch und ehrlich waren. Aber ich muss doch sagen, dass das Autoritätsgehabe durch die im Wachtturm veröffentlichte Meinung der „Leitenden Körperschaft“ gefördert wird. Hier glorifiziert sich die Führung selbst und dann auch die Ältesten. Da wird ein Bild gemalt, dem die wenigsten entsprechen können: Ein Ältester wird als ein Mann beschrieben, der einfach reif ist, der ein christliches Leben führt und immer voran geht, eine unerschütterliche Vaterfigur ist, die immer helfen kann, der schützende Felsen im Unwetter, der Mann, der immer den richtigen Rat weiß, weil er den Ruf genießt, in der Wachtturm-Literatur zu Hause zu sein. Und die „Leitende Körperschaft“ wurde so beschrieben:
„In ihrem Mund wurde keine Unwahrheit gefunden, denn sie haben keine Irrlehren verbreitet. Und sie achten darauf, ‚ohne Makel’ durch die Welt Satans zu bleiben.“ WT 15. September 2009, S. 24
Ich habe diese glorifizierende Angeberei oft genug gesehen und auch das, was hinter der Fassade war. Diese unanständige und verlogene Prahlerei löste sich zu oft in Luft auf, wenn die Wirklichkeit durch die Risse in der Fassade schien. Aber wie es so mit uns Menschen ist, beeindruckt uns zuerst die Fassade, und das führt in vielen Fällen zur Menschenverehrung. Und dann werden kleine Männer ganz groß, weil sie die Verehrung bemerken. Sie sehen schnell, dass sie Macht über Menschen bekommen haben, nützen es aus und beginnen zu herrschen. Aber das alles wird durch die Wachtturm-Organisation gefördert! Zuerst braucht sie Menschen, die sich unterordnen, die gehorchen, „Willigkeit bekunden“ und keine unangenehmen Fragen stellen. Sie braucht Menschen, die blind ihrer Führung folgen. Und sie braucht Menschen von vorauseilendem Gehorsam, die den Kult um die „Organisation“ pflegen, aufrechterhalten und jeden Abweichler hart bestrafen. Ohne diese Menschen würde die „Organisation“ als lebloser, seelenloser und liebloser Götze keine Macht ausüben können, denn die Macht ist immer nur so groß, wie die Menschen es zulassen. Es ist wie beim Gespensterglauben: Nur wer fest daran glaubt, gerät unter die Macht dieses Nichts!
Die Ideologie der Angst
Die Angst, von der viele Zeugen beherrscht werden, ist Folge der Wachtturm-Ideologie. In dieser von J. F. Rutherford geschaffenen Ideologie ist die Führung (früher der Präsident) direkt von Gott eingesetzt. Ungehorsam gegenüber der Führung ist immer Ungehorsam gegenüber Gott. Weil die Führung laut Rutherfords Definition von Gott eingesetzt wurde, ist sie über jede Kritik erhaben. Wer die Führung kritisiert, macht Gott schlecht. In diesem Zusammenhang wird als Drohung gerne und oft die „Rotte Korah“ angeführt, die gegen Moses rebellierte und dann mit dem Tod bestraft wurde. Und so würde es jedem gehen, der gegen die Wachtturm-Organisation aufbegehrt.
Es wird den Menschen in der Organisation durch Dauerpropaganda ins Bewusstsein gebrannt, dass Gehorsam gegenüber der Führung und den Ältesten, die diese Führung vertreten, unverzichtbar für die Rettung sei! Wer das jahrzehntelang verinnerlicht hat, züchtet Menschenfurcht in sich hoch. Älteste werden zu Respektspersonen, wo sie eigentlich „Mitarbeiter an der Glaubensfreude“ sein sollen. Sie werden zu „Vorbildern“ hochstilisiert, die kaum zu erreichen sind.
Die Einflüsterung: „Du bist vor Gott nicht gut genug!“
Ich muss noch eine andere Furcht erwähnen: es ist die Angst davor, Gott nicht gefallen zu haben. Auch hier ist die Wachtturm-Literatur voller hinterlistiger Argumente, die ein schlechtes Gewissen einreden können. Man hat den Eindruck, dass Gott nie, ja nie mit irgendeinem Menschen zufrieden sein kann, weil er ja nicht genug predige. Nie ist es genug! Nie ist man zufrieden! Seit Jahrzehnten geht es nicht nur allein ums Predigen, auch die Spenden sind nie groß genug. Man will immer mehr Geld! Man denkt sich immer neue Sachen aus, um an Geld zu kommen (Immobilienhandel mit „Königreichssälen“, Altenheime, Aktienbesitz, Spekulation an der Börse u. s. w.) Und stereotyp wird behautet, dass, wer viel spende, das Wohlgefallen Gottes habe! Und dann lauert im Hintergrund das Gespenst der eigenen Vernichtung in Harmagedon, denn man hat ja „Blut an den Händen“, wenn man nicht genug gepredigt oder gespendet hat. Es wird den „Verkündigern“ „Blutschuld“ eingeredet, wenn sie nicht ihr „Äußerstes getan“ haben.
Ich habe viele Zeugen kennen gelernt, die durch diese Angst regelrecht krank geworden sind. Die Angst vor Harmagedon ist kontinuierlich gefördert worden. So wie man Kindern die „Angst vor dem schwarzen Mann“ einpflanzt, wird auch diese Angst zum Machtinstrument. So treibt die suggerierte Angst viele Zeugen zur Tätigkeit. Das ist dann in der Substanz nicht die Liebe zu Gott, sondern die Furcht, es nicht ganz geschafft zu haben. Dieses Angstinstrument wird auch noch für einen anderen Zweck benutzt.
„Wer sich zurück zieht, ist ein Antichrist!“
Wer sich von der Organisation zurückzieht, wird als Antichrist abgestempelt. (Einsichten über die Heilige Schrift: Stichwort „Abfall“ auf Seite 22, 23 Absatz 5) Da spielt es gar keine Rolle, aus welchem Grund sich ein Mensch zurück zieht: Er ist immer ein „Antichrist“. Und jeder Zeuge weiß, dass Antichristen zum Tode verurteilt sind. Wer also „die einzige von Gott geleitete Organisation“ verlässt, hat automatisch Gott verlassen! Das wird immer wieder stur behauptet! Man lässt es nicht zu, dass Vernunft und Liebe, die Bibel und das Gewissen in dieser Sache beachtet werden. Es ist eine beispiellose Sturheit, die dazu führt, dass man sich unchristlich und unmenschlich verhält.
Und man ahnt, warum das so sein muss: Denn kehrt man einmal zur Wahrheit der Bibel um, dann ist es mit der Macht über Menschen vorbei! Dann gibt es einfach keine biblisch begründete Daseinsberechtigung für die Wachtturm- Organisation! Dann hat das „Gespenst“ aufgehört im Sinn der Mitglieder zu existieren. Dann hat niemand mehr Angst davor. Aber noch hält man daran fest. Immer noch glauben viele Zeugen fest an dieses „Gespenst“ und gestatten ihm Macht über sie auszuüben. Denn man fürchtet sich davor, eine rigorose Exkommunikation zu erfahren, die nicht einmal vor familiären Bindungen Halt machen darf.
Gefangen im Dickicht der Angst
Dass diese Praxis Angst erzeugt, liegt auf der Hand. Und diese Angst lähmt die Menschen, die sich ihr aussetzen. Wer sich den „theokratischen Anordnungen“ nicht gehorsam fügt, wird ebenfalls mit dem Ausschluss bedroht. In diesem Dickicht der Angst sind dann viele Zeugen gefangen und wagen es nicht, gegen die Urheber dieser Angst aufzubegehren und die Organisation zu verlassen.
Die Macht der „Leitenden Körperschaft“ der Wachtturm-Organisation ruht auf diesem Fundament. Das ist am Anfang nicht so offensichtlich, denn zuerst ist man von der Schlüssigkeit des theologischen Gedankengebäudes beeindruckt. Es scheint ja alles zu stimmen, was im Wachtturm steht. Also, muss es doch die Wahrheit sein! Aber setzt einmal das private, unreglementierte Bibellesen ein, dann steigen die ersten Zweifel auf. Diese ersten Zweifel werden gewöhnlich bekämpft; man redet sich ein, nicht alles zu verstehen und dass es schon richtig sein wird.
Aber die Zweifel bleiben. Und hat man eines Tages die nötige Klarheit errungen und weiß, dass man einigen dicken Lügen aufgesessen ist, dann entsteht die Frage, ob man weggeht oder bleibt. Man weiß genau, was Weggehen bedeutet. Und das kann Angst machen, die einen dazu zwingt, zu bleiben!
„Wie ist es dazu gekommen?“
Jetzt habe ich die Menschenfurcht, die Angst vor Harmagedon und vor dem Gemeinschaftsentzug verloren. Wie ist es dazu gekommen? Zuerst dachte ich an mein privates Bibellesen. Aber das allein kann es nicht gewesen sein, denn neben dem Lesen und Auffassen muss ja noch der Geist Gottes da sein, der das Wort Gottes lebendig und im Menschen wirksam werden lässt. Ich bin davon überzeugt, dass nur der Geist die nötigen Einsichten gibt und den Menschen, der sie erhält, zu entsprechenden Taten anregt und das Denken und Fühlen verändert. Und diese – fast radikale – Veränderung haben ich und viele andere erfahren! „Wie war das nur möglich?“, ist hier eine überflüssige Frage. Es war möglich, weil wir durch Jesus Christus mit Gott versöhnt worden sind! Diese Tatsache der Versöhnung lässt keinen Raum mehr für Angst und Furcht vor Menschen, die sich selbst an die Stelle Gottes gesetzt haben. Diese Menschen stehen auf einmal nackt vor uns und mit leeren Händen. Und dann fragen wir uns: „Und davor habe ich mich gefürchtet?“.
„Denn durch den Tod seines Sohnes hat Gott uns ja schon versöhnt, als wir noch seine Feinde waren. Deshalb werden wir jetzt, nachdem wir versöhnt sind, erst recht durch die Kraft seines Lebens gerettet werden.“ (Rö. 5:10)
„Denn der Gott, der einst aus der Finsternis heraus Licht aufleuchten ließ, hat das Licht auch in unsere Herzen erstrahlen und uns die Herrlichkeit Gottes auf dem Angesicht von Jesus Christus erkennen lassen.“ (2. Kor. 4:6) Es war auch möglich, weil Jesus Christus sein Wort gehalten hat:
„Was ich euch hinterlasse ist mein Frieden. Ich gebe euch einen Frieden, wie die Welt ihn nicht geben kann. Lasst euch nicht in Verwirrung bringen, habt keine ANGST!“ (Joh. 14:27)
Ja, man hat uns in Verwirrung gebracht, als man uns Angst machte, als man uns Gott als unbarmherzigen, ewig unzufriedenen Gott vor Augen stellte. Man hat uns betrogen, indem man den Rachegott und nicht den Gott der Liebe, der Barmherzigkeit und des väterlichen Verständnisses in den Vordergrund stellte. Ja, nicht einmal Kinder Gottes dürfen die Zeugen Jehovas sein, sondern nur ferne Freunde, wenn sie im Sinne der Organisation gut funktionieren. Ich formuliere absichtlich etwas überspitzt, um diesen Punkt deutlich zu machen. Dass ich im Prinzip Recht habe, erzählen mir die vielen schlimmen Erfahrungen der Zeugen. Es ist das ungesunde Klima der Angst in der Wachtturm-Organisation, das eine Liebe, wie sie Johannes in seinem ersten Brief beschreibt, kaum aufkommen lässt:
„Außerdem haben wir mit eigenen Augen gesehen und können bezeugen, dass der Vater den Sohn als Retter in die Welt gesandt hat. Und wenn sich jemand zu Jesus als dem Sohn Gottes bekennt, dann lebt Gott in ihm und er in Gott. Wir haben jedenfalls erkannt, dass Gott uns liebt; und wir glauben an seine Liebe. Gott ist Liebe und wer in der Liebe lebt, der lebt in Gott und Gott lebt in ihm.
Auch darin ist die Liebe mit uns zum Ziel gekommen. Und dem Tag des Gerichts können wir mit Zuversicht entgegensehen, denn wir sind hier in dieser Welt ebenso mit dem Vater verbunden, wie Jesus es war.
In der Liebe gibt es keine Furcht, denn Gottes vollkommene Liebe vertreibt jede Angst. Wer noch Angst hat, rechnet mit Strafe. Bei ihm hat die Liebe ihr Ziel noch nicht erreicht. Wir lieben doch, weil er uns zuerst geliebt hat.“ (1. Joh. 4:14-19)
Ein Gedankengespräch mit Jesus:
„Menschensohn, ich will dir dafür danken, dass du unsere bösen Herzen durch Liebe besiegt hast! Mit Liebe und Geduld hast du Einsichten bewirkt, die anders nicht zu bekommen sind.“
„Du hast uns mit dem himmlischen Vater versöhnt und uns ein neues Leben geschenkt. Und durch dich habe ich die Angst überwunden, die mich zum Vater im Himmel auf Abstand gehalten hat. Ich habe die Liebe des Vaters auf deinem Gesicht erkannt und mich überzeugen lassen, dass unser Vater wirklich Liebe ist! Wenn ich daran denke, wie du mit den armen Menschen, die von Sünde und Tod beherrscht waren, umgegangen bist, dann wird mein Herz warm, dann möchte ich dir, mein Bruder im Himmel, immer nur danken.“
„Dein Leben auf der Erde hat jeden Tag das Wesen und die Liebe Gottes sichtbar gemacht, seine Gerechtigkeit, seine Wahrhaftigkeit und seine große Barmherzigkeit. Ich habe erfahren, was Höhe, Breite und Tiefe der Erkenntnis unseres Vaters sein können. Das kann ich noch nicht ganz ermessen, aber eine wunderbare Ahnung erfüllt mich und die Gewissheit, in guter Gemeinschaft mit dem Vater und mit dir zu sein. Du hast dein Wort gehalten, das du deinen Nachfolgern gegeben hast: Wer dir gehorcht und tut, was du willst, wird durch die wunderbare Gemeinschaft mit unserem Vater und dir gesegnet. Du hast auch bei mir ‚Wohnung genommen’(Joh. 14:23), du hast auch an meine Tür geklopft und bist zum Abendessen gekommen (Off. 3:20).“
„Du hast meinen Glauben dort gestärkt, wo er schwach war und du bist immer für mich eingetreten, wenn ich fehlging. Wie oft war ich wohl ein verirrtes Schaf? Aber durch dich ging ich nicht verloren. Und du hast mir Mut gemacht! Mehr als einmal sagtest du zu uns: „Habt keine Angst!“ Und durch dich kam der Geist unseres Vaters und half uns, diese Angst zu besiegen. Du hast uns deinen Frieden gegeben, der aus dem vollen Vertrauen zum Vater kommt und der eine unbeschreibliche Geborgenheit vermittelt. Menschensohn, ich danke dir!“
„Ich kann nicht vergessen, mit welchem Zartgefühl du dich kranker und furchtsamer Menschen annahmst; manchen nahmst du in den Arm, drücktest ihn an deine Brust und führtest ihn sacht zur Heilung. Bei anderen hast du direkt ins Herz geschaut und ihnen Mut gemacht mit dem Satz „Dein Glaube hat dich gerettet!“. Du hast Sünden vergeben und mitgeholfen, dass ‚ein Kamel durch das Nadelöhr kam’ (Luk. 7:44-50; 19:1-10). Du hast so oft das erlösende Wort gefunden, das Menschen heilen und trösten konnte. Du hast wahr gemacht, was unser Vater auch immer getan hat: Du hast tatkräftig geholfen, ohne Vorwürfe zu machen, ohne Unzufriedenheit und tadelndem Blick. Ich weiß, dass auch du das in den Menschen siehst, was einmal aus ihnen werden kann, wenn sie sich weiter deinem Einfluss aussetzen: Menschen, für die unser Vater im Himmel das Ein und das Alles ist.“
„Deine Tätigkeit zeichnet sich durch ein starkes Einfühlungsvermögen und selbstlose Liebe aus. Dadurch hast du deinen Schafen Vertrauen eingeflößt und sie aus unsinniger Angst befreit. Und ich weiß mit dem Herzen, dass ich in jeder Lage auf dich rechnen darf. Ich habe das Erlebnis deines Apostels Petrus verinnerlicht, als er in großer Angst rief: Herr! Rette mich! Auch ich fühle, wie ich mit dir zusammen im Boot sitze. Ich erlebe Stürme und hohe Wellen, und ich werde durch deine große Macht und Liebe beschützt.“
„Ich will auch nicht vergessen, dass du in mir und anderen das Wunder des Glaubens in einer satanischen Welt möglich gemacht hast. Der Schutz deiner Engel erhält uns im Glauben. Denn was ist schon ein schwacher Mensch gegen die Gewalten dieser Finsternis? Wären deine Jünger ohne deinen himmlischen Schutz, gäbe es sie nicht. Menschensohn! Ich danke dir! Ja, ich danke dir mit meinem ganzen Sein!“
„Herr Jesus Christus, ich bin überwältigt von deiner Größe, die sich in deinem Dienen äußert! Alles tust du, um deinem himmlischen Vater, der auch der meinige ist, zu verherrlichen. Niemals hast du irgendeine Ehre für dich beansprucht. Du bist frei von Selbstsucht und Habgier. Lüge und Falschheit duldest du nicht in deiner Nähe. Dein Reich wird ein Reich der Liebe sein! Und darauf freue ich mich.“
Ängste werden noch eine Weile bleiben, denn sie werden durch die Verhältnisse in der Welt genährt. In Furcht zu geraten ist allzu menschlich und darum normal. Die Furcht aber zu bekämpfen ist eine Herausforderung für den Glauben. Habakuks Psalm zeigt, dass man sich den Verhältnissen und dem, was kommt, nicht entziehen kann. Wir werden betroffen sein, wir werden vielleicht in Furcht geraten und erschrecken, aber wir werden auch in Hoffnung auf Gott, unserem Vater und auf seinen Sohn, unserem Bruder, warten und sicher sein, beschützt und gerettet zu werden:
„Ich zitterte, als ich es hörte, ich vernahm den Lärm und schrie. Der Schreck fuhr mir in die Glieder, und meine Knie wurden weich. Nun warte ich auf den Tag der Bedrängnis… .
Zwar blüht der Feigenbaum nicht, der Weinstock bringt keinen Ertrag, der Ölbaum hat keine Oliven, die Kornfelder keine Frucht,… Dennoch will ich jubeln über Jehowah, will mich freuen über den Gott meiner Rettung.
Denn Jehowah, der Herr, ist meine Kraft. Er macht meine Füße schnell wie Gazellen, lässt mich sicher die Berge beschreiten.“ (Hab. 3:16-19)
Lieber Verfasser dieser Zeilen, ich bin so froh diese Seite gefunden zu haben, in all den Jahren als ZJ und als Älterster, habe ich nicht so tröstliche Worte und Ermunterung erhalten. Jahrzehnte lang hat mich dieser durch die “Organisation” erzeugte Druck und die permanent geschürte Angst vor dem “Ende”, sowie das Gefühl, egal was man tat, nicht zu genügen, mürbe gemacht. Aber auch zugleich das Gefühl in mir genährt, dass hier etwas nicht stimmt. Jehova und Jesus sind völlig anders als die selbsternannte “LK”, die sich anmassend als Herr über den Glauben anderer stellt und nur durch die geschürte Angst… Weiterlesen »
Die Angst kann man nur mit Liebe und inneren Frieden bekämpfen! Man muss lernen, die Angst anzunehmen und diese Angst dann besiegen. Ja, Joh. 14:27 bringt es auf dem Punkt, Jesus sagte = „Was ich euch hinterlasse ist mein Frieden. Ich gebe euch einen Frieden, wie die Welt ihn nicht geben kann. Lasst euch nicht in Verwirrung bringen, habt keine Angst!“ Der heutige Angstzustand ist und bleibt nur in diesem System der Dinge, denn Gott hat uns für die Zukunft eine Welt ohne Angst versprochen. Seid guten Mutes!
Shalom Aljanah
….vorauseilender Gehorsam, ein treffender Begriff.
LG an dich.
Danke für den treffenden Bericht. Ich kann von mir sagen, dass meine psychische Erkrankung, die nicht ausschließlich durch die Angstmacherei der WTG zustande kam, aber eben auch, seit meinem Ausstieg weitestgehend zum Stillstand gekommen ist. Kein Vergleich mehr zu vorher. Inzwischen weiß ich und bin mir sicher, dass unser Herr mich durch die schwierigen Phasen trägt und mich hält bevor ich ins Bodenlose stürze. Diese Sicherheit hatte ich früher nicht. Da hieß es nur, mehr beten, mehr Dienst, auf jeden Fall in alle Versammlungen kommen, was alles nur noch schlimmer gemacht hat. Ich bin unserem Herrn unendlich dankbar, dass er… Weiterlesen »
Die Heilige Schrift enthält zahlreiche Berichte über Menschen, die große Angst hatten und wie sie damit umgingen. Allein viele der Psalmen sind aus einem Hintergrund der Angst verfasst worden. Paulus im Gefängnis hatte Angst. Petrus auf dem Wasser hatte Todesangst. Ja selbst Jesus verspürte so große Angst, dass sogar sein Schweiß wie dicke Blutstropfen zur Erde tropfte. Doch sie alle hatten eines gemein: Sie stellten sich ihrer Angst. Sie entmachteten die Angst, indem sie sie im Glauben und Vertrauen besiegten. Auch uns ist das heute möglich. Krankmachende Angst, Einschüchterungen, Menschenfurcht, Gruppenzwang, Androhung von Repressalien nimmt man die Kraft im Wissen,… Weiterlesen »
Lieber Tilo, danke für deine Gedanken aber ich finde du übertreibst. Ich selbst habe gute und schlechte Älteste kennengelernt, solche die ihre Autorität missbrauchen und solche die demütig dienen, beides. Und was du über Jesus schreibst. Jeder Zeuge Jehovas sollte doch versuchen Jesus in seiner Art zu wirken nachzuahmen. Und wenn ein Ältester nicht die einfachsten Früchte des Geistes hervorbringt ist das schon sehr bedrückend. Ich kann da deine Wut völlig nachvollziehen. Man denkt sich: ” Was für ein Arschloch!”, und die Kinder sind dann erschüttert weil man schlecht über Brüder geredet hat. LG Jane
Lieber Tilo, deine Worte und Zitate aus der Schrift sind wirklich Balsam für die Seele. DANKE DANKE DANKE! Ich muss zugeben, dass auch ich (aufgrund traumatischer Erlebnisse in der Vergangenheit) oft schreckhaft bin, auch Angst kenne ich zur Genüge. Die Traumen, die der eine oder andere von uns je erlebte (Weltkriege, Machtmissbrauch durch Familie, politische oder religiöse Elemente, Unfälle, Naturkatastrophen uva) haben leider eine “SPUR” in unseren Gehirnen hinterlassen. Das erkannten Wissenschaftler sogar schon in den 90ern anhand von Hirnstrommessungen des Gehirns, im EEG. Dies wurde mir deutlich beim Lesen des Taschenbuches von Joachim Bauer: “Das Gedächtnis des Körpers”, Piper… Weiterlesen »
Ich glaube, es gibt unterschiedliche Strategien, mit Angst umzugehen. Folgende Situation soll das veranschaulichen: Stell Dir vor, Du gehst friedlich spazieren und jemand kommt Dir mit seinem nicht angeleinten und maulkorbfreien Rottweiler entgegen. Bist Du A) der Typ, der naiv sagt: Mir kann sowieso nichts passieren und gehst lächelnd weiter. B) holst einfach deinen Pfefferspray (den Du immer eingesteckt hast) sichtbar raus, und gehst siegessicher weiter C) wechselst vorsichtshalber die Straßenseite D) forderst den Rotti-Besitzer lautstark auf sein Tier an die Leine zu nehmen E) beginnst, dem Besitzer des Rottweilers Geld zu spenden und alle seine Anweisungen zu befolgen, damit… Weiterlesen »
Nope, lieber Silver!
Bei uns Hineingeborenen ist es nicht die eigene Schuld. Wir wurden zu WT Sklaven geprägt, wie man das mit Münzen macht….so in die Form gegossen 😉, gepresst…..erpresst…..
Kommst Du nun ohne Bibel aus?
Muss man sich von Gott befreien?
ER hat Dich NICHT gefangen gesetzt…..
Was Deine anderen Gedanken angeht, gebe ich Dir Recht.
Bei der Aussage “ein eigenes Verteidigungssystem entwickeln” muss ich zwangsläufig an unser Immunsystem denken, das Antikörper produziert..
Die heilige Schrift selber ist da die beste Medizin gegen die Org…..😏
Meine Meinung, sicher hast Du Deine eigene Strategie.
Grüße Dich ganz herzlich
Wildblume 🌸🌸🌸
Tilo hat 1. Joh. 4:18 gut eingebunden. 18 Die Liebe kennt keine Angst. Wahre Liebe vertreibt die Angst. Wer Angst hat und vor der Strafe zittert, bei dem hat die Liebe ihr Ziel noch nicht erreicht. (GNB) oder hier eine andere tolle Übersetzung: 18 Wo die Liebe regiert, hat die Angst keinen Platz; Gottes vollkommene Liebe vertreibt jede Angst. Angst hat man nämlich dann, wenn man mit einer Strafe rechnen muss. Wer sich also noch ´vor dem Gericht` fürchtet, bei dem ist die Liebe noch nicht zum vollen Durchbruch gekommen. (NGÜ) Im Gegensatz dazu der Wortlaut der NWÜ: 18 Furcht gibt es nicht… Weiterlesen »
Aus aktuellem Anlass, weil heute der orthodoxe Karsamstag ist:
Das Heilige Feuer ist nach Überzeugung orthodoxer Christen ein sich alljährlich am Karsamstag-Nachmittag in der Jerusalemer Grabeskirche ereignendes Wunder. Das Heilige Feuer soll keinen natürlichen Ursprung besitzen und in seinen ersten Minuten nicht sengen.
Und jetzt kommt’s: Nach dem Volksglauben steht in dem Jahr, in dem das Heilige Feuer nicht herabsteigt, das Ende der Welt bevor.
In wenigen Stunden wissen wir also mehr.
Finde es interessant, wie die verschiedenen Religionen mit dem Thema umgehen.
Lieber Tilo, da gebe ich Dir recht, mit dem was Du sagst. Was kann man anderes auch von einem System erwarten, welches Rutherford ins Leben gebracht hat? Dieser Mann war von allem getrieben, nur nicht vom Heiligen Geist. Eine strikte auf ihn persönlich zugeschnittene Hierachie. Dazu willige Menschen, die sich diesem System kritiklos unterwerfen und dies auch noch als theokratische Leitung bezeichnen. Die Idee des Freien Bibelforschers wurde somit endgültig der Garaus gemacht. Bis auf die Gruppen, die sich von Rutherford trennten. Aber selbst diese Gruppen sind in der Versenkung verschwunden oder spielen nur noch eine sehr marginale Rolle. Monolithisch… Weiterlesen »